Der europäische Markt für Warmwassergarnelen ist derzeit unter Druck: bei anhaltend starker Nachfrage führt eine geringe Verfügbarkeit insbesondere von Black Tiger-Garnelen zu hohen Preise. Dieses Fazit zieht das Portal IntraFish nach Gesprächen mit Importeuren. Deren Lagerbestände insbesondere von Ware aus Indien und Bangladesch seien nur noch gering. Für das schwache Angebot sowohl bei Vannamei als auch bei Black Tiger, vor allem aber bei letzteren, macht Heiko Lenk, CEO von Lenk Frozen Foods Asia, insbesondere die Wetterbedingungen in Asien in der ersten Jahreshälfte verantwortlich. In Vietnam beispielsweise kämpfe die Landwirtschaft mit der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten. Langanhaltende hohe Temperaturen von mehr als 40 ºC in den wichtigsten BT-Produktionsländern Bangladesch und Vietnam hätten beispielsweise zu einer hohen Mortalität bei den Shrimplarven geführt, erklärt Lenk. Entsprechend seien die BT-Preise in den letzten Wochen um mehr als 10% gestiegen. Im Vergleich zu Vannamei kosteten sie bei einigen Sortierungen über 20% mehr.
Das isländische Fischfang- und -verarbeitungsunternehmen Eskja verlegt auch seine Schwarmfisch-Produktion in eine Fabrik an Land, schreibt das Portal IntraFish. In den vergangenen fünf Jahren landete Eskja im Jahresdurchschnitt 73.000 t pelagische Fische an, insbesondere Capelin, Blauen Wittling, Hering und Makrele. Während Eskja die von einem eigenen Langleinenfänger gefischten Grundfischarten (Kabeljau, Schellfisch) auch bislang schon in einer 1.700 qm-Fabrik in Hafnafjør∂ur verarbeitete, wurden die Schwarmfische an Bord gefrostet. "Wir wechseln von einer Seefrost-Produktion zu einer modernen Verarbeitung an Land, um dabei mit 'Best Practice'-Methoden den Wert unserer Rohwaren zu maximieren", erklärt Geschäftsführer Páll Snorrason. Schon im Oktober soll die 7.000 qm-Fabrik in Eskifjør∂ur an Islands Ostküste täglich 700 bis 900 t verarbeiten, und zwar teils zu Frostware, teils zu Fischmehl und -öl. Hier könne zum einen die Qualität optimiert und kundenspezifischer gearbeitet werden, sagt Snorrason. Außerdem habe Eskja Zugriff auf mehr Rohware, denn norwegische Fangschiffe würden ihren Capelin überwiegend bei isländischen Landbetrieben anliefern.
Die beiden früheren Uhrenholt-Einkäufer Jiro Takeuchi und sein Kollege Morten Maibom haben ein neues Handelshaus gegründet, das Garnelen nach Europa verkaufen will, melden die Undercurrent News. Jiro Takeuchi war fast ein Jahrzehnt lang für die dänische Uhrenholt-Gruppe tätig, sein Partner Morten Maibom war dort neun Jahre lang Einkäufer, zuletzt Einkaufsleiter, bevor er ab Januar 2013 für die deutsch-dänische Lachsräucherei Vega Salmon arbeitete. Takeuchi präsentierte die im Januar 2016 neu gegründete Firma Bonmea auf der diesjährigen Messe Vietfish in Vietnam. Bonmea will europäischen Händlern und verarbeitenden Betrieben qualitativ hochwertige Garnelen zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten. Takeuchi denkt dabei beispielsweise an kleine Vannamei-Sortierungen, die zunehmend als Alternative zu Kaltwassergarnelen verwendet werden, die aufgrund sinkender Fangmengen extrem teuer geworden sind. "Ich glaube nicht, dass die Preise fallen werden - es wird nur noch schwerer werden, sie zu kaufen", prognostiziert Jiro Takeuchi.
Bakkafrost, größter Fischzüchter auf den Färöer Inseln, hat in einer Erklärung betont, dass es kein Walfleisch in seinem Fischfutter verwende, meldet das Portal Fishupdate. Die Färöer sind, in Nordeuropa neben Island und Norwegen, noch Walfangnation, fangen im Jahr rund 800 Pilotwale, bekannt auch als Grindwale. Bakkafrost betonte jedoch, dass Nachhaltigkeit, Qualität und Tierwohl für den Züchter von größter Wichtigkeit seien. Doch zwischen den eigenen Farmaktivitäten und dem Walfang der Färöer gebe es keinerlei Verbindungen: "Unsere Mitarbeiter dürfen sich während ihrer Arbeitszeit nicht am Walfang beteiligen", heißt es in einer Stellungnahme.
Eine Hand als "Pommesgabel des Teufels" in die Höhe gestreckt, in der anderen Streetfood mit Matjes: Friesenkrone war im August einer der Gastgeber auf dem größten Metal-Festival der Welt im schleswig-holsteinischen Wacken. Der Fischfeinkost-Experte aus Marne war angetreten, die rund 75.000 Metal-Fans beim diesjährigen W:O:A 2016 mit Matjes-Pita und Matjes-Dürüm zu bekehren. Gleich in der ersten Reihe vor den Hauptbühnen bot Friesenkrone auf dem Verpflegungsstand von Sustain seafood - Verein zur Förderung einer nachhaltigen Fischerei sein innovatives Streetfood an. Hier ließen sich Metaller und Hardrocker neben dem Friesenkrone-Streetfood auch Nordsee-Seelachs und Dithmarscher Kartoffeln als Fish & Chips schmecken, zubereitet von Alice' Restaurant aus Friedrichskoog. "Wir wollten den Gästen zeigen, wie lecker, frech und jung Matjes schmecken kann, und so haben wir Pita und Dürüm mit Friesenkrone-Matjes festivaltauglich gemacht - frei nach dem Motto: bei metal, eat fish!", sagt Finja Lemkau, Produktmanagerin GV bei Friesenkrone. "Die Besucher sind fernab des Alltags sehr viel aufgeschlossener für Neues", hat Jonathan Eberlein vom Verein sustain seafood beobachtet.
Der chilenische Aquakultur-Sektor hat ein Projekt gestartet, die Verwendung von Antibiotika bei der Lachsproduktion binnen zwei Jahren - bis 2018 - zu halbieren, meldet IntraFish. Beteiligt an dem Projekt 'Pincoy' sind Skretting, AquaGen/Blue Genomics, Centrovet, Pharmaq, Cermaq, Blumar und Ventisqueros, unterstützt wird das Vorhaben von dem Verband SalmonChile sowie Chiles nationalem Fischerei- und Aquakulturdienst Sernapesca. Dabei wollen die Unternehmen im Rahmen einer gemeinsamen Strategie Aspekte wie Genetik, Impfungen, Futtermittel sowie die Umweltqualität in den Brutanstalten und Mastfarmen untersuchen.
Wer immer sich zum Mittagessen nicht entscheiden kann, ob es Sushi oder einen Burger geben soll, dem nimmt ein neues Trend-Produkt die Entscheidung ab: der Sushi-Burger. Die Burger-Brötchen sind beim Sushi-Burger Reis-Patties und der Belag kann nach Geschmack variieren: Lachs oder Thunfisch, Shrimps, Hähnchen, vegetarisch oder vegan - alles ist erlaubt, dazu eine würzige Sauce wie Wasabi-Mayonnaise, Tomaten-Chutney oder Teriyaki-Sauce. In australischen Restaurants soll der Sushi-Burger "der letzte Schrei" sein. Ein Food-Blog stellt ein skurriles Beispiel aus einem Restaurant in Melbourne vor: "J Cafe" serviert, neben vielen anderen Variationen, einen 'Soft Shell Crab Sushi Burger' - frittierte Krabben, eine feurige Sauce, dazu Salat.
Die Verbraucher in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2016 mehr Frischfisch gekauft, während der Absatz von Tiefkühlfisch im zweiten Jahr in Folge rückläufig war. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels (BV Fisch) hervor. Insbesondere der Verkauf von MAP-Produkten bei den großen Discountern, vor allem Frischlachs, habe dem Segment Frischfisch ein Plus von 13,8% gegenüber dem Vergleichshalbjahr beschert, teilt Verbandsgeschäftsführer Dr. Matthias Keller mit. Der Wert der Kategorie stieg allerdings nur um 2,5%, während Fischereiprodukte insgesamt wertmäßig um 4,2% zulegten. Der Absatz von TK-Fischprodukten ging in den ersten sechs Monaten 2016 um 3,3% zurück, nachdem er schon 2015 gut 5,5% verloren hatte. Die Preise für Tiefkühlfisch insgesamt stiegen um 6,3%, sagt Keller, hebt jedoch hervor, dass ein Kilogramm Tiefkühlfisch weiterhin nur halb soviel koste wie MAP-Produkte: "Das belegt, dass der Konsument bereit ist, für convenientere Fischprodukte höhere Preise zu bezahlen." Die hohen Rohwarenpreise für Lachs spiegelten sich derzeit bei Räucherlachs noch nicht wider, seien allerdings an den Frischfischtheken spürbar.
Der irisch-schottische Fischverarbeiter Nolan Seafoods entlässt am Standort Aberdeen etwa 20% seiner zuletzt 217 Beschäftigten, melden die Undercurrent News. Anlass sei der Verlust eines Costco-Großauftrags an Marine Products. Nolan Seafoods UK hatte im Finanzjahr 2014/15 einen Gewinneinbruch um 74% auf 126.000 GBP (= 172.200 Euro - Stand 31.03.2015) gemeldet auf Basis eines Umsatzes von 31,8 Mio. GBP (= 43,5 Mio. Euro) - der dritte Gewinnrückgang in Folge. Die 1912 im nordirischen Belfast gegründete Fischverarbeitung, seit 2002 auch in Schottland ansässig, produziert alleine in Aberdeen nach eigenen Angaben wöchentlich 50 t Weißfischfilet, 65 t Lachsfilet und 25 t Lachsportionen.