17.12.2019

Namibia: "Ermittlungen könnten Jahre dauern"

Namibias neuer Fischereiminister Albert Kawana teilte vergangene Woche mit, die geplanten Ermittlungen im Zusammenhang mit dem so genannten "Fishrot-Skandal" könnten "Jahre" dauern, meldet IntraFish. Kawana erklärte, Namibias Präsident Hage Geingob habe ihn beauftragt, Fälle von Missmanagement, Korruption und Vetternwirtschaft im Fischereisektor zu untersuchen. Einige der Unregelmäßigkeiten könnten die Regierung zwingen, das aktuelle Meeresschätze-Gesetz, den Marine Resources Act, zu ändern. Nach Angaben der Zeitung The Namibian könne es bei dem Skandal, in den auch der führende isländische Fischereikonzern Samherji verwickelt ist, um Transaktionen im Wert von bis zu 2,5 Mrd. N$, rund 155 Mio. Euro, gehen. Der inhaftierte bisherige Fischereiminister Bernhard Esau hatte dem staatlichen Fischereikonzern Fishcor auf 15 Jahre festgelegte Fangquoten im Wert von 1,8 Mrd. N$ (= 112 Mio. Euro) zugeteilt, die anderen Firmen entzogen worden waren, darunter Namsov Fishing Enterprises, die 2014 noch rund 650 Beschäftigte hatten. Esaus Übertragung der Quoten an Briefkastenfirmen hatte zu massiven Arbeitsplatzverlusten im Fischereisektor von Namibia geführt.
Länderreport Länderreport
17.12.2019

Kanada: Trudeau will weiterhin marine Lachszucht bis 2025 beenden

Kanadas neuer Premierminister Justin Trudeau hält an seiner vor den Wahlen gemachten Ankündigung fest, die Lachszucht in Netzgehegen in der Provinz British Columbia (B.C.) bis 2025 einzustellen. In einem Schreiben an Kanadas neue Fischereiministerin Bernadette Jordan forderte er diese auf, mit der Provinz und den indigenen Gemeinden einen verantwortungsbewussten Plan zu entwickeln, um diese Form der Lachszucht vor der Küste von B.C. aufzugeben. Dafür müsse Kanadas erstes Aquakultur-Gesetz verabschiedet werden. John Paul Fraser, Direktor der BC Salmon Farmers Association (BCSFA), bezeichnete den Plan als "unerreichbar" und der Direktor der Newfoundland Aquaculture Industry Assocation (NAIA), Mark Lane, kritisierte das Vorhaben scharf.
17.12.2019

Dänemark: Neuer CEO bei Forellenverarbeiter Danforel

Danforel, weltweit größter Produzent von Räucherforellenfilet, hat einen neuen Geschäftsführer, meldet das dänische Portal Food Supply. Zum 1. Dezember 2019 hat Søren Gabrielsen (54) in der Unternehmensführung die Nachfolge von Erik Dalgaard Hansen (66) übernommen, dem Danforel in den letzten 20 Jahren gehörte. Der Lebensmitteltechnologe Gabrielsen war zuletzt sechs Jahre lang Betriebsleiter bei dem dänischen Lachsräucherer Norlax in Outrup bei Varde, 50 km westlich von Grindsted, dem Hauptsitz von Danforel. Hansen hat seine Firmenanteile an den Schweizer Kapitalfonds Piscai AG verkauft, der jetzt mit 51% die Mehrheit an Danforel besitzt. Danforel kann in seiner Räucherei täglich bis zu 120.000 Verbraucherpackungen Forellenfilet (125g) produzieren.
TK-Report TK-Report
17.12.2019

Nordsee: Fangquote 2020 für Kabeljau um 40 Prozent gesenkt

Die Fangquote für den Nordseekabeljau ist für das Jahr 2020 um nahezu 40 Prozent reduziert worden, melden die Undercurrent News. Die Europäische Union und Norwegen einigten sich bei Verhandlungen, die am Freitag zu Ende gingen, auf eine Fangmenge von 17.679 Tonnen, während 2019 noch 29.437 Tonnen gefischt werden durften. Die festgelegte TAC liegt erheblich unter dem Ratschlag des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES), der eine Quotenkürzung von 64 Prozent auf nur noch 10.457 t empfohlen hatte. Selbst die jetzt beschlossene Quote sei bei den als "nervenaufreibend" beschriebenen Verhandlungen nur zähneknirschend akzeptiert worden.
16.12.2019

Schottland: Neuer CEO für Scottish Salmon Company (SSC)

Der an der Olsoer Börse notierte schottische Lachszüchter Scottish Salmon Company (SSC) hat nach Übernahme durch den färingischen Lachsproduzenten Bakkafrost einen neuen Geschäftsführer erhalten, meldet IntraFish. An die Stelle des bisherigen CEO Craig Anderson, der "während seiner Amtszeit mehrere positive Entwicklungen in der SSC durchgeführt" habe, tritt Odd Eliasen, der bislang die Fischmehl-/Fischöl- und Fischfutterproduktion von Bakkafrost in Havsbrún als Geschäftsführer geleitet hatte. Außerdem habe Eliasen zuvor zahlreiche Vorstands- und Führungspositionen in der Fischfarmindustrie der Färöer Inseln inne gehabt und zu deren Restrukturierung beigetragen.
16.12.2019

Norwegen: Gesichtserkennung für den Zuchtlachs

Der norwegische Lachszüchter Cermaq hat die Genehmigung für sein Projekt "iFarm" erhalten, das mit einer individuellen Gesichtserkennung der einzelnen Fische arbeitet, meldet das Portal IntraFish. Obgleich Cermaq, eine Tochter von Mitsubishi, nur vier von zehn beantragten Farmlizenzen in Steigen/Norwegen erhalten hat, soll im Januar 2020 mit dem Bau des 57,7 Mio. Euro-Projektes begonnen werden. Der erste Besatz sei für Herbst 2020 geplant. In der iFarm könne über eine Gesichtserkennung jeder einzelne Lachs identifiziert und dann beispielsweise für eine individuelle Behandlung gegen Lachsläuse aussortiert werden. Diese Methode spare Kosten, außerdem müssten die Fische erheblich weniger angefasst werden, was der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Tiere diene, erklärt Karl Fredrik Ottem, Manager Fischgesundheit bei Cermaq. Die mit Sensoren arbeitende Technologie hat das norwegische Unternehmen BioSort entwickelt, das bereits zahlreiche Tests am Standort Matre des Instituts für Meeresforschung durchgeführt hat. Die damit für jeden einzelnen Lachs erstellte "Patientenakte" sei nicht nur für den Züchter, sondern auch für Behörden und Verbraucher nützlich, meint BioSort-Geschäftsführer Geir Stang Hauge.
11.12.2019

Island ernennt Petra Neykov zur Honorarkonsulin

Die Republik Island hat die Geschäftsführerin der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft mbH (FBG), Petra Neykov, zur Honorarkonsulin ernannt. Mit der Berufung Neykovs betont die Regierung Islands die traditionell guten Beziehungen zwischen der Inselrepublik im Nordatlantik und Bremerhaven. Seit mehr als 100 Jahren sind beide Regionen über die Fischerei und die Fischwirtschaft eng miteinander verbunden. „Island ist nach wie vor einer der wichtigsten Geschäftspartner unserer Fischwirtschaft“, sagt Petra Neykov, „deswegen ist die Ernennung eine große Ehre und ein deutliches Zeichen dafür, welche Bedeutung Bremerhaven und die Region für Island haben.“ Die FBG Bremerhaven ist seit vielen Jahren Mitglied der Deutsch-Isländischen Gesellschaft und pflegt einen engen Austausch mit Wirtschaft und Politik auf der Insel.
11.12.2019

Wissenschaft: Computersoftware berechnet Standorte für die Aquakultur

Forscher der Kieler Universität haben eine Computersoftware entwickelt, mit deren Hilfe geeignete Areale für die Offshore-Aquakultur eingegrenzt werden können, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesforschungsministeriums. Dabei hat ein Team unter Leitung von Prof. Dr. Roberto Mayerle vom Kiel Marine Science, dem Zentrum für interdisziplinäre Meereswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, globale Modelle und Satellitendaten genutzt, um daraus Meeresströmungen und Seegang auch in entlegenen Regionen zu berechnen. Die wissenschaftlichen Grundlagen wurden mit dem bereits 2010 beendeten, vom Bundesforschungsministerium geförderten Forschungsprojekt SYSMAR gelegt, in dessen Mittelpunkt ökologisch nachhaltige Lösungen für Aquakulturen in Indonesien standen. Vor allem beim Bau großer Fischzuchtanlagen müssen viele Faktoren wie Strömung, Salzgehalt, Temperatur und Seegang berücksichtigt werden, sagt Mayerle, der Leiter des Forschungs- und Technologiezentrums Westküste (FTZ) in Büsum ist. Die Forscher um Mayerle wollen die Software unter Nutzung von Künstlicher Intelligenz und moderner Messtechnik weiter optimieren, um den Schutz von Offshore-Farmen vor extremen Wetterlagen zu verbessern. Im nächsten Jahr soll vor Bali der Prototyp einer Fischzucht installiert werden, die über hydraulische Systeme nach unten gefahren werden kann. Ausgerüstet werde die Farm mit Messinstrumenten der Kieler Forscher.
10.12.2019

Island: Samherji darf doppelt soviel Lachs und Seesaibling züchten

Die isländische Lebensmittelbehörde hat dem Fischkonzern Samherji die Genehmigung erteilt, die Produktionsmenge für Lachs und Seesaibling in seiner landgestützten Aquakultur in Grindavik von derzeit 1.600 t auf 3.000 t nahezu zu verdoppeln, meldet IntraFish. Bis zum 4. Januar 2020 könne Islands Umweltbehörde dem noch widersprechen. Samherji betreibt eine Brutanstalt, drei Setzlingsaufzuchten, drei Grow-Out-Farmen sowie zwei Verarbeitungsbetriebe. Die Lizenz wurde erteilt, während weiterhin behördliche Untersuchungen zu Samherjis Fischereibetrieben in Namibia im Kontext des so genannten "Quoten gegen Geld"-Skandals verstärkte mediale Aufmerksamkeit erhalten.
10.12.2019

Norwegen: Baubeginn für landgestützte 10.000 t-Lachszucht

Nach anfänglichen Verzögerungen will Havlandet Havbruk jetzt mit dem Bau einer landgestützten Lachszucht in Florø im Westen Norwegens beginnen, meldet IntraFish. Die Farm will zunächst in einer Pilotanlage zwei Lachsgenerationen auf jeweils 5 kg abwachsen lassen, bevor die Fischzucht für die genehmigte Kapazität von insgesamt 10.000 t ausgebaut werden soll. Raum sei sogar für eine Erweiterung auf bis zu 30.000 t Lachs. Die ersten Smolts sollen im 3. Quartal 2020 eingesetzt werden, die erste Ernte ist für das Jahr 2021 avisiert. Konstrukteur der landgestützten Farm ist der norwegische Aquakulturtechniker ScaleAG.
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