Die Seafood-Importe nach China lagen in den ersten elf Monaten 2019 auf Basis Wert 36% höher als im Vergleichszeitraum 2018, schreiben die Undercurrent News: insgesamt importierte China Fisch und Meeresfrüchte im Wert von 13,8 Mrd. USD - rund 12,4 Mrd. Euro. Alleine im November 2019 führte das Land Seafood-Produkte für 1,5 Mrd. USD ein - ein Plus von 37%. Hintergrund des Zuwachses ist nicht nur die gestiegene Binnennachfrage, sondern auch die Beschränkung des "grauen Handels", das heißt nicht dokumentierter Seafood-Importe insbesondere aus Vietnam nach Südchina. Aktuell hat China die Einfuhrzölle auf zahlreiche Lebensmittel gesenkt, darunter allerdings keine Seafood-Produkte. Denn bereits im Mai 2018 waren die Zollsätze auf über 200 Seafood-Artikel reduziert worden, und zwar im Schnitt von 12,2% auf 7,2%. Alleine die Senkung des Zollsatzes auf Shrimps habe Importeuren Zoll in Höhe von 8,87 Mio. USD (= 7,99 Mio. Euro) erspart. Wichtigster Frischlachslieferant für China ist dank eines Freihandelsabkommens Chile, während auf Lachs anderer Provenienz - unter anderem aus Norwegen - ein Zoll von 10% erhoben wird.
Heute treten zwei neue ASC-Standards für tropische Meeresfische sowie für Plattfische in Kraft. Der Plattfisch-Standard erstreckt sich insbesondere auf folgende vier Fischarten: Hirame oder Japanische Flunder (Paralichthys olivaceus), Golfflunder oder Amerikanischer Butt (Paralichthys americanus), Südflunder (Paralichthys lethostigma), Steinbutt (Scophthalmus maximus) und Weißer Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus). Der ASC-Standard für tropische Meeresfische (Tropical Marine Finfish - TMFF) ist anwendbar auf Grouper der Gattungen Epinephelus (Zackenbarsch), Cromileptus (Sägebarsch), Plectropomus (Zackenbarsch) und Cephalophis (Zackenbarsch), auf Schnapper-Arten der Gattungen Lutjanus und Ocyurus, auf Pompano-Arten der Gattung Trachinotus, auf Barramundi-Arten der Gattung Lates sowie auf Quaken-Arten der Gattung Larimichthys, und zwar weltweit in allen Regionen, in denen diese Fische gezüchtet werden. Die wichtigsten 30 Arten, die unter diesen Standard fallen, finden Sie in der Tabelle.
Der dänische Fischzüchter und -verarbeiter AquaPri blickt in seinem jährlichen Weihnachtsbrief auf ein Jahr 2019 zurück, das "wesentlich besser ist als das katastrophale Jahr 2018", heißt es in dem von Vertriebsmanager Morten Holm versandten Schreiben. Die bereits in der letzten Oktoberwoche begonnene Schlachtung und Verkauf von Lachsforellen seien "nach dem Preiskampf um den Lachs im Sommer deutlich besser als befürchtet" ausgefallen. In dem Schlachtbetrieb im süddänischen Årøsund könnten nach Umbau und Optimierung größere Mengen Forellenkaviar von höherer Qualität produziert werden.
Die Europäische Union hat Panama in diesem Monat - zum zweiten Mal in Folge - als Warnung eine so genannte 'Gelbe Karte' gezeigt, weil das lateinamerikanische Land nicht hinreichend gegen illegale Fischerei vorgehe, meldet Fish Information & Services (FIS). Bereits im November 2012 hatte die EU dem Land dieselbe Warnung erteilt, die in der Konsequenz zu einem Seafood-Importverbot in die Länder der Gemeinschaft führen kann. "Wir erwarten jetzt, dass Panama seiner Verantwortung gerecht wird und entschlossen Maßnahmen ergreift, um diese Piratenfischerei zu stoppen", sagte Steve Trent, Direktor der gemeinnützigen Environmental Justice Foundation (EJF).
Das ASC-Team im deutschsprachigen Raum hat personelle Verstärkung erhalten durch Dennis Wittmann und Anna Nau, teilt Barbara Janker mit, Leiterin des ASC im D-A-CH-Bereich. Dennis Wittmann kam schon 2016 zum ASC, wo er zunächst im Standards-Team und später als Assurance Coordinator tätig war. Im Dezember 2019 wechselte er das Team und ist nun als Outreach-Manager für Deutschland, die Schweiz und Österreich Ansprechpartner für Lieferkettenpartner des ASC. Wittmann studierte Biologie und Aquakultur an der Universität Rostock. Erste praktische Erfahrungen sammelte er auf der Forellenfarm in Hohenwangelin. Anna Nau verstärkt als Marketing-Managerin seit November 2019 das ASC-Team. Nach einem Marketing-Studium arbeitete sie sechs Jahre lang als Brand-Managerin bei Nomads Food Europe bzw. Birds Eye/Iglo in London im internationalen und nationalen Marketing, unter anderem im Bereich Fischprodukte. Mit Nachhaltigkeitsthemen im Fischsegment beschäftigte sie sich auch als Marketing-Managerin für den MSC, für den sie von Januar 2018 bis zuletzt gearbeitet hatte.
Die Inhaber des Fischgeschäfts Weinert in Höxter (Regierungsbezirk Detmold/Nordrhein-Westfalen) geben den traditionsreichen Fisch-Shop in der Westerbachstraße 24 Ende Januar aus Altersgründen ab, meldet die Neue Westfälische. Den Namen des Nachfolgers nannte die Zeitung allerdings nicht. Rosemarie (67) und Edgar Weinert (69) hatten ihr Geschäft vor 25 Jahren als Geschäft für Fisch und Angelbedarf in der Albaxer Straße 36A eröffnet, bevor sie vor sieben Jahren in die Höxteraner Innenstadt zogen und sich dort auf den Fischverkauf konzentrierten. Eine besondere Spezialität sind Forellen aus einem eigenen Teich bei Lügde. Ein weiterer Grund für die Geschäftsaufgabe sei neben dem Erreichen des Rentenalters der wachsende bürokratische Aufwand, sagt Edgar Weinert: "Das ist für den Kleinunternehmer einfach nicht tragbar."
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat Ende November eine Studie vorgelegt, die die Ursachen von Plastikeinträgen aus Fischfarmen in die Meere identifiziert. Erkenntnisse von 60 ASC-zertifizierten Fischzuchten haben drei Hauptursachen für Plastikmüll aus Aquakulturen ausgemacht: schlechtes Management, vorsätzliche Entsorgung sowie Extremwetterlagen. Das Dokument "Marine Litter and Aquaculture Gear" bildet die wissenschaftliche Grundlage für eine entsprechende Überarbeitung der ASC-Standards und enthält Empfehlungen für die Branche. Diese fasst der ASC unter den fünf "R's" zusammen, auf Englisch: Reduce, Re-use, Recycle, Recover, Refuse, zu Deutsch: Reduzieren, Wiederverwerten, Recyceln, Einsammeln, Vermeiden.
Die Fischereiminister der Europäischen Union haben in der vergangenen Nacht in Brüssel die Fangmengen für die Fischbestände im Nordost-Atlantik festgelegt. Für die deutsche Fischerei sind hierbei insbesondere die Fischbestände in der Nordsee von Bedeutung. Erfreulich für die hiesige Fischerei sei, dass sich bei den pelagischen Arten die Fangmengen für die Makrele deutlich um 41% erhöht haben und beim Hering dieselbe Fangmenge wie 2019 zur Verfügung stehen wird, teilte Claus Ubl vom Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK) mit. Auch bei den beiden Bodenfisch-Arten Scholle und Seezunge wurde die Fangquote für das nächste Jahr um 17% bzw. 40% erhöht. Eine starke Absenkung der Quote gab es beim Nordseekabeljau. Der Grund: beim Kabeljau gibt es seit einigen Jahren Nachwuchsprobleme insbesondere im südlichen Teil des Verbreitungsgebietes. "Die Zukunft wird zeigen, ob sich der Nordseebestand immer weiter in den Norden ausdehnt", teilte VDKK-Sprecher Ubl mit. Als zentrale Ursache für diese Entwicklung werde der Klimawandel diskutiert. Durch die Schonung von Laichgebieten und Jungfischkonzentrationen soll die Bestandssituation noch schneller verbessert werden, als es durch eine einfache Quotenkürzung geschehen würde.
Eine halbes Dutzend Fischereien auf Grund- und Plattfische in Alaska dürfte in Kürze nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert werden, meldet das Portal IntraFish unter Verweis auf eine Mitteilung des Zertifizierers MRAG Americas. Dabei handelt es sich um sechs Fischereien mit einer Gesamtfangmenge von etwa 143.000 t im Jahre 2018. Im Fanggebiet Beringsee und Aleuten-Inseln (BSAI) sollen der Atka-Grünling (71.000 t), der Pazifische Rotbarsch (37.361 t) und eine weitere Rotbarsch-Fischerei (Northern Rockfish - Sebastes polyspinis, 6.100 t) zertifiziert werden. Desweiteren hat MRAG Americas der Zertifizierung von drei Fischereien im Golf von Alaska zugestimmt: ebenfalls dem Rotbarsch "Northern Rockfish" (Sebastes polyspinis, 3.685 t), dem Pazifischen Rotbarsch (29.236 t) sowie einem weiteren Rotbarsch-Bestand (Dusky rockfish - Sebastes ciliatus, 3.957 t). Obgleich noch eine bis Anfang Januar laufende Einspruchsfrist von 15 Werktagen gilt, rechnen Insider nicht mit ernsthaften Einwendungen. MSC-Klient für die Fischereien ist die aus fünf Unternehmen bestehende Alaska Seafood Cooperative, zu der Fishermen's Finest, North Star Fishing, Ocean Peace, O' Hara und United States Seafood gehören.
Mehrere Fischereien vor der kanadischen Nordostküste haben eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) für den Schwarzen Heilbutt (Reinhardtius hippoglossoides) erhalten. Das Fanggebiet erstreckt sich von Nuvanut bis nach Neufundland und Labrador (NL). Zusammen fangen diese Fischereien rund 21.000 t Schwarzen Heilbutt, allesamt kanadische Unternehmen, darunter indigene und küstennahe Fischereien sowie solche auf offener See. Die wichtigsten Märkte für den "Greenland halibut" sind Europa und Asien.