In der Warmwasser-Kreislaufanlage Hohen Wangelin (Mecklenburg-Vorpommern) können Zander mittlerweile saisonunabhängig an sechs Terminen im Jahr reproduziert werden, teilt das Landwirtschaftsministerium in Schwerin mit. Noch bis Ende 2014 konnte in der Anlage nur einmal pro Jahr Nachwuchs erzeugt werden. "Mit der mehrmaligen Reproduktion wurden nun die Voraussetzungen für eine rentable Zanderaquakultur geschaffen", sagte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt. In einem separaten Teil der Anlage, die vom Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei betreut wird, wird den Elterntieren mittels Wassertemperatur, Lichteinstrahlung und Bestrahlungsdauer ein natürlicher Jahresverlauf simuliert. Auf die Zugabe künstlicher Hormone kann bei diesem Verfahren verzichtet werden. Pro Durchgang werden zwischen 10.000 und 30.000 Satzzander produziert. Nach Anfütterung der Larven mit Naturnahrung werden die Zander mit Trockenmischfuttermitteln innerhalb von 15 Monaten bis zu einer Marktgröße von 1 kg aufgezogen. Jährlich werden in Hohen Wangelin ca. 8 t Speisezander und bis zu 15.000 Satzzander produziert. Die Speisefische werden an Teichwirtschaften und Fischereibetriebe verkauft, teilweise auch für Wiederbesatzmaßnahmen in natürlichen Gewässern verwendet.
Kilic, türkischer Produzent von Dorade und Wolfsbarsch, will seinen griechischen Mitbewerber Nireus übernehmen, meldet IntraFish. Im Mai 2015 hatten vier Kreditinstitute - Piraeus Bank, Alpha Bank, Eurobank und National-Bank - 75% der Nireus-Anteile übernommen und wollten den Züchter nach einer Sanierung in diesem Jahr wieder abgeben. Jetzt kündigte der stellvertretende Präsident von Kilic, Sinan Kiziltan, an, Nireus innerhalb der kommenden sechs Monate kaufen zu wollen. "Es muss eine Konsolidierung stattfinden", sagt Kiziltan, und: "Es ist entscheidend wichtig, wer es kauft." Nireus hatte für die ersten neun Monate 2016 seine Verluste auf 1,6 Mio. Euro reduzieren können.
Bio-Lachs aus Norwegen darf in Deutschland wieder mit dem Hinweis auf seine biologische Herstellung vermarktet werden. Das hat zumindest die Länderarbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (LÖK) auf ihrer Sitzung am 10. November mehrheitlich mit sofortiger Wirkung beschlossen. Allerdings wurde der LÖK-Beschluss nur von 14 Bundesländern mitgetragen, während Thüringen und Baden-Württemberg das nicht taten. Auch die EU-Kommission hält weiterhin an ihrem Standpunkt fest, dass norwegische Aquakulturprodukte in der EU nicht als Bioware vermarktet werden dürfen. Zwar habe sich Norwegen bereit erklärt, die EU-Öko-Verordnung zu übernehmen, allerdings ohne einen klaren Termin zu nennen, bemängelte die EU-Kommission. Die LÖK begründete ihren Beschluss jedoch auch damit, dass es in den meisten anderen EU-Mitgliedstaaten offensichtlich keine Handelseinschränkungen mehr für Bio-Lachs aus Norwegen gebe: "Deutsche Unternehmen würden deutliche Wettbewerbsnachteile erleiden und möglicherweise auch auf längere Sicht wichtige Handelswege verlieren, wenn in Deutschland die Einfuhr weiterhin untersagt wäre." Außerdem sei der Lachs entsprechend den Bio-Richtlinien produziert worden. Lediglich die formelle Überführung von EU-Rechtsetzungen in nationales Recht fehle noch.
Das Saarland will das Fangen und wieder Freilassen von Fischen in der Sportfischerei, das so genannte "Catch and Release", verbieten, schreibt die Bild-Zeitung. Auf seiner nächsten Sitzung will der saarländische Landtag ein neues Fischereigesetz verabschieden, das das "Trophäenangeln" untersagt. Das Thema hatte jüngst erst wieder mediale Aufmerksamkeit gefunden, nachdem Ex-Bundesliga-Profi Klaus Augenthaler von der Tierschutzorganisation Peta angezeigt worden war. Der Angel-Fan hatte einen 2,20 Meter-Wels von 65 kg Gewicht aus einem Weiher bei Regensburg gefischt und wieder freigelassen. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren zwar ein, Augenthaler musste jedoch 3.000,- Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen. "Diese Form des Fischens ist nicht vereinbar mit dem tierschutzrechtlichen Verbot, einem Tier ohne vernünftigen Grund Leiden zuzufügen", meint Saarlands Umweltminister Reinhold Jost (SPD). Auch Bernd Hoen, Vizepräsident des Fischerei-Verbands Saar, unterstützt das Gesetz, sagte jedoch: "Das Trophäen-Angeln praktizieren nur wenige. Die überwiegende Mehrzahl unserer Mitglieder angelt nur, was auch verzehrt wird." Bislang verbiete nur Schleswig-Holstein das "Catch und Release" ausdrücklich.
Die Räucherei Wechsler Feinfisch in Erftstadt (Nordrhein-Westfalen) hat geräucherte Forellenfilets zurückgerufen, da bei Untersuchungen der Chargen Listerien (Listeria monocytogenes) nachgewiesen wurden, meldet die Augsburger Allgemeine. Betroffen seien Verpackungen in den Sortierungen 120g bis 1.000g mit den Chargennummern A16298124561 bis A163011245612 und den Verbrauchsdaten 27.11.2016 bis 07.12.2016. Alle Produkte mit dem Verbrauchsdatum 08.12. und später seien nicht betroffen, da der Produktionsfehler zwischenzeitlich lokalisiert und behoben worden sei. Der Verzehr von mit Listerien belasteten Nahrungsmitteln kann zu erheblichen Magen-Darm-Beschwerden führen. Die Symptome können kurz nach dem Verzehr oder bis zu drei Wochen danach auftreten. Schlimmstenfalls kann eine Listerien-Vergiftung eine Sepsis oder Meningitis (Hirnhautentzündung) auslösen, die tödlich enden kann.
Islands Fischwirtschaft erleidet derzeit Einbußen zum einen durch den steigenden Wechselkurs der Isländischen Krone und zum anderen durch das abgewertete Britische Pfund, schreibt die Iceland Review. Das zumindest beklagen Fischverarbeiter in den isländischen Westfjords. "Währungsschwankungen bedeuten kurzfristig fast immer Einkommenseinbußen. Und für ein junges fischverarbeitendes Unternehmen, das noch keine Rücklagen gebildet hat, ist das hart", sagte Steintor Bjarni Kristjánsson, Geschäftsführer der vor einem Jahr gegründeten Flateyri Fish Processing. O∂inn Gestsson, Geschäftsführer des Weißfischverarbeiters Islandssaga in Su∂ureyri, bemerkt: "Während unser Einkommen sofort sinkt, dauert es zwei, drei Monate, bis die Preise auf der Einkaufsseite sinken." Der Garnelenverarbeiter Kampi in Isafjör∂ur, der 90% nach Großbritannien - aber auch nach Deutschland und Skandinavien - exportiert, habe durch die starke Krone in Verbindung mit dem abgewerteten Britischen Pfund in diesem Jahr 30% weniger verdient, sagt Produktionsleiter Albert Haraldsson. Neben der Fischwirtschaft leidet auch Islands wichtiger Devisenbringer Tourismus. Inzwischen lägen die Preise auf der Insel nur noch sieben Prozent unter jenen in der Schweiz, die vom Internationalen Währungsfonds als teuerstes Land der Welt gehandelt werde.
Chiles Untersekretariat für Fischerei und Aquakultur (Subpesca) hat die Fangquote für den Chile-Seehecht (Merluccius gayi) für das Jahr 2017 um 2.000 t auf 19.000 t angehoben, meldet IntraFish. Von dieser Gesamt-TAC für die Regionen X und XII entfallen 11.388 t (= 60%) auf die handwerkliche Küstenfischerei und die übrigen 7.592 t (= 40%) auf die industrielle Fangflotte.
Kanadas Ringwadenfischerei auf den Hering - die größte Heringsfischerei des Landes - ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, teilte der MSC gestern mit. Die Fischerei in der Bay of Fundy, die von den beiden Provinzen Nova Scotia und New Brunswick aus betrieben wird, produziert im Jahr 50.000 t Hering. Der Hering wird als gefrorenes Filet in Europa und Nordamerika verkauft, als Filet mit Sauce in der Dose ebenfalls in Europa, geräuchert in Nordamerika, der Heringsrogen geht nach Japan, als Köderfisch ist er in Kanada selbst gefragt und weltweit werden darüberhinaus kanadische Heringskonserven abgesetzt.
Oslos internationaler Flughafen Gardermoen plant den Bau einer neuen Logistikplattform für frischen Fisch und Seafood, um die wachsende Nachfrage nach frischem Flugfisch bedienen zu können, schreibt das Portal IntraFish. Der Bau des 15.000 Quadratmeter großen Frischezentrums soll im Jahre 2018 starten, damit das 88 Mio. Euro-Projekt dann 2020 den Betrieb aufnehmen kann. Nach Mitteilung von Insidern haben sich Vertreter der drei Lachszüchter SalMar, Marine Harvest und Lerøy an den Planungen beteiligt. Der Flughafen in Oslo reagiert damit vermutlich auch auf die steigende Zahl asiatischer Touristen, die das Land ob seiner Naturschönheit bereisen. Die Profitabilität der Passagierflieger kann gesteigert werden, wenn deren Frachtraum auf jedem Flug voll genutzt wird, schreibt Norway Today. Derzeit werden noch große Mengen Lachs per Lkw zu anderen europäischen Flughäfen speditiert.
Die Friesenkrone hat für ihre Mini-Heringsfrikadellen den "eathealthy Award 2016" in der Kategorie "Special Award Produkte für Kantinen und Restaurants" erhalten. Die Begründung der 13-köpfigen Experten-Jury: die Mini-Heringsfrikadellen in Currysauce mit Pfirsichstücken bestehen zu 100 Prozent aus MSC-zertifiziertem Hering im Fischanteil und enthalten eine fruchtige Curry-Mischung. Damit bieten sie eine gesunde Alternative zur Fleischbulette. Die Mini-Heringsfrikadellen, die sowohl kalt wie auch warm genossen werden können, eignen sich mit ihrem hohen Conveniencegrad für Betriebsgastronomie und Schulverpflegung wie auch für das To-go-Geschäft. Stilecht serviert in Pommes-Schalen bieten sie außerdem attraktive Kombinationsmöglichkeiten mit unterschiedlichen Beilagen. Die Verleihung des 2015 von der Zeitschrift 'eathealthy' ins Leben gerufenen Preises fand erneut auf der Messe "veggie & frei von" in Stuttgart statt.