Im niedersächsischen Ostrittrum/Großenkneten hat die Hansefisch Anlagenbau im Februar 2014 eine Pilotanlage zur Zucht von Buntbarschen in Betrieb genommen, schreibt die in Syke erscheinende Kreiszeitung. Auf dem Hof von Elke und Claus Coorßen, gut 40 Kilometer westlich von Bremen, werden in einer Warmwasser-Kreislaufanlage derzeit zehn Tonnen Tilapia produziert. Momentan werden dort von dem Oldenburger Biologen Marcus Zechelius rund 7.000 Tilapien in zwei Sortierungen gehalten. Die erste Ernte ist für Dezember geplant. "Dann haben die Tiere ein Gewicht von 600 bis 700 Gramm", erläutert Daniel Janssen, neben Dr. Jan Aschenbeck und Berend Aschenbeck einer der drei Hansefisch-Gesellschafter. Bei Erfolg des Pilotprojektes soll eine größere Farm für die Produktion von 300 Tonnen Tilapia gebaut werden. Unter dem Markennamen "Oldenbarsch" soll der Afrikanische Buntbarsch aus dem Oldenburger Land später vermarktet werden.
Das Münchener Familienunternehmen Schörghuber setzt weiter auf die Fischzucht und -verarbeitung in Chile, obgleich die neue Sparte noch immer rote Zahlen schreibt, meldet das Handelsblatt. Schörghuber hatte sich im Jahre 2001 erstmals an einer chilenischen Lachszucht beteiligt und 2011 schließlich den Produzenten Ventisqueros komplett übernommen. 2013 erzielte die Abteilung "Seafood" mit knapp 1.600 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 174 Mio. Euro. Der Ausbau des Bereichs habe strategische Gründe, erklärte Inhaberin Alexandra Schörghuber im Handelsblatt: "Es ist ein anderer Währungsraum, eine andere Region und ein völlig anderes Geschäft." Bislang war das 1954 gegründete bayerische Unternehmen vor allem in den Geschäftsfeldern Bauen und Immobilien, Getränke und Hotellerie tätig. In allen vier Bereichen sind rund 6.900 Menschen beschäftigt.
Die isländische Fischerei hat in den letzten zwölf Monaten bis einschließlich November 2014 insgesamt 1,1 Mio. t Fisch angelandet und damit 20,6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, meldet das Portal IntraFish. Der Mengenrückgang um mehr als ein Fünftel ist insbesondere schlechten Fängen beim Capelin (Lodde) geschuldet: wurden im entsprechenden Zeitraum 2013 noch 461.503 t angelandet, brachen die Fänge 2014 um dramatische 75,7 % auf nur noch 112.214 t ein. Zuwächse bei Hering (160.991 t = + 9,6 %), Blauem Wittling (174.396 t = + 67,2 %) und Makrele (169.678 t = + 10 %) konnten die Verluste bei der Lodde nicht ausgleichen. Im Spektrum der Grundfische konnten ausschließlich beim Kabeljau leichte Zuwächse verbucht werden: die Fänge legten von 233.728 t um 3,8 % auf 242.705 t zu. Beim Seelachs hingegen fielen die Fangmengen um 20,5 % auf 45.788 t, bei Plattfischen um 24,2 % auf 19.671 t und beim Schellfisch um 17.7 % auf 37.174 t. Die Umsätze der Branche sanken real um 10,8 %.
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) startet ein Projekt, um die Strukturen und Inhalte seiner bislang acht Farmstandards zu vereinheitlichen und einen ASC-Kernstandard zu schaffen, teilt die Organisation mit. Wo immer möglich sollen Gemeinsamkeiten identifiziert und die Kriterien entsprechend harmonisiert werden. Der Kernstandard werde sich auf allgemeine Anforderungen erstrecken, während artenspezifische oder produktionsspezifische Erfordernisse in entsprechenden Anhängen behandelt werden. Der übergreifende Standard soll eine größere Einheitlichkeit bei allgemeinen Aspekten gewährleisten und mehr Klarheit für Züchter, Auditoren und Betroffene schaffen. Außerdem könne dadurch die Ausdehnung des ASC-Programms auf weitere Arten effizienter gestaltet werden. Die bisherigen Standards decken die zwölf für den Handel wichtigsten Arten ab, doch um die Vision des ASC wirklich zu realisieren, müssten so schnell wie möglich weitere Spezies aufgenommen werden, erklärt Bas Geerts, ASC-Direktor für Standards. Jetzt, wo der ASC aufgrund der Implementierung seiner Standards in weltweit mehr als 100 Farmen entsprechende Erfahrung habe, könne er auch über eine Verbesserung seiner Dokumente, Handbücher und des Antragsverfahrens nachdenken.
Marine Harvest hat sein norwegisches Umschlagzentrum für Frischlachs, eröffnet im Dezember 2009, im Februar 2014 um ein zweites Terminal auf eine Fläche von jetzt insgesamt 6.600 Quadratmetern erweitert, schreibt das Portal IntraFish. Auf der Plattform in Ullensaker, acht Kilometer südlich vom internationalen Flughafen Oslo-Gardermoen, wurden im Jahre 2013 rund 130.000 t Lachs umgeschlagen - etwa die Hälfte der Lachstonnage, die der weltgrößte Züchter der Fischart in Norwegen produziert. Fisch, der nicht durch das Terminal geschleust wird, gelangt direkt von der jeweiligen Fabrik zum Kunden. 130.000 t Lachs, das entspricht etwa 6.000 ankommenden und ebensovielen abgehenden Lkw. Nahezu rund um die Uhr, von 23:00 Uhr bis 18:00 Uhr, sorgen 50 Mitarbeiter dafür, dass der spätabends angelieferte Lachs schon am nächsten Tag auf dem Weg zum Kunden ist. "Die schnellsten Abfertigungen sind die so genannten Lkw-zu-Lkw-Transaktionen von heimischen norwegischen auf ausländische Fahrzeuge - das dauert rund 30 Minuten", sagt Tom Erling Mikkelsen, Leiter des Terminals. Geschwindigkeit ist zentral - Mikkelsen zitiert ein Sprichwort der Lachsbranche: "Niemand hat es eiliger als ein toter Lachs."
Derzeit verhandeln die EU-Fischereiminister in Brüssel über die Gesamtfangmengen (TAC) für die europäischen Fischbestände im kommenden Jahr. Doch die für die deutschen Kutter- und Küstenfischer wichtigsten Entscheidungen seien bereits im Vorfeld der Verhandlungen gefallen, betont der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer. Bereits Mitte Oktober einigten sich die Minister über die Fangmöglichkeiten für die Ostsee und Anfang Dezember wurden die Verhandlungen der EU mit Norwegen über die gemeinsam bewirtschafteten Bestände abgeschlossen. Der Schollenbestand in der Nordsee befindet sich weiter auf einem historischen Hoch, so dass die Schollenquote für 2015 um 15% angehoben werden kann. Auch der Kabeljaubestand in der Nordsee hat sich so positiv entwickelt, dass die Quoten um 5% steigen. In der Ostsee wurden die Quoten für den westlichen Heringsbestand um 12%, jene für den östlichen Bestand um 45% angehoben. Da der Ostsee-Dorsch ab 2016 nach dem Prinzip des höchstmöglichen Dauerertrags (MSY) bewirtschaftet werden soll, wurden die Quoten des westlichen Bestandes um etwa 7% gekürzt, die des östlichen um 22%.
Auf den zu Schottland gehörenden Äußeren Hebriden sind in einer Farm des Züchters Loch Duart nach einer Quallen-Invasion am 19. November in der Folge rund 300.000 Lachse verendet, meldet das Portal IntraFish. Relativ kleine Leucht- bzw. Feuerquallen (Pelagia noctiluca), in diesem Fall etwa so groß wie Stachelbeeren, waren in großer Zahl durch die Maschen der Netzgehege im Lochmaddy (Isle of North Uist) geschwommen. "Wir haben diese Feuerquallen schon früher erlebt, aber nicht in dieser großen Zahl. Und in allen Fällen waren die Fische zwar beunruhigt, haben das Zusammentreffen aber überlebt", teilte Geschäftsführer Nick Joy mit. Da es bei einem Vorkommen dieser Quallen in der Gegend keinerlei Warnungen gebe, könnten auch keine Schutzvorkehrungen getroffen werden. Joy: "Wir leben, arbeiten und züchten in feindseliger Umgebung." Obgleich zunächst nur einige Lachse verendet waren, führten offenbar eine Wetterverschlechterung und ein Sturm in den folgenden Tagen zu dem Tod einer großen Zahl der schon geschwächten Fische. Dennoch erklärte Nick Joy, dass sein Unternehmen die Verluste verkraften könne: man wolle die übrigen Lachse ein wenig länger abwachsen lassen, um die Gewichtsdifferenz auszugleichen. Loch Duart hatte das im März 2014 abgeschlossene Geschäftsjahr mit einem Betriebsgewinn von 1,6 Mio. Euro abschließen können, nachdem im Vorjahr noch 7,9 Mio. Euro Verlust notiert wurden. Der Umsatz stieg von 23 Mio. Euro (2012/13) um 31% auf 30,2 Mio. Euro (2013/14).
Die Falklandinseln werden das Jahr 2014 mit Rekordfängen bei mehreren Arten abschließen, denn die bis Anfang Dezember notierten Fänge von 451.000 t liegen schon 25.000 t über dem Rekordergebnis im Jahre 1989. Beim Tintenfisch (Ilex) wurde neben Gesamtfängen von 306.000 t das höchste Tagesfangergebnis seit Beginn der regulierten Fischerei 1987 gemeldet - 6.701 t. Der Kapseehecht-Ertrag lag mit etwa 15.000 t fast gleichauf mit den 16.489 t im Rekordjahr 1989. Stabil seien die Fänge bei Kalmar und Patagonischem Zahnfisch mit 49.000 t bzw. 54.000 t. Selbst die seit Jahren schwachen Bestände des Südlichen Blauen Wittlings haben sich leicht erholt, reichen aber noch nicht für eine reguläre Fischerei.
Die US-amerikanische Schleppnetzfischerei auf Rotbarsch (Sebastes faciatus), Schellfisch (Melanogrammus aeglefinus) und Seelachs (Pollachius virens) unterzieht sich einer Bewertung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC). Die Fischerei wird in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der USA betrieben, und zwar im Golf von Maine und in der Gegend der Georges Bank. Erfasst sind alle Grundfisch-Fischer, die dem Fischereimanagement durch das New England Fisheries Management Council (NEFMC) unterstehen, das wiederum dem Nationalen Meeresfischerei-Dienst der Wetter- und Ozeanographiebehörde NOAA untergeordnet ist. Klient des MSC ist die Cape Ann Seafood Exchange Inc. (CASE), ein Seafood-Handelsunternehmen mit Sitz in Gloucester, Massachusetts. Größtenteils werden die Fänge frisch über regionale Händler in den Neuengland-Staaten verkauft und über diese auch in den gesamten Vereinigten Staaten. Jay Lugar, MSC-Vertreter in Amerika, spricht allerdings auch von einem Exportgeschäft. Die Dauer des MSC-Verfahrens ist auf elf Monate angesetzt.
Die EU und Norwegen haben sich bereits über die Fangquoten für die gemeinsam bewirtschafteten Fischbestände geeinigt. Das teilt der Deutsche Fischerei-Verband mit. Damit sind wichtige Weichenstellungen für die Fischerei in der Nordsee im nächsten Jahr erfolgt. Laut Pressemitteilung kann die Kabeljauquote nach positiver Entwicklung des Bestandes um 5 % steigen. Ebenfalls deutlich steigende Tendenz zeigt der Schellfisch, bei dem die Quote um ca. 6 % angehoben werden kann. Die Seelachsquote geht im Rahmen der langjährigen nachhaltigen Bewirtschaftung etwas zurück, um natürliche Bestandsschwankungen auszugleichen.