27 Vertreter der United Fishermen of Alaska (UFA) haben eine Resolution unterzeichnet, in der sie die auf FAO-Richtlinien gründende regionale Zertifizierung "Responsible Fisheries Management" (RFM) unterstützen, teilt das Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI) mit. Die Resolution "zeige, dass eine große Mehrzahl der Fischindustrie in Alaska die Zertifizierung unterstütze", kommentiert ASMI. In der UFA sind 37 Fischerei-Gruppen aus Alaska zusammengeschlossen. In der Erklärung unterstützen sie ausdrücklich die Entscheidung des Staates Alaska, sich als Auftraggeber aus der MSC-Zertifizierung für den Alaska-Wildlachs zurückzuziehen. Die Fischer meinen, dass die Marke Alaska für wildes, natürliches und nachhaltiges Seafood stehe, zumal die Nachhaltigkeit seit mehr als einem halben Jahrhundert in der Verfassung des Bundesstaates verankert sei. Die fischereilichen Management-Praktiken der Behörde für Fisch und Wild (ADF&G) und ihre objektive Zertifizierung durch Dritte seien international anerkannt. Mehr brauche es nicht, damit die Kunden in LEH und Großhandel begreifen, dass Seafood aus Alaska "nachhaltig" ist. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die United Cook Drift Association, die Alaska Trollers Association, die Petersburg Vessel Owners Association und die Cordova District Fishermen United.
In Vietnam wurde am vergangenen Sonnabend mit der Vietnam Tra Fish Association (VTFA) ein neuer Verband gegründet, der die Rechte der Pangasius-Züchter verteidigen und einen fairen Wettbewerb fördern soll, schreibt die Global Times. Die in der Provinz An Giang im südlichen Mekong-Delta ins Leben gerufene Vereinigung zählt derzeit 145 Mitglieder aus ganz Vietnam. Vorsitzender ist der frühere stellvertretende Landwirtschaftsminister Nguyen Viet Thang, schreiben die Vietnam News. Vietnam wird in diesem Jahr voraussichtlich 1,2 bis 1,5 Mio. Tonnen Pangasius produzieren, wovon etwa 150.000 Tonnen auf den Binnenmarkt gelangen.
In der westirischen Stadt Galway haben am vergangenen Wochenende rund 2.000 Menschen gegen eine von der Seefischereibehörde Bord Iascaigh Mhara (BIM) geplante große Lachsfarm vor den Aran-Inseln demonstriert, schreibt die Tageszeitung The Irish Times. Den Aufruf zur Demonstration hatten mehr als 20 Angler-Vereinigungen und Umweltschutzgruppen unterzeichnet, die negative Auswirkungen der 456 Hektar großen Farm befürchten. Mehrere Sprecher wiesen darauf hin, dass die Schädlingsbekämpfungsmittel, deren Einsatz BIM gegen Lachsparasiten ins Auge fasse, auch die Krustentiere unter den Lachsgehegen töten würde. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins "Galway gegen Lachsgehege" fragte, was mit den Fäkalien der voraussichtlich sieben Millionen Lachse geschehen werde. Er selber habe sich an Lachs-Besatzmaßnahmen beteiligt, die die Bestände in den Zuflüssen des River Clare wieder auf das Niveau von vor 40 Jahren gebracht hätten: "Jetzt wollen sie eine giftige Wolke, die sieben Millionen Käfiglachse mit all diesen Fäkalien und Chemikalien und Läusen enthält, zwischen jene 15.000 Wildlachse schieben, die durch diese Gewässer ziehen."
Die beiden Fischereien der holländischen Austernfischer, der "Nederlandse Oestervereniging", haben sich erfolgreich nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifizieren lassen. Die unabhängige Zertifizierungsorganisation Intertek Moody Marine urteilt, dass die an der holländischen Nordseeküste betriebene Fischerei - in der Oosterschelde und im Grevelingen, auch Grevelingenmeer genannt - nachhaltig ist und gut gemanaged wird. Rund 30 Unternehmen und Einzelpersonen fischen zum einen heimische Europäische Austern (Ostrea edulis), zum anderen Pazifische Felsenaustern (Crassostrea gigas). Im Rahmen dieses 'Catch and Grow'-Systems (CAG) - einer so genannten 'erweiterten Fischerei' - werden die Muscheln mit Harken, den 'kors', von den Austernbetten geschabt. Insgesamt ernten die Mitglieder der Vereinigung auf diese Weise im Jahr zur Zeit 700.000 Europäische und 35 Millionen Pazifische Austern - nahezu die gesamte Ernte der Niederlande. Verkauft werden die Austern vor allem nach Belgien, Deutschland, Frankreich und Italien. Verbandssekretär Jaap de Rooij und Nathalie Steins, MSC-Geschäftsführerin für die Beneluxstaaten, begrüßten die Zertifizierung.
Der Lachszüchter Scottish Salmon Company (SSC) meldet für das Jahr 2012 auf Basis eines Jahresumsatzes von 103,94 Mio. Euro Verluste vor Steuern in Höhe von 5,4 Mio. Euro, schreibt das Portal IntraFish. Ursache seien Probleme mit der Lachskrankheit AGD (Amoebic Gill Disease), einem Befall der Kiemen durch Amöben (Amöbose). Im 4. Quartal war der schottische Züchter gezwungen, an AGD erkrankte Fische vorzeitig zu schlachten, so dass die Erntemenge mit 8.336 t mehr als 78 Prozent höher lag als im 4. Quartal 2011. Insgesamt habe SSC hierdurch rund 2.000 t Lachs verloren, der erst für die zweite Jahreshälfte 2013 zur Schlachtung anstand, heißt es im Unternehmensbericht für das letzte Quartal. Außerdem waren bei den Lachsen an mehreren Standorten ein zu langsames Wachstum und Skelettdeformierungen entdeckt worden. Nachdem man die Defizite auf Mängel in der Zusammensetzung des Fischfutters zurückgeführt hatte, wurde der Bestand durch Mitarbeiter, Fischveterinäre und den Futtermittellieferanten eingehend beobachtet. Ende Dezember klagte SSC vor dem 'Court of Session' in Edinburgh gegen den britischen Futterlieferanten Trouw, eine Abteilung von Skretting, die wiederum zur Nutreco-Gruppe gehört. Den direkt durch das minderwertige Futter entstandenen Schaden beziffert SSC auf 6,3 Mio. Euro. Aufgrund der beiden genannten Probleme habe SSC sein Produktionsziel von 40.000 t für das Jahr 2016 nach hinten verschoben.
Das MSC-Zertifikat für die Dornhai-Fischerei an der US-amerikanischen Ostküste ist ausgedehnt worden, meldet der Marine Stewardship Council (MSC). Nachdem schon im September vergangenen Jahres die Fischerei auf den Dornhai (Squalus acanthias) im Nordatlantik von Maine im Norden bis North Carolina im Süden als nachhaltig und gut gemanaged eingestuft worden, wurde die Zertifizierung jetzt auf die Offshore-Gebiete von fünf weiteren US-Bundesstaaten der Region ausgedehnt, und zwar Connecticut, New York, Pennsylvania, Delaware und Maryland. Bei der ganzjährig betriebenen Fischerei werden insbesondere Kiemennetze, aber auch Langleinen und Scherbrett-Hosennetze eingesetzt. Von den 2009 mit allen drei Fangmethoden gefischten schätzungsweise 3.300 t entfielen dabei zwei Drittel auf die Fischerei mit Kiemennetzen. Da sich der Dornhai-Bestand aufgrund erfolgreicher Management-Methoden wie niedriger Fangquoten und einer Begrenzung der Fangfahrten gut erholt hat, wurde die Quote für 2012/13 auf 16.101 t angehoben. Wichtigster Markt für den Dornhai ist die Europäische Union.
Der Fischwirtschafts-Gipfel 2013 hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass die Branche auch außerhalb großer Messen einen Treffpunkt zum Austausch sucht. Mit 270 Besuchern reisten am 18. und 19. Februar fast doppelt soviele Teilnehmer zu der zweitägigen Konferenzveranstaltung nach Hamburg als bei der Premierenveranstaltung im Jahr 2011. Die Teilnehmer repräsentierten fast 140 Unternehmen und Institutionen aus elf Ländern. Mit Vertretern aus Deutschland, Norwegen, Dänemark, Holland, Belgien, Frankreich, der Schweiz, Österreich, Alaska, Polen und Vietnam waren zahlreiche wichtige Lieferländer und Absatzmärkte für Fisch und Meeresfrüchte ins Hotel Atlantic Kempinski nach Hamburg gekommen.
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat heute Laurent Viguié zu seinem neuen Repräsentanten in Brasilien ernannt, teilt die Organisation mit. Viguié war zwei Jahre lang Vertreter für den Marine Stewardship Council (MSC) in dem südamerikanischen Land gewesen. Außerdem hatte er im Jahre 2007 die Marke 'No catch' für Bio-Kabeljau von den Shetland-Inseln etabliert. Brasilien produziert in der Aquakultur vor allem große Mengen Tilapia und Shrimps. In dem Land selbst wächst die Bedeutung für Umweltschutz und soziale Aspekte der Produktion.
Einen Bewertungsmaß für die Vielzahl von existierenden Nachhaltigkeitslabeln will eine neu gegründete 'Global Sustainable Seafood Initiative' (GSSI) entwickeln. Das Projekt - übersetzt: 'Weltweite Initiative für nachhaltiges Seafood' - will innerhalb der kommenden drei Jahre ein Werkzeug erstellen, anhand dessen die vorhandenen Zertifizierungsprogramme im Hinblick auf ihre Glaubwürdigkeit, Belastbarkeit und Effizienz untersucht und verglichen werden können. Teilnehmer des Projektes sind führende internationale Seafood-Unternehmen und - im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) - die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Die Projektpartner stammen aus allen Teilen der Handelskette, darunter Fangunternehmen, Produzenten, Verarbeiter, Manufakturen, LEH-Ketten und GV-Dienstleister: A. Espersen, Ahold, American Seafoods Group, Bumble Bee Foods, Gorton's, Darden, Delhaize, High Liner Foods, Iglo Foods Group, Kroger, Metro Group, National Fishery Institute, Sainsbury's, Sea Fish Industry Authority, Sodexo, Trident Seafoods and Wm Morrison Supermarkets.
Fisch aus der Ostsee, gefangen für den russischen Markt, ist häufig mit Dioxin oder anderen gefährlichen Stoffen belastet, heißt es in einem aktuellen Bericht der russischen Veterinärbehörde Rosselkhoznadzor. Aus diesem Grund habe Russland verstärkte Laborkontrollen für Fischimporte aus der Europäischen Union gefordert, schreibt das Portal IntraFish. "In sämtlichen Proben aus der Ostsee war der Grenzhöchstwert für Dioxin um das Zwei- bis Zehnfache überschritten", so eine offizielle Mitteilung der Behörde. Experten meinen, die Belastung könne die Folge von Chemiewaffen sein, die vor mehr als 60 Jahren versenkt worden waren. Aber auch Chemieabfälle wurden und werden in die Ostsee eingeleitet.