19.12.2012

Irland: Demonstration gegen geplante Lachsfarmen

Eine Koalition aus Anglern und Umweltschützern hat im irischen Carrigaline (Grafschaft Cork) am vergangenen Sonnabend gegen den geplanten Bau mehrerer großer Lachsfarmen an der Westküste des Landes demonstriert, schreibt die Irish Times. Vor dem Büro von Fischereiminister Simon Coveney versammelten sich Demonstranten, die auch aus entfernten irischen Counties angereist waren - aus Donegal, Fermanagh und Galway. Bei einer Versammlung äußerten Sprecher die Befürchtung, dass die Lachsfarmen die Problematik der Lachsläuse verschärfen und damit die Wildlachs-Bestände gefährden könnten. Objekte der Kritik sind insbesondere eine von BIM geplante, 60 Mio. Euro teure 500 Hektar-Farm vor der Aran-Insel Inis Oírr sowie eine 3,5 Mio. Euro-Farm von Marine Harvest in der Bantry Bay.
Länderreport Länderreport
19.12.2012

Königskrabben: Große Mengen illegaler russischer Fänge

Der diesjährige US-Markt für Königskrabben wird bestimmt durch relativ stabile Fangmengen der US-Fischer und große Mengen illegaler Einfuhren aus russischer Fischerei, schreibt das Portal IntraFish. Die Fangquote der größten US-amerikanischen Königskrabben-Fischerei - in der Bristol Bay in Alaska - liegt mit 7,8 Mio. Pound (3.541 t) etwa gleichauf mit der letztjährigen Quote von 7,83 Mio. Pound (3.554 t). Im Osten und Westen der Aleuten-Inseln ist die Quote um 5 Prozent auf 3,3 Mio. Pound (1.498 t) bzw. 3 Mio. Pound (1.362 t) angehoben worden, während um die Insel Saint Matthew 30 Prozent weniger gefischt werden dürfen - 1,63 Mio. Pound (740 t). Die Krabbenfischer klagen allerdings über große russische Einfuhrmengen. Nach Angabe des National Marine Fisheries Service (NMFS) wurden 2012 bislang 6.700 t russischer Königskrabben in die USA eingeführt - 28,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
18.12.2012

Dänemark: Vega Salmon entlässt 45 Mitarbeiter in Esbjerg

Vega Salmon beginnt schrittweise mit der Verlagerung seiner Lachsproduktion aus dem dänischen Esbjerg in seine neue Fabrik im schleswig'schen Handewitt. Ende November wurde die Belegschaft in der Esbjerger Bådebrogade darüber informiert, dass 45 der rund 80 Beschäftigten dort ihre Arbeit verlieren, schreibt das Portal Jydske Vestkysten. "Es ist zu teuer, einfache Arbeitsschritte in Dänemark durchführen zu lassen", begründete Vega Salmon-Mitinhaber Kent Jensen die Verlegung nach Deutschland. In der EU-Rangfolge der Arbeitskosten je Stunde lag Deutschland im 4. Quartal 2011 auf Platz 7, Dänemark hingegen auf Platz 3, meldete das Statistische Bundesamt im Frühjahr 2012.
TK-Report TK-Report
18.12.2012

Polen: Neue Kreislaufanlage für 1.200 Tonnen Tilapia

Im polnischen Bonki nahe Plonsk ist eine Warmwasserkreislaufanlage eröffnet worden, in der jährlich 1.200 Tonnen Buntbarsch produziert werden sollen. Die Indoor-Fischfarm rund 66 Kilometer nordwestlich von Warschau will die Produktionskosten dank modernster Technologie niedrig halten, teilt der Bauherr und Betreiber AquaMaof mit. Dabei handelt es sich um eine Gruppe israelischer und amerikanischer Aquakultur-Spezialisten. Für 12 Mio. Euro haben sie in einjähriger Bauzeit auf einer Fläche von 8.000 Quadratmetern eine Recirc-Anlage errichtet, in der bei einer Temperatur von 28 ºC Tilapien gezüchtet werden. Beheizt wird die Farm unter anderem mit Erdwärme und Geothermie. Der stündliche Energiebedarf liege bei unter 130 KW, wobei 30 KW auf die Denitrifizierung des Wassers entfallen. Die Setzlinge werden in einer unter Quarantäne gehaltenen eigenen Brutanstalt gezogen und gelangen erst nach der Kontrolle auf fehlwüchsige Exemplare und mögliche Parasiten in die Mastbecken. Automatische Sortieranlagen zählen und messen die Fische, die je nach Größe von einem Tank in den nächsten überführt werden, so dass sich in den Tanks größenhomogene Tiere befinden. AquaMaof betreut derzeit noch zwei weitere im Bau befindliche Aquakultur-Projekte: eine Farm für die Produktion von 500 Tonnen Forellen bei Moskau und eine Produktion für Stör und Kaviar in Rumänien.
17.12.2012

Norwegen: Marine Harvest erwirbt 48,5 Prozent der Morpol-Aktien

Marine Harvest, weltweit größter Lachszüchter, hat angekündigt, 48,5 Prozent der Anteile an Morpol, dem global führenden Produzenten von Räucherlachs, zu übernehmen. Für die verbleibenden Morpol-Aktien wolle man ein Angebot abgeben, teilte Marine Harvest heute früh mit. Der Kauf solle möglicherweise schon morgen erfolgen, wobei von dem Kaufpreis in Höhe von 937,8 Mio. NOK (127 Mio. Euro) ein Teil - 69,3 Mio. Euro oder 55 Prozent - bar, ein Teil - 57,4 Mio. Euro oder 45 Prozent - in Marine Harvest-Aktien gezahlt werde. Der Marine Harvest-Aufsichtsrat übernimmt die Anteile von Friendmall und von der Bazmonta Holding, zwei Investmentunternehmen unter der Kontrolle des Morpol-Geschäftsführers und -gründers Jerzy Malek. Für die verbleibenden Morpol-Aktien will Marine Harvest ein Pflichtangebot unterbreiten, das mit 11,50 NOK (1,55 Euro) je Aktie gegenüber dem Schlusskurs an der Osloer Börse vom vergangenen Freitag ein Premium von 38,6 Prozent bedeute und 44,6 Prozent über dem Durchschnittswert der vergangenen 30 Tage liege. Jerzy Malek wird weiterhin einen erheblichen Anteil der Morpol-Aktien halten, wolle jedoch im Laufe des ersten Vierteljahres 2013 als Geschäftsführer zurücktreten, schreibt das Portal IntraFish. Allerdings werde er Morpol noch für zwei weitere Jahre beratend zur Seite stehen.
14.12.2012

Alaska-Seelachs: Industrie wartet auf Russlands MSC-Zertifikat

Europäische Einkäufer von Alaska-Seelachs zögern derzeit mit dem Abschluss langfristiger Kontrakte mit US-Lieferanten, da sie die anstehende MSC-Zertifizierung der russischen Seelachsfischerei im Ochotskischen Meer abwarten, schreibt das Portal IntraFish. Diese könnte im Februar oder März 2013 erfolgen, sagt Klaus Runne, europäischer Einkäufer für die Iglo-Gruppe. Dazu komme, dass die US-Verkäufer zunehmend höhere Preise verlangten. Eine preisliche Entlastung für den Alaska-Pollack-Markt könnte die schwächere Nachfrage des japanischen Surimi-Marktes bedeuten. "Aus den USA hören wir, dass der japanische Markt gesättigt ist", teilte Runne mit. 2012 war die Surimi-Produktion um 13 Prozent auf 167.000 Tonnen gestiegen, getrieben durch eine starke Nachfrage aus Asien und Osteuropa. Derzeit laufe die Surimi-Produktion auf Hokkaido langsamer als erwartet, die Surimi-Lager seien voll, auf dem Markt werde schon Überschuss-Produktion angeboten. Stabil wiederum sei das Interesse an tiefenthäuteten Filets (deepskin - DS) und Filets ohne Mittelgräte (pinbone out - PBO) - das werde zumindest für das erste Halbjahr 2013 gelten, meint ein US-amerikanischer Insider. Felix Ahlers, Geschäftsführer von Frosta, weist darauf hin, dass beispielsweise im Markt für Fischstäbchen schon geringfügige Preiserhöhungen dazu führen könnten, dass die Käufer auf andere Weißfische, insbesondere Kabeljau umschwenken. Denn der Kabeljaupreis wird 2013 voraussichtlich fallen.
14.12.2012

EU-Fischereirecht: "Maartje Theadora" im Ärmelkanal aufgebracht

Der unter deutscher Flagge fahrende 140 Meter-Trawler "Maartje Theadora" soll gegen EU-Fischereirecht verstoßen haben, melden zahlreiche Tageszeitungen. Deshalb sei das Schiff mit 57-köpfiger Besatzung am Mittwoch in den Hafen der nordwestfranzösischen Stadt Cherbourg geleitet worden, teilten Präfektur und Staatsanwaltschaft mit. Es werde eine Untersuchung wegen Verstößen zu "Art und Weise des Fischfangs und zu den Fischarten, die gefischt wurden," durchgeführt, zitiert die französische Nachrichtenagentur AFP Staatsanwalt Eric Bouillard. Das Schiff der Doggerbank-Gruppe, einer 100%igen Tochter des holländischen Fischproduzenten Parlevliet & Van der Plas (Katwijk), war vor dem Kap von Antifer im Ärmelkanal kontrolliert worden. Dabei hätten von 3.980 Tonnen Fisch an Bord 2.000 Tonnen nicht den EU-Vorschriften entsprochen. Parlevliet teilte mit, Anlass für die Untersuchung sei eine lückenhafte Führung des Schiffslogbuchs. Angesichts der großen Fangmengen sprach Staatsanwalt Bouillard gegenüber der Zeitung 'La Manche Libre' von einem "beispiellosen Fall".
14.12.2012

Zanderzucht: Studiengruppe aus Zentralasien besucht Fischzucht Drellborg

Die Zanderaufzucht im schleswig-holsteinischen Drellborg war Besuchsziel einer Studienreisegruppe aus Zentralasien, notiert das Flensburger Tageblatt. Die 21 Fach- und Führungskräfte aus Tadschikistan, Usbekistan, Kirgisistan und Kasachstan sind Teilnehmer eines Projektes der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) zur "Regionalen Wirtschaftsförderung in Zentralasien". In diesem Rahmen lernten die Gäste in Nord- und Westdeutschland innovative Ideen zur wirtschaftlichen Nutzung "grüner" Technologien kennen, um Ideen für eine Umsetzung in ihren Heimatländern zu entwickeln. Die Kreislaufanlage zur Aufzucht von Zandern, die Andreas Hansen mit Geschäftspartnern betreibt, beeindruckte beispielsweise Gulchiroy Tschmatova aus Usbekistan, da die Zucht das Wasser biologisch aufbereitet und ohne Medikamente arbeitet. Die Leiterin eines Informationszentrums sieht hierin eine Möglichkeit, die Fischversorgung in Usbekistan zu verbessern.
13.12.2012

Neue Handelsbezeichnung: Arapaima

Der Arapaima (Arapaima gigas) ist als neue Handelsbezeichnung vorläufig festgelegt worden. Das teilte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am 6. Dezember mit. Die vorläufige Festlegung der genannten Handelsbezeichnung erfolgt unter dem ausdrücklichen Vorbehalt der Überprüfung, ob sie in das Verzeichnis der zugelassenen Handelsbezeichnungen für Erzeugnisse der Fischerei und Aquakultur aufgenommen wird. Die BLE entscheidet binnen fünf Monaten nach Festlegung der vorläufigen Handelsbezeichnung über die endgültige Aufnahme in das Verzeichnis.
12.12.2012

Icelandic Group erwirbt belgischen Fischverarbeiter Gadus

Die Icelandic Group, Island, hat den Fischverarbeiter Gadus übernommen, den zweitgrößten Fischanbieter in Belgien. Das Unternehmen bezieht rund ein Drittel seiner Rohwarenmenge aus Island. Es ist spezialisiert auf Verarbeitung und Vertrieb von frischen und gekühlten Fischprodukten, insbesondere Lachs und Kabeljau. Zu den Kunden gehören einige der größten belgischen Supermarkt-Ketten, der aktuelle Jahresumsatz von Gadus wird mit 70 Millionen Euro angegeben. Das Unternehmen wurde 1990 gegründet und hat sich von Anfang an auf das Supermarktgeschäft konzentriert. Es verfügt in Niewpoort über moderne Verarbeitungsanlagen und hat seinen Sortimentsschwerpunkt auf nachhaltig produzierten Fischprodukten. „Die Übernahme von Gadus ist ein logischer Schritt für unsere Gruppe zur Entwicklung des Unternehmens. Gadus verfügt in seinem Heimatmarkt über eine starke Position, arbeitet profitabel und wächst seit einer Reihe von Jahren. Wir sehen viele Möglichkeiten, diese Marktsituation weiter auszubauen und erreichen Synergien innerhalb unserer Gruppe“, erklärt Lárus Asgeirsson von der Icelandic Group. Auch Miguel De Bruyckere, Geschäftsführer von Gadus, sieht die Übernahme positiv: Ich glaube, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Beitritt zur Icelandic Group ist. Durch den besseren Zugriff auf die Ressourcen können wir als eigenständige Einheit unter dem Namen Gadus weiter wachsen und werden unsere Ziele schneller erreichen“.
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