In Norwegen sind aktuell wieder zwei führende Lachszüchter von der Lachskrankheit ‚Pancreas Disease’ (PD) betroffen. Anfang Dezember wurde PD zunächst in einer Farm von Leroy Hydrotech, Teil der Leroy Seafood Group, festgestellt, später in einer Zuchtanlage, die der SalMar-Tochter SalMar Nord gehört, schreibt das Portal IntraFish. In beiden Farmkomplexen schwimmen zwei Millionen (SalMar) bzw. drei Millionen (Leroy) Fische, die nach Angaben des Börsenportals Nordic Stocks mit einem Wert von 7,8 Mio. Euro (Leroy) bzw. 3,9 Mio. Euro (SalMar) veranschlagt werden. SalMar erklärte, die Lachse sollten ursprünglich 2013 geschlachtet werden. In der Regel ordnet die Norwegische Behörde für Lebensmittelsicherheit (NFSA) das Abfischen seuchenbefallener Gehege an. Derzeit versucht SalMar offenbar, diese radikale Maßnahme abzuwenden. In einem Schreiben an die NFSA vom 20. Januar schlägt der Züchter alternative Lösungen vor - etwa eine Überwachung der Tiere, das Verabreichen von medizinischem Futter sowie eine ursachenbezogene Registrierung der Sterblichkeit. Anfang Januar hatte SalMar Konsequenzen auf der nachgelagerten Produktionsstufe gezogen und in seiner neuen, für 55 Mio. Euro errichteten Verarbeitung Innovamar (Nordskaget/Fröya) die Hälfte seiner 250 Mitarbeiter vorläufig entlassen.
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat heute auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin den ‚Förderpreis Ökologischer Landbau 2012’ an drei besonders innovative, biologisch wirtschaftende Betriebe verliehen. Einen der mit jeweils 7.500,- Euro dotierten Preise erhielt der schleswig-holsteinische Bioland-Betrieb „De Fischer ut Grambek“ für seine besonders artgerechte Haltung, Zucht und Fütterung von Fischen. In den 44 naturnah gestalteten Teichen von Betriebsleiter Michael Bothstede wachsen vorwiegend Karpfen, aber auch Schleien, Hechte und Welse heran. Dabei werden nur soviele Tiere in den Teichen gehalten, dass rund 80 Prozent des Nahrungsbedarfs aus dem natürlichen Angebot der Teiche gedeckt werden können. Als Ergänzung zum natürlichen Nahrungsangebot verfüttert der Betrieb im Rahmen einer wissenschaftlichen Versuchsreihe mit Erfolg Reinigungsreste von Getreide eines benachbarten Bio-Hofes. Diese Reste enthalten neben Bruch- und Schmachtkörnern auch wertvolle Wildkräuterbestandteile und Insekten. Als Demonstrationsbetrieb im ‚Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft’ (BÖLN) vermittelt ‚De Fischer ut Grambek’ seine Erfahrungen im Bereich der ökologischen Teichwirtschaft und nachhaltiger Fütterungsmethoden über Vorträge, Teichführungen und eine rege Mitarbeit in Verbänden.
Drei Besatzungsmitglieder des isländischen Trawlers ‚Hallgrímur SI-77’ sind offenbar beim Untergang ihres Schiffs ums Leben gekommen, meldet die Icelandic Review. Der Fischtrawler hatte am Sonnabend den Hafen Siglufjördur im Norden Islands verlassen, um das Schiff zur Verschrottung nach Norwegen zu überführen. Am Mittwoch war ein Notruf der ‚Hallgrímur’ aufgefangen worden, die sich etwa 270 Kilometer nordwestlich von Ålesund befand. Ein Hubschrauber der norwegischen Luftwaffe konnte eine halbe Stunde später einen 34-jährigen Überlebenden bergen. Die weitere Suche musste aufgrund eines orkanartigen Sturms mit bis zu 15 Meter hohen Wellen und Windgeschwindigkeiten von 70 Knoten, fast 130 Stundenkilometern, am Donnerstagmorgen abgebrochen werden. Da die übrigen drei Männer, alle um die 60 Jahre alt, keine Überlebensanzüge trugen, gehen die Rettungskräfte davon aus, dass die Fischer tot sind.
Sainsbury’s, drittgrößte britische Supermarktkette, hat am Dienstag das 100. Produkt mit MSC-Siegel gelistet: Schellfisch aus Islands erster Fischerei, die ein Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) trägt. Bis 2020, so das Ziel des LEH-Fialisten, sollen sämtliche Fischprodukte das Label eines unabhängigen Zertifizierers tragen. Ally Dingwall, bei Sainsbury zuständig für Aquakultur und Fischerei, betont, dass sein Unternehmen stolz darauf sei, beim Angebot von Seafood nachhaltiger Provenienz führend zu sein.
Das Cuxhavener Schälzentrum Nordwest läuft offenbar erfolgreich. „Ende des Jahres wollen wir ganz auf die Maschinenkrabbe umstellen“, zitiert der in Bremen erscheinende Weser-Kurier Geschäftsführer Dennis Westphal. Westphal, der in Personalunion auch die Geschäfte der Butjadinger Fischereigenossenschaft führt, lässt derzeit die Hälfte der Nordseekrabben aus Fedderwardersiel von den vier Maschinen des Zentrums schälen. Dort arbeiten zwölf Mitarbeiter im Zwei-Schicht-Betrieb. Dennis Westphal, der schon früh auf die maschinelle Schälung gesetzt hatte, lobt das „Maximum an Frische und ein Minimum an Konservierungsstoffen“. Allerdings müssen die Krabben weiterhin von Hand nachgelesen werden, außerdem sei die Ausbeute geringer: beim Pulen von Hand ließen sich 32 Prozent Fleisch gewinnen, die Maschinen bringen es auf 27 Prozent. Preislich ist die hochwertige Ware durchaus wettbewerbsfähig, wie eine aktuelle Preiserhebung des Kuriers ergeben hat: die Fedderwardersieler Genossenschaft verkaufe die maschinell geschälten Krabben derzeit für 33,80 Euro, während Ware aus Marokko an der Theke in Greetsiel 22,90 Euro und im Bremer Fischfeinkostgeschäft 39,- Euro koste.
Alaskas Lachsverarbeiter geben ihre Rolle als Klient des Marine Stewardship Councils (MSC) auf und wollen die MSC-Zertifizierung von Alaska-Wildlachs nur noch bis zum Auslaufen des aktuellen Zertifikats am 29. Oktober 2012 aufrechterhalten. Alle Alaska-Lachse, die in der Saison 2012 gefangen werden, dürfen noch das MSC-Logo tragen. Das teilt das Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI) mit. Die in Rede stehenden neun Unternehmen verarbeiten 75 Prozent der Lachsfänge Alaskas. Vertreter des US-Bundesstaats betonten, „dass die MSC-Zertifizierung Alaskas Lachsbestände nicht nachhaltiger gemacht hat“. Seit Alaska 1959 zum Staat geworden ist, schreibe seine Verfassung ein nachhaltiges Fischereimanagement vor. Kunden, die sich für eine Zertifizierung entscheiden, werde mit dem FAO-basierten Modell eine Zertifizierung durch Dritte zur Verfügung gestellt, erklärte ASMI-Direktor Ray Riutta. Diese Zertifizierung, die auch von anderen erfolgreichen Fischereien in Island und Kanada verwendet wird, sei mit geringeren Kosten verbunden, da keine Logo-Lizenzgebühren erhoben werden.
Mafish, der Franchise-Nehmer der Restaurantkette Nordsee in Ungarn, hat am 30. Dezember 2011 Insolvenz angemeldet, schreibt das Portal IntraFish. Grund seien Schulden in Höhe von 300 Mio. UHF (986.643 Euro). Ursprünglich wollte die Nordsee, Teil der deutschen HK Food, in Ungarn zehn Filialen eröffnen. Doch auf ein erstes Outlet in der West End-Einkaufsmeile der Hauptstadt Budapest im Jahre 2008 folgte nur noch ein zweites Geschäft 2010 auf Budapests Flaniermeile Váci utca, der früheren Waiznergasse. Im ersten Geschäftsjahr schrieb das Unternehmen Verluste in Höhe von 40 Mio. HUF (131.552 Euro), die sich 2009 auf 5,5 Mio. HUF (18.088 Euro) reduzierten. Obwohl das Betriebseinkommen 2010 auf 317 Mio. HUF (1 Mio. Euro) stieg, notierte Mafish ein Minus von 25 Mio. HUF (82.220 Euro) und finanzierte seine Expansion aus Kreditmitteln. Der Franchisenehmer der Nordsee in Deutschland teilte mit, man sei mit dem ungarischen Partner in Gesprächen, wolle sich jedoch um keinen neuen Franchisenehmer kümmern, um die Aktivitäten fortzusetzen.
Für Austern-Liebhaber gibt es einen neuen Gastro-Führer durch die britische Hauptstadt, meldet IntraFish. „The London Oyster Guide“ listet mehr als 150 Restaurants, Bar, Pubs und Märkte, in denen es Austern gibt, darunter so renommierte Orte wie Randall and Aubin, Scott’s, Wright’s Brothers in Soho und Borough Market. Autor Colin Pressdee, langjähriges Mitglied der Shellfish Association of Great Britain, liefert neben Kontaktdaten und Kurzbeschreibungen umfangreiche Hintergrundinformationen über die Austernfischerei und -zucht entlang der britischen Küste.
Das Feinkostgeschäft der Brüder Christian und Kai Clausen im Bergedorfer Marktkauf-Center soll erweitert werden, meldet das Hamburger Abendblatt. Nach einem Umbau werde es auch Frischfisch und vor Ort geräucherten Fisch geben. Neben dem vor zwei Jahren eröffneten Laden im Marktkauf-Center führen die Brüder das seit 32 Jahren bestehende Familiengeschäft in Vierlanden, Neuengamme. „Es ist gut, dass das Geschäft vergrößert wird, da es hier zu wenig Läden gibt, die frischen Fisch anbieten“, zitiert das Abendblatt eine Kundin.
Die Berufsfischer in Eckernförde (Schleswig-Holstein) bauen das im Oktober 2009 abgebrannte Bistro „Dat Fischhuus“ am Hafen wieder auf. Nach langem Tauziehen um Schadensregulierung, Pachtverhältnis und Finanzierung soll das kleine Schmuckstück im Juni nach nur fünfmonatiger Bauzeit in gewohnnter Optik neu eröffnet werden, schreibt der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ). Die Kosten in Höhe von 542.000,- Euro werden anteilig von der Versicherung (311.700,- Euro) sowie dem Ersten Eckernförder Fischerverein und der Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer (231.000,- Euro) übernommen, der auch die zehn Berufsfischer aus Eckernförde angehören. Der Gebäudekörper aus Holz, Glas und Stahl wird auch eine WC-Anlage erhalten. Die Küche sei auf eine Ausgabekapazität von 200 Tellergerichten täglich ausgelegt, eine großzügige Außengastronomie direkt an der Kaje soll ebenfalls zum „Fischhuus“ gehören. Während die Nebenerwerbsfischer ihre Fänge wie bisher aussschließlich direkt vom Kutter verkaufen, betrachten Lorenz Marckwardt und Jens Mahrt vom Vorstand des Fischervereins das neue „Fischhuus“ als ein wichtiges zweites Standbein in der Direktvermarktung.