In einer Garage mit Anbau betrieb Susanne Kiebitz seit 1998 einen kleinen Fischhandel in der Gemeinde Butjadingen (Landkreis Wesermarsch). Jetzt hat sie ihr Geschäft aufgegeben, schreibt die Nordwest-Zeitung (NWZ). Die Zahl der meist älteren Kunden gehe langsam zurück, junge Leute kauften kaum Frischfisch und außerdem gebe es ständig neue Auflagen von Seiten des Veterinäramtes, begründete sie ihren Entschluss. Denn obgleich das Geschäft nur an zwei Tagen in der Woche geöffnet war, sei der Aufwand für Einkauf und Präsentation des Fisches enorm gewesen. Auslöser für die Geschäftsgründung vor 13 Jahren war ihr Ehemann Peter Kiebitz, der sich 1987 mit dem Kutter „Frieden“ selbständig gemacht hatte und mit seinen Fängen auch die Nachbarschaft versorgte. Nachdem er 1993 sein Boot verkauft hatte und als Steuermann auf ein Schiff des Staatlichen Fischereiamtes Bremerhaven gewechselt war, eröffnete seine Frau einige Jahre danach den Laden. Versorgt wurden insbesondere Stammkunden und Urlauber. Bekannt war Susanne Kiebitz für ihre Fischsuppe, die sie den Kunden kostenlos servierte, aber um eine Spende für einen guten Zweck bat, schreibt die NWZ. Die 340,- Euro des Jahres 2011 gingen je zur Hälfte an einen Kindergarten und einen Förderverein.
Russland und Nicaragua haben jüngst in Moskau eine engere Kooperation auch im Bereich Fischerei und Fischverarbeitung vereinbart, meldet Fish Information & Services (FIS). Teil dieser Partnerschaft seien fünf fischereiliche Projekte, sagte Danilo Rosales, stellvertretender Präsident des Nicaraguanischen Instituts für Fischerei und Aquakultur (INPESCA). Unter anderem wolle man gemeinsam Nicaraguas Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) im Pazifik erkunden und denke über den Bau einer Fischverarbeitung nach. Diese Infrastruktur solle sowohl der Versorgung des Binnenmarktes als auch dem Export dienen.
Die Zahl der MSC-Fischprodukte im britischen Lebensmittelhandel ist im vergangenen Jahr um 41 Prozent auf jetzt 988 Artikel gestiegen, schreibt das Portal IntraFish. Das Wachstum in den letzten drei Jahren war beachtlich: noch 2008 waren es 200 Produkte, 2010 wurden 701 Artikel gezählt. Fischereiminister Richard Benyon bezeichnete den Fortschritt der letzten zehn Jahre als Beleg für die „richtungsweisende Veränderung“ bei der Haltung der Konsumenten in Bezug auf Qualität und Herkunft des Fischs, den sie essen. Zum Vergleich: für Deutschland nennt der MSC aktuell (Stand: 30.01.2012) 3.619 MSC-gekennzeichnete Produkte, für Österreich 558 und für die Schweiz 546.
Die spanische El Corte Inglés, größte Kaufhauskette Europas, hat erstmals Fischprodukte mit MSC-Label gelistet, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Weißer Thun, sowohl in der Konserve als auch gefroren, unter der Marke ‚Campos’ und Hering in Tomatensauce unter der Marke ‚Officer’ bilden den Auftakt. Die Kooperation mit dem MSC ist Teil einer „nachhaltigen und verantwortungsbewussten Einkaufspolitik“, der sich die El Corte Inglés seit April 2011 verschrieben hat. Laura Rodríguez, MSC-Regionalmanagerin für Spanien und Portugal, lobte die Zusammenarbeit mit der über 70 Jahre alten Kaufhauskette als „sehr zufriedenstellende Erfahrung aufgrund der Ernsthaftigkeit, mit der das abgegebene Bekenntnis umgesetzt wird“. Zu der Handelsgruppe gehören neben den gleichnamigen Kaufhäusern auch die LEH-Filialisten Hipercor, Opencor und Supercor. Der MSC hatte sein Regionalbüro für Spanien und Portugal erst im März 2011 eingerichtet. Seitdem haben sich vier spanische Fischereien dem MSC-Zertifizierungsprogramm angeschlossen und rund 30 Unternehmen eine Produktkettenzertifizierung erhalten. Pioniere sind dabei auf dem spanischen Markt die deutschen Discounter Lidl und Aldi.
Sri Lankas Industrieminister Douglas Devananda hat im Norden des Landes ein großes Farmprojekt für „natürliche Garnelen“ eingeweiht, schreibt der Asian Tribune. Das ‚Natural Prawn Farming Projekt’ in der Provinz Kilinochchi, gut 330 Kilometer nördlich der Hauptstadt Colombo, liegt im Chundikulam-Reservoir. Das Becken erstreckt sich über eine Fläche von 13.150 Hektar. Mit seinem Brackwasser eignet es sich für die natürliche Aufzucht von Garnelen insofern, als diese weder Zufütterung noch Belüftung benötigen, sondern sich von im Wasser vorhandenen Mikroorganismen ernähren. Am 22. Januar wurden im Beisein des Ministers und weiterer Politiker 25 Millionen Postlarven aus verschiedenen Brutanstalten Sri Lankas eingesetzt. Sri Lankas Norden habe als Anschubfinanzierung rund 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Bewirtschaftung wird in den Händen von 14 neu gegründeten Kooperativen mit etwa 1.500 Fischern liegen. Schon in etwa dreieinhalb Monaten sollen die ersten Garnelen ihr Marktgewicht von rund 100 Gramm errreicht haben. Die Vermarktung sämtlicher Fänge übernimmt der Geschäftsmann Sinnadurai Thayaparan (King Aqua Services), der die gesamte Produktion exportieren will. Für die Shrimps erhalten die Fischer rund 500 Rupien (3,34 Euro/kg), in Singapur würden 10,- Singapur-Dollar (6,05 Euro/kg) gezahlt, schreibt der Tribune.
Die bulgarischen Behörden verlängern ihr im Mai 2011 verhängtes Fangverbot für Störe in der Donau und im Schwarzen Meer um weitere vier Jahre, meldet die Umweltorganisation WWF. Bereits 2006 hatte das Nachbarland Rumänien die Störfischerei für zehn Jahre untersagt. WWF-Störexpertin Jutta Jahrl begrüßte den Schritt: „Nur wenn das Fangverbot auf beiden Seiten des Flusses gilt, haben die Donaustöre eine Überlebenschance.“ Sie betonte aber auch, dass der formelle Schutz der Störe nur Sinn mache, wenn die Anordnung kontrolliert und vollzogen werde und außerdem weitere Eingriffe in den Lebensraum der Tiere unterbunden würden.
Der Bestand an Nordseegarnelen (Crangon crangon) ist derzeit auf einem hohen Niveau. Das wurde auf zwei Forschungsfahrten deutlich, die Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Seefischerei in Hamburg mit dem Fischereiforschungsschiff Solea unternommen haben. „So viele Garnelen wie in diesem Winter haben wir seit 20 Jahren nicht gefunden“, berichtet Fahrtleiter Dr. Thomas Neudecker. „In der gesamten Deutschen Bucht waren durchweg größere Dichten anzutreffen als in den früheren Jahren, insbesondere in einer Meerestiefe von 10 bis 20 Metern.“ Damit hielten sich die Garnelen küstennäher auf als in den kälteren Wintern zuvor.
Die nordeuropäischen Verhandlungen über das gemeinsame Management der nordatlantischen Makrelenbestände sind festgefahren. Ein Treffen im norwegischen Bergen in der vergangen Woche - das dritte innerhalb der letzten Monate - habe zu keinem Ergebnis geführt, schreibt das Portal IntraFish. Am Verhandlungstisch saßen Vertreter der Europäischen Union, Norwegens, der Färöer Inseln und Islands, um die Fangquoten für 2012 festzulegen. Problematisch sind insbesondere einseitige Quotenfestlegungen der Färöer Inseln und Islands. Die Färöer hatten sich für 2011 eine Quote von 150.000 t zugesprochen - 75 Prozent mehr als 2010 und fünfmal mehr als 2009. Island, das vor 2008 so gut wie gar keine Makrelenfischerei betrieben hatte, genehmigte sich für 2011 eine TAC von 147.000 t.
Die französische Lachsräucherei Guyader Gastronomie hat den ebenfalls französischen Räucherer Bretagne Saumon übernommen, teilt das Portal IntraFish mit. Zusammen stehen sie für einen Jahresumsatz von mehr als 70 Mio. Euro und beschäftigten über 450 Mitarbeiter. In einer Presserklärung begründen die beide im gehobenen Marktsegment aktiven Räuchereien ihre Fusion mit „starken Synergieeffekten“. Bretagne Saumon hat sich mit Lachs, der das Label Rouge-Zertifikat trägt, mit Bio-Produkten sowie mit Räucherforellen profiliert, die das Guyader-Vollsortiment - darunter geräucherter Atlantik-Fisch - ergänzen. Beide Unternehmen hätten dieselbe Philosophie in puncto Qualität, Innovation, französische Wurzeln und Öffnung gegenüber der Welt, erklärte Christian Guyader, Enkel des Unternehmensgründers. Guyader Gastronomie, gegründet 1930, erwirtschaftete 2011 mit 290 Beschäftigten an fünf Produktionsstandorten 42 Mio. Euro. 60 Prozent der Produktion (Frischfleisch, Delikatessen und frische Seafood-Fertiggerichte) werden unter der Marke Guyader verkauft. Bretagne Saumon, gegründet 1988 von Jean-Francois Floch, beschäftigt heute 150 Menschen (in der Saison 300) und verkauft unter Leitung von Herve Delpierre Produkte im Wert von 29 Mio. Euro (2011), davon 15 Prozent ins Ausland.
Der norwegische Fischverarbeiter Domstein hat beschlossen, seine Weißfischfiletierung in Maloy zu schließen, die 86 Beschäftigten zu entlassen und die Kapazitäten an Wettbewerber zu verkaufen, schreibt das Portal IntraFish. Die Weißfischverarbeitung in Maloy (Jahresumsatz: ca. 20,2 Mio. Euro) habe seit einigen Jahren rote Zahlen geschrieben, ohne dass der Vorstand Chancen sah, die Profitabilität zu steigern. Die Kabeljau-Verarbeitung übernimmt die dänische A. Espersen-Gruppe und wird sie in Fabriken in Litauen und Polen verlegen. Dafür erhalte Domstein 2,8 Mio. Euro. Die Produktion von Seelachsfilets soll von den Brödrene Larsen in Bremanger übernommen werden, die die Filetierung in ihrer Fabrik in Kalvag weiterführen wollen. Andere Teile der Produktion werden in Zukunft in der Domstein-Fabrik im schwedischen Kungshamn erfolgen. Das Domstein-Ergebnis soll sich dank der Maßnahmen um jährlich rund 770.000 Euro (5,9 Mio. NOK) verbessern, außerdem könne ein einmaliger Gewinn in Höhe von 1,3 Mio. Euro (10 Mio. NOK) verbucht werden.