06.10.2022

Krabbenfischer fordern reduzierte Importquote von Fisch

Schleswig-Holsteins Krabbenfischer haben dem neuen für Fischerei zuständigen Minister des Bundeslandes gestern in Büsum ihre Forderungen präsentiert, teilt der Landesfischereiverband Schleswig-Holstein mit. "Die Abtrennung der Landwirtschaft und Fischerei vom ehemaligen MELUND macht es möglich, dass im Land wieder ein Minister zuallererst die Belange der lebensmittelproduzierenden Betriebe im Blick hat", lobte Verbandsmitarbeiter Jens Korte. Werner Schwarz, seit Ende Juni Minister für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz, nahm sich in Büsum über zwei Stunden für ein Gespräch mit Vertretern von Fischervereinen, Erzeugerorganisationen sowie Interessenvertreter der Fischerei auf Landes- und Bundesebene.

Nach "vier wirtschaftlichen Katastrophenjahren" und einer Stimmung in der Fischerei, die "am Boden" sei, forderten die Fischer langfristige Planungs- und Investitionssicherheit. Der Büsumer Fischer Jan Möller, 1. Vorsitzender der Krabbenfischer im Landesfischereiverband, und der Tönninger Hochseefischer Ted Sönnichsen zeigten dem Minister getroffene Maßnahmen an Bord eines Kutters, die die Umweltauswirkungen möglichst gering halten sollen: eine Erweiterung der Maschenweiten auf 25 mm als Auflage aus dem MSC-Managementprogramm und die verpflichtende Verwendung von Siebnetzen zur Verringerung des Beifangs an Bord.

Jan Möller überreichte Werner Schwarz ein in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband VDKK erstelltes zweiseitiges Papier mit den "nationalen Kernforderungen" der Krabbenfischerei. "Was wir in Deutschland endlich brauchen, ist eine eigene Fischereipolitik, die die nationalen Nachhaltigkeitspotentiale in der deutschen Lebensmittelproduktion konsequent umsetzt, die Importquote von Fisch reduziert und die Ernährung klimagerechter gestaltet", sagte Fischermeister Lorenz "Lorne" Marckwardt, Vorsitzender des schleswig-holsteinischen Fischereiverbandes. Da die Punkte nicht landesspezifisch zu lösen seien, forderte er eine bundesländerübergreifende Abstimmung mit Niedersachsen.
Krabbenfischer fordern reduzierte Importquote von Fisch
Foto/Grafik: Landesfischereiverband Schleswig-Holstein
Schleswig-Holsteins neuer Fischereiminister Werner Schwarz (CDU, im Bild rechts) verschaffte sich einen Überblick über die Situation der Krabbenfischer – hier im Gespräch mit Jan Möller, 1. Vorsitzender der Sparte Krabbenfischerei im Lande.
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