Mecklenburg: Neue Verkaufsstelle für Lewitz-Karpfen eröffnet

In der mecklenburgischen Stadt Parchim (Landkreis Ludwigslust) hat der Fischzuchtbetrieb Lewitep im Ortsteil Neuhof eine neue Verkaufsstelle für Lewitz-Karpfen eröffnet, meldet das Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern. Anlässlich der Eröffnung heute um 12:00 Uhr waren der Landwirtschafts- und Umweltminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus (SPD), und der Landrat des Landkreises, Stefan Sternberg (SPD), zugegen. "Der regionale Lewitz-Karpfen ist ein hochwertiges Lebensmittel, das wir stärker ins Bewusstsein bringen wollen – nicht nur zu Weihnachten", erklärte Dr. Backhaus. Auch Landrat Sternberg lobte die neue Verkaufsstätte: "Mit der neuen Verkaufsstelle schaffen wir Sichtbarkeit für ein regionales Qualitätsprodukt – und stärken zugleich die regionale Wertschöpfung. Das ist ein Gewinn für Umwelt, Wirtschaft und für die Menschen der Region." Zu DDR-Zeiten wurden die Lewitz-Teiche noch auf einer Teichfläche von rund 900 Hektar bewirtschaftet. Dämme, Bauwerke und Leitungen wurden von 1978 bis 1986 für damals 45 Mio. DDR-Markt erneuert oder neu errichtet. Seit 1990 leidet die Teichwirtschaft unter ausbleibenden Investitionen. Eine Studie des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) geht aktuell von einem Investitionsbedarf von rund 16,6 Mio. Euro aus.

Angesichts nicht nur ökonomischer Ansätze, sondern auch naturschutzfachlicher Anforderungen und zunehmender Prädatoren wie Kormoran, Fischotter oder Seeadler sind die Wirtschaftsbedingungen erschwert. "Die klassische Karpfenhaltung ist inzwischen vielerorts wirtschaftlich nicht mehr tragfähig", schreibt das Ministerium. Deshalb soll die Teichlandschaft so entwickelt werden, dass ihre naturschutzfachlichen Funktionen erhalten bleiben, während gleichzeitig in ausgewählten Bereichen weiterhin eine wirtschaftliche Nutzung möglich ist. Für die fischereiliche Nutzung in der Lewitz bedeutet dies die Bewirtschaftung von nur noch rund 150 Hektar ausgewählten Teichen. Es erfolgt ein nur noch einjähriger Karpfenumtrieb mit zugekauften zweisömmrigen Fischen und die Fischproduktion geschieht ausschließlich auf Basis natürlicher Nahrungsgrundlagen. Investiert wird in die Funktionssicherung der genutzten Teiche. In die neue Verarbeitungs- und Verkaufsstätte hat Lewitep rund 101.000 Euro investiert, die zu 49 Prozent über EU- und Landesmitteln gefördert wurden. In diesem Jahr wird die Verkaufsstelle vor Weihnachten (22. /23.12.) und Silvester (29./30.12.) öffnen. Perspektivisch soll die Vermarktung stärker mit dem touristischen Profil der Lewitz verknüpft werden, etwa durch Rad- und Wanderangebote oder Naturerlebnisformate.Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden