12.12.2011

Fangquoten 2012: Verdoppelung der Heringsquote in der Nordsee

Die Europäische Union und Norwegen haben sich in diesem Jahr frühzeitig auf die Fangquoten 2012 für die gemeinsam bewirtschafteten Bestände in Nordsee und Nordostatlantik geeinigt. „Bis zuletzt umstritten war die Einigung beim Hering“, teilt Dr. Peter Breckling mit, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Kutter- und Küstenfischer. Der vereinbarte Langzeitmanagementplan würde normalerweise die jährliche Quotensteigerung auf 15 Prozent begrenzen. Dies war die Position der EU. Der Heringsbestand ist jedoch in den letzten Jahren unerwartet stark angestiegen. Bei der Umsetzung des Bewirtschaftungszieles msy (höchstmöglicher Dauerertrag) wäre auch eine Gesamtfangmenge (TAC) von knapp 500.000 t möglich gewesen. Dies war die Position Norwegens. Der Kompromiss von 405.000 t sichert eine nachhaltige Bewirtschaftung und verringert die Defizite, die auf dem Markt durch die Verringerung der Fangmenge des nord-norwegischen Herings im Jahr 2012 drohen würden. Trotzdem sind Preisanstiege beim Hering zu erwarten, da die Nachfrage aus Asien und Afrika steigende Tendenz aufweist.

Der Schollenbestand bewegt sich weiter auf historischen Höchstständen. Hier ist der Anstieg der Quote durch einen Managementplan auf jährlich 15 Prozent begrenzt. Dadurch wird eine Überversorgung der Märkte verhindert, die zur Intervention führen könnte. Beim Seelachs ergibt sich eine Kürzung um 15 Prozent und beim Wittling eine Erhöhung um 15 Prozent. Diese Schwankungen sind das Ergebnis natürlicher Bestandsveränderungen. Der Nordseekabeljau zeigt sich stabil und ist in den letzten sechs Jahren beständig angestiegen. Allerdings ist der erhoffte stärkere Anstieg des Bestandes nicht eingetreten. Insgesamt ergibt sich eine stabile bis steigende Tendenz bei den Nordseequoten. „Die Bemühungen um eine nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände zeigen deutlich positive Ergebnisse“, urteilt Dr. Breckling.
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