20.06.2012

ASC: Globaler Standard für nachhaltige Lachszucht vorgestellt

In der vergangenen Woche hat der Lachs-Aquakultur-Dialog dem Aquaculture Stewardship Council (ASC) einen weltweit gültigen Standard für die nachhaltige Lachszucht übergeben. "Das ist ein weiterer Meilenstein für den ASC, nachdem in diesem Jahr schon die Standards für Tilapia und Pangasius als auch das Verbraucher-Logo des ASC vorgestellt worden sind", heißt es in einer Mitteilung des ASC. Chris Ninnes, ASC-Geschäftsführer, wies auf die breite Beteiligung bei der Entwicklung des Lachs-Standards hin, die der Salmon Aquaculture Dialogue schon im Jahre 2004 begonnen hatte. Mehr als 500 Züchter, Umweltschützer, Wissenschaftler, Seafood-Einkäufer, Regierungsvertreter, Einheimische aus den Produktionsländern und sonstige an der Lachszucht Interessierte hatten sich an dem Prozess beteiligt. Die Koordination lag in den Händen der Umweltorganisation WWF, an der Finanzierung beteiligte sich die David and Lucile Packard Foundation. In Kürze wird der ASC mit der Auditierung von Pilotfarmen beginnen. Weltweit bestehe Interesse an einer Zertifizierung, vor allem in Chile, Norwegen, British Columbia, Schottland, Australien und Neuseeland. Voraussichtlich schon Ende dieses Jahres können die ersten Farmen zertifiziert werden, prognostiziert Bas Geerts, ASC-Direktor für Standards. Die ersten ASC-zertifizierten Lachsprodukte könnten Anfang 2013 am Markt sein.

Der ASC-Standard befasst sich insbesondere mit möglichen negativen ökologischen und sozialen Folgen, mit denen die Lachszucht in Verbindung gebracht wird: der Herkunft der Futterinhaltsstoffe, der Krankheitsübertragung von Farmlachsen auf Wildlachs-Populationen, der Verhinderung von Ausbrüchen (escapes), dem Einsatz von Medikamenten und Antibiotika, Auswirkungen der Farmstandorte, genmanipulierten Inhaltsstoffen (GMOs) im Lachsfutter und den Arbeitsbedingungen in den Zuchten. Im Rahmen von 'Pilot-Audits' wird der Standard jetzt an der Praxis gemessen, die Ergebnisse fließen mit in die endgültige Version des Auditierungshandbuchs ein, das Farmer und Zertifizierer über die operative Umsetzung des Standards informiert. Bevor die ersten Zuchten zertifiziert werden können, werden die Mitarbeiter der Zertifizierungsorganisation durch die unabhängige Accreditation Services International (ASI) ausgebildet.
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