09.11.2012

Klimawandel: Meerestiere "schrumpfen" stärker als Landbewohner

Ein Anstieg der Temperaturen auf der Erde führt zu einer sinkenden Durchschnittsgröße bei Meerestieren, und zwar stärker, als dies bei auf dem Land lebenden Tieren der Fall ist. Das haben Wissenschaftler der britischen Universitäten 'Queen Mary of London' und Liverpool entdeckt und ihre Ergebnisse in der Zeitschrift 'Proceedings of the National Academy of Sciences' (PNAS) veröffentlicht. Die Forscher hatten die Größenentwicklung von Elterntieren in Abhängigkeit verschiedener nicht bedrohlicher Temperaturen untersucht. "Meerestiere werden dabei um den Faktor zehn kleiner als an Land lebende Arten", teilte Co-Autor Andrew Hirst von der Queen Mary's School of Biological and Chemical Sciences mit, "während Tiere im Wasser bei einem Grad Erwärmung um fünf Prozent kleiner werden, werden Tiere vergleichbarer Größe an Land im Schnitt nur um 0,5 Prozent kleiner."

Offenbar hängt die Größendifferenz mit einer stärkeren Abnahme des Sauerstoffgehalts des Wassers bei einem Temperaturanstieg zusammen, als dies an Land der Fall ist. "Meerestiere haben weniger Möglichkeiten, mit dem erhöhten Sauerstoffbedarf umzugehen. Indem sie ihre Körpergröße verringern, bringen sie Angebot und Bedarf von Sauerstoff wieder in eine Balance", erklärt David Atkinson von der Universität Liverpool. Der Hauptautor der Studie, Jack Forster (Queen Mary's School of Biological and Chemical Sciences) weist auf die Bedeutung dieser Erkenntnis hin: "Da Fische und andere Meeresorganismen drei Millionen Menschen mindestens 15 Prozent des von ihnen benötigten tierischen Eiweißes liefern, zeigt die Studie, wie wichtig es ist zu begreifen, wie die Erderwärmung zukünftig die Lebewesen in den Meeren, Seen und Flüssen beeinflussen wird."
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