28.11.2008

Aquaponik in Berlin: Fisch- und Tomatenproduktion ohne Emissionen

In Berlin stellten Wissenschaftler ein Aquaponik-System vor, bei dem nahezu emissionsfrei Tomaten und Fisch gemeinsam in einem Gewächshaus gezüchtet werden, teilt der Forschungsverbund Berlin mit. Im Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin-Friedrichshagen ernteten Wissenschaftler jetzt fast 600 kg Tomaten und 150 kg Tilapia. Damit habe sich die Idee einer kombinierten Fisch- und Tomatenzucht, das so genannte Aquaponik-System, als praxistauglich erwiesen. Die Leiter der Abteilung Binnenfischerei, Prof. Dr. Werner Kloas und Stellvertreter Dr. Bernhard Rennert, hatten das Projekt schon im IGB-Jahresbericht 2007 vorgestellt.

Die integrierte Fisch- und Gemüseproduktion ist bereits aus den 1970er und 1980er Jahren bekannt und wird gegenwärtig in den Niederlanden, der Schweiz und in Australien erprobt (siehe auch FischMagazin 4/2008, S. 88 ff.). Die Vorteile des Systems sind vielfältig: nahezu keine Emissionen, Einsparung von Dünger für die Gemüseproduktion durch Nährstoffe aus der Fischzucht sowie die Doppelnutzung von Wasser, Heizenergie und Bauhülle. Die tägliche Wassernachspeisung konnte von 25% des Volumens in Vorversuchen durch die Rückgewinnung des Transpirationswassers mittels Kühlfallen auf weniger als 3% gesenkt werden. Die Aufzucht der Tilapien erfolgt mit fischmehl- und fischölfreiem Futter, wobei das Fischmehl durch Fliegenmadenmehl und das Fischöl durch Pflanzenöl vollständig substituiert werden soll.
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