03.05.2017

Miesmuschel trotzt dem saurer werdenden Meer

Kohlendioxidemissionen lassen nicht nur die Erdtemperatur steigen, sondern führen auch zu einer Versauerung der Meere. Der sinkende pH-Wert des Wassers bedroht die Bildung von Kalkstrukturen vieler Meereslebewesen, doch offenbar ist die Miesmuschel (Mytilus edulis) anpassungsfähig. Zu diesem Schluss kommen Experten des Kieler Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel. Im Fachmagazin "Science Advances" berichten die Meeresbiologen über ein dreijähriges Projekt, bei dem sie von 2012 bis 2014 Miesmuscheln in der Kieler Förde, also der Ostsee, mit zeitweise hohen CO2-Konzentrationen sowie Muscheln vor Sylt in der Nordsee mit stabileren Verhältnissen verglichen. Je saurer das Wasser im Lebensraum der Muschel ist, desto knapper wird der Baustoff für die Muschelschalen, nämlich Karbonat-Ionen beziehungsweise Kalziumkarbonat. Doch offensichtlich entwickelten die Kieler Muscheln Mechanismen, um die Schalenbildung zu sichern. Wie dies geschehe, sei jedoch noch unklar. "Die Ergebnisse sind faszinierende Hinweise darauf, wie Organismen sich an den globalen Klimawandel anpassen können, vor allem, wenn ihr Schicksal davon abhängt", heißt es in "Science Advances".

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