04.07.2018

Nordseekrabben: Knappe Fänge, ordentliche Erlöse

Die neue Fangsaison für Nordseekrabben hat für die Fischer relativ gut begonnen, schreibt die Ostsee-Zeitung (OZ). Seit Anfang März sind die Kutter wieder auf Fangfahrt. Die Fänge seien zwar knapp, die Erlöse mit rund 10,- Euro pro Kilo aber aus Sicht der Branche "recht ordentlich". Zum Vergleich: 2011 waren die Erzeugerpreise auf bis zu 1,30 Euro je Kilo ungeschälte Nordseekrabben gefallen, bis 2017 stiegen die Preise ab Kaje dann auf das Zehnfache, nämlich 13,- Euro. "Wir kommen zurecht", zitiert die Zeitung Anfang Juni Günter Klever von der Erzeugergemeinschaft Küstenfischer der Nordsee in Großheide/Kreis Aurich. Krabbenbrötchen kosten aktuell etwa 7,- Euro.

Wie sich der Markt entwickelt, hängt vor allem von der Ausbreitung der Wittlinge ab. Die dorschartigen Fische fressen die jungen Nordseekrabben. Erst im Spätsommer werde sich zeigen, wie groß die Bestände sind. Für weitere Unsicherheit sorgt die EU-Beifangverordnung. Sie sieht vor, dass Fischer den Beifang aus den Netzen sortieren und anlanden. Für Krabbenfischer galt bislang eine Ausnahmeregelung. Nach einem Besuch in Brüssel hatte Dirk Sander, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der deutschen Krabbenfischer, von einem Kompromiss als Ergebnis gesprochen. Demnach dürfen die mitgefangenen kleinen Schollen und Seezungen weiterhin durch die automatische Sortieranlage an Bord ausgesiebt und über Bord gespült werden. Nur einmal im Monat müsse ein Netz voll von Hand sortiert und der Beifang an Land gebracht werden. Wissenschaftler müssten diese Regelung noch prüfen, teilte Sander dem NDR mit. Im Herbst wolle die EU-Kommission entscheiden, ob die Ausnahmeregelung für Krabbenfischer verlängert werde und - wenn ja - unter welchen Bedingungen.

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