22.04.2019

Dänemark: Dramatische Gewinneinbrüche bei Fischmehl-/Fischölproduzenten

Die beiden großen dänischen Produzenten für Fischmehl und Fischöl, Triple Nine und FF Skagen, haben das Jahr 2018 mit Gewinnrückgängen von fast 80 bzw. 90 Prozent abgeschlossen, meldet das Portal Finans. Bei der Triple Nine in Esbjerg brach der Gewinn von 111 Mio. DKK (= 14,9 Mio. Euro) im Jahre 2017 auf nur noch 24 Mio. DKK (= 3,2 Mio. Euro) im Jahre 2018 ein. Hauptursache sei ein erheblicher Preisanstieg bei den Rohwaren, die Triple Nine verwendet, insbesondere Sandaal. Trotz des gefallenen Überschusses zahlte das Unternehmen eine Dividende in Höhe von 70 Mio. DKK (= 9,4 Mio. Euro) - im Vorjahr waren es 270 Mio. DKK (= 36,2 Mio. Euro). Hauptaktionäre sind Koppernæs (Norwegen) mit 82% der Anteile, während sich die verbleibenden 18% in Händen der Unternehmen Calypso (Inhaber: der Esbjerger Fischer Niels Arne Hounisen) und H. F. Industrifiskehandel befinden, letzteres eine Tochter des Triple Nine-Wettbewerbers FF Skagen. Der Umsatz der Triple Nine-Gruppe ging 2018 von 1,85 Mrd. DKK (= 247,8 Mio. Euro) auf 1,6 Mrd. DKK (= 214,3 Mio. Euro) zurück.

Beim Wettbewerber FF Skagen stieg zwar 2018 der Umsatz von 2,3 Mrd. DKK 2017 (= 308 Mio. Euro) auf 2,9 Mrd. DKK (= 388,4 Mio. Euro), dafür brach der Gewinn sogar um 90% ein, schreibt Finans. Während 2017 noch 68,5 Mio. DKK (= 9,2 Mio. Euro) verdient wurden, lag der Gewinn 2018 bei einem Zehntel des Vorjahresergebnisses, nämlich 6,9 Mio. DKK (= 924.000 Euro). Auch bei FF Skagen erklärte das Management: "Die Konkurrenz um die Rohstoffe, insbesondere im Nordatlantik, hat zu sehr starken Preiserhöhungen für unsere Rohstoffe geführt - Preiserhöhungen, die wir nicht auf den Endproduktpreis für Fischmehl und Fischöl umlegen konnten." Gleichzeitig sei der Preis für Fischöl niedrig.

FF Skagen kämpft darüberhinaus mit einer Forderung des Finanzamtes in Millionenhöhe. Dänemarks Steuerbehörden fordern von den Skagenern für die Jahre 2015 bis 2017 die Zahlung von Einfuhrzöllen in Höhe von 38,8 Mio. DKK (= 5,2 Mio. Euro). Der Hintergrund: für Fisch, den FF Skagen aus Drittstaaten einführt, muss kein Zoll bezahlt werden, wenn dieser nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Kann die Ware für den menschlichen Verzehr verwendet werden, ist Zoll fällig. "Wir sind überhaupt nicht berechtigt, Fischöl für den menschlichen Verzehr herzustellen. Unsere Produkte werden in Tierfutter verwendet", sagt Jens A. Borup, Vorstandsvorsitzender von FF Skagen, hat sich bei der Steuerbehörde beschwert und will den Fall dem Europäischen Gerichtshof vorlegen.

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