22.04.2020

Frosta: Steigender Absatz, doch auch steigende Kosten

Die aktuelle wirtschaftliche Performance des Tiefkühlkost-Herstellers Frosta AG ist uneinheitlich. Das spiegelt sich in den Bewertungen der Frosta-Aktie durch Finanzanalysten, die in jüngster Zeit zwischen "Verkaufen" und "Kaufen" schwankten. Im Geschäftsbericht für das Jahr 2019 hatte der Vorstandsvorsitzende Felix Ahlers bereits mitgeteilt, dass man die "Ergebniserwartung mehrmals nach unten korrigieren" musste: "Das Ergebnis des Vorjahres und auch unsere ursprüngliche Prognose haben wir 2019 verfehlt." Grund war nicht die Umsatzentwicklung - dort wurde ein Plus von 2,7% erzielt -, sondern waren hohe Kosten. Zum einen habe man Fischpreiserhöhungen, die Mitte 2018 eingesetzt hatten, erst im Laufe des Jahres 2019 weitergeben können. Zum anderen war die Einführung des ersten Papierbeutels im Tiefkühlmarkt, der bei Frosta über 40 Millionen Plastikbeutel ersetzen soll, mit Kosten verbunden, die höher lagen als erwartet.

In der aktuellen Corona-Krise verkaufe Frosta zwar ein wenig mehr über die Schiene Lebensmitteleinzelhandel, teilte Felix Ahlers im Gespräch mit den Undercurrent News mit. Insbesondere die Nachfrage nach Fischstäbchen und Schlemmerfilets steige. Noch höheren Zuwachs verzeichne das Frosta-Gemüse. Ahlers: "Ich vermute, weil weniger frisches Gemüse gekauft wird." Gleichzeitig habe Frosta sein nicht unerhebliches Foodservice-Geschäft durch die Gastroschließungen quasi verloren, wenngleich es durch höhere Verkaufsmengen im Retail kompensiert werde. Allerdings führe die Pandemie zu höheren Produktions- und Logistikkosten. Lange Wartezeiten an Grenzkontrollstellen bescherten Probleme bei der Rohwarenbelieferung. In den beiden Frosta-Fischfabriken in Bremerhaven und Bydgoszcz musste die Produktion modifiziert werden, um den Anforderungen nach sozialer Distanzierung zu entsprechen. Der Abstand der Mitarbeiter an den Linien verlangsame etwa das Packen. Um diese Effizienzverluste auszugleichen, fielen Bonus- und Überstundenzahlungen an. "Im Augenblick geht's uns mehr oder weniger gut", schloss Ahlers, "aber das kann nächste Woche schon anders aussehen."

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