23.03.2020

Norwegen: NSC notiert fünf aktuelle Veränderungen durch Corona-Pandemie

Die COVID-19- bzw. Corona-Pandemie hat zu Verschiebungen im Konsumverhalten geführt und auch Beeinträchtigungen der Logistik haben Einfluss auf die Märkte. Der Norwegian Seafood Council (NSC) hat fünf aktuelle Veränderungen aufgelistet, schreibt das Portal IntraFish. Erstens sinke insgesamt die Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten aufgrund der verfügten Restaurant-Schließungen. Das betreffe insbesondere Arten und Produkte, die vor allem in der Gastronomie verkauft werden wie Königskrabben, überbackener Kabeljau und Shrimps. Im Lebensmitteleinzelhandel führe die Unsicherheit dazu, dass Einkäufer den Sortimentsumfang reduzierten, sagt Paul Aandahl, leitender Analyst beim NSC. Zum zweiten seien Frischlachsexporte für die Weiterverarbeitung in der 11. KW um 24% auf 18.067 t gestiegen, und zwar um 42% nach Polen, um 93% nach Dänemark sowie um 141% nach Litauen, teilte Aandahl mit.
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20.03.2020

Brüssel/Boston: „Umsatzeinbußen für Veranstalter von 33 Mio. Euro“

Der Veranstalter der beiden führenden Seafood-Messen, der SEG/SPG in Brüssel und der Seafood Expo North America (SENA) in Boston, könnte im Falle eines Totalausfalls beider Events rund 33 Mio. Euro an Umsatz verlieren. Diesen Wert hat das Portal IntraFish insbesondere auf Grundlage von Standgebühren, Eintrittsgeldern und Werbeeinnahmen – geschätzt anhand der Vorjahresmessen - grob kalkuliert, da die Messegesellschaft Diversified Communications (Maine/USA) keine Daten bekanntgibt. In Boston buchten 2019 insgesamt 1.329 Aussteller Standflächen von 256.690 Quadratfuß zum Preis von 41,73 Euro/Quadratfuß – die Gesamtsumme beliefe sich auf 10,6 Mio. Euro. Für Brüssel waren zur SEG 2020 in toto 40.625 Quadratmeter zu Preisen von mindestens 402 Euro/Quadratmeter geordert – das wären insgesamt 16,2 Mio. Euro. Erhöhte Sonderkonditionen etwa für Eckstände, zweistöckige Stände oder besonders günstige Positionierungen seien dabei nicht berücksichtigt. Alleine an Standgebühren wären für beide Messen 26,8 Mio. Euro zusammengekommen.
20.03.2020

Österreich: Lebensmittelgroßhändler öffnen für Endverbraucher

In Österreich öffnen einzelne Lebensmittelgroßhändler ihre Geschäfte auch für Endkonsumenten, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, melden die Salzburger Nachrichten. Diesen Schritt hat bereits zu Beginn dieser Woche der österreichische C+C-Händler AGM unternommen, dessen insgesamt 18 Filialen zur Rewe Group gehören. „Es kann mit oder ohne Kundenkarte beziehungsweise Gewerbeschein in den Standorten österreichweit eingekauft werden“, teilte das Unternehmen mit. Auch die Wedl C+C Abholmärkte sollen sich den Verbrauchern geöffnet haben. Ebenfalls offen für Privateinkäufer sind der Kärntner Lebensmittelgroßhandel Legro sowie der Salzburger Schwaighofer. Motiv ist nicht ausschließlich das Bedürfnis, einen Beitrag zu leisten, um eventuelle Versorgungsengpässe zu beheben, sondern auch, die wegen des Ausfalls von Hotels und Gastronomiekunden große Lagermengen an verderblichen Lebensmitteln abverkaufen zu können.
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20.03.2020

Großbritannien: Seezunge könnte „verramscht“ werden

In Großbritannien leiden die Mannschaften von rund 2.500 Fischerbooten unter dem Nachfrageeinbruch angesichts der Corona-Pandemie, meldet IntraFish. Die ersten Leidtragenden seien jene gewesen, die sich in den vergangenen Jahren auf den Fang von Krebsen für den chinesischen Markt fokussiert hatten, teilte Barrie Deas von der Nationalen Föderation der Fischer-Organisationen mit. Doch aufgrund des rückläufigen Gastronomie-Geschäfts geraten jetzt auch weitere hochpreisige Arten wie Seezunge, die „Dover sole“, Hummer und Krebse unter Druck, die nicht nur exportiert werden, sondern auch in britischen Restaurants gefragt sind. „Für Menschen, die den Preis von Seezunge beim Fischhändler als zu hoch empfinden, wäre das jetzt eine gute Möglichkeit, sie einmal zu probieren“, meint Deas. Diese Form der Vermarktung könne zwar gerade im Hinblick auf die Menge kein Ersatz für den Export sein, aber „wir suchen nach einem Silberstreifen am Horizont“.
20.03.2020

Deutsche Fischerei: „Extremer Verfall der Erstverkaufspreise“

Die Verbreitung des Corona-Virus’ und die damit verbundenen Folgen haben auch Auswirkungen auf den Fischereisektor. „Große Teile des Marktes sind durch einen extremen Verfall der Erstverkaufspreise betroffen“, teilt Dr. Peter Breckling mit, Geschäftsführer des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV) mit. Dies zeige sich zunächst vor allem auf dem Frischfischmarkt. Der Wegfall des italienischen Marktes und Teile der Abnahme in China haben zu Preisverfällen in niederländischen Auktionen sowie auf französischen und spanischen Erstvermarktungsplätzen geführt. Dies ist auch für deutsche Küstenfischer wirksam. Der Preis für Ostseescholle beispielsweise ist um mehr als 50% gefallen. Flunder ist kaum noch abzusetzen, so dass die größeren Kutter die Fangtätigkeit schon einstellen mussten.
19.03.2020

Studie zum Bio-Lachs: Rasanter Anstieg der Nachfrage

Eine Preisstrukturanalyse zu frischem Bio-Lachs hat die EUMOFA jetzt aktuell vorgelegt. Dabei hat die Europäische Marktbeobachtungsstelle für Fischerei und Aquakultur ihren Schwerpunkt auf den wachstumsstarken Nischenmarkt von verpackten, portionierten Filets von ökologischem Atlantischem Lachs in der EU gelegt. Der Fokus lag auf den vier Schlüsselmärkten Frankreich, Deutschland, Irland und Großbritannien. In den Zuchtländern Norwegen, Irland und Schottland nahm die Produktion von Bio-Lachs in den Jahren 2014 bis 2017 um 43% zu, wobei sich die irische Produktion mengenmäßig sogar verdoppelte. 2017 war fast die gesamte Lachsproduktion Irlands ökologisch. Deutschland ist neben Frankreich der größte Markt für Lachsprodukte in der EU und der zweitgrößte für ökologischen Fisch. Seit 2013 stieg die Nachfrage nach fertigen Lachsprodukten (portioniert, verpackt, kochfertig usw.) rasant an. 2017 nahm Deutschland 13% der Eporte von irischem Lachs auf. Insgesamt stieg der Verzehr von Bio-Fisch hierzulande von 9.700 t (2013) auf 15.800 t (2017) – ein Zuwachs um 6.100 t oder 63% binnen vier Jahren. Die Analyse finden Sie hier:
19.03.2020

Garnelen: Düstere Aussichten wegen Rückgang im Außer-Haus-Verzehr

Die Garnelenproduzenten weltweit werden in Kürze die in Europa zunehmend verordneten Schließungen der Gastronomie zu spüren bekommen, schreiben die Undercurrent News. Denn in ganz Europa würden die meisten Garnelen in Restaurants gegessen, meint Willem van der Pijl, Analyst des Shrimpsektors und Begründer des Seafood Trade Intelligence Portals (Utrecht). Da die Gastronomie zu den Osterfeiertagen vom 10. bis 13. April 2020 wahrscheinlich noch geschlossen sein wird, werden Importeure und Großhändler ihre Lagerbestände nicht verkaufen können. Gleichzeitig zieht jedoch in den Erzeugerländern die Produktion in den Monaten April und Mai wieder an. Die Folge: das Angebot an Garnelen werde die Nachfrage deutlich übersteigen. Entsprechend prognostizierte der Seafood-Consultant Mike Berthet (Aquaesea) auf dem North Atlantic Seafood Forum Anfang März einen Preisrückgang für die Monate Mai bis Juli von 10 bis 20% - „hoffentlich nicht mehr“.
19.03.2020

USA: Marke „Mowi Pure“ startet über AmazonFresh

Der norwegische Lachszüchter Mowi bietet Verbrauchern in den USA seine Marke ‚Mowi Pure’ über den Lieferdienst AmazonFresh an, melden die Undercurrent News. Der Lieferdienst ist derzeit in den US-Metropolen Las Vegas, Atlanta, Baltimore, Boston, Chicago, Dallas, Denver, Los Angeles, Miami, New York, Philadelphia, San Diego, San Francisco, Seattle und Washington, DC aktiv. Die Marken-Präsentation begleitet Mowi mit großangelegten Social Media-Aktivitäten: die Norweger kooperieren dabei mit den vier „Influencern“ Stephanie Soo (2,07 Mio. Abonnenten), Pro Home Cooks (1,7 Mio. Abonnenten), FlavCity (958.000 Abonnenten) und Mandy in the Making (40.700 Abonnenten), die zusammen mehr als 4,7 Mio. Abonnenten zählen. Erst nach dem Start bei AmazonFresh sollen Listungen bei nationalen US-Einzelhändlern folgen, die Mowi namentlich noch nicht genannt hat. In diesem Jahr will Mowi darüber hinaus mit 19 YouTube-„Stars“ zusammenarbeiten und ab April eine Reihe von Rezeptvideos veröffentlichen. Mit dieser Reihe solle den Verbrauchern eine eventuelle Scheu vor der Zubereitung von Lachs genommen werden, teilt der weltweit führende Lachsproduzent mit.
19.03.2020

Großbritannien: Sainsbury’s schließt Frischfischtheken

Die führende britische Supermarktkette Sainsbury’s will ab Morgen ihre Frischfisch und –fleischtheken sowie ihre Pizza-Counter schließen, meldet heute die Tageszeitung The Guardian. Das auf diese Weise an den Theken freigestellte Personal soll beim Ausbau der eigenen Lieferdienste eingesetzt werden, um der unvorhergesehenen Nachfrage angesichts der Corona-Pandemie Herr zu werden. Bereits seit heute dürfen Kunden von jedem Gemüse maximal drei Teile kaufen sowie zwei Stück von begehrten Artikeln wie Toilettenpapier, Seife oder H-Milch. Auch in Großbritannien gab es aufgrund von Hamsterkäufen Engpässe bei bestimmten Produkten, darunter Konserven, Frischfleisch und TK-Gemüse. Neben Sainsbury’s haben weitere Supermärkte, darunter Waitrose, Morrisons und Tesco, hunderte ihrer Büroarbeitskräfte zu Hilfe gerufen, um dem zusätzlichen Personalbedarf auf der Ladenfläche entsprechen zu können. Ab kommender Woche will Morrisons Lebensmittelpakete in drei Varianten anbieten, die telefonisch für die Heimlieferung bestellt werden können. Alleine hierfür stelle das Unternehmen rund 2.500 neue Mitarbeiter für die Kommissionierung sowie Fahrer ein.
19.03.2020

SEG/SPG 2020: Messe in Brüssel könnte Ende Juni stattfinden

Der Veranstalter der Seafood-Messe in Brüssel, Diversified Communications, hat den angemeldeten Ausstellern für die SEG/SPG 2020 einen Fragebogen mit einem neuen Termin für die diesjährige Expo gesendet, meldet das Portal IntraFish. Die US-amerikanische Messegesellschaft schlägt vor, die ursprünglich für den 21. bis 23. April 2020 terminierte Brüsseler Messe jetzt vom 23. bis 25. Juni 2020 stattfinden zu lassen. „Auf Grundlage der Verfügbarkeit von Ausstellungsfläche und unter Berücksichtigung der Größe der Veranstaltung und der für Auf- und Abbau erforderlichen Zeit verfügt die Messe Brüssel über Termine für die Veranstaltung vom 23. Bis 25. Juni 2020“, schrieb Diversified in einer Email an die Aussteller. Die Organisatoren räumten ein, dass angesichts der Corona-Pandemie weiterhin große Unsicherheiten bestünden. „Daher möchten wir wissen, ob der Termin für Sie und Ihr Unternehmen möglich ist“, heißt es weiter in dem Schreiben. Dabei wird um baldige Rückmeldung gebeten.
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