Der dänische Lachsverarbeiter- und Räucherlachs-Produzent Vega Salmon und seine Muttergesellschaft Vega Sea melden für das zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2017/18 den höchsten Gewinn seit fünf Jahren, schreiben die Undercurrent News. Während sich der Umsatz seit 2013/14 von 95 Mio. Euro auf 200 Mio. Euro mehr als verdoppelte, war der Gewinn 2017/18 mit 2,4 Mio. Euro siebenmal so hoch wie die 334.000 Euro vor fünf Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 4% auf Basis eines Mengenwachstums von 5%. Kosten verursachte im letzten Geschäftsjahr die Schließung einer Vega-Produktion im schwedischen Hørvik, deren Aktivitäten an den deutschen Standort Handewitt verlegt wurden. Angesichts dieser zusätzlichen Belastung bezeichnet Geschäftsführer Michael Budtz Berthelsen das diesjährige Ergebnis als zufriedenstellend. Für die Zukunft habe die Entwicklung neuer Produktkategorien und Konzepte unter den Marken Vega Basic, New Nordic und Purity eine hohe Priorität, sagt Berthelsen. Vega verkauft mehr als 85% seiner Produkte außerhalb Skandinaviens.
Der Schweizer Finanzdienstleister und Investor Kharis Capital kauft die Nordsee-Fischrestaurants. Das teilte gestern der bisherige Mehrheitseigner, die zur Unternehmensgruppe Theo Müller (UTM) gehörende Beteiligungsgesellschaft HK Food, mit. Einen Minderheitsanteil hielt bislang der ehemalige Großbäcker und UTM-Aufsichtsratschef Heiner Kamps. Zum Kaufpreis machten die Unternehmen in ihrer Mitteilung keine Angaben. Kharis Capital kontrolliert nach eigenen Angaben derzeit über verschiedene Gesellschaften rund 550 Restaurants der Marken Burger King, Quick und O Tacos in Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg und Polen. Das im schweizerischen Zug ansässige Private Equity-Unternehmen will nach Angaben von Bloomberg zwischen 100 und 250 Mio. Euro insbesondere in US-amerikanische und europäische Marken im Verbraucher-, Einzelhandels- und IT-Sektor investieren. Nordsee ist mit 313 Filialen in Deutschland, 32 in Österreich und 28 im restlichen Europa der europaweit führende Anbieter von Fischspezialitäten und eine der größten Schnellrestaurantketten. Von den 373 Standorten werden derzeit 138 von Franchisepartnern betrieben. Der Umsatz der firmeneigenen Filialen und der Franchise-Objekte lag zuletzt bei rund 349 Mio. Euro.
Whitby Seafood, der größte britische Verarbeiter von Kaisergranat, konnte seinen Umsatz in den Jahren 2015 bis 2017 von 40,6 Mio. GBP (= 46,2 Mio. Euro) auf 53 Mio. GBP (= 60,3 Mio. Euro) steigern. Angesichts dieser positiven Entwicklung will Whitby in den kommenden zwei Jahren 7 Mio. GBP (= 8 Mio. Euro) investieren, um seine Produktionskapazität von derzeit 10.000 t auf schließlich 20.000 t zu verdoppeln, teilt Verkaufsleiterin Laura Whittle den Undercurrent News mit. In einem ersten Schritt soll am Standort Whitby in Yorkshire für 3,4 Mio. GBP (= 3,9 Mio. Euro) eine zusätzliche Panier- und Bratlinie installiert werden. In einer zweiten Phase investiert der Produzent 3,9 Mio. GBP (= 4,4 Mio. Euro) in neue Lager- und Kühllagerkapazitäten, damit diese mit der Produktionserweiterung schritthalten und um auf Lager bei Dritten verzichten zu können. Ein Teil des Wachstums war möglich, nachdem Whitby Marktanteile von Dawnfresh Seafoods übernommen hatte, die 2015/16 ihr Scampi-Geschäft aufgegeben hatten. Ein Wermutstropfen sind allerdings steigende Preise für die Rohware Scampi, denn die irischen und britischen Fänge sind 2018 nach Mitteilung von Whitby erheblich zurückgegangen. Whitby kaufe etwa 70% der angelandeten Scampi-Schwänze, sagt Geschäftsführer Daniel Whittle.
Die Fangquote für die Scallop-Saison vor der US-Ostküste dürfte im kommenden Jahr irgendwo zwischen der Fangmenge von 53 Mio. Pounds für das Jahr 2017 und 60 Mio. Pounds im laufenden Jahr 2018 liegen. Das prognostiziert das New England Fishery Management Council (NEFMC). Nach mehreren schlechten Jahren, in denen die Fangmengen zwischen 29,95 Mio. Pounds (2014) und 39,62 Mio. Pounds (2016) lagen, verspreche sich die Branche damit eine Rückkehr des beliebten Seafoods auf die Speisekarten der Restaurants. Das NEFMC erklärte, der Bestand der atlantischen Scallops sei nicht überfischt. Die fischereiliche Sterblichkeit befinde sich auf einem Tiefstand.
Der Geschäftsführer des belgischen Garnelenproduzenten Shore, Dirk Belmans (55), hat das Unternehmen nach nur neun Monaten wieder verlassen, melden die Undercurrent News. Belmans verantwortete die Aufgabenfelder Verkauf, Marketing und Produktentwicklung für die gesamte Shore-Gruppe. Unter seiner Ägide gewann Shore eine Listung für maschinengeschälte Nordseekrabben bei Lidl Deutschland. Neuer Geschäftsführer wird zum 1. November Dirk De Pandelaere. Unter dem neuen CEO arbeitet das vierköpfige Managementteam aus Bart Verstichel (CFO), Alain Bockstaele (COO), Ralph Sanders (Qualität) und Geert Coucke (Einkauf). De Pandelaere war vorher unter anderem CEO beim Backwarenhersteller Diversi Foods sowie bei Eurofreez, einem Handel für Tiefkühllebensmittel. Damit besitze er eine umfangreiche Kenntnis des europäischen LEH und des Foodservice-Sektors, heißt es in einer Mitteilung von Shore.
Der holländische Seafood-Produzent und -lieferant Culimer ist bankrott. Das entschied am Montag, den 2. Oktober ein Gericht in Rotterdam, nachdem Verhandlungen mit Gläubigern gescheitert waren, meldet das Portal IntraFish. Maarten van Geest, Marketingleiter von Culimer, bestätigte die Information. Demnach befand sich Culimer in Verhandlungen mit seinem Hauptfinanzier und Anteilseigner ABN Amro, der Sicherheiten besitzt. Da die niederländische Bank mit dem Verlauf der Verhandlungen unzufrieden war, ließ das Kreditinstitut die Lagerbestände von Culimer beschlagnahmen, um das Unternehmen auf diese Weise zu zwingen, mehr zu zahlen als es bereit gewesen wäre. "Ohne Lagerbestände können wir nicht weiter handeln", erklärte van Geest, meint aber, dass die kommende Woche mehr Klarheit bringen sollte. Als Verwalter wurde der Rechtsanwalt Rob Steenhoek berufen. Culimer ist auf die Verarbeitung, den Im- und Export und den Handel von hochwertigen Seafood-Produkten spezialisiert, darunter Thun- und Schwertfisch, Königskrabbe, White Shrimp und Black Tiger-Garnelen, Buttermakrele und Schneekrabben. In Europa, dem Mittleren Osten und Asien werden Büros unterhalten, die alle ebenso wie Culimer zur Ibro Mar Holding gehören.
Nach Alaska-Pollack hat die US-Regierung jetzt auch gefrorene Lachsfilets von dem seit dem 24. September 2018 geltenden Strafzoll in Höhe von 10% für Importe aus China ausgenommen, meldet das Portal IntraFish. Das teilte der Handelsbeauftragte der Vereinigten Staaten (USTR) am vergangenen Freitag mit. Die Neuregelung tritt rückwirkend zum 24. September in Kraft. Das Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI) begrüßte die Änderung, denn: "Letztendlich bekommen nicht die Chinesen die zusätzlichen Zölle von 10 bis 25 Prozent auf Seafood-Produkte aus China zu spüren, sondern amerikanische Unternehmen, die Fischer von Alaska und die U.S.-Verbraucher." Garrett Evridge, Ökonom der McDowell-Gruppe in Alaska, meint, die Lachsexporte des Bundesstaates nach China seien erheblich bedeutender als jene von Alaska-Pollack: "Die zwei wichtigsten Exportgüter an Alaska-Seafood nach China sind pazifischer Kabeljau und Lachs. Wir schicken nicht viel Pollack nach China.“ Entsprechend sei die spontane Freude bei Alaskas Seafood-Industrie jetzt größer gewesen als jene beim Streichen des Alaska-Pollack von der Liste.
Der schottische Lachsproduzent Loch Duart meldet für das Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr 2017/18 einen Gewinnrückgang von 58%, schreibt IntraFish. Insbesondere eine Kiemenerkrankung im Lachsbestand sei dafür verantwortlich gewesen, dass der Betriebsgewinn gegenüber 9,9 Mio. Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr zuletzt nur noch 4,2 Mio. Euro betrug. Der Umsatz lag bei 47,6 Mio. Euro. In einer Unternehmensmitteilung wird allerdings betont, dass das Vorjahresergebnis aufgrund außergewöhnlicher Umstände auch ein besonders erfolgreiches gewesen sei: "Das Jahr bis März 2018 bescherte ein Rentabilitätsniveau, das dem normalen, nachhaltigen Potentialbereich entsprach." In seinen schottischen Betrieben investiert Loch Duart weiterhin erheblich in Forschung und Entwicklung, nicht zuletzt, um mögliche Probleme in den Bereichen Umwelt und Fischgesundheit anzugehen. Für das kommende Jahr rechne die Geschäftsführung angesichts der produzierten Mengen mit einer profitablen Bilanz.
In Schaprode auf der Ostseeinsel Rügen (Mecklenburg-Vorpommern) fand am vergangenen Wochenende erstmals ein Fisch- und Wollmarkt statt. Der am Samstag und Sonntag veranstaltete Markt im Hafen des Ortes will das traditionelle Kulturgut der Küstenfischerei und der Schafhaltung auf Rügen und Hiddensee feiern und für deren Erhalt die Öffentlichkeit mobilisieren. Veranstalter ist der Verein der Hiddenseer Kutterfischer. Die Hiddenseer Stellnetz-Fischer verkaufen ihren Fang unter der Marke "Hiddenseer Kutterfisch" zum großen Teil an Ort und Stelle. Das vom örtlichen Landwirt und Gastronomen Mathias Schilling initiierte Projekt wird über das Bundes-Modellvorhaben Land(auf)Schwung gefördert und ist inzwischen zu einem Botschafter für das Rügener Fischerhandwerk geworden.
Eine kleine handwerkliche französische Fischerei auf den Roten Thun (Thunnus thynnus) im östlichen Atlantik und im Mittelmeer will sich nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifizieren lassen. Weltweit ist es erst die zweite Fischerei auf Roten Thun, die ins MSC-Programm einsteigt. Die Fangschiffe sind sämtlich unter 18 Meter lang und fischen in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Frankreichs, insbesondere im Golf von Lion und nordwestlich von Korsika. Sie agieren unter dem Dach der Marke "Thon rouge de ligne - peche artisanale" - zu deutsch: "Roter Thun geangelt - handwerkliche Fischerei". Insgesamt werden im Fangzeitraum von April bis Dezember jährlich rund 200 t Roter Thun angelandet, der vor allem in der Region und dort insbesondere an gehobene Restaurants verkauft wird.