26.07.2017

Bahamas: Markt verlangt mehr ganze Langusten

Der Weltmarkt wünscht offenbar verstärkt ganze Langusten statt nur Langustenschwänze. Das zumindest hat Jon Chaiton beobachtet, Qualitätsbeauftragter bei Tropic Seafood, schreibt IntraFish. Die auf den Bahamas ansässige Tochter der US-amerikanischen Beaver Street Fisheries ist ein führender Verarbeiter von karibischem "spiny lobster". Bislang ist es üblich, dass schon an Bord der Frostfangschiffe der Schwanz, der etwa ein Drittel der Languste ausmacht, abgeschnitten, direkt gefroren und der Rest des Tieres über Bord geworfen wird. Bis vor kurzem habe es schlichtweg keine Nachfrage für die ganze Languste gegeben, sagt Chaiton, aber: "Die Leute begreifen jetzt den Wert der ganzen Languste. Das geht über den asiatischen Markt hinaus, es gibt weltweit Nachfrage für das ganze Tier." Köche können das Produkt besser präsentieren und in Asien gilt der Konsum einer ganzen Languste als Zeichen von Wohlstand. Die Nachfrage nach Schwänzen sei nicht rückläufig, aber - angesichts der hohen Preise - stagnierend. Allerdings sind die 15 bis 26 Meter langen Boote auf den Bahamas überwiegend Frostfangschiffe, die mehrere Wochen lang auf Fangfahrt gehen und keine Lebendhälterung mit Seewasser an Bord haben. Jetzt sucht Tropic nach einem Hummerboot aus Neuengland oder Seattle, um es versuchsweise in der Karibik einzusetzen.
Länderreport Länderreport
25.07.2017

Illegale Fischerei: Trawler aus Heiligenhafen vor Helgoland aufgebracht

Am vergangenen Freitag, den 21. Juli, ist ein deutscher Hecktrawler etwa sechs Seemeilen südlich der Insel Helgoland vom Küstenschutz angehalten worden, weil das Fischereifahrzeug augenscheinlich im schleswig-holsteinischen Küstenmeer der illegalen Industriefischerei nachging. Bei der Kontrolle des 40 Meter langen Schiffs durch zwei Beamte des Polizei-Küstenbootes "Helgoland" gegen 15:30 Uhr bestätigte sich der Verdacht, dass eine nicht zulässige Art der Schleppnetzfischerei betrieben wurde, teilt die Polizeidirektion Itzehoe mit. Der Kapitän des in Heiligenhafen beheimateten Fangschiffs musste daraufhin das Netz an Bord nehmen und die Fischerei beenden. Außerdem stellten die Beamten fest, dass neben anderen Unterlagen auch die für das befahrene Seegebiet erforderlichen Seekarten nicht an Bord vorhanden waren. Nach Abschluss der Kontrolle erhielt der Kapitän Anweisung, das Seegebiet zu verlassen und einen Hafen anzulaufen. Der Trawler löschte nach Angaben des Portals "Vesseltracker" die rund 340 Tonnen illegal gefangenen Fisch im dänischen Westküstenhafen Thyborøn, den das Schiff heute wieder verließ. Wegen der Verstöße wurden Anzeigen gefertigt.
24.07.2017

Schottland: Kabeljaufischerei in der Nordsee jetzt MSC-zertifiziert

Mehr als ein Jahrzehnt, nachdem die Kabeljaubestände in der Nordsee zusammengebrochen waren, haben jetzt schottische und englische Fischer, zusammengeschlossen in der Scottish Fisheries Sustainable Accreditation Group (SFSAG), das Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Die Premium-Supermarktkette Waitrose hatte schon im Juni begonnen, wieder Nordseekabeljau von schottischen Fangschiffen in 56 ihrer Theken in Schottland und England zu verkaufen. Nach Angaben des MSC waren die Kabeljaubestände in der Nordsee von in der Spitze 270.000 t - in den 1970er Jahren - auf 44.000 t im Jahre 2006 zurückgegangen. Von 2004 bis 2009 hatte der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) eine Einstellung der Fischerei empfohlen. Die jüngste Empfehlung des ICES nannte für 2017 eine Laicherbiomasse (spawning stock biomass - SSB) von 174.300 t, auf deren Grundlage das Gremium eine 2017er Fangquote von bis zu 47.431 t vorschlug. Die endgültige Quote beträgt 39.220 t und liegt damit 16,54% höher als im Vorjahr.
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24.07.2017

Polen: Schwedischer Fonds übernimmt Jerzy Maleks neue Lachsräucherei

Ein neu gegründeter skandinavischer Investmentfonds hat 75% der Anteile der polnischen Lachsräucherei Milarex gekauft, melden die Undercurrent News. Summa Equity, gegründet 2016 in Schweden von ehemaligen Führungskräften von Altor und Nordic Capital, will Milarex zu einem der führenden europäischen Produzenten von veredelten Lachsprodukten aufbauen, sagt Reynir Indahl, geschäftsführender Gesellschafter bei Summa. In fünf bis sechs Jahren soll die in Slupsk an der polnischen Ostseeküste gelegene Räucherei an der Osloer Börse gelistet werden. Vorstandsvorsitzender bei Milarex wird Jon Hindar, bis 2016 CEO des norwegischen Lachsproduzenten Cermaq. Jerzy Malek, der vor fünf Jahren seine Lachsräucherei Morpol an Marine Harvest verkauft hatte, wird 25% der Anteile halten und soll "eine aktive Rolle" im Vorstand spielen. Milarex hat die Produktion 2016 aufgenommen und produziert derzeit 5.500 t Fertigprodukte, doch die Fabrik sei auf eine Kapazität von über 30.000 t ausgelegt, heißt es in einer Mitteilung von Summa. Malek, der Anfang des Jahres angekündigt hatte, den italienischen Räucherer Fjord zu kaufen, habe bereits 50 Mio. Euro in Milarex investiert. Milarex arbeite seit seiner Gründung profitabel und erwarte für 2017 einen Umsatz von rund 100 Mio. Euro. Hauptmärkte sind Deutschland, Italien und Frankreich.
21.07.2017

Sylt: 50 Jahre Gosch Sylt

Seit 50 Jahren gibt es "Gosch" auf Sylt. Das Jubiläum nimmt Jürgen Gosch zum Anlass, heute auf dem Exerzierplatz in List zu feiern, meldet die Bild-Zeitung. Mit einer seiner Lieblingsanekdoten erinnert der 78-Jährige an die Gründungszeit: "Zum Anfang hatte ich nur eine kleine Bude. Weil ich anfangs keinen Alkohol ausschenken durfte, habe ich einen Trick angewendet: weiße Brause, Korn und eine Nordseekrabbe. Ging als Suppe durch! Später bekam ich dann die reguläre Erlaubnis." Goschs Krabbensuppe Sylter Art wird heute allerdings nach einer anderen Rezeptur hergestellt. Inzwischen betreibt Gosch auf Sylt elf Verkaufsstellen mit 370 Mitarbeitern, daneben gibt es 40 Franchise-Filialen mit 1.400 Beschäftigten. Jürgen Gosch denkt übrigens noch nicht an den Ruhestand. "Ich hör' erst auf, wenn ich keine Freude mehr habe", zitiert Bild Hamburg den Jubilar.
21.07.2017

Fischmarkt Deutschland: Lachs bleibt die Nr. 1

Der Lachs bleibt trotz des beachtlichen Preisanstiegs der Speisefisch Nr. 1 in Deutschland. Das teilte jetzt das Fisch-Informationszentrum (FIZ) in Hamburg mit. Als Maßstab für den Preiszuwachs nannte FIZ-Geschäftsführer Dr. Matthias Keller den Preiszuwachs bei Räucherfischwaren, bei denen Lachs einen Anteil von etwa 90 Prozent habe. Allein in den ersten fünf Monaten 2017 sei der durchschnittliche Verbraucherpreis in diesem Segment um mehr als 10 Prozent auf derzeit 17,10 Euro/Kilo gestiegen. Dennoch sei der Markt in Deutschland stabil, sagte Keller. Verbraucher akzeptierten offensichtlich höhere Preise, schränkten sich aber möglicherweise leicht beim Konsum ein. "Allerdings kommt man bei Lachs - wie auch bei Nordseekrabben - doch so langsam in Preisregionen, wo es schmerzt", zitiert die Nordwest-Zeitung den FIZ-Vertreter. Der Importpreis für Frischlachs im Ganzen lag im ersten Quartal 2017 bei durchschnittlich 7,67 Euro/kg gegenüber 5,86 Euro/kg im Vorjahr - ein Plus von 30 Prozent. Lachsfilet kostete im selben Zeitraum 11,66 Euro/kg (I/2016: 9,28 Euro/kg). Eine Ursache für den Preisanstieg seien die Kosten, die durch die Lachslaus und ihre Bekämpfung entstünden und bei etwa 1,- Euro/kg lägen, ein weiterer Grund Ausfälle durch eine Algenpest in Chile im Frühjahr dieses Jahres.
21.07.2017

Norwegen/Chile: Vier Lachsproduzenten werden neue Mitglieder der GSI

Die Lachszüchter Australis Seafoods, Bjoroya, Midt-Norsk Havbruk und Nova Sea haben sich jüngst der Global Salmon Initiative (GSI) angeschlossen, meldet das Portal IntraFish. Damit gehören jetzt 16 Lachszucht-Unternehmen als Mitglieder und acht als assoziierte Mitglieder der GSI an. Die Produzenten bekennen sich damit zu den drei Hauptprinzipien der GSI: Nachhaltigkeit, Transparenz und Kooperation. Sie beteiligen sich an dem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht der GSI und streben gemeinsam nach einer Aquaculture Stewardship Council (ASC)-Zertifizierung.
20.07.2017

Vietnam: Fast 30 Shrimp-Kooperativen erhalten ASC-Zertifikat

Nahezu 30 Kooperativen vietnamesischer Shrimpzüchter in mehreren Provinzen des Mekong-Deltas haben eine Zertifizierung nach dem Standard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten, meldet das Portal IntraFish. Zuvor hatten die Umweltorganisation WWF Vietnam, der norwegische Seafood-Importeur Nordic Seafood Group und der vietnamesische Verarbeiter Soc Trang Seafood JSC (Stapimex) gemeinsam Schulungskurse organisiert, um den Genossenschaften beim Erfüllen der ASC-Anforderungen zu helfen. In Vietnam werden 80 Prozent der Shrimps von kleinen Farmen produziert, denen es schwerfällt, für ihre Zuchten internationale Standards zu erreichen, sagte Huynh Quoc Tinh vom WWF Vietnam. Um das ASC-Zertifikat zu erhalten, mussten die Farmerkooperativen in den Provinzen Soc Trang, Bac Lieu und Ca Mau ihre Praktiken grundlegend ändern, sei es im Hinblick auf den Umweltschutz, den Garnelenbesatz, das Shrimpfutter oder die Rückverfolgbarkeit, um die ASC-Zertifizierung zu erhalten.
19.07.2017

Ostsee: Schon für 2018 empfehlen Experten höhere Dorschquoten

Aktuelle Bestandserhebungen gehen davon aus, dass sich der Dorschbestand der westlichen Ostsee aufgrund eines außerordentlich starken Nachwuchsjahrganges 2016 bereits im Jahr 2019 erholt haben wird. Das teilte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus vergangene Woche im Landtag von Schwerin mit. Schon für das Jahr 2018 empfiehlt der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) die Anhebung der Dorschfangquote für die Erwerbsfischerei um 8 %. Das Thünen-Institut für Ostseefischerei nimmt an, dass die Quoten 2019 angehoben werden können. Backhaus betonte in diesem Zusammenhang, dass Fangbegrenzungen beim Dorsch für die Freizeitangler in der westlichen Ostsee notwendig seien. Er reagierte damit auf einen Antrag der AfD-Fraktion. Diese forderte erneut, die Tagesfangbegrenzung von fünf auf zehn Tiere und das Mindestmaß auf 45 cm anzuheben. Im Gegenzug solle das Angeln vom 1. Februar bis zum 31. März jedes Jahres komplett verboten werden. "Eine Fangverbotszeit wurde bisher […] von der Mehrheit der Angelkutterbetreiber abgelehnt", konterte Dr. Backhaus. Mit einer endgültigen Entscheidung von EU-Ministerrat und EU-Kommission wird im Oktober gerechnet.
19.07.2017

USA: Shrimp-Fischerei leidet unter fehlenden ausländischen Arbeitskräften

Die Forderung von US-Präsident Donald Trump "Kauft US-Produkte, stellt US-Bürger ein!" beschert der Garnelenfischerei in Texas in diesem Jahr offenbar Millionenverluste. Der Grund: rund 500 Arbeitsvisa - so genannte "H-2B-Visa" -, die die Fischereiunternehmen für Hilfskräfte aus Mexiko beantragt hatten, sind teils gar nicht, teils zu spät bewilligt worden. Jetzt rechnet die Texas Shrimp Association mit Verlusten in Höhe von schätzungsweise einer Million USD pro Tag, weil die Boote im Golf von Mexiko weniger Shrimps fangen können und weniger erlösen, da die Besatzungen keine Zeit haben, bei allen Garnelen die Köpfe zu entfernen. Und US-Amerikaner, die bereit sind, tagelang auf See Garnelen zu schaufeln und zu köpfen, finden sich nicht genug. Obgleich das US-amerikanische Heimatschutzministerium angekündigt hat, die Zahl der H-2B-Visa in diesem Jahr landesweit von 66.000 auf 81.000 zu erhöhen, geht der Shrimp-Verband davon aus, dass die Ausweitung zum einen nicht reiche, zum anderen zu spät komme: in Texas sei die Hauptfangsaison für Shrimps dann schon vorbei. Die Verzögerung spiele in die Hände ausländischer Shrimpfischer, die gerne Marktanteile US-amerikanischer Boote übernähmen und damit die texanische Wirtschaft schädigten.
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