Das Fischgeschäft Engelke in Hamburg-Marmstorf wird seit dem 13. Januar 2015 unter neuen Inhabern weitergeführt, schreibt das Magazin 'Prinz Hamburg'. Wolfgang und Waltraut Engelke, die das Fischfachgeschäft im Einkaufszentrum Marmstorf (Ernst-Bergeest-Weg 55) seit 1982 geführt hatten, haben sich in den Ruhestand verabschiedet. Jetzt führt den Laden Holger Breitenfeldt mit seiner Partnerin Sabrina Picker unter dem Namen „Herr Fischer - Fischfeinkost & gute Weine“. Breitenfeldt hatte zuletzt drei Jahre lang den Bioladen „Herr von Grün“ in Hamburg-St. Pauli geführt. Der bei Walter Blum (Blums Fisch-Delikatessen) auf Sylt ausgebildete Koch und Fischfachmann setze auf Nachhaltigkeit, Nachbarschaft und den Ausbau des gewohnten Sortiments. So werde es bei „Herr Fischer“ in Zukunft neben den bekannten Fischspezialitäten neue hausgemachte Salate, weitere Feinkost und ein umfangreiches Weinangebot geben. Sabrina Picker, ausgebildete Sommelière, integriert ein rein europäisches Weinsortiment, das sich vom umliegenden Angebot abhebe. Wolfgang Engelke war es wichtig, dass die Marmstorfer auch in Zukunft im Einkaufszentrum frischen Fisch erhalten. Er selber war drei Jahrzehnte lang jeden Morgen zum Einkaufen auf den Hamburger Fischmarkt gefahren.
Russlands Lebensmittelinspekteure haben 13 Lachs verarbeitenden Betrieben in Chile vorläufig den Export nach Russland untersagt, meldet IntraFish. Die Gründe seien nicht bekannt, teilte der stellvertretende Direktor der Norwegischen Seafood-Föderation (FHL), Trond Davidsen, mit. Chile war seit Beginn des politisch motivierten, am 7. August 2014 verhängten russischen Importverbots für Waren aus der EU, den USA, Kanada, Australien und Norwegen neben den Färöer Inseln der wichtigste Lachslieferant für Russland. So importierten die Russen von August bis November 2014 aus Chile dreimal soviel Atlantischen Lachs wie im Vorjahreszeitraum - etwa 33.000 t statt 10.000 t im Vergleichszeitraum.
Erzeugnisse aus illegaler Fischerei sollen demnächst nicht mehr in die Schweiz eingeführt werden dürfen, teilt die Schweizerische Eidgenossenschaft mit. Der Bundesrat habe eine so genannte Motion angenommen - Titel: „Keine Erzeugnisse aus illegaler Fischerei auf dem Schweizer Absatzmarkt“. Noch bis zum 30. April 2015 laufe die Anhörung interessierter Kreise zu dem Entwurf der neuen Verordnung. Mit der neuen VO wolle die Schweiz eine gesetzgeberische Lücke schließen. Die Europäische Union untersagt die Einfuhr von Erzeugnissen aus illegaler, nicht gemeldeter und nicht regulierter Fischerei (IUU-Fischerei) bereits seit dem Jahre 2010.
Wolfgang Hebecker (65), bislang Betriebsleiter und Prokurist der Seelachsfabrik Larsen Leegina in Bremerhaven, ist in den Ruhestand gegangen. 54 Jahre lang hatte Hebecker geräucherte Seelachsschnitzel und -scheiben produziert. Doch gänzlich hat sich der Bremerhavener noch nicht zur Ruhe gesetzt, sondern handelt in Zukunft mit Maschinen nicht zuletzt für die Verarbeitung in der Fischindustrie.
Ein färingisches Fischereiunternehmen hat den deutsch-dänischen Fischverarbeiter Larsen Danish Seafood gekauft, schreiben die Undercurrent News. Ende vergangener Woche unterzeichnete Christian i Grotinum den Kaufvertrag mit Larsens Insolvenzverwalter, teilte Finanzdirektor Jan Petersen mit. Christian i Grotinum, der von den Färöer Inseln mit zwei Schwarmfischfängern operiert, fängt im Jahr rund 12.000 t Makrele, von denen 4.000 t in den deutschen Larsen-Fabriken verarbeitet werden. Bis zum Jahr 2016 wollen die Färinger diese Menge auf 7.000 bis 8.000 t verdoppeln, kündigte Jon Rasmussen an, der Eigner von Christian i Grotinum, und betonte: „Wir müssen einige Anpassungen vornehmen, um Larsen wieder arbeitsfähig zu machen, wir müssen die Kosten reduzieren, um das Unternehmen für uns profitabel zu machen.“ Alleine in diesem Jahr sollen etwa 10 Mio. Euro investiert werden, um Larsen wieder in die Spur zu bringen. Christian i Grotinum hält Fangquoten für Hering, Blauen Wittling, Makrele und Capelin. Mit Larsen besitzen die Färinger jetzt erstmals eine Verarbeitung an Land. Der Kauf sei Teil einer Strategie, Christian i Grotinum vertikal zu integrieren, neben der Fischerei auch die Verarbeitung zu kontrollieren.
Meeresbiologen der Lübecker Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie (EMB) versuchen sich an der Zucht der Meeräsche (Chelon labrosus). Ziel sei es, die Dicklippige Meeräsche für die Aquakultur zu etablieren, erklärt Dr. Liane-Magdalena Lühmann von der Arbeitsgruppe Aquakultur der EMB gegenüber dem Portal Travemünde Aktuell. Die Meeräsche ist aus Sicht der Forscher insofern ein geeigneter Kandidat, als sie vor allem Pflanzen frisst und nur wenig tierisches Protein benötigt. Dadurch kann der Fischmehl-Einsatz im Futter im Vergleich zu anderen Fischarten reduziert werden. Die Dicklippige Meeräsche aus der Ostsee habe als weiteren Vorteil, dass sie beim „Grasen“ Oberflächen abraspele und damit auch die Meerforellenkäfige frei von Bewuchs halte. Partner bei dem Versuchsprojekt ist die Fischzucht von Tassilo Jäger in der Kieler Förde, in dessen Netzgehegen bereits Meeräschen aus der Nordsee schwimmen. In Partnerschaft mit dem Coastal Research & Management (CRM) in Kiel testen die Lübecker auch, inwieweit mehrere Meeräschen-Käfige übereinander gespannt werden können. Zunächst lassen die Wissenschaftler von Ostseefischern wie Siegfried „Siggi“ Sehmel weitere Meeräschen fischen.
Das Isländische Meeresforschungsinstitut (Hafrannsóknastofnun) empfiehlt, die Fangquote für den Capelin von derzeit 320.000 t auf 580.000 t zu erhöhen, schreibt die Icelandic Review. Islands Fischerei- und Aquakulturminister Sigur∂ur Ingi Jóhannsson bezeichnete diese Anhebung um 260.000 t oder 81,25 % als „erheblichen Auftrieb“ für die Wirtschaft. Die Fangquote werde nach dem herkömmlichen Schlüssel auf Norweger, Grönländer, Färinger und Isländer verteilt, wobei allerdings der größte Quotenanteil auf letztere entfallen werde - und davon werde die Volkswirtschaft profitieren.
Entgegen einer anderslautenden Erklärung der Regierung von Sri Lanka wurde das seit dem 14. Januar 2015 in Kraft befindliche Einfuhrverbot für Fischprodukte aus Sri Lanka nicht aufgehoben, teilt die Europäische Union mit. Nach zweitägigen Gesprächen zwischen Sri Lankas Außenminister Mangala Samaraweera und EU-Parlamentariern in Brüssel vergangene Woche hatte Fischereiminister Dilip Wedaarachchi mitgeteilt, der Importstopp sei für sechs Monate zurückgestellt worden. Doch die EU, zweitwichtigster Importeur für Fisch aus Sri Lanka, will abwarten, inwiefern die Installation von Schiffsüberwachungssystemen (VMS) auf den Fangschiffen des Landes Fortschritte mache, hat hierfür Unterstützung angekündigt.
Der Produktionsdirektor von Larsen Danish Seafood, Claus Christensen, hat das seit November 2014 in der Insolvenz befindliche Unternehmen Ende Dezember verlassen, um als Verkaufsleiter für den dänischen Fischproduzenten Kimpex in Sindal zu arbeiten, schreiben die Undercurrent News. Kimpex verarbeitet Schwarmfische, Frischfisch, kanadische Fischprodukte und Fischrogen. Christensen war seit acht Jahren bei Larsen, nachdem er zuvor fast 16 Jahre lang bei Royal Greenland als Senior Product Manager gearbeitet hatte.
Für die Marke und die Fabriken des insolventen deutsch-dänischen Fischproduzenten Larsen Danish Seafood gibt es offenbar zwei Kaufinteressenten, schreiben die Undercurrent News. Die fischwirtschaftlichen Unternehmen, deren Namen ein Sprecher des Insolvenzverwalters Cornelius + Krage nicht nennen wollte, interessieren sich sowohl für die Produktionsbetriebe in Harrislee bei Flensburg und Leegina in Bremerhaven als auch für die mehr als 100 Jahre alte Traditionsmarke Larsen. Eine Entscheidung über die Zukunft von Larsen könnte noch im Februar fallen, spätestens jedoch zum Ende des ersten Quartals 2015, wie Insolvenzverwalter Wilhelm Salim Khan Durani angekündigt hatte. Die Undercurrent News spekulieren, wer die potentiellen Käufer sein könnten. Karavela, ein schnell wachsender Fischkonserven-Hersteller aus Lettland, hatte schon im November Interesse signalisiert, wollte sich aktuell aber nicht mehr äußern. Henrik Mikkelsen, Geschäftsführer des dänischen Konservenproduzenten Sæby Fiske-Industri, teilte mit, er verfolge zwar den Verkaufsprozess mit Interesse, biete jedoch selbst nicht. Möglich sei auch, dass ein asiatischer Gigant wie die Thai Union Frozen Products (TUF) über Larsen in den deutschen Markt einsteigen könnte. Die TUF hatte im September 2014 schon den französischen Lachsverarbeiter Meralliance übernommen und kurz darauf King Oscar, norwegischer Markenhersteller von Sardinen-Konserven.