Die chilenischen Quoten 2015 für Chile-Seehecht und für Makrele sind angehoben worden, teilt Chiles Untersekretariat für Fischerei und Aquakultur (Subpesca) mit, schreibt IntraFish. Die Seehecht-Quote, die 2014 von knapp 40.000 t auf 19.000 t reduziert worden war, liegt 2015 wieder bei 23.000 t. Die Makrelenquote steigt von 290.000 t auf 310.000 t. Leiden wird im kommenden Jahr die chilenische Fischmehlproduktion, da die Fischerei auf Sardine und Sardelle aufgrund von klimatischen Veränderungen erheblich zurückgefahren wird.
Die Meeresfischzucht Völklingen (MFV) wird sich nach Informationen des Saarländischen Rundfunks (SR) voraussichtlich von ihren Stören trennen. Die Fische sollen vorzeitig geschlachtet und ihr Fleisch verkauft werden. Der Verzicht auf den Kaviar, den die Störe erst im Alter von fünf bis sechs Jahren liefern, habe mehrere Gründe. Zum einen seien die Tiere relativ krankheitsanfällig. Außerdem ist die Störzucht bedingt durch den internationalen Preisverfall für die Delikatesse nicht mehr so lukrativ wie noch vor gut einem Jahrzehnt. Der Verkauf der in Völklingen produzierten Wolfsbarsche und Doraden läuft nach SR-Angaben langsam an. Im Oktober und November seien rund 20 Tonnen abgesetzt worden - soviel, wie zuvor im Laufe eines halben Jahres. Zwar sei die Absatzmenge damit immer noch zu gering, es sei aber eine gute Steigerung, kommentierte ein MFV-Sprecher.
Mit Bangen schauen Bangladeschs Lebensmittelexporteure auf den April 2015: zwischen dem 20. und 30. jenes Monats will ein Team des Europäischen Lebensmittel- und Veterinäramts (FVO) die Shrimp-Industrie des Landes kritisch inspizieren, schreibt das Portal IntraFish. Drei Jahre nach ihrem letzten Besuch wollen die EU-Kontrolleure die Entwicklung in einer Branche bewerten, die der drittgrößte Exporteur des südasiatischen Landes ist. "Unsere Zukunft hängt in großem Umfang vom Fortschritt dieser Mission ab", meint Md Khalilullah, Vize-Präsident von Bangladesh's Frozen Food Exporters Association (BFFEA). Bangladesch exportierte im vergangenen Geschäftsjahr 2013/14 Tiefkühl-Lebensmittel im Wert von 520,7 Mio. Euro, darunter alleine Garnelen im Wert von 448,9 Mio. Euro. 60 bis 70 Prozent dieser TK-Lebensmittel gehen in die EU. Die FVO-Mission wird sich unter anderem um die aktuelle Situation bei der Rückstandskontrolle bei lebenden Tieren und Tierprodukten kümmern und sich über die Kontrollmechanismen für tiermedizinische Produkte informieren.
Die Thailändische Vereinigung der Garnelenproduzenten hat das heimische Fischereiministerium aufgefordert, ernsthaft gegen die illegale Fischerei im Lande vorzugehen. Andernfalls, so die Befürchtung der Thai Shrimp Association, werde die Europäische Union ein Einfuhrverbot über thailändische Fischereiprodukte verhängen, schreibt The Nation. Somsak Paneetatyasai, Präsident der Vereinigung, meint, die Fischerei erwarte zunächst die "gelbe Karte" der EU: die Gemeinschaft werde streng beobachten, inwieweit Thailand die illegale, nicht dokumentierte und nicht regulierte (IUU) Fischerei insbesondere im Hinblick auf die Menschenrechte der dort Beschäftigten bekämpfe. Sollte Thailand in dieser Hinsicht in den kommenden sechs Monaten keinerlei Fortschritte Richtung einer ernsthaften Problemlösung machen, könnte die EU die "rote Karte" vergeben und die Einfuhr von Fisch und Seafood aus dem Land sperren. Thailands Shrimp-Industrie hat seit dem Jahre 2012 schon durch die Folgen des Early Mortality Syndroms (EMS) erhebliche Einbußen erlitten: die Exporte gingen von 540.000 t im Wert von 2,5 Mrd. Euro (2012) auf 250.000 t für 1,8 Mrd. Euro (2013) zurück. Auch 2014 lag der Exportwert von Shrimpprodukten für die Monate Januar bis August mit 909,4 Mio. Euro rund 9 % unter dem Ergebnis von einer Milliarde Euro im Vorjahreszeitraum.
Die insolvente Störfarm in Jessen (Sachsen-Anhalt) bleibt trotz der Insolvenz des Betreibers AquaOrbis Fine Food GmbH & Co. KG bestehen, meldet die Mitteldeutsche Zeitung (MZ). Der in England lebende Unternehmer Igor Stopnikov wolle in die Störzucht investieren und alle sieben Mitarbeiter übernehmen. Anfang Dezember sollten die rund 30.000 Störe und das Betriebsgrundstück an den neuen Eigentümer übergehen, kündigte Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus an. Stopnikov wolle weiter in die Anlage investieren. Insbesondere hinsichtlich der Energieeffizienz stünden einige Modernisierungen an, erklärte der Berliner Rechtsanwalt. Den Insolvenzgläubigern stellte Voigt-Salus "eine - wenn überhaupt - wohl eher kleine Quote in Aussicht". Zuletzt habe die Störzucht nicht einmal ihre Stromkosten erwirtschaften können. Respekt zollte Kanzlei-Mitarbeiter Christian Krönert der kommissarischen Geschäftsführerin Rosmarie Ehrenberg dafür, dass sie "nach dem geplatzten Kasachstan-Geschäft ohne Verzug das Insolvenzgericht informierte".
Die Sæby Fiske-Industri, dänischer Produzent von Makrelenkonserven, will in den kommenden vier Jahren insgesamt 34 Mio. Euro investieren, um die Produktionskapazität letztendlich zu verdoppeln, schreiben die Undercurrent News. Bislang seien 10 Mio. Euro in neue Linien und Lagereinrichtungen investiert worden, "um unsere Wettbewerbsvorteile noch weiter auszubauen", teilt Geschäftsführer Henrik Mikkelsen mit: "Das erweitert auch unsere Möglichkeiten, unterschiedliche Dosensorten für andere Märkte zu produzieren." Derzeit produziere das im gleichnamigen Ort in Nordjütland ansässige Unternehmen auf einer Betriebsfläche von 43.000 Quadratmetern rund 97 bis 105 Mio. Dosen pro Jahr, die zu 85 Prozent an den europäischen LEH verkauft werden.
Ecuadors stellvertretender Fischereiminister hat mit Vertretern mehrerer Regierungsinstitutionen jüngst einen Workshop organisiert, um einen Nationalen Aktionsplan zur Verhinderung bzw. Eliminierung illegaler, undokumentierter und unregulierter (IUU) Fischerei zu erarbeiten, schreibt Fish Information and Services (FIS). Mit dem Plan bekenne sich die Branche zum Handelsabkommen mit der Europäischen Union, erklärte Fernanda Marriott, Vertreterin der Industriefischerei. Ecuador exportiert 65 Prozent seines Thunfischs in die EU. Das lateinamerikanische Land produziert jährlich rund 100.000 t vorgegarten Thunfisch in Dosen.
Nach dem Untergang eines südkoreanischen Fischtrawlers in der westlichen Beringsee suchen Rettungskräfte noch mehr als 50 vermisste Besatzungsmitglieder, schreibt das Portal IntraFish. Das 1.753 BRT-Fangschiff für Alaska-Seelachs, die „Oryong 501“, war gestern nahe Russland gesunken, nachdem bei stürmischer See Wasser in die Lagerräume eingedrungen war. Zum Zeitpunkt des Untergangs seien die Wellen vier Meter hoch gewesen, die Wassertemperaturen lagen um den Gefrierpunkt. Sieben Besatzungsmitglieder konnten aus einem von acht an Bord befindlichen Rettungsbooten gerettet werden, ein Mann wurde tot geborgen. Zu der Crew gehörten 35 Indonesier, 13 Philippiner, 11 Südkoreaner und ein russischer Inspektor - insgesamt sollen nach Angabe russischer Behörden 62 Menschen an Bord gewesen sein. Das zum Fangunternehmen Sajo Industries gehörende 36 Jahre alte Schiff hatte den Hafen Busan in Südkorea am 10. Juli 2014 verlassen und war eines von fünf südkoreanischen Schiffen, die momentan in der Beringsee fischen. Russland gewährt Südkorea in seinen Hoheitsgewässern Fangrechte unter anderem für Seelachs, Kabeljau, Tintenfisch und Kurzschnabel-Makrelenhecht.
Der Huchen (Hucho hucho), bekannt auch als 'Donaulachs', wurde zum 'Fisch des Jahres 2015' gewählt. Das teilt der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) mit, der gemeinsam mit dem Deutschen Angelfischerverband (DAFV) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit dieser Wahl auf die Verdrängung vieler Fischarten durch den Verbau und die Regulierung von Flüssen aufmerksam machen will. Der Huchen lebte ursprünglich weit verbreitet in kühlen, schnell fließenden und sauerstoffreichen Zuflüssen der Donau. Mit über einem Meter und 50 Kilogramm gehört er ausgewachsen zu den größten Süßwasser-Raubfischen. Erst mit 4 bis 5 Jahren wird er geschlechtsreif. Im zeitigen Frühjahr werden dann im Kiesbett flache Gruben geschlagen, in die die Eier gelegt werden. Nach 25 bis 40 Tagen schlüpfen die Fischlarven und ernähren sich in den ersten Jahren von kleinen Wirbellosen. Der Huchen kann bis zu 20 Jahre alt werden. Als einer der größten heimischen Vertreter der Familie der Lachse (Salmoniden) ist die natürliche, ursprüngliche Verbreitung des Huchen in Deutschland auf das Einzugsgebiet der Donau beschränkt, weshalb er auch als "Donaulachs" bezeichnet wird. Die Überfischung der letzten Jahrzehnte, die Gewässerverschmutzung und vor allem die Gewässerbebauung sind dafür verantwortlich, dass der Huchen in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als "gefährdet" geführt wird.
Die holländische Zander-Produzentin Coby van Slooten will ihre Kreislaufanlage im Fischereihafen Urk verkaufen. Die im Jahre 2006 im Gewerbegebiet von Urk in Betrieb genommene RAS-Anlage mit einer Fläche von 2.026 Quadratmetern ist für die Produktion von 70 Tonnen Zander – vom Setzling bis zum Ein- bis Zwei-Kilo-Fisch – ausgelegt. Zum Betrieb gehören neben einer Brutanstalt und 30 Becken Lager- und Büroräume. Nach Angaben von Van Slooten Aquacultuur bestehe die Option, dass einer der bisherigen Eigner die Kreislaufanlage kurz- oder langfristig weiter betreue.