Nunmehr im sechsten Jahr in Folge leiden Frankreichs Austernzüchter unter einer hohen Sterblichkeit ihrer Muscheln. Seit 2008 hat sich die Produktionsmenge etwa halbiert, schätzt Bruno Guillaumie, Mitarbeiter des Züchterverbandes 'Comité National de la Conchyliculture' (CNC): von ehemals 120.000 Tonnen ist die Erntemenge auf 60.000 bis 70.000 Tonnen zurückgegangen. Ursachen für die "drastische Reduzierung" seien neben dem weiterhin virulenten Herpes-Virus andere Bakterien sowie schlechte Wasserqualität - ein wichtiger Faktor bei der Austernzucht. In der Folge seien die Großhandelspreise nicht nur in Frankreich, sondern weltweit um 20 bis 30 Prozent gestiegen, sagt Guillaumie gegenüber dem Portal IntraFish. Für den Konsumenten bedeutete dies einen Preisanstieg um über 50 Prozent in fünf Jahren: kostete ein Dutzend großer Austern im Mai 2008 noch 7,71 Euro, so kletterte der Preis über 8,01 Euro (2010) und 10,96 Euro (2012) auf aktuell 11,60 Euro im Mai diesen Jahres (Quelle: Nationales Institut für Statistik und Wirtschaftsstudien, Paris). Der Preis für ein Dutzend Austern der Kategorie Medium stieg innerhalb dieser fünf Jahre von 6,08 Euro (2008) über 6,51 Euro (2010) und 9,15 Euro (2012) auf 9,55 Euro im Mai 2013.
Im Norden von Chile soll in diesem Herbst mit der Zucht des Süßwasserfischs Arapaima (Arapaima gigas) begonnen werden, meldet Fish Information & Services (FIS). Der schnellwüchsige, natürlicherweise im Amazonas-Becken beheimatete Fisch kann ein Gewicht von bis zu 200 Kilo erreichen. Derzeit wird er in Brasilien und Peru gezüchtet. Jetzt startet der Unternehmer Luis Rivera in Arica, direkt an der Grenze zu Peru, ein Pilotprojekt unter dem Namen 'North Fish Arica'. Das Projekt basiert auf Erkenntnissen, die im Rahmen einer Studie zur 'Kontinentalen Aquakultur in der nördlichen Region von Chile' gewonnen wurden. Finanziert wurde das Gutachten vom Untersekretariat für Fischerei und Aquakultur (Subpesca), das jetzt auch die Genehmigung für die Teichanlage erteilt hat. Luis Rivera erwartet, dass der Arapaima in nicht einmal zehn Monaten sein Marktgewicht von fünf Kilogramm erreichen werde: "Das Wachstum dieses Tieres ist sehr schnell. Und das trägt dazu bei, dass die Kosten niedriger und die Gewinne höher sind." Bis Ende des Jahres will der Produzent 3.000 Fische haben, die ersten sollen ab der zweiten Jahreshälfte 2014 verkauft werden, und zwar zunächst in der Region, dann landesweit, aber auch auf Auslandsmärkten. In Peru konzentriert sich bereits die Acuícola Los Paiches (ALP) auf die Zucht von Arapaima.
Austern, Leber und Sardellen stehen auf der Liste jener Nahrungsmittel ganz oben, die Erwachsene in Großbritannien am wenigsten mögen. Das habe eine im Mai durchgeführte Umfrage unter 2.011 Erwachsenen durch den 'Save the children'-Fonds ergeben, schreibt die britische Daily Mail online. So hatten 47 Prozent der Befragten Austern unter jenen Lebensmitteln genannt, die sie nicht essen würden - bei Frauen sogar 57 Prozent. 46 Prozent nannten Leber, gefolgt von Sardellen mit 45 Prozent. Mehr als ein Drittel der Interviewten, nämlich 37 Prozent, würde auch kein Sushi essen.
Die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) will in Europa einen Betrieb errichten, über den Pangasius-Produkte verauktioniert und in der gesamten EU vertrieben werden, meldet Fish Information & Services (FIS). Das VASEP-Präsidium und Mitgliedsunternehmen haben ein derartiges Zentrum gemeinsam mit Vertretern des belgischen Hafens Zeebrügge entwickelt und wollen dort entsprechende Online-Auktionen anbinden, teilte der stellvertretende VASEP-Vorsitzende Nguyen Huu Dung mit. Das neue Modell solle verhindern, dass heimische Unternehmen sich gegenseitig unterbieten, stattdessen solle ein gesunder Wettbewerb gefördert werden. Vietnams Pangasius-Exporteure könnten auf diese Weise eine Handelsstufe überspringen. Infrastruktur und Technik im Hafen von Zeebrügge sollen die Transportdauer reduzieren und vietnamesischen Exporteuren den Erhalt des Kaufpreises noch vor Eintreffen der Ware gewährleisten, zitiert 'VietNamNet Bridge' den Funktionär. Außerdem könnten so große Mengen Pangasius an einem Ort gebündelt und damit durch den Einsatz großer Schiffe ebenfalls Kosten gespart werden. Die Organisation der Einrichtung soll in den Händen der VASEP liegen, allerdings in enger Kooperation mit Vietnams Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (MARD) sowie belgischen Behörden und Unternehmen. Obgleich die Kosten für das Projekt noch nicht feststehen, soll im November ein detaillierter Plan dem zuständigen Ministerium vorgelegt werden. Die Europäische Union ist einer der wichtigsten Märkte für Pangasius: von Januar bis Mai 2013 belief sich der Ausfuhrwert in die EU auf 150,08 Mio. USD (115 Mio. Euro) - ein Minus von 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die Fischer sind zufrieden, der Handel klagt - denn derzeit sind Nordseekrabben so teuer wie noch nie. Vor zwei Jahren trieb ein Preis ab Kutter von 1,55 Euro für ungeschälte Nordseekrabben die Fischer in den Streik. Jetzt erhalte der Fischer aktuell fast sechs Euro, schreiben die Lübecker Nachrichten. "Wir haben nichts mehr zu meckern", zitiert der Norddeutsche Rundfunk Kapitän Manfred Göken aus dem niedersächsischen Neuharlingersiel. Dafür klagt jetzt der Handel. "Zur Zeit kann man mit Krabbenbrötchen keinen Gewinn erwirtschaften", sagt Burghard Peschel, Inhaber des Fischtempels in Travemünde. Für Nordseekrabben, die in Deutschland entschält werden, zahle er derzeit 39,- Euro/Kilo. Bei rund 100 Gramm Krabben pro Brötchen und einem Verkaufspreis von 4,50 Euro sei seine Marge gleich null. Peschel: "Ich müsste acht Euro nehmen, aber das bezahlt ja keiner." Ursache für die "dramatische Unterversorgung" seien nicht zuletzt magere Fänge, meint Thomas Stührk, Geschäftsführer von Stührk Delikatessen im holsteinischen Marne: "Die Fangmenge vom Jahresbeginn bis zur 29. KW liegt 50 Prozent unter der Vorjahresmenge." Philipp Oberdörfer, Fachreferent für Küstenfischerei bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, ist aber optimistisch, dass die durchschnittliche Jahresfangmenge von bundesweit 13.000 Tonnen bis Jahresende noch erreicht werden kann.
Eine Geldstrafe in Höhe von einer Million N$ - mehr als 76.000 Euro - hat ein Gerichtshof in Walvis Bay (Namibia) gegen ein chinesisches Schiff verhängt, das in den Gewässern des westafrikanischen Landes illegal Fisch entsorgt hatte. Das schreibt die in Namibia erscheinende Zeitung 'New Era'. Der Trawler 'MFV Leader L-1339' gehört zur Reederei Atlantic Pacific Fishing, einem Tochterunternehmen des in Hongkong ansässigen Fischereikonzerns Pacific Andes. Ursprünglich sollten die Chinesen 1,5 Mio. N$ (114.300 Euro) zahlen, doch zwecks Vermeidung eines jahrelangen Rechtsstreits habe man eine außergerichtliche Einigung erzielt, erklärte Namibias Fischereiminister Bernard Esau auf einer Pressekonferenz in Walvis Bay. Den Beweis für das 'Dumping' des Fischs hatten Besatzungsmitglieder geliefert, die mit ihren Handykameras an Bord Fotos gemacht und an Fischereibeobachter übergeben hatten. Demnach wurde der Fisch über speziell dafür vorgesehene Rohre ins Meer entsorgt - Fisch, der für die Fischmehl-Produktion geeignet gewesen wäre. Pacific Andes erklärte am 12. Juli in einem "Offenen Brief an seine Geschäftspartner", dass es sich um einen "betriebsbedingten Austritt" gehandelt habe, bei dem es um "eine übergelaufene kleine Menge zerdrückten Fischs aus dem Fischmehlrohr" ging: "Es war nicht beabsichtigt Fisch zu entsorgen." Die Pacific Andes-Gruppe unterhält ein langjähriges Joint-Venture mit den namibischen Unternehmen Joka Two Fishing und der Hefdy Group. In Deutschland hält der Konzern Minderheitsanteile an den in Lüneburg ansässigen TK-Fischproduzenten TST The Seafood Traders und Pickenpack.
Auch diese Woche startet mit einem Preis für frischen Norwegerlachs von weiterhin über 45 NOK bzw. fast 5,70 Euro/Kilo. Problem sei ein anhaltender Nachfrageüberhang, erklärte Paul T. Andahl, Marktanalyst beim Norwegischen Seafoodrat (NSC), gegenüber IntraFish: "Der Unterschied der momentanen Situation zu früheren ist der, dass es keine Perspektive für ein Produktionswachstum gibt. Das ist etwas Neues." Das bestätigt Bent Rolland, Analyst bei Fondsfinans: Norwegen produziere jetzt volle Kapazität. In den ersten 27 Wochen diesen Jahres hat das Land fast 514.000 t Lachs (WFE - Lebendgewichtäquivalent) exportiert - das sind 6,85 % weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Zahlen des Internet-Marktplatzes Fish Pool zeigten, dass der diesjährige Preisanstieg allerdings erheblich größer sei als der Rückgang bei der Exportmenge. Kolbjorn Giskeodegard, Analyst bei Nordea Markets, bewertet die Entwicklung als Gegenstück des Preiseinbruchs 2012. Damals stieg die Nachfrage bedingt durch niedrige Preise: "Wir ernten jetzt die Früchte jener Bewegung." Mittelfristig ist daher mit einem Nachfragerückgang zu rechnen, der allerdings je nach Markt zeitverzögert einsetzen kann.
Die Seychellen haben ein internationales Abkommen ratifiziert, das illegal gefangenen Fisch vom Markt fernhalten soll, meldet das Portal IntraFish. Damit ist die Inselgruppe im Indischen Ozean der erste afrikanische Staat, der das 2009 von der Welternährungsorganisation FAO verabschiedete Hafenstaatenabkommen (PSMA) gegen Piratenfischerei (IUU-Fischerei) unterzeichnet hat. Der 'Verhaltenskodex für verantwortungsvolle Fischerei' bedarf der Unterzeichnung durch 25 Staaten, um in Kraft zu treten. Die Seychellen sind die siebente Regierung, die das Abkommen unterstützt - nach Chile, der Europäischen Union, Myanmar, Norwegen, Sri Lanka und Uruguay. Obwohl von kleiner Landfläche, besitzen die Seychellen mit einer Meeresfläche von 1,3 Mio. Quadratkilometern eine wichtige strategische Position. Ihre Hauptstadt Port Victoria ist einer von nur vier Fischereihäfen in dem an Thunfisch reichen westlichen Indischen Ozean. Die Regierung der Seychellen gehört auch zu 'FISH-i Africa', einem regionalen Zusammenschluss von sieben südostafrikanischen Ländern, die Ressourcen und Informationen gemeinsam nutzen wollen, um illegale Fischerei zu bekämpfen.
Der multinationale Lachsproduzent Marine Harvest hat das 2. Quartal 2013 mit einem EBIT von 113,5 Mio. Euro abgeschlossen und damit das Betriebsergebnis des Vergleichsquartals II/2012 vervierfacht, meldet das Portal IntraFish. Nicht berücksichtigt seien dabei Restrukturierungskosten in Höhe von 27 Mio. Euro, die die Neuorganisation der Veredlungsbetriebe in Europa verursache, außerdem Rechtsstreitskosten in Chile (9,4 Mio. Euro) sowie weitere Kosten, die die Schließung der Lachsräucherei Delifish in Chile mit sich brächten (4,6 Mio. Euro). Das EBIT pro Kilo liege über die gesamte Wertschöpfungskette bei 1,50 Euro. Insgesamt erntete Marine Harvest im 2. Quartal fast 80.000 t Salmonide.
Der Finanzinvestor Mediterra Capital hat den türkischen Fischzüchter Kopuzmar zu 100 Prozent übernommen, bestätigte Geschäftsführer Ismail Aksoy gegenüber dem Portal IntraFish. Kopuzmar beliefert insbesondere europäische Supermarktketten und Großhändler mit Dorade und Wolfsbarsch. 2011 lag der Umsatz bei 26,5 Mio. Euro, für 2012 hatte Kopuzmar 31 bis 34 Mio. Euro erwartet. Mediterra verwaltet einen Fonds von 164 Mio. Euro mit der Konzentration auf türkische Investitionen. Im Hintergrund stehen internationale Investoren, darunter die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft.