Die dänische Räucherei Select Salmon, gegen die derzeit wegen Verkaufs von listerienbelastetem Fisch ermittelt wird (siehe FischMagazin-News vom 22.07.2011), bestreitet eine Grenzwertüberschreitung, schreibt das Portal IntraFish. Die Testergebnisse hätten eine Listerien-Belastung von unter 10 Kolonie bildenden Einheiten je Gramm (KbE/g) ergeben, erklärte Direktor Brian Thygesen, und lägen damit unterhalb des EU-Grenzwertes von 100 KbE/g.
Die Infektiöse Salmanämie (ISA) hat der Lachsindustrie Milliardenverluste beschert. Naheliegend ist deshalb die Frage, woher der Erreger der Lachsseuche ursprünglich stammt. Aktuell sind die Ergebnisse einer schon 2008 im Auftrag des Lachszüchters Cermaq erstellten Studie bestätigt worden, dass der ISA-Ausbruch im Jahre 2007 „wahrscheinlich“ durch befallene Lachseier aus Norwegen verursacht worden sei, schreibt IntraFish. Norwegens Nationale Kommission für die Untersuchung wissenschaftlicher Fehler hat im April den Vorwurf des Lachsei-Produzenten Aqua Gen zurückgewiesen, die Studie sei fehlerhaft.
Die holländische Miesmuschel-Produktion ist als nachhaltig und gut gemanaged vom Marine Stewardship Council (MSC) zertifiziert worden, teilt der MSC mit. Damit können die Mitglieder der holländischen Produzenten-Organisation PO Mosselcultuur ihre blauen Muscheln zur aktuell beginnenden Fangsaison 2011/2012 unter dem Label für umweltfreundliche Fischerei vermarkten. 2009 gehörten Hollands Muschel-Produzenten zu den ersten, die vom Wirtschaftsministerium des Landes Fördergelder zur Finanzierung des Zertifizierungsprozesses bewilligt erhielten. Die Miesmuschel-Fischerei wird küstennah im holländischen Wattenmeer und im Zeeland-Delta, im Mündungsgebiet der drei Flüsse Rhein, Maas und Schelde, mit 65 Schiffen betrieben. Dabei wird zunächst Saat, die von wilden Muschelbänken gefischt oder mit Hilfe im Wasser schwimmender Kollektoren gesammelt wurde, auf Parzellen des Meeresbodens ausgebracht. Von diesen Kulturflächen ernteten die Fischer in der vergangenen Saison 2010/2011 rund 56.600 Tonnen, die vor allem in Belgien, Holland, Frankreich und Deutschland verkauft werden. Eine Bedingung für die MSC-Zertifizierung war übrigens die Durchführung eines Forschungsprojektes, das mögliche Langzeit-Auswirkungen der Saatfischerei auf die Lebensräume unter Wasser untersucht.
Der kanadische Lachszüchter Cooke Aquaculture übernimmt vom polnischen Lachsproduzenten Morpol dessen Tochter Culmarex, meldet Fish Information & Services (FIS). Culmarex, Spaniens größter Züchter von Wolfsbarsch und Dorade, gehört zu Morpol, seit die Polen im September 2010 dessen Muttergesellschaft Marine Farms übernommen hatten. Der Gesamtkaufpreis für Culmarex in Höhe von 48,7 Mio. Euro wird Morpols Nettoschulden um geschätzte 40 Mio. Euro senken. Morpol-Geschäftsführer Jerzy Malek kommentierte den Verkauf mit den Worten, dass sich der Lachsverarbeiter jetzt wieder auf sein Kerngeschäft konzentrieren werde. Die Transaktion soll bis Ende Juli abgeschlossen sein.
Im österreichischen Tirol wird seit gut einem Jahr eine regional vorkommende Forellenart nachgezüchtet, die lange Zeit als ausgestorben galt: die „Tiroler Urforelle“. Vor dreizehn Jahren hatte der Biologe Nikolaus Medgyesy am Gossenköllesee im Kühtai (Stubaier Alpen) eine autochthone, also in Tirol heimische, danubische Bachforelle entdeckt, meldet der Österreichische Rundfunk (ORF). Eine genetische Analyse bestätigte die Vermutung. Der 2.417 Meter über dem Meeresspiegel liegende Hochgebirgssee war vermutlich wie viele Tiroler Bergseen um das Jahr 1500 unter Kaiser Maximilian I. mit Forellen und Saiblingen besetzt worden. Acht Monate im Jahr ist der 1,6 Hektar große See von einer bis zu zwei Meter hohen Eis- und Schneeschicht bedeckt.
Deutschlands größtes Studentenwerk ist jetzt MSC-zertifiziert. Seit Juni trägt das Berliner Studentenwerk mit zwölf Berliner Universitäten und Hochschulen für sämtliche 33 Standorte eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC). Mitarbeiter und Studierende können nun wöchentlich aus einer ganzen Reihe von Fischgerichten mit dem MSC-Siegel auswählen. Am Mittwoch, 6. Juli 2011, beispielsweise notierte der Speiseplan „ein gedünstetes Seehechtfilet mit Fischrahmsauce und Gemüsestreifen“ zum Studentenpreis von 1,70 Euro (Bedienstete: 2,55 Euro, Gäste: 3,40 Euro).
Eine dänische Investorengruppe will in Kreislaufanlagen Atlantischen Lachs züchten. Das Produkt soll als „weltweit umweltfreundlichster Lachs“ auf heimischen und ausländischen Nischenmärkten angeboten werden, schreibt das dänische Dagbladet. Langsand Laks hat am 20. Juli seine Produktion in Hvide Sande, gut 75 Kilometer nördlich von Esbjerg, am Ringköbing Fjord aufgenommen. Vor sechs Tagen wurde aus Island erstmals Lachsrogen angeliefert, meldet das Portal IntraFish. Der erste Lachs soll Anfang 2013 erhältlich sein, kündigte Projektleiter Thue Holm an. Der Biologe ist der geistige Vater des Unternehmens, das die Anlagen einer noch bestehenden Aalzucht und einer aufgegebenen Forellenzucht nutzt. Zunächst sei eine Produktionsmenge von 1.000 Tonnen anvisiert, langfristig hoffe man jedoch, die vierfache Menge ernten zu können. „Angesichts des volatilen Lachsmarktes meinen wir, dass das Projekt die richtige Größenordnung besitzt,“ urteilt Holm. Auch die Farm soll mitwachsen und im Endstadium eine Fläche von 6.000 Quadratmetern besitzen, auf der Tanks von jeweils 1.000 Kubikmetern Inhalt stehen.
Der Fang kleiner Fischarten wie Anchovis, Holzmakrelen oder Sardinen sollte halbiert werden. Das empfiehlt ein zwölfköpfiges internationales Wissenschaftler-Team in der aktuellen Ausgabe des Science Journals. Denn selbst eine vermeindlich nachhaltige Befischung dieser Fischarten auf dem Niveau des sogenannten Maximalen Dauerertrags (Maximum Sustainable Yield - MSY) sei schädlich für die Ökosysteme. Der Grund: kleine Fische beeinflussen entscheidend, wie sich die Bestände ihrer Fressfeinde, darunter auch größere Fischarten, entwickeln. Derzeit entfallen etwa 30 Prozent der weltweiten Fangmengen auf kleine Arten. Ganz überwiegend werden sie zur Produktion von Fischmehl oder Tierfutter gefangen, nur 10 bis 20 Prozent werden für den direkten menschlichen Verzehr gefischt. Am Computer simulierten die Wissenschaftler am Beispiel von fünf ausgewählten Meeresregionen - darunter auch die Nordsee - , wie sich Änderungen der Fangmenge auf die Ökosysteme und die Bestände verschiedener Arten auswirken. Je höher der Anteil der Art an der Biomasse der jeweiligen Region, desto schlimmer die Auswirkungen der Befischung. Die Forscher weisen darauf hin, dass selbst bei Halbierung der gegenwärtigen Fangquoten für die kleineren Arten global noch immer 80 Prozent des maximalen fischereilichen Ertrags erzielt werden. Die Studie war vom Marine Stewardship Council (MSC) initiiert und zu einem großen Teil finanziert worden.
Die Hummer-Fänge in der kanadischen Ostküstenprovinz Prince Edward Island (PEI) sind in diesem Jahr 14 Prozent geringer ausgefallen als im Vorjahr, meldet das Portal IntraFish unter Berufung auf das Fischereiministerium. Vorläufige Statistiken sprechen von 5.500 t im Norden der Insel - ein Minus von 16 Prozent -, während die Fangmengen im Zentrum sowie am östlichen Ausgang der Meerenge von Northumberland mit 2.100 t rund sieben Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. Die Preise bewegten sich zwischen 2,75 Euro und 3,30 Euro je Pfund.
Mexikos mengenmäßig größte Fischerei, jene auf den Sardinops oder Pilchard (Sardinops sagax, engl. Pacific sardine) im Golf von Kalifornien, ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Ein Einspruch, erhoben von der mexikanischen Meeresschutzorganisation Comunidad y Biodiversidad (COBI), ist nach beratenden Gesprächen geklärt worden. Klient des MSC ist die fischwirtschaftliche Vereinigung Cámara Nacional de la Industria Pesquera, Delegacion Sonora. Die Zertifizierung erstreckt sich auf 90 Prozent der Flotte, die im Golf auf Pilchard fischen. Der im Golf in großen Schulen schwimmende Sardinops wird mit Ringwaden gefischt und schließlich an Land gepumpt. 2009/2010 wurden 256.000 Tonnen angelandet, von denen 85 Prozent zu Fischmehl verarbeitet wurden. Doch der Sardinops wird auch in Konserven auf dem heimischen sowohl als auch auf dem internationalen Markt verkauft.