Die US-amerikanische Fischerei auf atlantische Tiefseescallops (Placopecten magellanicus), die in der Exklusiven Wirtschaftszone der USA von Maine bis Cape Hatteras operiert, ist in das Hauptbewertungsverfahren des Marine Stewardship Councils (MSC) eingetreten. Mit Anlandungen von 24.280 t oder 53,5 Mio. lbs. (2008) ist sie auf der Basis Wert die größte Scallops-Fischerei weltweit. Die ganzjährig vor allem mit sogenannten New Bedford-Baggern geernteten Muscheln werden vorrangig in den USA und in den Staaten der Europäischen Union vermarktet. Verantwortlich für das Management ist das New England Fisheries Management Council (NEFMC) in Zusammenarbeit mit dem Mid Atlantic Fisheries Management Council (MAFMC). Auftraggeber für die Zertifizierung sind die elf Mitglieder der American Scallop Association: Atlantic Capes Fisheries, Seatrade International, Eastern Fisheries, Oceans Alive Seafood, Raw Seafood, Northern Wind, Marlees, American Seafood, Marder Trawling, Hygrade Ocean Products und Chesapeake Bay Packing. Voraussichtlich wird die vom unabhängigen Zertifizierer Moody Marine übernommene Bewertung etwa zwölf Monate dauern.
Für Pangasius-Züchter könnte das laufende Jahr Probleme bringen, wenn die USA für den Fisch geplante restriktive Hygienekontrollen einführen, befürchtet die Welternährungsorganisation (FAO). US-Behörden wollen Pangasius als Catfish einstufen und damit den strikteren Kontrollregularien des US-Landwirtschaftsministeriums unterwerfen. Dann stünde ein Rückgang der US-Einfuhren zu befürchten. Diese waren 2009 gegenüber dem Vorjahr um 42 Prozent auf 41.600 t gestiegen. Unsicher ist auch, wie sich Russlands Einkäufer verhalten. Während Russland 2008 noch 118.200 t Pangasius aus Vietnam einführte, untersagte das Land in den ersten Monaten 2009 die Einfuhr vietnamesischer Produkte und kaufte bis Jahresende nur 39.500 t Pangasius - ein Rückgang um 78.700 t. Gleichzeitig plane die vietnamesische Regierung beachtliche Investitionen in die Pangasius-Zucht. Sollte die Jahresproduktion mittelfristig auf 1,6 Mio. t steigen, stünden dem Weltmarkt zusätzliche 600.000 t zur Verfügung, schreibt FAO-Autorin Helga Josupeit. Damit geriete der Preis für den Fisch, der 2009 schon von durchschnittlich 2,25 USD/kg auf 2,20 USD/kg zurückgegangen war, weiter unter Druck.
In Frankreich ist erstmals eine Fischerei erfolgreich nach den Nachhaltigkeitskriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert worden. Euronor, Frankreichs größte Seelachs-Fischerei mit Sitz in Boulogne-sur-Mer, darf nach Abschluss einer dreizehnmonatigen Bewertungsphase ihre Produkte unter dem blauen Logo des MSC vermarkten. Die fünf Euronor-Fangschiffe fischen Seelachs in der Nordsee, westlich von Schottland sowie in norwegischen Gewässern. Die jährliche Fangmenge von 16.000 t entspricht 90 Prozent der gesamten französischen Seelachs-Quote. Drei der Boote sind Frostfabrikschiffe, die ihren Fang an Bord zu TK-Filets verarbeiten, während die übrigen beiden Schiffe den Seelachs frisch über die Auktion vermarkten. „In dem umkämpften Markt, in dem wir uns bewegen, öffnet uns das MSC-Label für nachhaltige Fischerei neue Märkte“, erklärte Euronor-Geschäftsführer Xavier Leduc. In den vergangenen Monaten habe er wachsendes Interesse von Seiten der Frischfisch-Großhändler an MSC-Produkten registriert, von denen sich schon viele um eine Produktketten-Zertifizierung der Organisation bemühten.
Das Erdbeben, das vor zehn Tagen Chiles südliche Zentralregion schwer beschädigte, hat auch die dortige Muschelindustrie in Mitleidenschaft gezogen, meldet Fish Information & Services (FIS). Im Katastrophengebiet gingen Lagerbestände verloren und eine Anzahl Container, die exportiert werden sollten, wurden beschädigt. Hinzu kommt, dass die Muschelernte in der vergangenen Saison sowohl nach Menge als auch nach Fleischgehalt aus klimatologischen Gründen geringer ausgefallen war. „Infolge der Naturkatastrophe wird es national erheblich weniger Fertigprodukt geben“, kündigte Cristian Maino an, Geschäftsführer von AmiChile, der zweitgrößten Vereinigung chilenischer Muschelfarmer und -verarbeiter. Doch auch wenn 2010 im Zeichen des Erdbebens stehen werde, sei er optimistisch, dass die Branche ökonomisch solide genug dastehe, um diese Einbrüche zu verkraften. Der Verbandsvertreter bat die Kunden jedoch um Verständnis dafür, dass die beschädigte Infrastruktur (Straßen und Häfen) insbesondere in der Region Talcahuano die Produktion für den Export verzögern werde.
Im Nordseeheilbad Büsum soll noch vor Ostern eine neue Filiale von Gosch eröffnen, meldet der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ). „Wir starten am 1. April“, teilte Gosch-Marketingchefin Ann-Christin Frank mit. Zunächst werde es nur eine provisorische Holzbude und eine große überdachte und beheizte Terrasse auf einem Grundstück direkt an der Stöpe zwischen Museumshafen und Alleestraße sein - direkt vor dem Hauptaufgang zum Strand. Im Herbst solle dann mit einem Neubau im maritimen Stil begonnen werden, der ein Jahr später, zum 1. April 2011, eröffnen werde. Pächter und Betreiber wird der Heider Koch Volker Saß, der schon die Gosch-Objekte in St. Peter-Bad und Warnemünde betreibt.
Die Fischerei auf nordatlantischen Schwertfisch (Xiphias gladius) im Südosten der USA ist in die Hauptbewertungsphase des MSC-Zertifizierungsprogramms eingetreten. Antragsteller ist die in Florida ansässige Day Boat Seafood LLC. 2008 landeten die Fischer 2.300 t Schwertfisch an, der mit pelagischen Langleinen gefangen worden war, und weitere 55,7 t, die mit Boje und Handangel gefischt wurden. Der Schwertfisch wird ganzjährig überwiegend frisch auf dem US-Markt verkauft.
Der norwegischer Fischzüchter und -verarbeiter Marine Harvest plant den Neubau seiner Produktion im französischen Boulogne-sur-Mer für acht bis zehn Millionen Euro, meldet das Portal IntraFish. Die Marine Harvest-Abteilung für wertgesteigerte Produkte - die Value-Added Processing (VAP) Europe mit Sitz im belgischen Brügge - unterhält in Frankreichs größtem Fischereihafen schon eine Veredlung, die jedoch zu klein geworden sei. „In der bestehenden Fabrik können wir nicht weiter expandieren. Wir sind durch unsere Nachbarn zur Rechten und zur Linken begrenzt“, erklärt Bertil Buysse, Leiter für Produktion und Einkauf bei VAP Europe. Das bestehende Gebäude mit 3.500 Quadratmetern Produktionsfläche sei zu kurz für die benötigten 30 bis 40 Meter langen Verpackungslinien. In erster Linie solle die Produktionskapazität für verpackte Filets sowie Lachs- und Weißfisch-Portionen gesteigert werden, außerdem will Marine Harvest die dortige Primärproduktion ausbauen. Voraussichtlich werde mit dem Bau spätestens Anfang 2011 begonnen, so dass der neue Betrieb Ende kommenden Jahres die Arbeit aufnehmen könne.
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Die Nordsee und der österreichische Haubenkoch Toni Mörwald haben sich zusammengetan, um bis zum 23. März in ausgewählten Filialen in Deutschland für interessierte Fischgenießer einem Gourmetabend der besonderen Art zu veranstalten. Toni Mörwald, dessen Karriere in der elterlichen Wirtschaft seinen Anfang nahm, entwickelte sich durch seine Liebe zu frischen Lebensmitteln und ihrer vollendeten Zubereitung sowie seinem gesunden Unternehmergeist zu einem Meister des Kochhandwerks mit eigenem Koch-Imperium. Die Gäste dürfen sich auf einen gebührenden Empfang bei Riesling-Sekt, frischen Austern und ausgewählte Fischrezepte freuen. Der mehrfach ausgezeichnete Spitzenkoch wird sie im Laufe des Abends an seinem Wissen über Ernährung, Kochphilosophie und Edelfisch teilhaben lassen und beim 4-gängigen Degustations-Menü können die Gourmets schließlich Ideen für das Kochen zu Hause mitnehmen.
Der Grazer Fischgroßhandel Da Rocco hat am vergangenen Dienstag Insolvenz angemeldet, teilt der Österreichische Rundfunk (ORF) unter Verweis auf den Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) mit. Laut AKV werde den Gläubigern eine 40-prozentige Quote angeboten. Von der Insolvenz sind zehn Arbeitnehmer betroffen. Als Ursache für die Insolvenz werden Außenstände sowie die Folgen der Wirtschaftskrise auf das Gastgewerbe genannt. Da Rocco beliefert Gastronomiebetriebe in Süd- und Oberösterreich mit Fisch. 2008 hatte der Großhandel noch mehr als drei Millionen Euro umgesetzt, im letzten Jahr rutschte er in die roten Zahlen. Die Überschuldung belaufe sich auf etwa 540.000 Euro. „Im Ausgleichsverfahren wird eine Weiterführung des Betriebes angestrebt“, heißt es beim ORF.