Die Surimi-Produktion in der A-Saison der US-amerikanischen Alaska-Pollack-Fischerei fällt in diesem Jahr mit geschätzten 35.000 t rund 13.000 t niedriger aus als im Vorjahr, schreibt IntraFish unter Berufung auf einen Artikel in der japanischen The Suisan Times. Voraussichtlich werde die Hälfte hiervon nach Japan verschifft. Unklar sei derzeit noch, zu welchem Preis. Angesichts einer 20%igen Kürzung der diesjährigen US-Fangquote für den Alaska-Seelachs bei anhaltend hoher Filetnachfrage aus Europa weigern sich die Surimi-Produzenten in den USA die Preise zu senken. Die United States Surimi Commission (USSC) teilte mit, der Preis werde in der diesjährigen A-Saison auf Vorjahresniveau liegen. In der A-Saison 2008 kostete das Kilogramm 3,82 € und damit 0,98 € weniger als in der B-Saison. Japans Surimi-Verarbeiter haben allerdings die im vergangenen Jahr teuer gekaufte Rohware noch nicht komplett verarbeitet. Da sie deshalb derzeit nicht dringend auf den Einkauf angewiesen seien, spekulieren sie auf eine Preissenkung um etwa 0,22 €/kg. In Südostasien weisen die Surimi-Preise momentan talwärts.
Auf eine Million Portionen schätzt Horst Huthsfeldt die Filetmenge, die die Cuxhavener Kutterfisch-Zentrale in der Karwoche schneidet, schreiben die Cuxhavener Nachrichten. "Wir verkaufen in der Woche vor Ostern die vier- bis fünffache Menge", erklärte der Kutterfisch-Geschäftsführer. In katholischen Regionen hält sich die Tradition, zu Ostern Fisch auf den Tisch zu bringen. Die fünf in der Nordsee eingesetzten Großkutter landen derzeit insbesondere Seelachs an (zu 70 Prozent), aber auch Rotbarsch und Kabeljau. In Zwölf-Stunden-Schichten wird verarbeitet, was drei Tage vorher gefangen und dann in Cuxhaven oder Hanstholm angelandet wurde.
Kenia hat erstmals seit Erklärung seiner Unabhängigkeit im Jahre 1963 eine eigene nationale Fischerei-Politik entworfen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Damit verspricht sich das ostafrikanische Land eine Hebung des Wohlstands und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die Fischanlandungen, die gegenwärtig bei jährlich 7.000 t liegen, könnten auf über 200.000 t im Wert von 97 Mio. € steigen, wenn die fischwirtschaftlichen Pläne realisiert würden, sagte Kenias Premierminister Raila Odinga anlässlich der Präsentation in Mombasa. Für die Umsetzung werde über drei Jahre ein jährliches Budget in Höhe von 42,2 Mio. USD benötigt, beginnend mit dem Haushaltsjahr 2009/2010. Von dem Geld sollen zum einen vier Direktorate eingerichtet werden, die sich um eine Verbesserung des Fischerei-Managements, der Produktqualität und der Vermarktung kümmern. In Lamu solle ein Fischereihafen eingerichtet werden, der täglich bis zu 500 Boote abfertigen könne. "Nach seiner Fertigstellung soll der Hafen die Nutzung der Exklusiven Wirtschaftszone Kenias verbessern", erklärte Odinga. Paul Otuoma, Minister für die Entwicklung der Fischerei, sagte, dass bis zur Umsetzung des Entwurfs in Ausrüstung investiert werden müsse, die Kenias Fischer im Indischen Ozean, auf dem Viktoriasee sowie dem Turkana-See (Rudolfsee) vor "auswärtiger Aggression" schütze.
Norwegen hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres doppelt soviel Zuchtkabeljau exportiert wie im ersten Quartal 2008, meldet das norwegische Portal IntraFish. Allerdings haben die Farmer für ihre Ware erheblich weniger erlösen können. Bisher wurden in diesem Jahr 2.124 t Kabeljau ausgeführt, davon 1.988 t ganzer Fisch und 136 t Filet. Im vergangenen Jahr waren es im selben Zeitraum 1.065 t, die sich auf 1.012 t ganzen Kabeljau und 53 t Filet aufteilten. Während die Ausfuhrmenge um 99,4 % stieg, sich also verdoppelt hat, nahm der Erlös für die Ware nur um 56,3% von 4,47 Mio. € auf 6,99 Mio. € zu. Der durchschnittliche Kilopreis für ganzen Kabeljau lag dieses Jahr bei 3,00 €, während im ersten Quartal 2008 noch 3,97 €/kg gezahlt wurden. Für Filet sank der Preis von 8,59 €/kg auf 7,56 €/kg. Größter Importeur für norwegischen Zuchtkabeljau ist in diesem Jahr bislang Dänemark, das 555 t für 1,91 Mio. € kaufte.
Die Kaisergranat-Fischerei, die vom schottischen Hafen Stornoway (Äußere Hebriden) aus betrieben wird, soll in der kommenden Woche das Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten, schreibt das Portal IntraFish. Damit wird erstmals einer Kaisergranat-Fischerei Nachhaltigkeit bescheinigt, die den Krebs mit Schleppnetzen fängt. Finanziert wurde das Zertifizierungsverfahren von dem führenden britischen Fischproduzenten Young's Seafood. In Schottland ist mit der Kaisergranat-Fischerei im Loch Torridon eine weitere Fischerei auf die Spezies zertifiziert.
Ein Gericht in der englischen Hauptstadt London hat einen früheren Manager des Fischgroßhandels M&J Seafood wegen Unterschlagung zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, meldet das Portal IntraFish. Alistair Ramus hatte von August 2007 bis Februar 2008 Fisch seines Unternehmens gegen Barzahlung auf eigene Rechnung verkauft und an einem zentralen Ort gesammelt, wo Käufer die Ware in Empfang nahmen. Dabei soll er insgesamt rund 445.000 € Gewinn erwirtschaftet haben, heißt es in einer Mitteilung der Londoner Polizei. Nach seiner Entlassung bei M&J hatte Ramus mit einem weiteren M&J-Mitarbeiter, Bruce Richardson, als britischer Verkaufsleiter für den in Hongkong ansässigen führenden Weißfisch-Produzenten Ocean Trawlers gearbeitet und soll in dieser Funktion in ähnlicher Weise Ware unterschlagen haben. Ocean Trawlers erwirkte im November, dass die Guthaben der Verdächtigen sowie der Firma Ocean Hawk eingefroren wurden. Ocean Trawlers hat sich bisher nicht dazu geäußert, ob es gegen die beiden Männer Klage erheben wolle.
Der Kieler Aquakultur-Experte Dr. Uwe Waller (53) hat einen Ruf an die Hochschule für Technik und Wissenschaft des Saarlandes (HTW) erhalten. Der Biologe übernimmt in Saarbrücken die neu geschaffene Professur für Aquakultur mit dem Schwerpunkt verfahrenstechnische Kreislaufprozesse. Die zunächst auf drei Jahre befristete Stiftungsprofessur ist als wissenschaftliche Begleitung für die Völklinger Meeresfischzucht konzipiert. Uwe Waller war bisher wissenschaftlicher Leiter des Aquariums Kiel, das dem Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) angeschlossen ist. Sein Nachfolger in Kiel wird der technische Leiter des Aquariums Michael Gruber.
Die britische Supermarktkette Sainsbury's benennt den Seelachs (engl. Pollack) um, weil das Wort mehreren Kraftausdrücken ähnelt, schreibt die Tageszeitung Die Welt. Die Käufer hätten sich wegen der sprachlichen Ähnlichkeit zu unanständigen Wörtern geschämt, in den Supermärkten überhaupt nach dem Fisch zu fragen. Sowohl von der Aussprache als auch in der Schreibweise ist das Wort "pollack" mit einer abwertenden Bezeichnung für Menschen aus Polen identisch. Außerdem klingt es fast wie der umgangssprachliche englische Ausdruck für Hoden, nämlich "bollocks". Nun werde der Fisch unter der französischen Bezeichnung "colin" verkauft. Der Speisefisch sei in Frankreich wesentlich beliebter als in Großbritannien. Sainsbury's hoffe auch, mit der Umbenennung beliebte Speisefischarten wie Kabeljau und Schellfisch besser zu schützen, wenn wieder mehr Seelachs gekauft werde. Diese Nachricht wurde im Übrigen nicht schon am 1., sondern erst am 6. April verbreitet.
Der spanische Fischereiverband CEPESCA verlangt eine Ausweitung der Anti-Piraten-Mission vor Somalia, weil die Seeräuber ihren Aktionsradius nach Süden und Osten erheblich ausgeweitet haben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Im Namen der beiden Industrieorganisationen, der Nationalen Vereinigung der Eigner von Frostthunfischfangschiffen (ANABAC) sowie der Vereinigung der großen Thunfischfangschiff-Produzenten (OPAGAC), beschrieb der Verband die Stimmung unter den 1.300 Seeleuten als "beunruhigt und verängstigt". Ursache seien die neuerlichen Piratenangriffe weit entfernt vom Golf von Aden. Der am vergangenen Wochenende gekidnappte deutsche Frachter mit 24 Mann Besatzung wurde 400 Seemeilen vor der somalischen Küste angegriffen. Das baskische Fischerboot 'Felipe Ruano', das Mitte März einem Entführungsversuch nur dank Intervention eines spanischen P3 Orion-Flugzeuges knapp entkommen konnte, operierte sogar 525 Seemeilen vor Afrikas Ostküste. CEPESCA wiederholte seine Forderung nach einem zweiten Kommandozentrum für die Atalanta-Mission in Mahe auf den Seychellen oder in Kenias Hafenstadt Mombasa. Mehr Gespür für die Lage der Fangflotte erhoffen sich die Fischer der 54 EU-Schiffe vom neuen Missions-Kommandeur, dem spanischen Kapitän zur See Juan Garat Carame, der die Operation vom kommenden Wochenende an für die nächsten vier Monate führen soll.
Mehrere langjährige Mitarbeiter des insolventen dänischen Fischproduzenten Hesselholt haben ein neues Fischverarbeitungs- und Fischhandelsunternehmen gegründet, meldet das Medienhaus Nordjyske. Prime Ocean A/S startet mit jeweils einer Abteilung in Skagen und in Hanstholm, teilte Niels Nordmann mit, einer der drei Eigner der Neugründung. Nordmann war zuletzt Einkaufsleiter bei Hesselholt. An seiner Seite stehen Monica Brandt-Ligaard und Carsten Frydkjär. Auch in der zunächst mit zwei Mitarbeitern besetzten Filiale in Hanstholm arbeiten mit Palle Jensen und Michael Mörk zwei Kollegen, die zuvor in der Verkaufsabteilung von Hesselholt waren. Hauptsitz von Prime Ocean ist das frühere A-Fish-Gebäude im Rögerivej 2, ein Komplex von 3.600 Quadratmetern Fläche im Hafen von Skagen. Die Produktion dort soll zum 1. Mai starten. Bis dahin lässt Prime Ocean seinen Fisch in Lohnarbeit etwa in Esbjerg und Hirtshals schneiden. Obgleich erst wenige Wochen alt, kalkuliert das Team mit einem Jahresumsatz von rund 33 Mio. €.