Die südostchinesische Provinz Fujian hat im vergangenen Jahr 27.000 t Aal-Kabayaki (Unagi Kabayaki) im Wert von 205 Mio. € (320 Mio. USD) exportiert – das sind gegenüber dem Vorjahr 13,3% mehr auf der Basis Menge und 7,5% auf der Basis Wert. Das meldet das Nachrichtenportal Fish Information & Services (FIS). Das Gros von 21.000 t (78%) wurde nach Japan exportiert, das allerdings von Juli bis Oktober sämtliche Importe stoppte und daher insgesamt 0,6% weniger einführte als 2006. Die übrigen Märkte kauften im Vergleich zum Vorjahr entsprechend mehr Kabayaki aus Fujian: Hong Kong 2,4mal soviel (1.776 t), die EU sogar 20mal soviel (1.545 t) und die Exporte in die USA stiegen immerhin um 59,9% auf 1.028 t. Kabayaki ist mit süßer Sojasauce gegrillter Fisch. Die Aal-Rohware für das vor allem in Japan konsumierte Unagi Kabayaki stammt nach Expertenschätzungen zu 50 bis 70% aus Europa.
Die norwegischen Seafood-Produzenten Domstein Enghav und Naustvik Holding werden zum 30. Juni dieses Jahres fusionieren, teilte Domstein mit. Das neue Unternehmen werde mit fast 300 Mitarbeitern und einem erwarteten Umsatz zwischen 124 und 137 Mio. € der größte Lieferant von frischen, gefrorenen und wertgesteigerten Seafood-Produkten für den norwegischen Markt sein. Domstein soll mit 40% beteiligt sein. Domstein-Geschäftsführer Rolf Domstein übernimmt den Vorstandsvorsitz, Jan Dahl wird Geschäftsführer und Svein Lyngnes, derweil Geschäftsführer von Domstein Enghav, wird ihn vertreten. Nach dem Zusammenschluss werden zwei Fabriken in Haugesund und Vardo betrieben, außerdem neun Verteilzentren in Oslo, Valer, Biri, Kristiansand, Stavanger, Karmoy, Bergen, Trondheim und Bodo. Domstein Enghav war im Juli 2007 von Domstein Global Fish abgespalten worden, um mit Norway Pelagic den weltgrößten Schwarmfischverarbeiter zu schaffen (Jahresumsatz: 320 Mio. €).
Frankreich will innerhalb der kommenden drei Jahre ein eigenes Label für Fisch und Seafood aus nachhaltiger Fischerei entwickeln, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Der rechtliche Rahmen soll schon im März 2009 geschaffen sein, darüber hinaus seien aber noch zeitaufwendige wissenschaftliche Forschungen zu Bestandsgrößen und Umwelteinflüssen sowie Chain-of-Custody-Audits erforderlich. Das teilte Michel Peltier mit, Direktor der französischen Seafood-Marketingorganisation Ofimer. Die Entscheidung für ein staatliches Seafood-Label begründete Peltier damit, dass „französische Konsumenten mehr Vertrauen in etwas haben, was vom Staat kommt“. Staatlich geprüfte Gütesiegel wie das Label Rouge oder Agriculture Biologique (AB) für Bioprodukte seien für den französischen Käufer ein gewohnter Anblick. Dennoch wollen die französischen Behörden auch zehn Fischereien vom MSC zertifizieren lassen. Die Arten stünden noch nicht fest, potentielle Kandidaten seien jedoch Makrele, Sardine, Jakobsmuscheln, Seezunge aus dem Englischen Kanal, Seehecht aus der Biskaya und Thunfisch aus dem Mittelmeer.
Findus France, führender französischer Händler von Tiefkühlfisch, bietet als erstes Unternehmen pazifischen Kabeljau aus nachhaltiger, vom Marine Stewardship Council (MSC) zertifizierter Fischerei an, meldet IntraFish am heutigen 1. April. Um Publicity zu erhalten, verauktioniert Findus den ersten, 4,2 kg schweren Kabeljau über das Internet-Auktionsportal Ebay und will den Erlös dem MSC spenden. Der 1. April ist in Frankreich traditionell als „April-Fisch-Tag“ bekannt. Der zur FoodVest-Gruppe gehörende Fischproduzent führt derzeit 11 MSC-Produkte und beansprucht für sich, 70% der in Frankreich verkauften MSC-Artikel zu liefern.
Die US-amerikanische Supermarktkette Safeway, mit 1.775 Märkten einer der größten LEH-Filialisten Nordamerikas, hat chilenischen Lachs ausgelistet, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Auslöser sei ein Artikel in The New York Times, der kritisch über Probleme der chilenischen Zuchtlachsindustrie berichtet hatte, insbesondere über die Lachsseuche ISA. Unklar sei, ob Safeway den Handel von Lachs aus Chile nur zeitweilig einstelle. Es sei zweifelhaft, ob Lachsfilet aus Kanada, Norwegen und von den Färöern die Lücke mengenmäßig füllen könne.
Der nordjütländische Fischverarbeiter Skagerak Fiskeeksport wird zum 21. April dieses Jahres sämtliche Aktivitäten des Schwarmfischverarbeiters Essi A/S in Esbjerg übernehmen. Das teilte Skagerak-Geschäftsführer Iver Espersen Ende März mit. Die Filetierung in Esbjerg solle umgehend eingestellt und die Weiterarbeitung in die Betriebe des in Hirtshals ansässigen Unternehmens verlegt werden. Essi war vor allem durch die Reduzierung der Heringsfangquote in der Nordsee in Schwierigkeiten geraten. Noch vor etwa drei Jahren verarbeitete Essi mit 80 Beschäftigten etwa 40.000 t Hering.
Die rund 1.700 tarifgebundenen Beschäftigten der Fischindustrie in Bremerhaven und Cuxhaven erhalten ab dem 1. Juni dieses Jahres 3,8% mehr Lohn und Gehalt. Dieses Ergebnis wurde bereits in der ersten Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Arbeitgeberseite erzielt, teilt Jürgen Ohlzen von der NGG Region Bremen-Weser-Elbe mit. Die NGG hatte eine Erhöhung um 6,5% gefordert. Der Tarifvertrag läuft bis zum 30. April 2009. Nach dem Abschluss bei Deutsche See vom 25. März steht jetzt noch die Verhandlung für die Beschäftigten bei Frosta aus, deren Lohn- und Gehaltstarifvertrag zum 30. April 2008 gekündigt wurde.
Thailand hat Ende März eine Behörde für die Biozertifizierung von Aquakulturbetrieben offiziell ins Leben gerufen, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Das Land sei damit auf dem Weg, eine der führenden Produktions- und Exportnationen für Premium-Shrimps zu werden, meint die Bangkok Post. Das Büro für die Zertifizierung ökologischer Agrar- und Aquakultur-Erzeugnisse, eine Abteilung des Fischereiministeriums, soll Bioprodukte für den Export zertifizieren. Obgleich Thailand als weltweit größter Exporteur von Garnelen gilt, ist der Anteil von Bio-Garnelen an den für dieses Jahr geplanten 340.000 t Export-Shrimps zu klein für einen Bio-Markt, der insbesondere in Europa derzeit ein jährliches Wachstum von 10 bis 20% aufweist. Derzeit gibt es in Thailand fünf Gruppen von Farmern, die zusammen 1.073 t Bio-Shrimps liefern könnten: die Eastern Organic Prawn Alliance und das Kungkrabaen Bay Royal Development Study Centre, beide in Chanthaburi, die Laemfapha Shrimp Aquaculture Community Enterprise Group in Samut Prakan, die Black Tiger Trang Group Farm in Trang und die Dumrong Farm in Songkhla. Den Optimismus schürt der Erfolg eines Pilot-Projektes, der von Naturland zertifizierten Sureerath Farm in Chanthaburi, die dieses Jahr 60 t Bio-Shrimps in die Schweiz und nach Deutschland exportieren will.
Das internationale Einzelhandels-Konsortium Global G.A.P. will auf der ESE in Brüssel einen neuen Standard für Garnelen aus Aquakultur vorstellen, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Der Standard, der die Aspekte Lebensmittelsicherheit, Tierschutz sowie ökologische und soziale Nachhaltigkeit beinhaltet, soll am 23. April im Holiday Inn Garden Court nicht weit vom Messegelände präsentiert werden. Der Shrimp-Standard tritt in Wettbewerb zum schon existierenden Standard der Global Aquaculture Alliance (GAA) und einem Standard des World Wildlife Fund (WWF), der sich noch in der Entwicklung befindet. Global GAP-Standards für Pangasius und Tilapia werden derzeit entwickelt. Der Organisation Global G.A.P. gehören als Mitglieder international rund 40 LEH-Filialisten an, darunter in Deutschland Aldi, Edeka, Globus, Lidl, Metro, Norma, Rewe, Tegut und Tengelmann. Bis Dezember 2007 wurden 81.000 Erzeuger in mehr als 80 Ländern zertifiziert.
Angesichts der drastischen Kürzungen der isländischen Kabeljau-Quote will das Land die Zucht des Weißfisches verstärkt in Angriff nehmen, meldet die Iceland Review. Norwegische Züchter hätten ihre Bereitschaft erklärt, beim Aufbau zu helfen, sagte Islands Fischereiminister Einar K. Gudfinnsson dem Fréttabladid. Denn dort könne man die Kabeljauzucht schon als eine „richtige Industrie“ bezeichnen. Sigurd O. Handeland, Geschäftsführer der westnorwegischen Brutanstalt Saga Fjord, nannte ein Investitionsvolumen von 4,9 Mio. €, das für die eigene Brutproduktion aufgewendet worden sei. Auch Baard Haugse, Geschäftsführer von Grieg Cod Farming, einem der drei größten Kabeljau-Farmer Norwegens, äußerte Bereitschaft, sein Wissen mit den Isländern zu teilen. Er rechnet damit, dass Norwegen in fünf Jahren schon jährlich 100.000 t Kabeljau produzieren könne.