Die 170 meist weiblichen Mitarbeiter des Fischkonserven-Produzenten Lysell in Cuxhaven sind Mitte Februar während eines zweistündigen Warnstreiks durch den Hafen gezogen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) will damit ihrer Forderung von sechs Prozent mehr Lohn Nachdruck verleihen, schreiben die Cuxhavener Nachrichten. Die Einkommen des Lysell-Haustarifvertrages liegen sechs Prozent unter dem Tarifvertrag für die Cuxhavener Fischindustrie. Lysell-Geschäftsführer Ortwin Wingert hatte den Beschäftigten nach Auslaufen des Tarifvertrags im Dezember 2007 ein Prozent mehr Lohn ab September 2008 und zwei Prozent ab September 2009 angeboten sowie zusätzlich eine sogenannte Anwesenheitsprämie. NGG-Gewerkschaftsführer Dieter Nickel lehnte das Angebot ab, da die Kollegen bei Lysell drei Jahre auf Lohnerhöhungen verzichtet und dazu das Weihnachtsgeld eingebüßt hätten. Eine Mitarbeiterin, die seit 20 Jahren im Betrieb arbeitet, sagte: „Jeden Morgen um 4:30 Uhr aufstehen. Wir arbeiten Akkord, legen Rollmops und Seelachs in Dosen und Plastikschalen, jeden Tag. Bei einem Stundenlohn von knapp 8,- Euro.“ Ein Prozent sei kein Angebot, sondern eine Beleidigung.
Die Kommission für die Bioressourcen des Kaspischen Meeres hat Anfang Februar die Quoten für die Störfischerei 2008 auf 1061,2 t festgelegt, meldet das Internet-Portal Fish Information & Services (FIS). Die Quote verteilt sich auf die fünf Meeresanrainerstaaten Aserbaidschan, Iran, Kasachstan, Russland und Turkmenistan. Die Fangquote liegt nur 10 t niedriger als die Quote des Vorjahres, wobei die Kürzung ausschließlich den Iran betrifft. Insgesamt dürfen rund 91 t Stör exportiert werden. Die Mengen müssen noch vom Sekretariat des CITES (Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten) gebilligt werden.
Die Drogeriekette Rossmann handelt seit Oktober vergangenen Jahres auch frische Fisch- und Seafood-Produkte über ihr Internet-Portal. Bei den zehn angebotenen Artikeln handelt es sich um hochwertige Produkte, darunter „Sylter Royal“-Austern, frisches Jakobsmuschelfleisch mit Nuss und Koralle, mehrere Lachs-Erzeugnisse (frisch oder geräuchert), Goldbrasse, Seeteufel- und Schwertfischfilet. Als TK-Ware werden King Prawns (rohe Riesengarnelen ohne Kopf, mit Schale) und Seawater-Garnelenspieße (roh geschält, entdärmt) geführt. Liefernder Partner ist das Nordische Lachskontor in Bremerhaven, das seit über 20 Jahren ausgesuchte Fischspezialitäten bundesweit handelt. Die Preise, zu denen Rossmann die Ware anbietet, liegen im Schnitt 15 bis 20% über jenen, die das Lachskontor in seinem Online-Shop ausweist.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat jetzt auch die Supermarktketten in Dänemark unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit ihrer Fischeinkaufspolitik bewertet und eine Rangfolge aufgestellt, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Der deutsche Discounter Aldi rangiert dabei auf dem letzten Platz. Meeresaktivistin Hanne Kaergaard Lyng Winter kommentierte: „Alle schneiden im Vergleich zu anderen europäischen Lebensmittelfilialisten wirklich schlecht ab.“ Selbst Tabellenführer Lidl erreicht nur 54% der vergebenen Punkte und habe sich deshalb noch nicht das Prädikat ‚gut’ verdient, das Greenpeace bei mehr als 70% verleiht. Nur Lidl und Rema 1000 (mit 40%) bescheinigen die Umweltschützer eine Nachhaltigkeitspolitik, die allerdings verbesserungsbedürftig sei. Sämtliche anderen Supermärkte rangieren mit 2 bis 13% in der niedrigsten Kategorie und sollten umgehend eine nachhaltige Einkaufspolitik etablieren. Greenpeace kritisierte insbesondere die mangelnde Kooperationsbereitschaft des LEH. Einige verweigerten Treffen mit den Meeresaktivisten, andere hatten erst im Januar dieses Jahres Gesprächsbereitschaft signalisierten. Für Anfang März kündigte Greenpeace Rankings für den schwedischen und den norwegischen LEH an. Dort hätten im Übrigen sämtliche Ketten – bis auf eine schwedische - die Fragebögen beantwortet.
Der Große Schlangenkopffisch (Channa micropeltes) und der Hokkigai (Mactromeris polynyma) sind neu in das Verzeichnis der Handelsbezeichnungen für Erzeugnisse der Fischerei und der Aquakultur aufgenommen. Zunächst vorläufig wurde Hemibagrus (Hemibagrus wyckioides) als Handelsbezeichnung zugelassen.
Codfarmers, Norwegens größter Exporteur von Farm-Kabeljau, konnte seinen Umsatz 2007 um 44% auf 6 Mio. € steigern, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Allerdings schloss das börsennotierte Unternehmen das Jahr mit 2,6 Mio. € Minus ab (2006: -2,3 Mio. €). Trotz eines Preisanstiegs von 7% verlor Codfarmers je verkauftes Kilogramm Kabeljau 0,31 €. Die Erntemenge des vierten Quartals 2007 lag mit 545 t rund 16% niedriger als im Vergleichsquartal des Vorjahres.
Die Europäische Union hat bis auf weiteres den Import von Fisch aus Uruguay aus Gesundheitsgründen gestoppt, schreibt die Zeitung IntraFish. Der Entscheidung seien Inspektionen von acht Fischereibetrieben vorausgegangen, von denen vier ihre Exporterlaubnis verloren, sagte ein Sprecher der Fischereibehörde in Montevideo. Der Einfuhrstopp betreffe 40% der Fischexporte des südamerikanischen Landes im Wert von jährlich 135 Mio. €. Der Behördensprecher sagte, er hoffe auf eine Lösung der Probleme und eine Aufhebung des Verbots bis Ende März.
Vor 100 Jahren, am 23. Februar 1908, wurde der Seefischmarkt Cuxhaven aus der Taufe gehoben, schreiben die Cuxhavener Nachrichten. In der neugestalteten Ausstellungshalle des Fischereimuseum wurde das Jubiläum im Beisein zahlreicher Gäste mit einem Festakt begangen, unter ihnen Eddy Lübbert, Enkel des Seefischmarkt-Mitbegründers Dr. Hans Lübbert. Als neues Museumsexponat wurde ein Modell des 1. Cuxhavener Fischversandbahnhofs im Maßstab 1:100 enthüllt.
Die Kabeljauzucht spielt in Irland noch keine relevante Rolle, berge jedoch Zukunftspotential, meint Dave Jackson vom Irish Marine Institute. Bisher wurde erst eine Ernte von 4,2 t im Januar 2007 eingebracht, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Schon in diesem Jahr sollen jedoch 50 t produziert werden und 2013 bis zu 500 t, kündigt Jackson an. Es sei ein Irrtum, dass Irland zu warm für die Kabeljauzucht sei: „Die Höchsttemperatur im Sommer liegt nicht höher als die Temperaturen in Südnorwegen.“
Am 25. Februar ist eine neue Verordnung der Europäischen Union zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) in Kraft getreten. Darauf weist die Umweltschutzorganisation WWF hin. Im Falle von Stör-Kaviar bedeutet das: Wer mehr als 125 Gramm in die EU importiert, überschreitet die für den Eigenbedarf festgelegte Freigrenze und macht sich strafbar, wenn er keine Importgenehmigung der EU vorweisen kann. Bisher lag die erlaubte Menge bei 250 Gramm. In jedem Fall ist nur Kaviar in Behältnissen mit CITES-Etikett erlaubt.