Das Wiener Import- und Handelshaus Glatz hat in der Innenstadt der österreichischen Hauptstadt einen Pop-up-Store für Sardinen aus Portugal eröffnet. Dabei hat Jakob Glatz, Gesellschafter des fast 130 Jahre alten Familienunternehmens, das 100-jährige Jubiläum der gerade auch in Österreich populären Sardinenmarke Nuri zum Anlass genommen, "das Flair der Fabrik nahe Porto in Portugal erlebbar" zu machen, wie die Gastro-News schreiben. Glatz hatte die Traditionsfabrik Fábrica de Conservas Pinhais in Matosinhos, einem Vorort von Porto, vor einigen Jahren übernommen. Dort würden die Nuri-Ölsardinen seit 1920 in unveränderter Weise handwerklich produziert. Der noch bis Ende März 2021 in der Herrengasse 5 geöffnete Nuri-Store wurde von der Wiener Gestalterin Laura Karasinski konzipiert. Das Eingangsportal erinnert an eine goldene Sardinendose, im Inneren bieten Holz, bunte Keramikfliesen und Marmor eine Reminiszenz an die Manufaktur. Im Geschäft finden Liebhaber neben den Sardinen auch Makrelendosen der Marke Nuri, die Glatz seit 2018 führt, außerdem Sardinenrogen - den "portugiesischen Kaviar" - und Nuri-Olivenöl. Fans erhalten hier eine große Auswahl an Merchandise-Artikeln wie Socken, T-Shirts und Kochschürzen, verziert mit dem Retro-Schriftzug der Marke Nuri.
Der Berliner Gastronomie-Großhändler Havelland-Express hat auf dem eigenen Betriebsgelände im Stadtteil Tempelhof die "Markthalle Zwanzig" für Endverbraucher eröffnet, meldet "Der Tagesspiegel". Die "Corona-Idee" von Markthallenleiter Hage Bölling und Havelland-Inhaber Michael Kunzmann war zunächst ein Pop-up-Konzept, das Ende August zu einer dauerhaften Installation wurde. In der Gottlieb-Dunkel-Straße 20 - daher der Name der Halle - können all jene Gourmets, denen die Gastronomie während der Pandemie verschlossen ist, frische und regionale Lebensmittel in hoher Qualität und aus nachhaltiger Herstellung kaufen. Im Fischbereich findet der Kunde etwa Müritz-Zander - bereits zur Eröffnung wurden Müritz-Fischbrötchen gereicht -, dazu kommen Produkte ausgewählter Hersteller aus ganz Europa, etwa französische Austern oder schottischer Lachs. Eine Pressemitteilung beschreibt das Sortiment als "Spitzenprodukte aus dem Berliner Umland und weiteren 70 Ländern, die sonst vor allem der Gastronomie vorbehalten bleiben."
Im Kölner Agnesviertel, das zum Stadtbezirk Innenstadt der Rhein-Metropole gehört, hat das Paar Beatrix und Yannik Bürger ein neues Fischgeschäft eröffnet, meldet der Kölner Stadtanzeiger. Mit dem "Pescado" in der Balthasarstraße 46, Ecke Neusser Straße, gibt es erstmals seit zwölf Jahren wieder eine Fischfachhandlung im "Veedel". Die Bürgers haben als gleichzeitige Betreiber der momentan geschlossenen Tapasbar "Salera" (Balthasarstraße 1) beide Gastronomie-Erfahrung.
Eine kleine handwerkliche Fischerei im Süden Frankreichs, die Roten Thun im Mittelmeer mit Langleinen und Handleinen fängt, ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, meldet Fish Information & Services (FIS). Allerdings hat das unabhängige Prüfunternehmen, die britische Control Union, im Rahmen seines über zwei Jahre laufenden Bewertungsprozesses einige Punkte identifiziert, die die Fischerei, Mitglied der Sathoan-Fischerkooperative, binnen der kommenden fünf Jahre verbessern müsse. Noch vor 20 Jahren war der ostatlantische Bestand des Roten Thuns überfischt. Die jährlich gefangenen 200 bis 300 t an ostatlantischem Roten Thun werden vor allem auf dem örtlichen französischen Markt verkauft. Diese jetzt zertifizierte Fischerei ist nach dem Familienunternehmen Usufuku Honten, das ebenfalls den Roten Thun befischt, die einzige Fischerei auf diesen geschätzten Fisch, die sich einer MSC-Zertifizierung gestellt hat und erfolgreich zertifiziert worden ist.
Wenige Wochen vor Ende der diesjährigen Fangsaison für den Alaska-Seelachs stellen erste Fangunternehmen ihre Aktivitäten bereits ein, weil die Bedingungen in der Beringsee enttäuschend seien, schreibt IntraFish. Einige Insider bezweifeln, dass die erwartete Gesamtfangmenge von 757.651 t erreicht werde. Bislang sei die Rohmaterialmenge für die drei wichtigsten Produktformen geringer als im Vorjahr. die Surimi-Produktion soll etwa 16,5% niedriger ausfallen als 2019, bei den tiefenenthäuteten Filets hinke man fast 14,4% hinter den Ergebnissen des Vorjahres zurück und bei den Filets ohne Mittelgräte bleibe die Produktionsmenge sogar 28% hinter der 2019er-Produktion zurück. Die Preise für die B-Saison bewegten sich zwischen 3.500 USD (= 3.064 Euro) und 3.600 USD (= 3.151 Euro) je Tonne PBO-Filetblockware, doch für eine Prognose der 2021er Preise sei es noch zu früh, meinten einige Produzenten. Weltweit dürften sich im kommenden Jahr die Fangmengen für den Alaska-Pollack um 3,8% erhöhen, teilt das International Groundfish Forum mit. Das sei einer um 7,6% angehobenen Fangquote in Russland zu verdanken. Während dort 2021 insgesamt 1,884 Mio. t AP gefangen werden dürfen, rechnet man für die USA mit einer 2021er AP-Quote von 1,507 Mio. t.
Der große holländische Fischproduzent Cornelis Vrolijk (IJmuiden) hat die Heringsspezialisten Haasnoot Vis (Katwijk aan Zee) und dessen Tochterunternehmen bzw. Marke Neptunus Seafood (Enschede) übernommen, meldet das Portal IntraFish. Cornelis Vrolijk ist mit 1.500 Beschäftigten einer der führenden Fischkonzerne in Holland. Die Haasnoot Food Familiy (250 Beschäftigte) liefert europaweit Hering und weitere Fischprodukte unter den Marken Neptunus Seafood und Haasnoot Vis B2B an den Einzelhandel und die Industrie. Neptunus produziert Matjes (frisch und gefroren), Heringsmarinaden sowie Garnelen und Surimi. Haasnoot hatte Neptunus im Jahre 2013 übernommen.
Der im September 2019 abgebrannte Inkoop-Markt in Delmenhorst soll zum 23. November 2020 neu eröffnet werden, meldet der Delme-Report. Das Geschäft in der Schönemoorer Straße besitze Symbolkraft, weil es der erste von mittlerweile neun Läden in Delmenhorst, Ganderkesee und Umgebung gewesen sei, der Anfang der 1970er Jahre als "Inkoop" firmierte, erinnert Geschäftsführer Bernd Oetken. Das Geschäft mit einer Fläche von 1.500 qm wird als hochmoderner Markt auf dem neuesten Stand eröffnet. Zu den Neuheiten zählen unter anderem ein Räucherofen und freie Kundensicht auf die frische Zubereitung von Produkten etwa an der Fischtheke.
In Portugal hat die Muschelfarm Finisterra SA eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten, teilt der ASC mit. Die Muschelfarm ist der erste Aquakultur-Betrieb in Portugal, der überhaupt eine ASC-Zertifizierung besitzt, und gleichzeitig ist es die erste ASC-zertifizierte Muschelzucht in Kontinentaleuropa. Finisterra wurde 2010 an der Algarve-Küste an der Südwestspitze Portugals gegründet und züchtet vor der Küste Muscheln an Langleinen, gefertigt aus ausgedienten Seilen der Fischerei. Die rope culture mussels müssen nicht mehr entsandet werden. Finisterra hat außerdem eine Produktkettenzertifizierung des ASC erhalten, so dass es ASC-zertifizierte Produkte verarbeiten und verpacken darf. Das Unternehmen produziert nach eigenen Angaben pasteurisierte, gefrorene Bio-Muscheln.
Die Ergebnisse einer aktuellen Laborstudie deuten an, dass bei Speisefischen, die mit ihrer Nahrung Mikroplastik aufnehmen, diese nur in geringem Umfang im Filet eingelagert werden. Forschende des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) haben für ein Laborexperiment junge Europäische Wolfsbarsche (Dicentrarchus labrax) 16 Wochen lang mit Pellets aus Fischmehl, Weizenkleie, Vitaminen und Fischöl gefüttert, denen die Wissenschaftler ein Pulver aus Mikroplastikpartikeln beigemischt hatten. Im Laufe des Experiments fraß jeder Wolfsbarsch etwa 163 Millionen dieser mikroskopisch winzigen Kunststoffperlen (Durchmesser: 1 bis 5 Mikrometer). "Obwohl wir die Wolfsbarsche im Vergleich zu natürlichen Verhältnissen einer extrem hohen Mikroplastik-Belastung ausgesetzt haben, fanden sich in ihren Filets am Ende nur 1 bis 2 Partikel pro 5 Gramm Filet", berichtet Dr. Sinem Zeytin-Schüning. Dr. Matthew Slater, Leiter der Arbeitsgruppe Aquakulturforschung am AWI, vermutet, dass es den Fischen anscheinend gelinge, Partikel abzusondern und wieder auszuscheiden, bevor sie im Gewebe eingelagert werden. Die Ergebnisse können allerdings zunächst nur für diesen Speisefisch Entwarnung geben.
Kommenden Donnerstag, den 29. Oktober, wird in Emsdetten (Nordrhein-Westfalen) ein neues E-Center der L. Stroetmann-Gruppe eröffnet, meldet das Online-Magazin AllesDetten. Hervorgehoben werden eine 450 Quadratmeter große Frischeabteilung, eine fünf Meter lange Fischtheke und eine Sushi-Bar. Mit einer Verkaufsfläche von 2.700 Quadratmetern wird der Markt zu einem Zugpferd für den Einzelhandel der Stadt im nördlichen Münsterland. "Dank Internet stehen die Innenstädte zunehmend unter Druck. Alle Handelsexperten sind sich einig: Attraktive Lebensmittel-Magnete in zentraler Lage sind die besten Frequenzbringer für Innenstädte. In Corona-Zeiten gilt das erst recht", sagte Max Stroetmann, geschäftsführender Gesellschafter der Stroetmann-Gruppe, anlässlich einer Präsentation des Objektes Mitte Oktober.