Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) hat gegen Trident Seafoods eine Geldbuße in Höhe von rund 242.000 Euro verhängt, weil der in Seattle ansässige Fischproduzent in zwei Fabriken in Alaska - in Sand Point und in Wrangell - zulässige Abfallhöchstmengen überschritten habe, schreibt IntraFish. Das betreffe die Lagerung von Fischabfällen sowie jährliche und tägliche Abwasserhöchstmengen. Trident habe nun bis Ende 2019 Zeit, die Probleme zu lösen. In Sand Point kann Trident täglich bis zu 680 t Alaska-Pollack oder 160 t Lachs verarbeiten, produziert dort außerdem Surimi, AP-Rogen und Fischmehl. In Wrangell werden bis zu 340 t Fischrohware zu TK-Fisch H&G verarbeitet.
Der US-amerikanische Hersteller Safe Catch produziert Fischkonserven mit niedrigem Quecksilbergehalt, meldet Fish Information & Services (FIS). Ursprünglich hatten sich die Safe Catch-Gründer Sean Wittenberg und Bryan Boches ein Verfahren patentieren lassen, mit dem Quecksilber in einer Reihe von Fischarten nachgewiesen werden kann. Der Versuch, diese Technologie zu vermarkten, scheiterte am geringen Interesse der verarbeitenden Industrie. Deshalb beschlossen die in San Francisco (Kalifornien) ansässigen Lebensmitteltechnologen, ihre Strategie zu ändern und selbst Thunfisch zu verarbeiten. Jetzt bieten sie Thunfisch- und Wildlachs-Konserven in verschiedenen Geschmacksrichtungen an. "Wir sind die einzige Marke und das einzige Unternehmen weltweit, das Fisch in Echtzeit auf Quecksilber testen kann", erklärte Boches gegenüber dem Online-Nachrichtenportal "TechCrunch". Normalerweise dauere eine Untersuchung eine Woche und koste 100,- USD (= 81,07 Euro) je Untersuchung: "Das hieße, dass jede Dose 20,- USD (= 16,21 Euro) kosten würde. Das kann niemals funktionieren." Inzwischen verkaufe Safe Catch an 10.000 Geschäfte in den USA und habe den Umsatz bislang jährlich verdoppeln können.
Zum 28. Februar geht in Wiesbaden eine nahezu 120-jährige Tradition zu Ende: Martin Wiedmann und seine Mutter Luzie Wiedmann schließen das Fischgeschäft Fisch-Frickel an der Marktstraße. "Die Stadt ist einfach nicht mehr der Ort des Lebensmitteleinkaufs", beklagt Martin Wiedmann. Er sehe sein Geschäft als Opfer des Strukturwandels, zitiert das Wiesbadener Tageblatt den studierten Betriebswirt. Die Laufkundschaft habe gefehlt und die Zahl der Stammkunden reichte am Ende nicht mehr. Hinzu kämen hohe Kosten. "Wir zahlen allein 1.350 Euro für Wasser und rund 3.000 Euro für Strom im Monat", sagt Wiedmann. Im Geschäft gibt es allein vier Wasserbecken mit lebenden Hummern, Karpfen, Forellen, Saiblingen und Lachsforellen, im Keller stehen weitere Becken für die Hummer. Dabei ist Martin Wiedmann Eigentümer des Gebäudes, das nun verkauft werden soll. Doch "vermutlich wird hier kein Lebensmittelgeschäft mehr reinkommen". Gegründet im Jahre 1899, war Frickel seit 1939 in der Marktstraße ansässig. Aktuell beschäftigt das Geschäft noch gut ein Dutzend Mitarbeiter. Nicht betroffen von der Schließung ist die Frickel GmbH & Co. KG in Wiesbaden/Mainz-Kastel, die Wiedmanns Cousin Andreas Wiedmann betreibt und die Hotellerie, Gastronomie und Großküchen beliefert.
Der fischereiliche Lehr- und Beispielbetrieb des Bezirks Niederbayern in Lindbergmühle bei Zwiesel soll für 2,4 Mio. Euro saniert und modernisiert werden. Diese bereits 2017 getroffene Entscheidung wurde jetzt vom Bezirksausschuss in Straubing abgesegnet, schreibt die Passauer Neue Presse (PNP). Dabei soll das Betriebsgebäude saniert und das Schulungs- und Besucherzentrum erweitert werden. Grund dafür sind u.a. Auflagen, die es erforderlich machen, dass die Räumlichkeiten für die Besucher von der Produktion (Verarbeitung, Räucherei) getrennt werden. Neueste Technik soll langfristig die Einsparung von Wasser und Energie gewährleisten und damit die Betriebskosten senken. In Lindbergmühle werden an der Fischerei Interessierte beraten und fortgebildet. Die Anlage, zu der rund 50 Teiche und Becken gehören, dient unter anderem der Vermehrung von gefährdeten heimischen Art und Problemfischen sowie der Entwicklung von Zuchtverfahren, die den niederbayerischen Klimaverhältnissen entsprechen.
Das Monterey Bay Aquarium (Kalifornien), eines der weltweit größten öffentlichen Schauaquarien, hat in seinem "Seafood Watch Program" erstmals eine norwegische Meeresaquakultur für Atlantischen Lachs als empfehlenswert eingestuft, meldet IntraFish. Nach einjährigem Bewertungsprozess ist Lachs von Salten Aqua, gezüchtet im Skjerstadfjorden, auf "grün" gesetzt worden. Jahrelang listete Seafood Watch Atlantischen Zuchtlachs generell als "rot" und empfahl, das Produkt nicht zu kaufen. Für Salten Aqua-Lachs spreche, dass die Produktionsintensität relativ gering sei, dass kaum Chemie und nur minimal Antibiotika verwendet würden und keine "Pestizide", da es in dem Fjord keine Lachsläuse gebe.
Die russische Fischereiforschung rechnet für dieses Jahr mit einer sehr guten Lachsfangsaison, schreibt IntraFish. Demnach könnten insgesamt 492.000 t gefischt werden und damit 39 Prozent mehr als 2017 und 12,3 Prozent mehr als 2016. Zurückzuführen sei der Optimismus auf Rekordläufe beim Buckellachs, dessen Fänge bei 323.000 t enden könnten - 68,7 Prozent der Lachsmenge insgesamt. Die übrigen Lachsarten sollen folgenden Anteil an der Fischerei 2018 haben: Ketalachs (Chum) = 21,2 Prozent, Rotlachs (Sockeye) = 8,4 Prozent, Silberlachs (Coho) = 1,6 Prozent und Königslachs (Chinook) und Lachsforelle zusammen nur knapp über 0,1 Prozent.
Die MSC-Zertifizierung für die argentinische Sardellenfischerei sei vorläufig ausgesetzt, weil der MSC-Klient geforderte Informationen nicht zur Verfügung stelle, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Argentiniens Sardellenfischerei war erstmals im August 2011 zertifiziert und im Dezember 2016 rezertifiziert worden - allerdings unter Auflagen. Das Zertifikat sei nicht wegen schlechter Praktiken ausgesetzt worden, sondern weil die Fischerei bestimmte Informationen, die Fortschritte bei einem vorgesehenen Aktionsplan demonstrieren sollen, bislang nicht geliefert habe. Jetzt habe der Auftraggeber der Zertizierung 90 Tage lang Zeit, auf die Forderungen des MSC einzugehen. Werde die geforderte Information nicht geliefert oder sei sie nicht akzeptabel, soll die Fischerei das MSC-Programm verlassen. Betroffen von der Zertifizierungsaussetzung sind 12 Unternehmen. Die argentinische Sardelle, von der 2017 insgesamt 4.987 t gefischt wurden, wird zu 80 Prozent exportiert, und zwar ausschließlich für den direkten menschlichen Verzehr. Weltweit ist noch eine weitere Sardellenfischerei MSC-zertifiziert, nämlich die Ringwadenfischerei im kantabrischen Meer.
20 Bodenseefischer verlieren bis zum Jahr 2020 ihre Patente. Bereits 2015 hatte die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) beschlossen, die Zahl der Fischereipatente bis 2020 von 101 auf 80 zu reduzieren, schreibt der Südkurier. Das heißt: einige Fischer müssen in den nächsten zwei Jahren ihren Beruf aufgeben. Hintergrund sind die seit Jahren rückläufigen Fangerträge auf Deutschlands größtem See: gingen den Fischern im Jahre 2012 noch 604 Tonnen Fisch ins Netz, so waren es im Jahre 2015 gerade einmal 307 Tonnen. Einem Gutachten zufolge braucht ein Fischereibetrieb einen Fangertrag von mindestens sieben Tonnen im Jahr, um wirtschaftlich bestehen zu können. Deshalb einigten sich die Anrainer-Länder, dass Baden-Württemberg künftig 36 Fischereilizenzen ausgeben darf, die Schweizer 24, die Österreicher 12 und die Bayern 4. Nur ein Patentinhaber habe bislang das Angebot des Landes akzeptiert, für 15.000 Euro seine Lizenz vorzeitig abzugeben. Anita Koops, Sprecherin der württembergischen Berufsfischer und Mitglied im IBKF-Vorstand, hält das Vorgehen für kontraproduktiv und meint mit Blick auf das fortgeschrittene Alter vieler Berufsfischer: "Das regelt sich in den nächsten fünf, sechs Jahren doch von allein." Zumal es für die Zunft kaum Nachwuchs gebe.
Gegen den Geschäftsführer und Inhaber des isländischen Seafood-Exporteurs Sæmark laufen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehungen. Die Veröffentlichung der "Panama Papers" hatte auch Sigur∂ur Gísli Björnsson im Jahre 2016 ins Visier der Steuerfahnder gebracht. Er besaß in Panama seit 2009 die Offshore-Gesellschaft Freezing Point Corp. In der Folge habe Björnsson das Handelsunternehmen Sæmark geschlossen, seinen Anteil an der ebenfalls isländischen Bacco Seaproducts verkauft und seine Sitze in den Vorständen von Gadus und der Holding Steinasalir aufgegeben, schreibt das Portal IntraFish. Die Geschäftsführer von Bacco Seaporducts, Hjalti Halldórsson und Bjartmar Pétursson, haben Björnsson und dessen Partner Magnús Gu∂mundsson ausgezahlt. Außerdem hat Halldórsson die Vorstandssitze von Björnsson bei Gadus und Steinasalir übernommen. Sæmark war Teil der Holding Steinasalir, die im April 2017 den belgischen Frischfisch-Verarbeiter Gadus von der Icelandic-Gruppe gekauft hatte. Damit haben jetzt weder Björnsson noch Sæmark irgendwelche Verbindungen mehr zu Bacco Seaproducts. Die wichtigsten Mitarbeiter von Sæmark seien von Bacco übernommen worden, teilte Halldórsson mit. Sæmark hatte nach Angaben der größten isländischen Tageszeitung Fréttabla∂i∂ einen Umsatz von 6,3 Mio. Euro und meldete für 2016 einen Nettogewinn von 225.223 Euro.
Die isländische Fischerei auf den Seeteufel hat eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten, meldet das Portal IntraFish. Damit ist sie die erste Fischerei auf den 'monkfish' oder 'anglerfish' weltweit, die eine MSC-Zertifizierung besitzt. Klient des MSC ist die im Jahre 2012 gegründete Vereinigung Iceland Sustainable Fishery (ISF), der inzwischen über 50 Unternehmen angehören. Während der Seeteufel in den Jahren 2000 bis 2007 vor allem mit Kiemennetzen vor der isländischen Südküste gefangen wurde, liegen die Fischgründe seit 2008 im Westen Islands. Die Zertifizierung, der eine Bewertung durch den Zertifizierer Tún vorausgegangen war, erstreckt sich auf ein halbes Dutzend Fangmethoden: Grundschleppnetz, Schleppnetz, Snurrewade, Kiemennetz, Langleine und "Seeteufel-Kiemennetz". Die Fangmengen lagen in den letzten drei Jahren bei jährlich weniger als 1.000 Tonnen. Wichtigster Markt für den isländischen Seeteufel ist Großbritannien, auf das 60 Prozent der Exporte entfallen, wovon wiederum 70 Prozent frisch verkauft werden, vor allem Schwänze. Weitere bedeutende Märkte für den 'Icelandic Anglerfish' sind Dänemark, Deutschland, Schweden, die Schwei, Frankreich sowie die Beneluxstaaten.