Hartwig Retzlaff, bis Ende Dezember Geschäftsführer Einkauf/Verkauf bei Deutsche See, wechselt als Geschäftsführer und Gesellschafter zur Kölner fcf Holding, meldet das Portal IntraFish. Fcf ist unter anderem die Muttergesellschaft von "eat happy", einem Instore-Sushi-Konzept im deutschen und österreichischen Lebensmitteleinzelhandel. Dort werde er am 5. Februar seine Arbeit aufnehmen, teilte Retzlaff mit. Eat happy hat vor wenigen Tagen seine 300. Filiale in einem neu eröffneten Edeka-Markt im Remscheider Stadtbezirk Lennep (Nordrhein-Westfalen) in Betrieb genommen. Retzlaff bezeichnet Eat happy als "wahrscheinlich eines der erfolgreichsten Lebensmittel-Startups in Deutschland in den vergangenen drei bis vier Jahren". Inzwischen habe das Konzept eine Größe erreicht, die den Umbau vom Start-up zur Struktur eines mittelständischen Unternehmens mit rund 1.000 Beschäftigten erfordere. Das werde eine seiner Hauptaufgaben, sagt Retzlaff. "Darüberhinaus werden wir an Marken-Konzepten und Sortimenten arbeiten, um 'frische asiatische Convenience' zum Verbraucher in Deutschland und Europa zu bringen." Retzlaff war 18 Jahre lang in führender Position bei Deutsche See, suchte jetzt jedoch eine Tätigkeit, bei der er näher am Endverbraucher arbeiten könne.
Am vergangenen Sonnabend hat in Hamburg wieder ein Fischgeschäft geschlossen. "Fische Faerber", seit dem Jahre 1945 an der Fuhlsbüttler Straße 44 im Stadtteil Barmbek-Nord ansässig, weicht nach 73 Jahren einem Hotelneubau, meldet die Hamburger Morgenpost (Mopo). Ursula Faerber, die 1954 im Laden ihrer Schwiegereltern zu arbeiten begonnen hatte und das Geschäft zuletzt führte, geht mit 80 Jahren in den Ruhestand. Ihr Sohn werde allerdings weiterhin mit vier Mobilen den Fischhandel auf Märkten in Hamm und Bramfeld fortsetzen, sagt die Seniorin. Laut Statistikamt Nord gibt es in Hamburg inzwischen noch 55 Fischfachgeschäfte, und zwar sowohl stationäre wie auch mobile. Zehn Jahre zuvor seien es noch 78 gewesen. Dabei nimmt die Hansestadt beim Pro-Kopf-Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten im Ranking der Bundesländer mit 6,0 kg aktuell Platz 4 ein (Bundesdurchschnitt: 5,3 kg). Allerdings kaufen die Bundesbürger insgesamt inzwischen 48,6 Prozent allen Fischs und aller Meeresfrüchte im Discount. Der Anteil der Fischfachgeschäfte lag 2016 bei 5,1 Prozent (2015: 5,6 Prozent).
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) will wissenschaftlich basierte und spezies-spezifische Kriterien zum Thema Fischwohl definieren, die später als freiwilliges Modul an die ASC-Farmstandards gekoppelt werden sollen. Mit dieser Mitteilung reagiert der ASC auf eine vom Verein fair-fish lancierte Petition, die das ASC-Label auffordert, den Standard um Tierschutz-Kriterien zu ergänzen und keine Fischzucht in Netzkäfigen mehr zu akzeptieren. Die Petition war dem ASC kürzlich mit 22.884 Unterschriften, gesammelt von 17 Organisationen vor allem in der Schweiz, übergeben worden. In einem Statement zu dieser Petition betont der ASC, dass er keine Produktionsmethode von vornherein ausschließe. Aspekte des Tierwohls bilde der ASC indirekt ab wie zum Beispiel durch Anforderungen bezüglich gelöstem Sauerstoff, Reduktion der Wasserverschmutzung oder Maßnahmen zur Krankheitsvorsorge. Obwohl Tierwohl nicht explizit in den ASC-Standards enthalten sei, bewertete die niederländische Konsumentenorganisation Milieu Centraal den ASC im letzten Jahr mit zwei von fünf möglichen Punkten. Aktuell führe der ASC gemeinsam mit Partnern und der Universität Wageningen eine explorative Studie zum Thema Tierwohl durch, deren erste Ergebnisse für 2018 erwartet würden.
Das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern untersucht bis 2020 in einem Forschungsprojekt in Kooperation mit der „Garnelen Farm Grevesmühlen“ Möglichkeiten zur Optimierung der Garnelenzucht in Aquakultur. Derzeit werden jährlich etwa 40.000 Tonnen Garnelen und verwandte Krebsarten tiefgefroren nach Deutschland importiert. „Doch das Interesse der Konsumenten an regional erzeugten Lebensmitteln steigt stetig“, sagt Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Garnelenfarmen produzieren nicht nur umweltfreundlich und antibiotikafrei. Ihr Vorteil liegt in der Regionalität. Die Garnelen können frisch vermarktet werden; kurze Vertriebswege bedeuten ausgezeichnete Qualität, und die Produzenten erzielen beste Verkaufspreise“, so der Minister. Mit der Weiterentwicklung des derzeitigen Know-hows könne Mecklenburg-Vorpommern zum Vorreiter der Garnelenaquakultur in Kreislaufanlagen und zum Ansprechpartner für nationale und internationale Partner werden. Das im September 2017 gestartete Projekt der Landesforschungsanstalt wird bis Ende August 2020 mit rund 990.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds und des Landes Mecklenburg-Vorpommern finanziert.
Der spanische Thunfisch-Verarbeiter Grupo Calvo will den im Unternehmen produzierten Abfall in Zukunft so weitgehend wie möglich einer sinnvollen Verwendung zuführen, berichtet IntraFish. Das Umweltschutzprogramm "Calvo Zero Waste" habe Calvo bereits in seinen Fabriken in Spanien umgesetzt und will es im Laufe dieses Jahres auch in seinen übrigen Betrieben weltweit realisieren. Ziel sei es, sämtlichen "unbedenklichen" Müll zu vermeiden. Calvo rechne damit, dieses Ziel in seiner Fabrik in Carballo bis zum Jahre 2025 zu erreichen. So sollen eine effizientere Sortierung und ein Abfallmanagement das Wegwerfen vermeiden und eine Wiederverwertung als Rohmaterial oder Energie sowie ein Recycling ermöglichen. Das Projekt orientiert sich an der im September 2015 verabschiedeten "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" der Vereinten Nationen (UN), die 17 Nachhaltigkeitsziele formuliert. Die Calvo Group ist mit einem Gesamtumsatz von mehr als 800 Mio. Euro (2016) im Bereich Fischkonserven Marktführer in Spanien, Italien und Brasilien. Calvo unterhält eine Flotte von sieben Thunfischfängern und drei Frischfischfängern und beschäftigt mehr als 4.000 Menschen.
Fisch auf der Grünen Woche, das sind Marktschreier, Fisch-Gastronomen und Direktvermarkter, aber auch ein paar Räuchereien sowie Konserven- und Marinadenproduzenten. Ein Schwerpunkt in Sachen Fisch bildet die Länderhalle Mecklenburg-Vorpommern (5.2). Hier macht Fisch Domke (Ostseebad Ahlbeck) für sich und für die Insel Usedom Werbung, die Fischerei Müritz-Plau wirbt für Tourismus an der Müritz und Kutter- und Küstenfisch Rügen (Sassnitz) repräsentiert Deutschlands größte Erzeugergemeinschaft der Kleinen Hochseefischerei. In der Halle 8.2 stellen der Fischzüchter Jotunheimfisk (Norwegen) aus, der Algenlieferant Tekslo Seafood (Norwegen), die beiden ebenfalls norwegischen Lachsräuchereien Svanoy Roykeri und Dragen Smokehouse, Orkla Foods Sweden, die Mutter der Meeresfrüchte-Marke Abba, außerdem das fischaffine Restaurant Ishin (Berlin), das in japanischer Tradition auf Reis und Fisch setzt.
Der Marine Stewardship Council (MSC) hat zwei neue Mitarbeiterinnen für sein Büro in Berlin eingestellt. Seit August 2017 unterstützt Jane Schubert das D-A-CH-Team des MSC als Senior Marketing und Digital Officer in allen Fragen des Online-Marketings und der digitalen Verbraucherkommunikation. Außerdem betreut die studierte Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin die Social-Media-Kanäle des MSC und kümmert sich um das Websitemanagement. Seit Januar 2018 arbeitet außerdem Anna Nau als Marketing-Managerin für den deutschsprachigen Raum beim MSC. Umfassende Erfahrung in der Fischbranche und im Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen sammelte sie als Brand Managerin im nationalen und internationalen Marketing-Team von Nomad Foods Europe bzw. Birds Eye/Iglo in London. Beim MSC ist sie verantwortlich für auf Konsumenten gerichtete Marketingaktivitäten und ist Ansprechpartnerin für Marketing-Anfragen von MSC-lizensierten Unternehmen.
Das Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI) hat zu einer Einkäufer-Reise Ende Januar nach Dutch Harbor erstmals ausschließlich Frauen eingeladen, meldet das Portal IntraFish. Die sieben Einkäuferinnen und Marketing-Leiterinnen repräsentieren sechs internationale Unternehmen: Gelazur (FR), Zamek-Meinhardt Seafood-Service (DE), Viciunai (LT), Nueva Pescanova (ES), Young's Seafood (GB) und Soguima (PT). Zusammen importieren sie aus den USA jährlich Ware im Wert von fast 50 Mio. USD und stehen für einen Umsatz von 2 Mrd. Euro. Die Reise selbst, auf der der wirtschaftliche Wert von Alaskas Seafood-Schätzen vorgestellt werden soll, werde sich aber nicht von bisherigen Trips unterscheiden. Die Frauen werden Verarbeitungsbetriebe und Fangschiffe besichtigen und treffen sich vor Ort mit Offiziellen. Dabei geht es um Alaska Seelachs, Kabeljau und Krebse. Dass es eine "Women only"-Reise werde, sei kein Zufall, sagt Hannah Lindoff, Leiterin des internationalen Marketing-Programms beim ASMI. Als Inspiration habe die von IntraFish organisierte Veranstaltung "Women in Seafood Leadership Summit" in Seattle gedient. Ein zweites derartiges IntraFish-Forum findet am 8. März 2018 in Bergen statt.
Im norwegischen Bergen findet Anfang März das zweite Women in Seafood Leadership Summit statt, kündigt der Veranstalter IntraFish an. Eine erste gleichnamige Konferenz hatte IntraFish im Juni 2017 in Seattle/USA ausgerichtet. Unter Leitung der IntraFish-Redakteurinnen Rachel Mutter und Elisabeth Fischer waren dort mehr als 120 Führungskräfte, fast sämtlich Frauen, zusammengekommen, um zu diskutieren, sich zu inspirieren und Ratschläge auszutauschen. Das zweite Summit am Donnerstag, den 8. März, schließt an das am selben Tag in Bergen zu Ende gehende North Atlantic Seafood Forum (NASF) an. Von 16:00 bis 21:00 Uhr wird es unter anderem sechs Vorträge geben. Referentinnen sind Kathleen O. Mathisen (CHRO/Personalleiterin bei Grieg Seafood), Petra Weigl (Verkaufsleiterin Europa bei Regal Springs), Lara Barazi-Yeroulanos (CEO bei Kefalonia Fisheries), Torunn Knoph Halhjem (Leiterin für den Bereich Arten weltweit bei Trident Seafoods) sowie Elisabeth Fischer und Rachel Mutter. Geboren ist das Summit aus einer IntraFish-Artikelserie von Fischer über weibliche Führungskräfte in der Fischwirtschaft.
Die Hummer-Produzenten in der kanadischen Provinz Prince Edward Island (PEI) konnten ihre Umsätze in den ersten elf Monaten 2017 um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern, meldet Fish Information & Services (FIS). Allerdings leide die Branche angesichts steigender Anlandemengen zunehmend unter Arbeitskräftemangel, sagt Dennis King, leitender Direktor der P.E.I. Seafood Processors Association. Das Arbeitskräftepotential in der ländlich strukturierten Region werde geringer und älter. "Wir kommen an einen Punkt, wo etwas passieren muss", warnt King. Inzwischen habe sein Verband sich an Kanadas Bundesregierung gewendet, um mehr Arbeiter in die Seafood-Betriebe auf PEI zu bekommen.