24.01.2018

Thunfisch: Nur 30 Prozent der Bestände gut gemanaged

Weltweit sind nur knapp über 30 Prozent der kommerziell wichtigeren Thunfischbestände derart gemanaged, dass eine Überfischung verhindert wird und die Erholung geschwächter Fischpopulationen gewährleistet ist. Das zumindest ist das Fazit des jüngsten Berichts der International Seafood Sustainability Foundation (ISSF) unter dem Titel "Eine Bewertung der Nachhaltigkeit der weltweiten Thunfischbestände nach Kriterien des Marine Stewardship Councils". Der im September 2017 veröffentlichte Bericht konstatiert, dass es zwar Fortschritte gegeben habe, was die Ausarbeitung von Fangstrategien und die Einführung von Erntekontrollvorschriften durch die Regionalen Fischerei-Management Organisationen (RFMOs) anbelangt, dass die RFMOs jedoch gescheitert seien im Hinblick auf Kontrollen, solange sich die Bestände noch nicht erholt haben. Eine im Dezember 2016 veröffentliche Vorgängerversion des Berichts war noch zu dem Schluss gekommen, dass 11 von 19 Thunfisch-Beständen gut gemanaged seien. Der Bericht ist seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 2013 dreimal aktualisiert worden. Er bewertet die wichtigsten Bestände von Großaugen-, Gelbflossen- und Weißem Thun sowie Bonito (nicht aber den Roten Thun) und jede RFMO für Thunfisch.
Länderreport Länderreport
23.01.2018

Japan: Erste Farmen für Gelbschwanzmakrele erhalten ASC-Zertifikat

Die japanischen Fischzuchten Kurose Suisan, betrieben von der Nissui-Gruppe, und Global Ocean Works sind die ersten Zuchten für Gelbschwanzmakrelen weltweit, die nach dem Standard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) für Seriola und Cobia zertifiziert worden sind, teilt der ASC mit. Die Gelbschwanzmakrele ist in Japan die am häufigsten gezüchtete Fischart, so dass ein Großteil der Seriola-Zucht weltweit auf Japan entfällt. Japan exportiert die auch Hamachi genannte Stachelmakrelenart auch nach Deutschland.
23.01.2018

Schleswig-Holstein: GeschmaXpiraten errichten zweite Filiale

Die GeschmaXpiraten erhalten im schleswig-holsteinischen Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) eine zweite Filiale, kündigen die Kieler Nachrichten an. Jan Bracker und Stephanie Bracker-v. Khuon-Wildegg ziehen im Sommer in den Flintbeker Edeka-Markt von Cousin Marco Hauschildt, bei dem sie schon am Hauptsitz in Rendsburg seit fast sieben Jahren in der Vorkassenzone ein Fischbistro mit Frischetheke betreiben. Der Markt in der Flintbeker Dorfstraße wird aktuell von 1.350 auf insgesamt 2.000 Quadratmeter Fläche erweitert. In Rendsburg bauen die GeschmaXpiraten schon seit Mitte Januar um. Drei Wochen lang wird dort der gesamte Edeka-Markt modernisiert, um am 6. Februar wieder zu eröffnen. Das Ehepaar Bracker hatte vor fünf Jahren den Seafood Star Bestes Fischfachgeschäft 2013 für das 2011 gestartete Unternehmen erhalten.
TK-Report TK-Report
22.01.2018

Namibia: MSC-Zertifikat für Kap-Seehecht erwartet

Möglicherweise noch im laufenden Jahr könnte die Fischerei auf Kap-Seehecht vor Namibia eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten, schreibt IntraFish. Die TAC für die laufende Saison (01.11.17 - 30.09.18) liegt in den Gewässern Namibias bei 154.000 t, weitere 147.000 t werden vor Südafrika gefischt. Im ersten Quartal 2018 soll der unabhängige Zertifizierer ME Certification die Situation vor Ort in Namibia prüfen. Ursprünglich hatte die Zertifizierung schon Ende Januar diesen Jahres abgeschlossen sein sollen, teilt All-Fish-Geschäftsführer Hermann Kroes mit. Gefrorener Kap-Seehecht ist für den in Kronshagen bei Kiel ansässigen Importeur das wichtigste Produkt nach Black Tiger-Shrimps, Tiefseegarnelen, Zander, Pangasius, Tintenfischen und Muscheln. Von der MSC-Zertifizierung verspricht sich Kroes ein Anziehen der Nachfrage insbesondere im LEH in Zentral- und Nordeuropa. Unter seiner Marke Seawork verkaufe All-Fish jährlich fast 12.000 t (Jahresumsatz: ca. 51,5 Mio. Euro). All-Fish ist außerdem Teilhaber und Gründungsmitglied der Seawork Fish Processors Group mit Sitz in Walvis Bay/Namibia, die mit sechs eigenen und einer Anzahl weiterer Fangschiffe über 21.000 t Fisch im Jahr anlandet und in zwei Verarbeitungsbetrieben produziert.
19.01.2018

Norwegen: 2017 bescherte Lachszüchtern Rekordgewinn

Norwegens Lachszüchter haben im vergangenen Jahr einen Gewinn vor Steuern von 21 NOK/kg Lachs - etwa 2,20 Euro/kg - erwirtschaftet. Das teilt Lars Liabø mit, Gründer des norwegischen Marktforschungsunternehmens Kontali Analyse. Die Profitschätzung beruhe auf den Kilopreisen FOB am Schlachthaus, die sich im Schnitt auf 57,38 NOK bzw. 5,90 Euro beliefen. Das sei ein Anstieg um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt hätte Norwegens Lachsindustrie damit 2017 einen Vorsteuergewinn in der Rekordhöhe von 22 bis 23 Mrd. NOK eingefahren - etwa 2,3 bis 2,4 Mrd. Euro, schätzte Liabø bei einem Treffen des Norwegian Seafood Councils (NSC) in Tromsø. Die Gewinnmarge habe bei 37 Prozent gelegen und damit gleichauf mit 2016. Mit einer Genauigkeit von 97,5 Prozent schätzte Lars Liabø auch die Gesamtmenge an Lachs, die weltweit in den Schlachthäusern der Produktionsländer verarbeitet wurde, auf 2,2 Mrd. Tonnen (Details siehe Tabelle). Das durchschnittliche Schlachtgewicht lag in Chile bei 4,93 kg, in Norwegen bei 4,82 kg.
19.01.2018

Frankreich: Carrefour verzichtet auf Produkte aus Elektrofischerei

Carrefour Frankreich teilt mit, dass die Hypermarkt-Kette seit Dezember 2017 unter ihrer Eigenmarke keinen Frisch- und TK-Fisch mehr handele, der unter Einsatz von Elektrofischerei gefangen wurde, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die seit 1998 in Europa verbotene, auch Pulsfischerei genannte Fangmethode wird seit dem Jahre 2007 wieder zu Forschungszwecken eingesetzt. Carrefour teilte mit, auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Daten zu den Einflüssen dieser Fischerei habe sich der LEH-Filialist entschieden, dem Vorsorgeprinzip zu folgen. Carrefour setze sich für die Verwendung von Fischereitechniken ein, die das marine Ökosystem weniger schädigten. Entsprechend hat sich die Supermarktkette zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahre 2020 die Hälfte seiner gehandelten Aquakulturprodukte nachhaltig produziert sein soll.
19.01.2018

Kanada: Bitcoin-Schürfen beheizt Aquaponik-System

Ein kanadischer Unternehmer verwendet die Abwärme, die beim Generieren von Bitcoins entsteht, für die Beheizung einer Kombination aus Fischzucht und Gewächshäusern, meldet Kanadas staatlicher Rundfunk CBC. Bruce Hardy, Inhaber eines Softwareunternehmens in St. Francois Xavier bei Winnipeg, betreibt in den Räumen eines alten Automuseums mehr als 30 Computer, die Bitcoin-Transaktionen verifizieren. Die entstehende Wärme hatte er zunächst durch Airconditioning heruntergekühlt. Inzwischen setzt er die Abwärme für eine nachhaltige Kreislauf-Produktion von Lebensmitteln ein. Im 1. Stockwerk des Hauses schwimmen in Bassins 800 Seesaiblinge, deren nitratreiches Abwasser wiederum den Dünger abgibt für die Produktion von Grünem Salat, Basilikum und Futtergerste. Der Standort in der Provinz Manitoba eignet sich aus mehreren Gründen für das mit hohem Stromverbrauch verbundene Bitcoin-Schürfen: die Provinz hat die niedrigsten gewerblichen Strompreise in Kanada, außerdem zählt ihre Hauptstadt Winnipeg zu den nordamerikanischen Städten mit den geringsten Durchschnittstemperaturen. Finanziert hat Bruce Hardy den Betrieb mit dem Erlös der generierten Bitcoins. Inzwischen hätten australische Forscher und chinesische Investoren Interesse an seinem Projekt gezeigt.
19.01.2018

Hamburg: Fisch zu Hundefutter

Nicht nur für den Menschen, auch für den Hund ist Fisch gesund. Ausgehend von diesem Gedanken haben drei Hamburgerinnen eine Hundefutter-Linie auf Basis von luftgetrocknetem Fisch für den deutschen Markt entwickelt, schreibt das Hamburger Abendblatt. Unter dem Label "Tales & Tails" - übersetzt: Geschichten und (Hunde-)Schwänze - gibt es seit August Leckerlis unter lustigen Namen wie "Gepimpt mit Shrimp", "Ich dreh Dorsch" oder "Lachs doch mal". Unter Beratung durch die Tier-Ernährungsspezialistin Inga Teegen haben die Initiatoren Kaja Ringert, Cathrin Hansen und Stella Mohr ein Sortiment entwickelt, das natürlich und gesund sein sollte, ohne lange Zutatenlisten und viel Zucker. Stella Mohr hatte ehemals als Produktentwicklerin für Fischfeinkost gearbeitet. Partner der drei ist eine Manufaktur auf Island, die ein schonendes Trocknungsverfahren für die Verarbeitung von frischem Fisch zu Tierfutter entwickelt hat. Snacks wie Wunderbarsch oder Kabeljauchzen werden vor allem über den eigenen Online-Shop, aber auch in derzeit 100 Hundeläden vertrieben. Für jeden verkauften Beutel geht eine Spende von fünf Cent an Tierschutzprojekte.
18.01.2018

EU-Parlament stimmt für Verbot der Elektrofischerei

Das Europäische Parlament hat sich am Dienstag mehrheitlich für ein Verbot der Elektrofischerei (engl. electric pulse fishing) ausgesprochen, melden die Undercurrent News. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Our Fish stimmten 402 für und 232 Abgeordnete gegen ein Verbot. "Our Fish" ist eine von 18 NGOs und Fischereigruppen, die sich unter Führung der französischen NGO Bloom dafür eingesetzt hatten, die Pulse-Fischerei in Europa zu verbieten. Die Kritiker begrüßten das Abstimmungsergebnis als "großen Gewinn für die europäischen Meere".
17.01.2018

USA: Pestizide gefährden Lachsbestände vor der Westküste

Drei in den USA weit verbreitete Pestizide bedrohen das Überleben gefährdeter Wildlachse und Killerwale vor der Westküste des Landes. Das gehe aus einem Dokument des Nationalen Meeresfischerei-Dienstes (NMFS) hervor, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das NMFS hatte eine Einschätzung zu den in der Landwirtschaft verwendeten Pestiziden Chlorpyrifos, Malathion und Diazinon abgegeben. Da diese drei Organophosphorverbindungen den Wildlachsbestand gefährdeten, seien drei Maßnahmen denkbar: die Schaffung von Pufferzonen, Techniken, die das Sprühen verringern und schließlich Programme zur Regulierung des Pestizideinsatzes. Die Nichtregierungsorganisation Earthjustice erinnerte daran, dass die US-Umweltschutzbehörde EPA sich 2017 geweigert habe, Chlorpyrifos zu verbieten "trotz überwältigender Beweise, dass das Pestizid Kinder, Arbeiter und die Umwelt schädigt". Chlorpyrifos wird auf Zitrus-, Nuss- und weiteren Fruchtbäumen eingesetzt. Malathion, das in den USA beim Anbau von Baumwolle, Reis und Weizen weit verbreitet sei, könne bei Fischen Anomalien verursachen. Glen Spain, Regionaldirektor der Föderation der Fischervereinigungen der Pazifikküste, forderte die Behörden dazu auf, sich weiter dafür einzusetzen, die Lachse von der Bedrohung durch diese toxischen Pestizide zu befreien.
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