Eine Kürzung der russischen Alaska-Pollack-Quote 2018 um 6% auf 1,78 Mio. t und eine weltweit steigende Nachfrage nach dem Weißfisch lassen Russlands Sektor optimistisch auf die kommende Fangsaison A im Jahre 2018 blicken, schreibt IntraFish. Nicht nur die Preise für Alaska-Pollack (AP), ausgenommen, ohne Kopf (H&G) auf dem chinesischen Markt würden anziehen, sondern auch die Preise für Filetblockware auf dem europäischen Markt, sagt Alexey Buglak, Vizepräsident der Russian Pollack Catcher Association (PCA). Daten der PCA zeigten, dass selbst auf dem heimischen Markt Russland der Verkauf von seegefrorenen Pollack-Filets alleine im September 2017 mit 28.000 t rund doppelt so hoch gewesen sei wie im Vorjahresmonat. Zum Teil sei dies auf hohe Lagerbestände in Europa zurückzuführen gewesen, sagt Buglak.
Die Fischereiminister der EU-Mitgliedsstaaten haben wie erwartet bei den meisten Nordseebeständen eine Erhöhung der Fangquoten beschlossen. "Die zum Teil schmerzhaften Maßnahmen im Rahmen der nachhaltigen Bewirtschaftung der letzten Jahre beginnen sich weiter auszuzahlen. Fischer und Verbraucher erhalten damit den lang verdienten Ertrag", kommentiert Claus Ubl, Sprecher des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV), die neuen Quoten - nicht ohne eine Spitze gegen die Kritik der Umweltverbände: "Der Alarmismus der Öko-Verbände erweist sich einmal mehr als völlig überzogen. Selbst der angeblich vom Aussterben bedrohte Nordseekabeljau wird inzwischen nachhaltig bewirtschaftet." Unverständnis äußerte der Verbandsvertreter jedoch hinsichtlich der Quotenkürzung bei der Scholle um 12 Prozent, denn: "Der Bestand ist so groß geworden, dass die Tiere langsamer wachsen als früher und eine sogenannte 'dichteabhängige Wachstumsbegrenzung' messbar ist." Greenpeace kritisierte, dass die Quoten für viele Fischarten höher lägen, als es die Wissenschaftler des Rats für Meeresforschung empfehlen.
Auf einem internationalen Workshop Anfang November in Berlin haben mehr als 65 Experten aus zehn Ländern Europas ein europäisches Netzwerk gegründet, das sich die Wiederansiedlung und Bestandsstärkung der seltenen und stark bedrohten heimischen Europäischen Auster (Ostrea edulis) zum Ziel gesetzt hat. Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), hatten gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) Vertreter von Naturschutzbehörden und -Verbänden, Wissenschaftler und Austernfarmer in die Bremer Landesvertretung in der Bundeshauptstadt eingeladen. Am AWI läuft seit dem Jahr 2016 das vom BfN geförderte Projekt RESTORE zur Wiederansiedlung der Europäischen Auster.
Die Migros-Tochter Micarna will am Rheinhafen von Birsfelden (Kanton Basel) eine Hallenzuchtanlage für Egli bauen, schreibt die Schweizer Zeitung Blick. In einem Industriebau einen Steinwurf vom Birsfelder Rheinufer entfernt sollen auf einer Fläche von 1.800 Quadratmetern in Becken mit einem Volumen von 1.000 Kubikmetern jährlich rund 85 Tonnen des Flussbarsches (Perca fluviatilis), der am Bodensee auch Kretzer genannt wird, gezüchtet werden. Das Know-how für die Egli-Zucht hatte die Migros in Irland eingekauft und damit Ende 2015 eine Versuchsanlage bei Dresden eingerichtet. Elterntiere und Brut sollen auch weiterhin dort bleiben und die Besatzfische als 60 Gramm leichte Fingerlinge nach Birsfelden transportiert werden.
Die Familie Kunz im schweizerischen Burgdorf BE ist im November für ihr Projekt Aemme-Shrimp mit dem OGG-Award der Oekonomischen Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Bern ausgezeichnet worden, meldet die Bauern-Zeitung aus Bern. Von den 24 eingereichten Projekten habe die Garnelenzucht mit Idee und Umsetzung überzeugt, begründete OGG-Vizepräsident Urs Nufer die Entscheidung der Jury. Aemme Shrimp würde "für ein globales Problem eine kleine, lokale Lösung erarbeiten". Die Auszeichnung ist mit 8.000 Franken - fast 6.850,- Euro - dotiert. Im November 2016 hatte die Familie Kunz für ihre Shrimp-Zucht schon den Konsumpreis des Schweizerischen Konsumentenforums (kf) in der Kategorie "Innovativste Konsumentenstory" erhalten. Die Generationengemeinschaft Fritz und Christian Kunz, deren Familie den EyHof in Burgdorf seit 1747 bewirtschaftet, hatte im Jahre 2015 den Wechsel von der Schweinemast zur Zucht von White Shrimps (Litopenaeus vannamei) gewagt, hält jedoch weiterhin auch Mutterkühe, Schafe und Pferde.
Rewe ruft das Produkt "ja! King Prawns Garnelen" (225g TK, EAN: 4388840222964, MHD 14.04.2019) mit der Los-Nr. VN 786V 088 bundesweit zurück. In einzelnen Proben wurden Rückstände eines Antibiotikums gefunden. Das Unternehmen rät vom Verzehr des oben genannten Produktes ab. Kunden können die Ware im jeweiligen Markt zurückgeben. Sie erhalten den Kaufpreis erstattet.
Biologen der Universität Washington (UW) erwarten für die kommende Wildlachs-Saison in Alaska einen "Run" von 47,6 Mio. Sockeye-Wildlachsen. Damit, schreibt Fish Information & Services (FIS), liegen die Wissenschaftler niedriger als Alaskas Behörde für Fisch und Wild (ADF&G), die 51,3 Mio. Fische erwarte. Insbesondere für den Distrikt Nushagak weichen die Prognosen ab: ADF&G erwarte dort eine Rückkehrerzahl auf der absoluten Rekordhöhe von 21,8 Mio. Sockeyes, während die UW-Schätzung bei 14,7 Mio. Fischen liege. Die UW-Biologen betonen jedoch, dass ihre Gesamtzahl noch immer 11% über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre und sogar 25% höher als der Durchschnitt der letzten 20 Jahre liege.
Die Delegationen von Norwegen und der EU haben sich am 1. Dezember in Bergen auf die Gesamtfangmengen für die Nordseefischerei 2018 geeinigt, meldet der Deutsche Fischerei-Verband (DFV). "Da viele Nordseebestände von den EU-Mitgliedsstaaten und Norwegen gemeinsam bewirtschaftet werden, sind diese Ergebnisse maßgeblich für die Entscheidung des EU-Ministerrrates am 11. und 12. Dezember 2017", teilt DFV-Sprecher Claus Ubl mit. Nach übereinstimmender Einschätzung der Verhandlungspartner und auf der Grundlage wissenschaftlicher Analysen habe sich die Situation vieler Bestände weiter verbessert. Dadurch können wichtige Fangquoten heraufgesetzt werden. Dies betrifft beispielsweise den Kabeljau (+10%) und den Hering (+25%). Bei der Scholle beschlossen die Verhandlungspartner eine Kürzung der Gesamtfangmenge für 2018 um 13%, obwohl sich der Bestand auf einem sehr hohen Niveau weit über den Zielwerten für eine nachhaltige Bewirtschaftung befinde. Fischereivertreter zeigten sich weitgehend zufrieden mit den Ergebnissen. Aus deutscher Sicht biete die Gesamtfangmenge für Seelachs noch weitere Steigerungspotenziale.
Nach jahrelanger intensiver Zusammenarbeit der Krabbenfischer aus den drei Anrainerstaaten des Wattenmeeres - Deutschland, Dänemark und den Niederlanden - erhalten die einschlägigen Fischerei-Verbände der drei Länder eine Zertifizierung des Marine Stewardship Council (MSC) für ihre Fischerei auf die Nordseegarnele (Crangon crangon). Die Verleihung des Zertifikats wird am kommenden Dienstag, den 12. Dezember 2017, in Brüssel unter prominenter Beteiligung stattfinden, meldet das Niederländische Fischbüro. In Gegenwart der drei Fischereiminister aus den erwähnten Staaten - Christian Schmidt (D), Karen Ellemann (DK) und Carola Schouten (NL) - wird der Europa-Direktor des MSC, Camiel Derichs, die Zertifizierung kommentieren. In Gegenwart von Vertretern der German Brown Shrimp Steering Group (GbR), der Danish Fishermen Producer Organisation (DFPO) und der Coöperatieve Visserij Organisatie (CVO), wird Derichs darstellen, was die Fischerei erreicht hat. Der Zertifizierungsprozess der gut gemanagten Fischerei, die minimale Auswirkungen auf die weitere Meeresumwelt hat, wurde intensive von einem Bündnis aus acht Umweltorganisationen begleitet, darunter WWF, North Sea Foundation, Waddenvereniging und Natuurmonumenten.
Die Biomasse an norwegischem Lachs betrug im Oktober dieses Jahres 10 % mehr als im Vergleichsmonat 2018, melden die Undercurrent News auf Basis von Zahlen der Vereinigung Sjømat Norge (= Seafood Norway). Demnach schwammen in den Gehegen 755.000 t Lachs und die Exportmenge in jenem Monat lag mit 112.000 t ebenfalls 10 % über der Ausfuhrmenge in 10/2016. Aufgrund binnen Jahresfrist gesunkener Preise lag der Exportwert mit 578 Mio. Euro nur 2 % höher. Beim Futterverbrauch wurde im Oktober mit 199.000 t ein Plus von 15 % notiert. Bei der Forelle betrug die Biomasse 35.000 t (+10%), der Export lag bei 4.700 t (-21%) im Wert von Mio. (-18%) bei einem Futterverkauf von 10.000 t (+24%).