08.02.2018

Wiesbaden: Fisch-Frickel schließt nach fast 120 Jahren

Zum 28. Februar geht in Wiesbaden eine nahezu 120-jährige Tradition zu Ende: Martin Wiedmann und seine Mutter Luzie Wiedmann schließen das Fischgeschäft Fisch-Frickel an der Marktstraße. "Die Stadt ist einfach nicht mehr der Ort des Lebensmitteleinkaufs", beklagt Martin Wiedmann. Er sehe sein Geschäft als Opfer des Strukturwandels, zitiert das Wiesbadener Tageblatt den studierten Betriebswirt. Die Laufkundschaft habe gefehlt und die Zahl der Stammkunden reichte am Ende nicht mehr. Hinzu kämen hohe Kosten. "Wir zahlen allein 1.350 Euro für Wasser und rund 3.000 Euro für Strom im Monat", sagt Wiedmann. Im Geschäft gibt es allein vier Wasserbecken mit lebenden Hummern, Karpfen, Forellen, Saiblingen und Lachsforellen, im Keller stehen weitere Becken für die Hummer. Dabei ist Martin Wiedmann Eigentümer des Gebäudes, das nun verkauft werden soll. Doch "vermutlich wird hier kein Lebensmittelgeschäft mehr reinkommen". Gegründet im Jahre 1899, war Frickel seit 1939 in der Marktstraße ansässig. Aktuell beschäftigt das Geschäft noch gut ein Dutzend Mitarbeiter. Nicht betroffen von der Schließung ist die Frickel GmbH & Co. KG in Wiesbaden/Mainz-Kastel, die Wiedmanns Cousin Andreas Wiedmann betreibt und die Hotellerie, Gastronomie und Großküchen beliefert.
08.02.2018

Niederbayern: Lehrbetrieb Lindbergmühle wird modernisiert

Der fischereiliche Lehr- und Beispielbetrieb des Bezirks Niederbayern in Lindbergmühle bei Zwiesel soll für 2,4 Mio. Euro saniert und modernisiert werden. Diese bereits 2017 getroffene Entscheidung wurde jetzt vom Bezirksausschuss in Straubing abgesegnet, schreibt die Passauer Neue Presse (PNP). Dabei soll das Betriebsgebäude saniert und das Schulungs- und Besucherzentrum erweitert werden. Grund dafür sind u.a. Auflagen, die es erforderlich machen, dass die Räumlichkeiten für die Besucher von der Produktion (Verarbeitung, Räucherei) getrennt werden. Neueste Technik soll langfristig die Einsparung von Wasser und Energie gewährleisten und damit die Betriebskosten senken. In Lindbergmühle werden an der Fischerei Interessierte beraten und fortgebildet. Die Anlage, zu der rund 50 Teiche und Becken gehören, dient unter anderem der Vermehrung von gefährdeten heimischen Art und Problemfischen sowie der Entwicklung von Zuchtverfahren, die den niederbayerischen Klimaverhältnissen entsprechen.
Länderreport Länderreport
06.02.2018

USA: Monterey Bay Aquarium setzt erstmals marine Lachsfarm auf "grün"

Das Monterey Bay Aquarium (Kalifornien), eines der weltweit größten öffentlichen Schauaquarien, hat in seinem "Seafood Watch Program" erstmals eine norwegische Meeresaquakultur für Atlantischen Lachs als empfehlenswert eingestuft, meldet IntraFish. Nach einjährigem Bewertungsprozess ist Lachs von Salten Aqua, gezüchtet im Skjerstadfjorden, auf "grün" gesetzt worden. Jahrelang listete Seafood Watch Atlantischen Zuchtlachs generell als "rot" und empfahl, das Produkt nicht zu kaufen. Für Salten Aqua-Lachs spreche, dass die Produktionsintensität relativ gering sei, dass kaum Chemie und nur minimal Antibiotika verwendet würden und keine "Pestizide", da es in dem Fjord keine Lachsläuse gebe.
06.02.2018

Russland prognostiziert 39 Prozent mehr Wildlachs für 2018

Die russische Fischereiforschung rechnet für dieses Jahr mit einer sehr guten Lachsfangsaison, schreibt IntraFish. Demnach könnten insgesamt 492.000 t gefischt werden und damit 39 Prozent mehr als 2017 und 12,3 Prozent mehr als 2016. Zurückzuführen sei der Optimismus auf Rekordläufe beim Buckellachs, dessen Fänge bei 323.000 t enden könnten - 68,7 Prozent der Lachsmenge insgesamt. Die übrigen Lachsarten sollen folgenden Anteil an der Fischerei 2018 haben: Ketalachs (Chum) = 21,2 Prozent, Rotlachs (Sockeye) = 8,4 Prozent, Silberlachs (Coho) = 1,6 Prozent und Königslachs (Chinook) und Lachsforelle zusammen nur knapp über 0,1 Prozent.
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06.02.2018

Argentinien: MSC-Zertifizierung für Sardelle ausgesetzt

Die MSC-Zertifizierung für die argentinische Sardellenfischerei sei vorläufig ausgesetzt, weil der MSC-Klient geforderte Informationen nicht zur Verfügung stelle, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Argentiniens Sardellenfischerei war erstmals im August 2011 zertifiziert und im Dezember 2016 rezertifiziert worden - allerdings unter Auflagen. Das Zertifikat sei nicht wegen schlechter Praktiken ausgesetzt worden, sondern weil die Fischerei bestimmte Informationen, die Fortschritte bei einem vorgesehenen Aktionsplan demonstrieren sollen, bislang nicht geliefert habe. Jetzt habe der Auftraggeber der Zertizierung 90 Tage lang Zeit, auf die Forderungen des MSC einzugehen. Werde die geforderte Information nicht geliefert oder sei sie nicht akzeptabel, soll die Fischerei das MSC-Programm verlassen. Betroffen von der Zertifizierungsaussetzung sind 12 Unternehmen. Die argentinische Sardelle, von der 2017 insgesamt 4.987 t gefischt wurden, wird zu 80 Prozent exportiert, und zwar ausschließlich für den direkten menschlichen Verzehr. Weltweit ist noch eine weitere Sardellenfischerei MSC-zertifiziert, nämlich die Ringwadenfischerei im kantabrischen Meer.
02.02.2018

Bodensee: 20 Berufsfischer verlieren ihre Patente

20 Bodenseefischer verlieren bis zum Jahr 2020 ihre Patente. Bereits 2015 hatte die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) beschlossen, die Zahl der Fischereipatente bis 2020 von 101 auf 80 zu reduzieren, schreibt der Südkurier. Das heißt: einige Fischer müssen in den nächsten zwei Jahren ihren Beruf aufgeben. Hintergrund sind die seit Jahren rückläufigen Fangerträge auf Deutschlands größtem See: gingen den Fischern im Jahre 2012 noch 604 Tonnen Fisch ins Netz, so waren es im Jahre 2015 gerade einmal 307 Tonnen. Einem Gutachten zufolge braucht ein Fischereibetrieb einen Fangertrag von mindestens sieben Tonnen im Jahr, um wirtschaftlich bestehen zu können. Deshalb einigten sich die Anrainer-Länder, dass Baden-Württemberg künftig 36 Fischereilizenzen ausgeben darf, die Schweizer 24, die Österreicher 12 und die Bayern 4. Nur ein Patentinhaber habe bislang das Angebot des Landes akzeptiert, für 15.000 Euro seine Lizenz vorzeitig abzugeben. Anita Koops, Sprecherin der württembergischen Berufsfischer und Mitglied im IBKF-Vorstand, hält das Vorgehen für kontraproduktiv und meint mit Blick auf das fortgeschrittene Alter vieler Berufsfischer: "Das regelt sich in den nächsten fünf, sechs Jahren doch von allein." Zumal es für die Zunft kaum Nachwuchs gebe.
01.02.2018

Island: Steuerermittlungen zwingen Exporteur zur Aufgabe

Gegen den Geschäftsführer und Inhaber des isländischen Seafood-Exporteurs Sæmark laufen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehungen. Die Veröffentlichung der "Panama Papers" hatte auch Sigur∂ur Gísli Björnsson im Jahre 2016 ins Visier der Steuerfahnder gebracht. Er besaß in Panama seit 2009 die Offshore-Gesellschaft Freezing Point Corp. In der Folge habe Björnsson das Handelsunternehmen Sæmark geschlossen, seinen Anteil an der ebenfalls isländischen Bacco Seaproducts verkauft und seine Sitze in den Vorständen von Gadus und der Holding Steinasalir aufgegeben, schreibt das Portal IntraFish. Die Geschäftsführer von Bacco Seaporducts, Hjalti Halldórsson und Bjartmar Pétursson, haben Björnsson und dessen Partner Magnús Gu∂mundsson ausgezahlt. Außerdem hat Halldórsson die Vorstandssitze von Björnsson bei Gadus und Steinasalir übernommen. Sæmark war Teil der Holding Steinasalir, die im April 2017 den belgischen Frischfisch-Verarbeiter Gadus von der Icelandic-Gruppe gekauft hatte. Damit haben jetzt weder Björnsson noch Sæmark irgendwelche Verbindungen mehr zu Bacco Seaproducts. Die wichtigsten Mitarbeiter von Sæmark seien von Bacco übernommen worden, teilte Halldórsson mit. Sæmark hatte nach Angaben der größten isländischen Tageszeitung Fréttabla∂i∂ einen Umsatz von 6,3 Mio. Euro und meldete für 2016 einen Nettogewinn von 225.223 Euro.
01.02.2018

Island: Erste Seeteufelfischerei weltweit erhält MSC-Zertifikat

Die isländische Fischerei auf den Seeteufel hat eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten, meldet das Portal IntraFish. Damit ist sie die erste Fischerei auf den 'monkfish' oder 'anglerfish' weltweit, die eine MSC-Zertifizierung besitzt. Klient des MSC ist die im Jahre 2012 gegründete Vereinigung Iceland Sustainable Fishery (ISF), der inzwischen über 50 Unternehmen angehören. Während der Seeteufel in den Jahren 2000 bis 2007 vor allem mit Kiemennetzen vor der isländischen Südküste gefangen wurde, liegen die Fischgründe seit 2008 im Westen Islands. Die Zertifizierung, der eine Bewertung durch den Zertifizierer Tún vorausgegangen war, erstreckt sich auf ein halbes Dutzend Fangmethoden: Grundschleppnetz, Schleppnetz, Snurrewade, Kiemennetz, Langleine und "Seeteufel-Kiemennetz". Die Fangmengen lagen in den letzten drei Jahren bei jährlich weniger als 1.000 Tonnen. Wichtigster Markt für den isländischen Seeteufel ist Großbritannien, auf das 60 Prozent der Exporte entfallen, wovon wiederum 70 Prozent frisch verkauft werden, vor allem Schwänze. Weitere bedeutende Märkte für den 'Icelandic Anglerfish' sind Dänemark, Deutschland, Schweden, die Schwei, Frankreich sowie die Beneluxstaaten.
31.01.2018

Deutsche See: Hartwig Retzlaff wechselt zur "Eat happy"-Mutter

Hartwig Retzlaff, bis Ende Dezember Geschäftsführer Einkauf/Verkauf bei Deutsche See, wechselt als Geschäftsführer und Gesellschafter zur Kölner fcf Holding, meldet das Portal IntraFish. Fcf ist unter anderem die Muttergesellschaft von "eat happy", einem Instore-Sushi-Konzept im deutschen und österreichischen Lebensmitteleinzelhandel. Dort werde er am 5. Februar seine Arbeit aufnehmen, teilte Retzlaff mit. Eat happy hat vor wenigen Tagen seine 300. Filiale in einem neu eröffneten Edeka-Markt im Remscheider Stadtbezirk Lennep (Nordrhein-Westfalen) in Betrieb genommen. Retzlaff bezeichnet Eat happy als "wahrscheinlich eines der erfolgreichsten Lebensmittel-Startups in Deutschland in den vergangenen drei bis vier Jahren". Inzwischen habe das Konzept eine Größe erreicht, die den Umbau vom Start-up zur Struktur eines mittelständischen Unternehmens mit rund 1.000 Beschäftigten erfordere. Das werde eine seiner Hauptaufgaben, sagt Retzlaff. "Darüberhinaus werden wir an Marken-Konzepten und Sortimenten arbeiten, um 'frische asiatische Convenience' zum Verbraucher in Deutschland und Europa zu bringen." Retzlaff war 18 Jahre lang in führender Position bei Deutsche See, suchte jetzt jedoch eine Tätigkeit, bei der er näher am Endverbraucher arbeiten könne.
29.01.2018

Hamburg: Nur noch 55 Fischfachgeschäfte

Am vergangenen Sonnabend hat in Hamburg wieder ein Fischgeschäft geschlossen. "Fische Faerber", seit dem Jahre 1945 an der Fuhlsbüttler Straße 44 im Stadtteil Barmbek-Nord ansässig, weicht nach 73 Jahren einem Hotelneubau, meldet die Hamburger Morgenpost (Mopo). Ursula Faerber, die 1954 im Laden ihrer Schwiegereltern zu arbeiten begonnen hatte und das Geschäft zuletzt führte, geht mit 80 Jahren in den Ruhestand. Ihr Sohn werde allerdings weiterhin mit vier Mobilen den Fischhandel auf Märkten in Hamm und Bramfeld fortsetzen, sagt die Seniorin. Laut Statistikamt Nord gibt es in Hamburg inzwischen noch 55 Fischfachgeschäfte, und zwar sowohl stationäre wie auch mobile. Zehn Jahre zuvor seien es noch 78 gewesen. Dabei nimmt die Hansestadt beim Pro-Kopf-Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten im Ranking der Bundesländer mit 6,0 kg aktuell Platz 4 ein (Bundesdurchschnitt: 5,3 kg). Allerdings kaufen die Bundesbürger insgesamt inzwischen 48,6 Prozent allen Fischs und aller Meeresfrüchte im Discount. Der Anteil der Fischfachgeschäfte lag 2016 bei 5,1 Prozent (2015: 5,6 Prozent).
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