Die Fischerei auf Abalonen oder Seeohren (Haliotis) im Westen Australiens ist als erste Abalone-Fischerei weltweit erfolgreich nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert worden, schreibt IntraFish. Die Zertifizierung erstreckt sich auf Grün- und Braunlippen- sowie auf Roe-Abalonen (Haliotis laevigata, H. conicopora, H. roei). Im Rahmen dieser Fischerei werden im östlichen Indischen Ozean (FAO 57) mit unterschiedlichen Fanggeräten jährlich rund 242 Tonnen (2014) gefischt. Etwa die Hälfte der westaustralischen Seeohren wird exportiert, vor allem nach China, aber auch nach Japan und in andere Länder Südostasiens. In den letzten fünf Jahren haben sich die Preise für Abalone "ab Strand" auf rund 60,- USD/kg verdoppelt, schreibt The Fish Site. Das südaustralische Tasmanien soll seine Exporte nach China 2016 verdoppelt haben, zumal die Chinesen ihren Einfuhrzoll auf Seeohren im Rahmen eines australisch-chinesischen Freihandelsabkommens von 14% auf 3,5% gesenkt haben.
Argentinien rechnet für dieses Jahr mit einer weiteren Rekordernte bei Shrimps, von denen 2017 nahezu 200.000 t gefangen werden. Ein erheblicher Anstieg der Produktion von landgefrorenen Garnelen bedeute, dass diese Shrimps ohne Kopf in lateinamerikanischen oder asiatischen Ländern zu wertgesteigerten Artikeln für den LEH und Foodservice weiterverarbeitet würden, schreiben die Undercurrent News. Dafür sprächen auch aktuelle Exportzahlen. So importierte Thailand, drittwichtigster Markt für argentinische Garnelen, in den ersten sieben Monaten 2017 mit 4.089 t rund 28% mehr als im Vorjahreszeitraum. Eine ähnliche Entwicklung nahmen die Exporte nach Vietnam (3.454 t = +101%), Peru (3.229 t = +213%). Andere Verarbeitungsstandorte wie Indonesien (507 t = + 54%) und Indien (218 t = +194%) kauften erheblich mehr, wenn auch auf geringer Ausgangsbasis. Gleichzeitig blieben die Märkte für das klassische Produkt - seegefroren, mit Kopf und Schale (HOSO) - stabil, sagt Fernando Lago, Verkaufsleiter der Grupo Iberica de Congelados (Iberconsa). Die Preise für Seefrostware HOSO lägen derzeit bei 7,- USD/kg (= 5,95 Euro/kg), und zwar einheitlich, anders als in der Vergangenheit, für die Hauptsortierungen L1, L2 und L3.
Die Fischer der Nordsee fangen wieder mehr Krabben. Das heißt: Nordseekrabben werden wieder günstiger. Das teilt der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDKK) mit. Nachdem die Erzeugerpreise noch im ersten Halbjahr 2017 im Durchschnitt bei 11,84 Euro/kg gelegen hatten, bekommen die Fischer derzeit zwischen 4,- und 5,- Euro, teilt der VDKK mit. Denn seit dem Sturmtief "Sebastian" Mitte September sind die Krabben wieder da. "Es gibt wieder eine Saison", sagt der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der deutschen Krabbenfischer, Philipp Oberdörffer, und ergänzt: "Wir haben jetzt einen durchschnittlichen Herbst." Der Krabbenbestand zeige einmal mehr seine große Produktivität nach dem massenhaften Wegfraß durch junge Wittlinge im letzten Jahr. "Die Unberechenbarkeit der Bestandsentwicklung scheint die Wissenschaftler und auch Fischer hingegen immer noch zu überfordern, wenn es darum geht, Bestandsabschätzungen und Prognosen zu machen", schließt die Mitteilung des Verbands.
In Norwegen wurden in diesem Jahr so wenig Kaltwassergarnelen wie lange nicht mehr angelandet, schreiben die Undercurrent News. Insgesamt wurden bislang - sowohl für die Schälung als auch für gekocht in der Schale - 13.582 t gefangen, während es im gesamten Jahr 2016 noch 20.421 t waren. Der Wert der Anlandungen lag mit 39,2 Mio. Euro gut 39% unter dem Fangwert von 64,3 Mio. Euro im Jahre 2016. Die Preise seien "stabil auf niedrigerem Niveau", sagt Tor-Edgar Ripman von der Fischereivereinigung Norges Rafisklag. Angesichts geringerer Lieferungen aus Kanada und Oregon scheine die Nachfrage jedoch anzuziehen.
Das neue spanische Seafood-Unternehmen WOFCO - World of Fishing Companies - erwartet bereits im ersten Jahr nach Gründung im Juni 2016 einen Umsatz von 50 Mio. Euro, schreibt IntraFish. WOFCO verkauft Fisch aus "fünf Ozeanen". Hinter der in Vigo ansässigen Gruppe stehen unter anderem der chinesische Tintenfisch-Verarbeiter Green Food, das Thunfang-Unternehmen Transmarina aus Ecuador und eine Shrimpfischerei von den Falkland-Inseln. Doch WOFCO handelt auch Weißfische wie Rotbarsch, Kabeljau oder Weißen und Schwarzen Heilbutt. 60 Prozent des Umsatzes generiert aktuell der Export nach Asien, in die USA und Kanada, doch auch EU-Länder wie Spanien, Frankreich und Italien werden beliefert.
Schottlands Lachsfarmer haben im vergangenen Jahr aufgrund von Krankheiten, Parasiten und weiteren Problemen bis zu zehn Millionen Lachse vernichtet, schreibt die britische Tageszeitung 'The Herald'. Offiziellen Angaben zufolge stieg die Tonnage an Fisch, der entsorgt werden musste, von 10.599 t im Jahre 2013 auf 22.479 t im Jahre 2016. Ungewollte Todesfälle sind in Lachsfarmen schon seit langem ein Problem, doch erst in den letzten drei Jahren 2014, 2015 und 2016 sind die Zahlen auf ein Rekordniveau gestiegen. Bis Juni 2017 wurden weitere 7.700 t Lachs vernichtet. Die größten Verluste erlitt Marine Harvest, bei denen sich die Sterblichkeit von 2013 auf 2016 auf 7.609 t verdreifacht hat. Im selben Zeitraum notierte die Scottish Salmon Company eine Verdoppelung der Menge an toten Fischen auf mehr als 5.873 t. Während Kritiker die Zahl der vernichteten Lachse auf 10 bis 20 Mio. Stück schätzen, beziffert die Branche ihre Verluste auf "zwischen 6 und 10 Mio. Fische, je nach Größe". Da in Schottland nach Regierungsangaben 2016 fast 43 Mio. Smolts eingesetzt wurden, entsprächen die Verlustzahlen fast einem Viertel der Fische. Die gesamte schottische Lachsproduktion lag 2016 bei 162.817 t.
Die EU-Fischereiminister haben sich auf neue Fangquoten für die Ostsee geeinigt, meldet der Norddeutsche Rundfunk. Für die Fischer sind die Quoten mit erheblichen Einbußen verbunden. In der gesamten Ostsee dürfen im kommenden Jahr 10% weniger Scholle und 5% weniger Lachs gefischt werden. Die für Deutschland wichtigen Heringsbestände in der westlichen Ostsee erfahren eine Fangmengenreduzierung um 39%. "Mit den jetzt verabschiedeten Gesamtfangmengen können wir nicht leben", sagte der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Kutter- und Küstenfischer (DVKK), Dirk Sander. Entsprechend fordert der DVKK, das in diesem Jahr begonnene Hilfsprogramm für die Dorschfischer nun auf die Heringsfischerei auszuweiten. Der Bund müsse für die befristete Stilllegung von Booten einen Ausgleich zahlen, sagte Sander. Lorenz Marckwardt, Vorsitzender des Landesfischereiverbandes Schleswig-Holstein, betonte, die Kürzung der Hering-Fangmenge sei für die Betriebe ähnlich katastrophal wie die Kürzung der Dorsch-Fangmengen um 56% im vergangenen Jahr. 2018 bleibt die Dorschfangquote in der westlichen Ostsee unverändert.
Im Wiesbadener Stadtteil Biebrich (Hessen) soll noch im November das Fischfachgeschäft "Fisch Palast" eröffnen, schreibt der Wiesbadener Kurier. In den 540 Quadratmeter großen Räumen des bisherigen Reformhauses Diefenbach in der Rathausstraße 44 will der Deutsch-Tunesier Wissem Mehouachi Meeres- und Süßwasserfische verkaufen. Integriert in das Geschäft ist eine heiße Theke mit Grill, so dass vor Ort Snacks wie Backfisch und gegrillte Dorade angeboten werden können. Mehouachi betreibt in Frankfurt außerdem die Alremal GmbH, die Groß- und Einzelhändler sowie Hotels und Restaurants mit Fisch und Meeresfrüchten beliefert. Entsprechend soll auch die Ware im "Fisch Palast" "nicht von einem Zwischenhändler" stammen, teilt Mehouachi mit und betont: "Wir arbeiten aus erster Hand." Er importiere seinen Fisch vor allem aus dem französischen Fischereihafen Boulogne-sur-Mer, von der italienischen Adria und aus nordafrikanischen Ländern wie Tunesien und Marokko: "In Boulogne-sur-Mer sind wir die einzigen deutschen Händler." Der Großhandel soll ebenfalls in die Räume an der Rathausstraße integriert werden.
Das E-Commerce-Unternehmen Amazon Fresh meldet für seine Abteilung leichtverderbliche Waren für das 3. Quartal 2017 einen Umsatz von 76,1 Mio. Euro, berichtet One Click Retail. Davon entfallen 18% auf den Bereich "Fleisch", zu dem Seafood gerechnet wird, das hiervon wiederum einen Anteil von 11% ausmacht. Damit lagen die Seafood-Umsätze von Amazon Fresh im 3. Quartal bei 1,5 Mio. Euro oder rund 2% des Amazon Fresh-Umsatzes. Das entspreche einem Anstieg von 50% gegenüber dem 2. Quartal 2017. One Click-Analyst Nathan Rigby vermutet, dass Amazons Übernahme von Whole Foods zu diesem Plus beigetragen haben können, und zwar durch das damit an Amazon Fresh geweckte Interesse.
Followfood konnte im vergangenen Jahr erneut deutlich stärker wachsen als der Markt. Das schreiben die Geschäftsführer Jürg Knoll und Harri Butsch in ihrem Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2016. Die Friedrichshafener handeln mit TK-Fisch und Fischkonserven mit dem Schwerpunkt nachhaltige Fischerei sowie mit Tiefkühlpizza. Der Rohertrag steigerte sich "bei einer entsprechenden Anpassung des Vorjahreswertes" um 13,1% auf 10,1 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 755.000 Euro ebenfalls über Vorjahresniveau. Im Segment "Bio-Tiefkühlfisch" ist Followfood mit einem Marktanteil von über 42% klarer Marktführer TK-Fisch im Bio-Fachhandel in Deutschland. Die Marke followfish wuchs im Segment TK-Fisch und Konserve um 21% gegenüber dem Vorjahr und damit deutlich stärker als der Markt. Risiken, die mit der branchentypischen hohen Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel verbunden sind, will Followfood mit einem weiteren Ausbau der Produktpalette und einer langsam startenden Internationalisierung auf das europäische Ausland entgegenwirken. In der zweiten Jahreshälfte 2017 ist Followfood wie geplant in die Kategorie Räucherfisch eingestiegen.