01.11.2017

Norwegen: Größter Massenausbruch von Heilbutt

Norwegen hat gestern die größte Flucht von Zuchtheilbutt in der Geschichte des Landes erlebt, schreibt IntraFish. Aus einer Farm des Heilbutt-Züchters Tubilah in Bomlo seien 50.000 Heilbutt mit einem Durchschnittsgewicht von 1,5 kg entkommen, teilt das Norwegische Fischerei-Direktorat mit. Jetzt suche die Behörde Expertenrat, wie auf den Escape am Besten zu reagieren sei.
Länderreport Länderreport
01.11.2017

Island: Makrelenfischerei ist jetzt MSC-zertifiziert

Islands Makrelenfischerei ist nach dem Nachhaltigkeitsstandard des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert worden, meldet IntraFish. Damit hat das vom Auftraggeber Iceland Sustainable Fisheries (ISF) beantragte Zertifizierungsverfahren nicht einmal ein Jahr gedauert. Aus dem Gesamtbestand haben mehrere Nationen im vergangenen Jahr zusammen über eine Million Tonnen Makrelen gefischt, wovon Island 2016 insgesamt 170.516 Tonnen fischte. Hiervon wiederum wurden fast 90 Prozent innerhalb der isländischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) gefangen, fast 7 Prozent in internationalen Gewässern und 4 Prozent innerhalb der AWZ von Grönland. Dabei wurden pelagische Schleppnetze, Ringwaden, Handleinen und Grundschleppnetze verwendet. "Makrele ist inzwischen auf Basis Wert nach dem Kabeljau die zweit- oder drittwichtigste Fischart, die in Island angelandet wird", sagt Kristinn Hjálmarsson, Projektleiterin beim ISF. Schon im Jahre 2009 war Norwegens Makrelenfischerei im Nordostatlantik (mit pelagischen Schleppnetzen, Ringwaden und Handleinen), die von der Fischereivereinigung Norges Fiskarlag verwaltet wird, nach dem MSC-Standard zertifiziert worden.
30.10.2017

Kanada: Ureinwohner besetzen Lachszuchten

Angehörige der "First Nations", kanadischer Ureinwohner, halten an der Westküste Kanadas seit über zwei Monaten mehrere Lachsfarmen des norwegischen Züchters Marine Harvest besetzt, schreibt das Portal IntraFish. Am 25. August 2017 besetzte eine erste Gruppe unter Häuptling Ernest Alexander Alfred eine erste Zuchtanlage auf Swanson Island, Provinz British Columbia (BC). Die First Nations-Angehörigen behaupten, die Fischfarm liege illegalerweise auf dem Territorium der 'Namgis und Maya'xala Awinkola. "Meine Familie und ich werden hier solange bleiben, bis BC die Lizenzen für die Besetzung in unseren Gebieten zurückzieht", sagte Alfred, "Kanada muss diese Industrie daran hindern, infizierte oder kranke Atlantische Lachse in unsere Gewässer zu setzen." Die Lachsfarmen bedrohten die Wildfisch-Populationen. Unterstützung erhalten die Aktivisten von der Umweltorganisation Sea Shepherd, die ein Schiff an den Farmen liegen hat. Aktuell halten Mitglieder von insgesamt sechs First Nations-Gruppen mehrere MH-Farmen vor der kanadischen Pazifikinsel Vancouver Island besetzt. Inzwischen sei eine einstweilige Verfügung gegen die Besetzer der Farmen erlassen worden. In einem Gespräch mit dem Premierminister von B.C., John Horgan, wiederholten die First Nations-Vertreter ihre Forderung, Netzgehege-Farmen zu verbieten.
TK-Report TK-Report
30.10.2017

Belgien: Kaviarproduzent erhält Friend of the Sea-Zertifikat

Der belgische Kaviarproduzent und -händler Imperial Heritage hat Ende Oktober eine Zertifizierung von Friend of the Sea (FoS) für seine Störzucht im italienischen Apennin erhalten, meldet FoS. Dort produziert das von Koenraad Peter Colman gegründete Familienunternehmen Donau-Stör (Acipenser gueldenstaedtii) und Sibirischen Stör (Acipenser baerii). Bei dem Audit wurde die Aquakultur im Hinblick auf Umwelteinflüsse, Wasserparameter, den etwaigen Einsatz von Antifouling und Wachstumshormonen, Energieeffizienz und soziale Aspekte geprüft. Imperial Heritage mit Sitz in Mol (Provinz Antwerpen/Flandern) verkauft seinen Störkaviar in Europa, aber auch nach Südafrika und in die USA.
30.10.2017

Fischmehl: Produktion in Europa sinkt um 18 Prozent

Die europäische Produktion von Fischmehl ist binnen Jahresfrist um 17,7 Prozent von 601.518 t (2015) auf zuletzt 494.978 t (2016) zurückgegangen, meldet das Portal IntraFish unter Verweis auf aktuelle Daten der Branchenvereinigung EUfishmeal. Die Erzeugung von Fischöl sank ebenfalls: von 165.354 t um 12 Prozent auf 145.411 t im letzten Jahr. Bei beiden Produkten ist Dänemark der bei weitem größte Hersteller mit 165.989 t Fischmehl und 48.411 t Fischöl. Es folgen als weitere wichtige Produzenten Norwegen und Island. Verantwortlich für den Einbruch der EU-Zahlen ist die Produktion auf Island, das bei Fischmehl 40 Prozent weniger lieferte - 91.485 t statt 153.300 t im Jahre 2015 - und bei Fischöl sogar 43 Prozent weniger produzierte.
27.10.2017

Dänemark: Fischmehlfabrik übernimmt größte Heringsfabrik

Der dänische Fischmehl- und Fischölproduzent FF Skagen hat den Heringsverarbeiter Skagerak Pelagic übernommen, berichtet das norwegische Fiskeribladet. Demnach hat FF Skagen sämtliche Anteile des größten dänischen Produzenten von Hering für den direkten menschlichen Verzehr gekauft. Johannes Palsson, CEO von FF Skagen, bezeichnete die Übernahme als "natürliche Entwicklung" für sein Unternehmen, da man auf diese Weise besseren Zugang zu Rohware erhalte. Skagerak Pelagic produziert mit 150 Beschäftigten jährlich etwa 30.000 t Fertigprodukte, während FF Skagen rund 150.000 t Fischmehl und -öl produziert und in 60 Länder weltweit exportiert.
27.10.2017

Völklingen: Schadensersatz-Klage läuft nach Dahms Tod weiter

Der frühere Geschäftsführer der Meeresfischzucht Völklingen (MFV), Jochen Dahm, ist tot. Dahm starb am 7. Oktober 2017 "plötzlich und unerwartet an einer Hirnblutung", meldete die Saarbrücker Zeitung. Der Christdemokrat war bis Ende 2014 in Personalunion Geschäftsführer der Völklinger Stadtwerke und der gescheiterten MFV. Seitdem führt die Stadt Völklingen Schadensersatzprozesse gegen Dahm und zwei frühere Stadtwerke-Prokuristen. Alleine von Dahm forderten die Stadtwerke rund 11,5 Mio. Euro. Der ehemalige Geschäftsführer war seit seinem 62. Geburtstag am 6. Juli 2017 Rentner und erhielt monatlich 11.000,- Euro. Diesen Umstand hatte der Bund der Steuerzahler (BdSt) in seinem Schwarzbuch 2017/18 aufgegriffen, woraufhin die Bild-Zeitung am 5. Oktober 2017 titelte: "Fischzucht-Versager kassiert 11.000 Euro Rente." Das Schadensersatzverfahren gegen Dahm sei nach dessen Tod zunächst ausgesetzt worden, teilte der derzeitige Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Böddeker der SZ mit. Es sei abzuwarten, wer Dahms Erbe antrete. "Die Schadensersatz-Klage soll weiterlaufen", kündigte Böddeker ohne Wenn und Aber an.
26.10.2017

Vietnam erhält von der EU die "Gelbe Karte"

Die Europäische Union (EU) hat Vietnam eine "Gelbe Karte" erteilt, weil das Land nicht genug unternehme, um die illegale, nicht deklarierte und nicht reglementierte Fischerei (IUU-Fischerei) zu bekämpfen, meldet IntraFish. Die EU stufe Vietnam als "nicht kooperierendes Land ein". So besitze Vietnam kein effektives Sanktionssystem als Abschreckung gegen IUU-Aktivitäten und unternehme zu wenig gegen illegale Fischerei vietnamesischer Schiffe in den Gewässern der Nachbarländer. Außerdem habe Vietnam ein nur schlechtes System, um Anlandungen zu kontrollieren, die vor Ort verarbeitet und u.a. in die EU exportiert werden. Die "Gelbe Karte" als Warnung ist nicht mit Handelssanktionen verknüpft.
26.10.2017

Luxemburg: EU-Gericht hält Millionenstrafe gegen Marine Harvest aufrecht

Das Gericht der Europäischen Union hat eine Verurteilung des norwegischen Lachszüchters Marine Harvest aus dem Jahre 2014 durch die Europäische Kommission zu einer Geldstrafe in Höhe von 20 Mio. Euro bestätigt, schreibt das Portal IntraFish. Die EU-Kommission hatte MH bei der Übernahme der führenden Lachsräucherei Morpol einen Verstoß gegen die europäischen Fusionskontrollvorschriften vorgeworfen. MH wies die Vorwürfe von sich und bezeichnete darüberhinaus die Strafhöhe mit Blick auf vergleichbare Fälle als viel zu hoch. Jetzt äußerte sich MH "enttäuscht" über die Entscheidung des Gerichts und darüber, dass "unsere dem Gericht präsentierten Argumente nicht akzeptiert" worden seien. Gemeinsam mit seinen Anwälten wolle der Lachszüchter die Gerichtsentscheidung prüfen und dann entscheiden, ob gegen das Urteil Beschwerde beim EU-Gerichtshof erhoben werden soll. Das erstgenannte Gericht ist ein dem Europäischen Gerichtshof nachgeordnetes Fachgericht der EU.
26.10.2017

Shetland-Inseln: Fänge für mehr als 400 Mio. Euro

In den Gewässern um die Shetland-Inseln wurden im vergangenen Jahr Fisch und Meeresfrüchte für 365 Mio. GBP, rund 408 Mio. Euro gefangen, schreibt Fish Information & Services (FIS) unter Verweis auf die Shetland Fisheries Statistics 2016. Allerdings wurden von jenen 420.000 t, die im shetländischen Teil der britischen Ausschließlichen Wirtschaftszone gefangen wurden, nur etwa 17% auf den Shetlands angelandet. Dennoch verzeichneten die Shetlands die größten Anlandungen im UK gleich nach Peterhead (Schottland) und holten außerdem mehr Fisch an Land als ganz England, Wales und Nordirland zusammen. Dabei handelte es sich um 19.000 t Weißfisch (wie Schellfisch, Kabeljau, Seeteufel und Scholle) im Wert von mehr als 33 Mio. GBP (= 37 Mio. Euro), 50.000 t Schwarmfisch (wie Hering und Makrele) für 41 Mio. GBP (= 46 Mio. Euro) und 3.000 t Krusten- und Schalentiere (wie Krebse, Hummer und Scallops) für fast 5 Mio. GBP (= 5,6 Mio. Euro).
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