IKEA Food Services, Tochter der schwedischen Möbelhaus-Kette, erwirtschaftet etwa 13 Prozent ihres Umsatzes mit Fisch und Seafood, schreibt IntraFish. Bei einem Gesamtumsatz von weltweit 1,78 Mrd. Euro wären das 231,4 Mio. Euro. Zweitwichtigstes Produkt gleich nach IKEAs „Köttbullar“ mit Kultstatus sei Lachs, sagt Jacqui Macalister, bei Food Services verantwortlich für Gesundheit und Nachhaltigkeit: "In den letzten vier Jahren haben sich unsere Lachsumsätze verdoppelt." Auch Heringsprodukte, Flusskrebse und Garnelen sind beliebt. Im Rahmen der Zielsetzung, zu 100 Prozent Artikel mit MSC- oder ASC-Zertifikat anzubieten, arbeite IKEA auch an einer MSC-Zertifizierung für Flusskrebse.
Island hat Ende September seine im Frühjahr begonnene Fangsaison für Wale mit dem Fang von insgesamt 184 Tieren abgeschlossen, schreibt die Iceland Review. Hvalur, das einzige isländische Walfang-Unternehmen, hat insgesamt 171 Finwale erlegt - 154 auf die diesjährige und weitere 17 auf die nicht ausgefischte Fangquote der letztjährigen Saison. In diesem Jahr sei die Finwal-Quote erstmals ausgefischt worden, teilte Hvalur-Geschäftsführer Kristján Loftsson mit. Bei Minkwalen hingegen wurden trotz einer Quote von 275 Tieren nur 29 gefangen. Grund sei ein Streik der Veterinäre zu Beginn der Fangsaison gewesen, der die Fischerei für rund einen Monat verhindert habe, sagt der Minkwalfänger Gunnar Bergmann Jónsson. Deshalb werde Island, wo das Fleisch der Minkwale konsumiert wird, zum Ende des Jahres wohl Walfleisch aus Norwegen importieren. Das Fleisch der Finwale wird exportiert. Die Gegensätze zwischen Tourismus und Walfang wurden im Übrigen Mitte August offenbar, als Touristen, die eine Whale Watching-Tour gebucht hatten, beobachten konnten, wie der Walfänger „Hvalur 8“ tote Wale an Land zog. Mit dem stetig wachsenden Whale Watching-Tourismus habe Island im vergangenen Jahr 10 bis 11 Mio. Euro verdient. Über 200.000 Menschen hätten derartige Beobachtungsfahrten gebucht.
Die hessische Fischzucht und -manufaktur Fischmaster hat für ihre neue Internetseite den 1. Preis der 'Hessischen Website Awards 2015' erhalten, meldet die Frankfurter Neue Presse. Fischmaster IP-Services betreibt im hessischen Trebur (Kreis Groß-Gerau) eine Zanderzucht und produziert außerdem ein Sortiment an Frisch-, Grill- und Räucherfisch. Nach seinem Erfolg mit einem 2014 eröffneten Hofladen hat Geschäftsführer und Inhaber Eric Nürnberger einen Online-Shop für frischen und geräucherten Fisch eingerichtet. In diesem Kontext wurde die Fischmaster-Website grundlegend überarbeitet. Unter knapp 200 kleinen und mittelständischen Unternehmen (< 50 Mio. Euro Jahresumsatz), die sich um die von der BIEG Hessen ausgelobten Preise bewarben, wurde Fischmaster prämiert. Kategorien waren Zielgruppenansprache und Kommunikation, Benutzerfreundlichkeit und Interaktivität, Darstellung und Gestaltung sowie technische Umsetzung, Funktionalität und Rechtskonformität. Fischmaster lässt seine Produkte im Nachtsprung ausliefern. Die Einkaufs- und Vertriebsleitung liegt in den Händen von Harald Jerke, der knapp vier Jahrzehnte Erfahrung im Einkauf von Frisch- und Lebendfisch besitzt.
Die Stührk Delikatessen Import GmbH & Co. KG hat beim Amtsgericht Meldorf Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Das teilte das schleswig-holsteinische Traditionsunternehmen gestern mit. Als vorläufigen Sachwalter setzte das Gericht den Fachanwalt für Insolvenzrecht Nicolas F. Grimm aus der Wirtschaftskanzlei Ehler, Ermer & Partner ein. Der Rechtsanwalt Justus von Buchwaldt aus der bundesweit tätigen Insolvenzverwalterkanzlei BBL Bernsau Brokdorff wird als Sanierungsgeschäftsführer die rechtlichen Aspekte des Verfahrens umsetzen. "Einem Verfahren in Eigenverwaltung stimmt das Gericht nur dann zu, wenn das Unternehmen realistische Chancen auf eine nachhaltige Sanierung hat", heißt es in der Mitteilung. "Der vorläufige Gläubigerausschuss hat der Insolvenz in Eigenverwaltung zugestimmt", teilte Grimm mit. Die Geschäftsführung - neben von Buchwaldt ist das Thomas Stührk - beginne umgehend mit der Ausarbeitung eines Insolvenzplanes. Wichtig für den Erhalt von Stührk sei es, die Listung des Unternehmens bei den Kunden, vor allem den Supermärkten zu behalten. Grimm ergänzt: "Die Lieferanten halten Stührk die Treue."
Die Cuxhavener Kutterfisch-Zentrale besitzt seit Mitte September eine Bio-Zertifizierung. Das teilt Andreas Lippmann mit, der mit seinem Beratungsunternehmen Bio Know-how eines der größten Fischfangunternehmen in Deutschland von der Planung bis zum Bio-Erstaudit begleitet hat. "Kutterfisch ergänzt damit sein seit 2008 nachhaltig zertifiziertes Wildfisch-Sortiment um biozertifizierte Fische und Meeresfrüchte und spiegelt damit den festen Willen zu nachhaltigem Genuss aus dem Wasser wider", sagt Lippmann. Er berät die Cuxhavener auch bei der Suche nach geeigneten Bio-Erzeugern weltweit. Kutterfisch erschließt sich mit dem Bio-Zertifikat neue Marktsegmente wie etwa den deutschen Naturkosthandel. Angeboten werden unter anderem Bio-Lachs, Bio-Doraden, Bio-Wolfsbarsch sowie Forellen und Saiblinge aus ökologischer Aquakultur. Bio Know-how mit Sitz im niedersächsischen Beverstedt, gegründet 2012, berät Erzeuger, Verarbeiter und Einzelhändler. Zur Zeit ist Andreas Lippmann in Ecuador, Indonesien, Vietnam, Kroatien, Griechenland und Israel aktiv. In Deutschland nutzen Gastronomen und Caterer sein Know-how, um das Kontrollverfahren gemäß Bio-Verordnung durchzuführen.
Etwa 2.300 Tonnen Fisch aus den Gewässern des Bundeslandes Brandenburg sind in den vergangenen drei Jahren an Zootiere verfüttert oder in Biogasanlagen verheizt worden, teilte im Juli Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger auf Anfrage eines Parlamentariers mit. "Es ist eigentlich ein Frevel, so viel Fisch zu entsorgen. Doch er ist nicht zu vermarkten", kommentierte der Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes, Lars Dettmann. Fischer Wolfgang Schröder aus Strodehne widerspricht, plädiert für eine gezielte Vermarktung von heimischem Fisch - und geht beispielhaft voran. "Es kann doch nicht sein, dass man von Überfischung spricht, in Aquakulturen Tiere züchtet und unseren regionalen Fisch in die Tonne haut", empört sich der Havel-Fischer in der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ). 80 Prozent seiner Fangmenge sind Brassen und Plötze, die der Verbraucher aufgrund der Gräten in der Regel verschmäht.
Der größte Kantinenbetreiber in der Schweiz, die SV Group, hat in den letzten zwei Jahren als Resultat ihres Klimaschutzprojektes "One Two We" 1.140 Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart, schreibt das Schweizer Medienportal "blick.ch". Das entspreche einer Reduktion um 9,4 Prozent oder 230 Autofahrten um die Welt. Auf eingeflogene Waren werde möglichst verzichtet. So sind Fische wie Red Snapper und Viktoriaseebarsch von der Speisekarte gestrichen worden. Die teilnehmenden Restaurants verpflichten sich zu einem Anteil vegetarischer Menüs von 50 Prozent. Bis zum Jahre 2017 wolle die SV Group, die täglich 100.000 Mahlzeiten verkauft, die Zahl der Restaurants auf 150 erhöhen. Projektchef Peter Lutz gibt jedoch zu, dass sich das Konzept nicht für alle der mehr als 300 Kantinen eigne: "Bauarbeiter etwa mögen es gerne deftig. Sie haben andere Bedürfnisse als Büroangestellte."
Der Fleischhof Rasting handelt zunehmend auch Frischfisch, meldet die Lebensmittel-Zeitung (LZ). Seit das zur Edeka Rhein-Ruhr gehörende Fleischunternehmen vor drei Jahren das Geschäft mit Frischfisch in die eigenen Hände genommen hat, können die Rasting-Kunden unter fast 400 Frischfisch-Artikeln wählen. "Vom gesamten Rasting-Angebot sind das knapp zehn Prozent", schreibt die LZ. Der Fisch werde verstärkt direkt aus den Ursprungsländern bezogen. Bis Ende des Jahres sollen pro Woche rund 50 t Frischfisch pro Woche über Rasting in die Theken des Handels kommen, nennt Geschäftsführer Ralf Poéll die für 2015 anvisierte wöchentliche Handelstonnage. Das wäre ein Plus von gut einem Viertel gegenüber dem Vorjahr. Verarbeitet wird der Frischfisch in einem separaten Betrieb am Standort Essen. Poéll erwarte für Frischfisch weitere Steigerungsraten: "Frischfisch ist die Roulade der Zukunft." Um das Fischgeschäft an der Theke zum Erfolg werden zu lassen, halten Ralf Poéll und sein Co-Geschäftsführer Wolfgang Ehret Schulungen des Personals für unabdingbar: "Auch das übernehmen wir - und zwar direkt auf der Fläche." Die Edeka Rhein-Ruhr versorgt rund 800 Märkte.
Die Nordic Choice Hotels bieten als erste Hotel-Kette in Skandinavien den Gästen in ihren Restaurants Fisch und Seafood aus ASC- und MSC-zertifizierter Zucht bzw. Fischerei an. Der erste Standort, an dem auf den Buffets kleine grüne und blaue Logo-Wimpel auf die nachhaltige Erzeugung hinweisen, ist das japanische Kur- und Konferenzhotel Yasuragi in Schweden. "Der Umstand, dass die Seafood-Labels ein gewohnter Anblick auf Produkten in den Tiefkühltruhen der Supermärkte sind, erleichtert uns die Kommunikation, da viele Gäste wissen, wofür sie stehen", kommentierte Caroline Stridmar, Managerin Nachhaltigkeit bei Yasuragi, ihre Aktivitäten. Die dem Milliardär Petter A. Stordalen (52) gehörende Kette betreibt in Skandinavien und im Ostseeraum 180 Hotels und beschäftigt rund 12.000 Mitarbeiter. Stordalen versteht sich selbst als Umweltschützer.
Der dänische Muschelproduzent Wittrup Seafood baut im Hafen von Horsens für 5,4 Mio. Euro (40 Mio. DKK) eine neue Fabrik für die Verarbeitung von Miesmuscheln aus der Ostsee. Vor den Sommerferien haben die Bauarbeiten an der Südkaje begonnen, teilte Wittrup-Inhaber Rasmus Wittrup in einer Pressemeldung für den Ostküstenhafen Horsens mit. Er und sein Bruder Stig hatten Wittrup Seafood 1989 gegründet und arbeiten derzeit in einer Fabrik an der Ove Jensens Allé 42 mit rund 25 Beschäftigten. Die neue Verarbeitung, entworfen von dem Büro Ginnerup Arkitekter, entsteht auf einer 10.000 Quadratmeter großen Fläche 500 Meter entfernt. In den neuen Produktionsräumen von demnächst 6.500 Quadratmetern - dazu kommen 400qm Verwaltungsräume - soll die Kapazität von zuletzt 4.000 Tonnen um 50 Prozent erhöht werden. Wenn die Reinigung und Sortierung der Muscheln auf vollen Touren läuft, rechne Rasmus Wittrup mit sechs bis zehn neuen Arbeitsplätze. Wittrup Seafood hat vier eigene Muschelschiffe, die im Isefjord im Norden der Insel Seeland und vor der Ostküste Jütlands Miesmuscheln ernten und auch nach Deutschland exportieren. Seit 2012 ist die Fischerei MSC-zertifiziert.