Chilenische Lachsprodukte, die weltweit exportiert werden, enthalten keine Spuren von Antibiotika. Das betonte der Präsident des Industrieverbandes SalmonChile, Felipe Sandoval, in einem Interview mit der Handelszeitung 'Diario Fianciero'. Auslöser für die aktuelle Diskussion ist eine Entscheidung des US-amerikanischen Lebensmittelkonzerns Costco schon im März, einen "erheblichen" Teil seines Lachses zukünftig nicht mehr aus Chile, sondern aus Norwegen zu beziehen. Ein Sprecher begründete den Schritt damit, dass der LEH-Filialist "weg wolle von Produkten, die Antibiotika enthalten". Tatsächlich hatte auch das Europäische Schnellwarnsystem (RASFF) zuletzt im März 2011, also vor vier Jahren, Rückstände des nicht zugelassenen Antibiotikums Chloramphenicol in Filets von Atlantischem Lachs aus Chile gemeldet - nahezu ein Einzelfall im gesamten letzten Jahrzehnt. Die Costco-Ankündigung am 19. März hatte die Aktienkurse der am Liefervertrag beteiligten Lachsproduzenten AquaChile, Multiexport, Camanchaca und Blumar nach Mitteilung von IntraFish kurzfristig leicht nachgeben lassen und selbst die Börse im norwegischen Oslo reagierte damals mit Irritationen.
Die Infektiöse Salmanämie (ISA), eine Lachsseuche, ist in der zu Ellingsen Seafood gehörenden Lachsfarm in Korsnes (Kommune Hadsel/Provinz Nordland) nachgewiesen worden, schreibt IntraFish. Die Norwegische Lebensmittelbehörde (NFSA) bestätigte das ISA-Vorkommen nach Ziehung mehrerer Proben. Untersuchungsergebnisse des Norwegischen Veterinärinstituts (NVI) sicherten die Diagnose. Um eine Ausbreitung der für Lachse hochansteckenden Fischkrankheit zu vermeiden, dürfen Fische aus der Zucht nur mit staatlicher Erlaubnis bewegt werden. Obgleich die Fischsterblichkeit noch nicht angestiegen sei, habe Ellingsen schon sämtliche Tiere in Zusammenarbeit mit der NFSA geschlachtet.
Mehr als 100 kommerzielle Fischereischiffe haben sich Mitte Mai an einer Protestaktion gegen ein Marinemanöver beteiligt, das die US-Navy in der zweiten Juni-Hälfte in den Gewässern vor Alaska abhalten will, schreibt The Cordova Times. Auf einer Demonstrationsfahrt vom Hafen der Stadt Cordova bis zum örtlichen Tankdock äußerten die Fischer auf Transparenten "No Northern Edge", so der Name der Übung, ihren Unmut gegen die "Kriegsspiele" der Navy. Vom 15. bis 29. Juni sollen 6.000 bis 14.000 Mann der US Army, verbündeter Nationen und von Nichtregierungsorganisationen im Golf von Alaska (GOA) auf einer Strecke von 300 mal 150 Seemeilen (fast 500 mal 250 Kilometer) - vom Süden des Bezirks Yakatut bis zur Insel Kodiak - ein Manöver abhalten. Die Protestierenden unter Führung des Haupterwerbsfischers James Mykland befürchten "Schäden und langanhaltende negative Effekte auf Millionen von Lachse und andere Meerestiere durch explodierende Wasserbomben, Raketen und Sonargeräte", die es "nicht wert seien, welches Ziel auch immer die Navy habe". In einem Brief an Alaskas Gouverneur Bill Walker (parteilos) erinnerten die Fischer daran, dass sich Fischerei und Leben in der Region bis heute nicht vollständig von der Exxon Valdez-Ölkatastrophe im Jahre 1989 erholt hätten.
Dr. Kai-Uwe Katroschan ist neuer Leiter der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern. Katroschan tritt die Nachfolge von Dr. Peter Senftleben an, der im April 2014 zum Staatssekretär des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz ernannt wurde. Dr. Katroschan, bislang Leiter des Gartenbaukompetenzzentrums innerhalb der Landesforschungsanstalt, übernimmt die Verantwortung für rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die praxisorientierte Forschung betreiben, um Landwirtschaft und Fischerei wirtschaftlich, wettbewerbsfähig und umweltverträglich zu gestalten.
Das gescheiterte Millionen-Projekt Meeresfischzucht Völklingen könnte in Kürze den Oberbürgermeister der saarländischen Stadt, Klaus Lorig (CDU), das Amt kosten, schreibt die Bild-Zeitung. Die Partei Die Linke teilte Mitte Mai mit: "Wir werden am 28. Mai in der Stadtratssitzung den Antrag auf Abwahl des Oberbürgermeisters stellen. Wir haben die Unterstützung der SPD und der Grünen." Ist das Verfahren in Gang gebracht, bräuchten die Lorig-Gegner im zweiten Schritt eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Stadtrat - FDP und Freie Wähler müssten den Antrag mit tragen - und schließlich in einer Befragung die Stimmen von 30 Prozent der Völklinger Bürger. Die Bild-Zeitung beziffert den durch das MFV-Scheitern entstandenen Schaden auf rund 23 Mio. Euro. Muss der 63-jährige Lorig zurücktreten, dürfte er bundesweit der erste OB sein, der aufgrund eines missglückten Fischzuchtprojektes das Bürgermeisteramt verliert.
Die Edeka ist erstes deutsches Mitglied der gemeinnützigen International Pole and Line Foundation (IPNLF) und setzt damit aktiv ihre langjährige Förderung verantwortungsbewusster Thunfisch-Fischerei fort, teilt der Einzelhandelsfilialist mit. In vielen der 11.500 Märkte des Edeka-Verbundes sind jetzt Thunfisch-Produkte der Edeka-Eigenmarke aus IPNLF-Fischerei und mit MSC-Siegel erhältlich. Dazu zählen Edeka Thunfisch-Konservenprodukte wie geschnittene Thunfilets im eigenen Saft und Aufguss, in Sonnenblumenöl oder in Olivenöl sowie die Edeka Thunfischsalate "Sweet Thai" und "Mexican". Die Produkte tragen zusätzlich den WWF-Panda und die Dosen mit Thunfischfilets sind mit einem QR-Code versehen. So kann der Kunde direkt Informationen zur Fischerei, zur IPNLF und zum MSC abrufen. Die Thunfische werden auf den Malediven mit Angelruten (Pole-and-Line) einzeln und daher mit geringem Beifang gefischt. Dabei stehen bis zu 20 Fischer mit zwei bis drei Meter langen Angelruten am Bootsheck und angeln jeden Fisch einzeln. Die Fischerei, bei der der Beifang von Schildkröten, Haien und anderen Meeresbewohnern vermieden wird, sei "eine der nachhaltigsten Fangmethoden", sagt Heike Vesper, Leiterin des Fachbereichs Meeresschutz beim WWF Deutschland. Der Großteil der Fisch-Eigenmarkenprodukte der Edeka trägt bereits das MSC-Siegel und parallel Panda-Logo des WWF.
Vor der Küste Ecuadors sind erstmals Garnelen geerntet worden, die in Seegehegen abgewachsen sind, schreibt IntraFish. Die Shrimps waren im Rahmen eines Pilotprojektes vor zwei Monaten mit einem Gewicht von 3,5 Gramm eingesetzt worden und wurden jetzt mit 12 Gramm geerntet. Die Überlebensrate in den 60 Tagen habe bei 20 Prozent gelegen. Die 10.000 Tiere, die in einer traditionellen Zucht auf 1.000 Quadratmetern abwachsen, wurden hier in einem Gehege von 22 Kubikmetern vor der Küste der Provinz Manabi gehalten. Das Projekt des Nationalen Fischerei-Instituts (INP) wird vom INP und dem Nationalen Sekretariat für Wissenschaft, Technologie und Innovation (Senescyt) finanziert.
Unter dem Motto "Wissenschaft zum Anfassen" veranstaltet die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern auch in diesem Jahr Führungen zum Thema Aquakultur. Die erste Führung findet am morgigen Dienstag, den 19. Mai, im Institut für Fischerei in Born auf dem Darß (Landkreis Vorpommern-Rügen) statt. Die Gäste können die neuen experimentellen Aquakulturanlagen für die Zucht von Forellen, Stören und Zandern besichtigen. Angesprochen werden unter anderem Inhalt und Ziel der Erforschung von Aquakulturanlagen, Fischzuchtlinien, die Besonderheit von Brackwasser in Aquakulturanlagen oder die Wiederansiedlung von Stören. In den aus Mitteln des EU-Fischereifonds mit 2,4 Mio. Euro und aus Landesmitteln mit 1,3 Mio. Euro finanzierten Pilotprojekten sollen Technologien zur Produktion von Fischen in Aquakulturkreislaufanlagen verbessert werden. In Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jahre 2013 circa 1.400 Tonnen Satz- und Speisefische in der Aquakultur produziert. Weitere Führungen in Born finden am Mittwoch, den 15. Juli 2015, und am Mittwoch, den 9. September 2015, statt.
Ein Pestizid, das in der schottischen Lachszucht zur Bekämpfung von Lachsläusen zum Einsatz kommt, ist jetzt vom Markt genommen worden, schreibt die Zeitung 'The Herald Scotland'. Der Grund: Rückstände der Chemikalie können auch Krebs, Garnelen und Hummer töten. Schottlands Lachsfarmer versetzen die Futterpellets für ihre Fische mit dem Wirkstoff Teflubenzuron, um den Lachslausbefall in Grenzen zu halten. Doch das Arzneimittel befindet sich auch in den Exkrementen der Lachse, die den Meeresboden um die Farm verschmutzen - in einem Umfang, der die wilden Meereslebewesen gefährdet. Bei einer aktuellen Untersuchung zu Teflubenzuron hatten Wissenschaftler des norwegischen Meeresforschungsinstituts und des Nationalen Instituts für Lebensmittel- und Seafood-Forschung in Bergen hohe Konzentrationen des Pestizids in einem Fjord nördlich der Stadt gemessen. Ihren Schätzungen zufolge habe Teflubenzuron eine Halbwertzeit von 170 Tagen, so dass es sich über Jahre in der Meeresumwelt halte.
Grönlands Fischerei auf die drei Weißfischarten Kabeljau, Schellfisch und Seelachs ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged eingestuft worden. Entsprechend dürfen die drei Unternehmen Royal Greenland, Polar Seafood Greenland und Arctic Prime Fisheries, die die Fischerei betreiben, jetzt Weißfischfänge von rund 12.000 t jährlich unter dem blauweißen Label des MSC vermarkten. 2013 fingen die drei Frosttrawler Sisimiut, Polar Princess und Ilivileq 12.075 t, davon 9.403 t Kabeljau, 1.578 t Schellfisch und 972 t Seelachs. 80 Prozent der Anlandungen werden nach Großbritannien verkauft, und zwar vor allem als Filet. Die drei Trawler fischen nur vier Monate im Jahr. Sortiergitter in ihren Grundschleppnetzen reduzieren den Beifang von untermaßigen Fischen. "Das ist - nach der Garnelenfischerei vor Westgrönland - die zweite grönländische Fischerei, die die MSC-Zertifizierung erreicht", sagte Gísli Gíslason, MSC-Manager für Grönland, Island und die Färöer Inseln, beide geprüft vom Zertifizierer Sustainable Fisheries Greenland (SFG). Derzeit bewertet SFG Grönlands Fischerei auf den Seehasen im Hinblick auf eine mögliche MSC-Zertifizierung.