13.05.2015

Grönland: Fischerei auf Kabeljau, Schellfisch und Seelachs erhält MSC-Zertifikat

Grönlands Fischerei auf die drei Weißfischarten Kabeljau, Schellfisch und Seelachs ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged eingestuft worden. Entsprechend dürfen die drei Unternehmen Royal Greenland, Polar Seafood Greenland und Arctic Prime Fisheries, die die Fischerei betreiben, jetzt Weißfischfänge von rund 12.000 t jährlich unter dem blauweißen Label des MSC vermarkten. 2013 fingen die drei Frosttrawler Sisimiut, Polar Princess und Ilivileq 12.075 t, davon 9.403 t Kabeljau, 1.578 t Schellfisch und 972 t Seelachs. 80 Prozent der Anlandungen werden nach Großbritannien verkauft, und zwar vor allem als Filet. Die drei Trawler fischen nur vier Monate im Jahr. Sortiergitter in ihren Grundschleppnetzen reduzieren den Beifang von untermaßigen Fischen. "Das ist - nach der Garnelenfischerei vor Westgrönland - die zweite grönländische Fischerei, die die MSC-Zertifizierung erreicht", sagte Gísli Gíslason, MSC-Manager für Grönland, Island und die Färöer Inseln, beide geprüft vom Zertifizierer Sustainable Fisheries Greenland (SFG). Derzeit bewertet SFG Grönlands Fischerei auf den Seehasen im Hinblick auf eine mögliche MSC-Zertifizierung.
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08.05.2015

Düsseldorf: "Faroz MeerFisch" - IT-Manager steigt auf Fischhandel um

In der Düsseldorfer City hat mit dem "Faroz MeerFisch" in dieser Woche ein neues Fischgeschäft eröffnet, melden örtliche Medien. Die Gründer sind Quereinsteiger: Vasvi Cakir (48) war lange Jahre in der IT-Branche tätig, sein Neffe Sinan Terzioglu (30) studiert in der Woche Zahnmedizin, schreibt das Düsseldorfer Portal Business-On.de. Doch Vasvi stammt aus einer Fischerfamilie, Vater, Großvater und Urgroßvater waren Fischer: "Ich habe den Fisch irgendwie in den Genen." "Faroz" bedeutet nicht nur Leuchtturm, sondern ist auch der Name eines Stadtteils der türkischen Schwarzmeer-Stadt Trabzon, die Vasvis Eltern Ende der 1960er Jahre Richtung Düsseldorf verließen.
08.05.2015

Tiefkühlkost: US-Investor kauft Iglo Group

Die Investmentgesellschaft Nomad Holdings hat den britisch-deutschen Tiefkühlkost-Hersteller Iglo für 2,6 Mrd. Euro von dessen Besitzer Permira gekauft, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Vertragsparteien wollen den Kauf im zweiten Quartal 2015 abschließen. Nomad strebe nach der Übernahme einen Börsengang an, wolle sich in "Nomad Foods" umbenennen und durch weitere Zukäufe zu einem zentralen Akteur im internationalen Lebensmittelmarkt werden. Ihren Sitz hat die Gesellschaft auf den Britischen Jungferninseln in der Karibik, wo nach Angaben der Wochenzeitung „Die Zeit“ 800.000 „Briefkastenfirmen“ notiert sein sollen. Hinter Nomad stecken die in der Lebensmittelbranche bekannten Investoren Noam Gottesman, einer der 400 reichsten US-Amerikaner, und Martin Ellis Franklin, die es 2014 als leere Unternehmenshülle in London an die Börse gebracht und dafür 500 Mio. USD eingesammelt hatten. Für den Finanzinvestor Permira, der Iglo im Jahr 2006 vom Nahrungs- und Waschmittelkonzern Unilever übernommen hatte, war das Engagement lukrativ: der Finanzinvestor erwirtschaftete in den letzten acht Jahren das 2,4-fache seines Eigenkapitaleinsatzes. Die Iglo Group ist in zwölf Ländern Europas vertreten und beschäftigt 2.800 Mitarbeiter. 85 Prozent ihres Umsatzes von 1,5 Mrd. Euro (2014) macht sie in Italien (Marke Findus), Deutschland und Österreich (Iglo) sowie in Großbritannien (Birds Eye).
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07.05.2015

USA: US-Behörden verbieten Insektizideinsatz auf Austernbänken

Die Umweltbehörde des US-Bundesstaates Washington hat den Einsatz von Insektiziden auf Austernbänken in zwei Buchten des Staates - der Willapa Bay und Grays Harbor - untersagt, meldet Fish Information & Services (FIS). Die Behörde hatte die Verwendung des Neonikotinoid-Insektizids Imidacloprid im April 2014 genehmigt, um Garnelen zu bekämpfen, die sich in die Muschelbetten eingraben und damit den Meeresboden derart aufweichen, dass die Austern ersticken können. Sowohl die Aufsichtsbehörde US Fish and Wildlife Service (USFWS) wie auch die Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA) unterstützen das Verbot, da sie unbeabsichtigte Folgen für andere Arten befürchten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte bereits Ende 2013 mitgeteilt, dass sich Imidacloprid "unter Umständen auf das in Entwicklung begriffene menschliche Nervensystem auswirken" könne. Taylor Shellfish Farms, nach FIS-Angaben größter Muschellieferant der USA, hatte von eigenen Plänen für einen Imidacloprid-Einsatz Abstand genommen, nachdem viele seiner Kunden Bedenken geäußert hatten. Taylor Shellfish bewirtschaftet im Puget Sound, einem 150 km langen Sund im Nordwesten des Bundesstaates, 10.000 Acres - mehr als 4.000 Hektar - mit Austern, Muscheln, Venusmuscheln und Geoducks.
07.05.2015

USA: Alaska-Pollack-Exporte ziehen im 1. Quartal 20015 an

Die USA haben im ersten Vierteljahr 2015 insgesamt 100.008 t Alaska-Pollack im Wert von 290,5 Mio. Euro exportiert - ein Plus von 3% auf Basis Menge (I/2014: 97.047 t) und 9,4% auf Basis Wert (I/2014: 265,5 Mio. Euro). Ein Plus von 12% verzeichneten die AP-Surimi-Exporte mit 39.800 t (2014: 35.513 t), die wertmäßig von 73,2 Mio. Euro um 17% auf 85,8 Mio. Euro anzogen. Der Export von AP-Rogen erlöste 30% mehr als im Vorjahresquartal: 14.291 t wurden für 100 Mio. Euro verkauft - von Januar bis März 2014 waren es 12.002 t für 76,8 Mio. Euro. Rückläufig war der Export von gefrorenem AP-Filet (29.296 t für 77,5 Mio. Euro statt 28.644 t für 71,2 Mio. Euro) und ganzem AP, 15.720 t für 29,8 Mio. Euro.
07.05.2015

Polen: Konservenproduzent Graal notiert 15 Prozent Plus

Graal, einer der führenden polnischen Hersteller von Fisch- und Fleischkonserven, konnte im vergangenen Jahr nicht nur seinen Umsatz von 186,4 Mio. Euro um 15% auf 214,3 Mio. Euro steigern, sondern erzielte mit einen Betriebsgewinn von 8,8 Mio. Euro hier sogar 18% mehr als im Vorjahr (2013: 7,2 Mio. Euro). Hauptmarkt ist für Graal Polen - mit 165 Mio. Euro bzw. 77% des Umsatzes -, aber mehr als ein Fünftel des Geschäfts (45,4 Mio. Euro = 21%) werden in EU-Ländern erwirtschaftet, während Amerika und Asien weitere 2 Mio. Euro (1%) beisteuern. Möglich sei die Expansion nicht zuletzt durch Investitionen in die Produktionskapazität und Automatisierung, erklärte Graal-CEO Boguslaw Kowalski.
07.05.2015

China: Erste Fischerei überhaupt erhält MSC-Zertifizierung

Die chinesische Scallop-Fischerei der Zoneco Group ist die erste Fischerei in China überhaupt, die jetzt erfolgreich nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert worden ist. Die auf der Insel Zhangzidao ansässige Fischereikooperative Zoneco, die bis November 2014 als Zhangzidao Fishery Group firmierte, sichert den Lebensunterhalt von rund 20.000 Fischern und produziert jährlich 30.000 bis 50.000 t Scallops, die vor allem in China verkauft werden. Von dem jetzt erhaltenen MSC-Zertifikat verspricht sich Zoneco eine Internationalisierung ihres Geschäfts, auf die schon die Namensänderung zielte. Zoneco, gegründet 1958 in einem damals kleinen Fischerdorf, ist inzwischen zu einem der führenden chinesischen Fischereiunternehmen aufgestiegen, vertikal integriert und notiert an der Börse von Shenzhen. Anlässlich der feierlichen Verleihung des MSC-Zertifikats auf der Seafood Expo Global (SEG) am 22. April in Brüssel waren neben Repräsentanten der Seafood-Industrie auch Regierungsvertreter, NGOs und die Presse anwesend. Auch Dr. Cui, Vizepräsident des größten chinesischen Seafood-Verbandes CAPPMA, gratulierte.
06.05.2015

Bremerhaven: Deutsche See erhält Auszeichnung für Klimaschutz

Die Fischmanufaktur Deutsche See hat ihren Kohlendioxidausstoß am Standort Bremerhaven in den letzten fünf Jahren um über 20 Prozent gesenkt. Hierfür zeichnete Bremens Umweltsenator Dr. Joachim Lohse (Bündnis 90/Die Grünen) den "Marktführer für Fisch und Meerestiere" Ende April als "Klimaschutzbetrieb CO2-20" 2015 aus und machte sich bei einem Betriebsrundgang selbst ein Bild von der Vielzahl umgesetzter Maßnahmen zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz. So besteht die Fahrzeugflotte aus emissionsarmen Lkw, deren Kühlaufbauten besonders sparsam sind. Um Verpackungsmüll weitgehend zu vermeiden, hat Deutsche See eine Frischfisch-Mehrwegkiste entwickelt, die sie Lieferanten und Kunden als Transportmittel auf Pfandbasis anbietet. Die größten CO2-Einsparerfolge werden durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) und eine Photovoltaikanlage erzielt. Auch die Installation von Wärmerückgewinnungsanlagen, energieeffizienter Kältetechnik und moderner LED-Beleuchtung sowie die Umstellung der Prozesse von Dampf auf Erdgas steigern die Energieeffizienz. Strom- und Wasserverbräuche werden online über ein Betriebsdatenerfassungssystem kontrolliert. Die Investitionen in den betrieblichen Umweltschutz rentierten sich auch wirtschaftlich, sagt Knud Vormschlag, Energiemanager bei Deutsche See.
06.05.2015

Nordseekrabben: Verhaltener Saisonstart

Seit Anfang März sind die Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste wieder auf Fangfahrt. "Wenn es das Wetter zulässt, dann sind die Fänge deutlich besser als im gleichen Zeitraum des Vorjahres", sagt Claus Ubl, Sprecher des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV). Denn die erste Jahreshälfte 2014 sei für die Fischer eine der schlechtesten der letzten Jahre gewesen. Die Preise waren auskömmlich, aber die Mengen fehlten. Erst im Herbst seien die Fänge deutlich besser geworden. Die guten Herbstfänge 2014 sind der Grund dafür, dass trotz guter Nachfrage noch Lagerbestände vorhanden sind. "Dadurch werden derzeit auf den Auktionen nur Preise von etwa 3,- Euro je Kilogramm erzielt", teilte Ubl Mitte April mit, "für die Verbraucher ist das Krabbenfleisch zur Zeit sehr preisgünstig." Aktuell (Stand: 6. Mai) bewegen sich die Preise je 100g zwischen 2,79 Euro (Aldi Süd) und 4,49 Euro (Krabben-Bremer, in Dorum geschält). In Deutschland gibt es etwas mehr als 200 Krabbenkutter, die zusammen im Schnitt pro Jahr 12.000 bis 14.000 Tonnen Nordseekrabben fangen.
06.05.2015

Griechenland: Banken übernehmen Nireus zu 75 Prozent

Die Anteilseigner von Nireus, griechischer Produzent von Dorade und Wolfsbarsch, haben einer Umstrukturierung zugestimmt, die eine Übernahme von 75 % der Anteile durch Gläubigerbanken vorsieht, schreibt IntraFish. Die Restruktierung, die zum 31. Oktober abgeschlossen sein soll, sieht die Neuemission von 195.333.333 Aktien zu 0,30 Euro - in toto 58,6 Mio. Euro - vor, die sämtlich von den Banken gehalten werden. Der Vorstand unter Vorsitz von Aristides Belles wird von sieben auf neun Mitglieder erweitert, Nireus-CEO wird der bisherige stellv. CEO Anthony Chachlakis. Ende 2015 werde Griechenlands Aquakultursektor weniger, aber gesündere Unternehmen besitzen, kommentiert die Athener Zeitung Kathimerini.
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