Bei der Schweizer Coop soll Fleisch mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum ausgepackt und als Frischfleisch verkauft worden sein. Das zumindest behaupten Coop-Mitarbeiter in Sendungen des Schweizer Fernsehens, heißt es in Tageszeitungen des Landes. Coop-Chef Joos Sutter kündigte nach den Vorwürfen erste Maßnahmen an, von denen sämtliche Frische-Theken des Schweizer Filialisten betroffen sind. „Wir bauen eine externe Frische-Zertifizierung auf. Ein unabhängiges Unternehmen wird ab Anfang 2012 bei Coop-Metzgereien Kontrollen vornehmen“, zitiert der „SonntagsBlick“ Sutter. Diese Kontrollen würden wie interne Kontrollen unangemeldet durchgeführt. Künftig dürfe in Coop-Metzgereien abgepacktes Fleisch aus der Selbstbedienung generell nicht mehr ausgepackt und an der Frischfleisch-Theke verkauft werden. Sutter betont jedoch auch: „Wir haben ja keinen einzigen Fall von schlechtem Fleisch, sondern nur Berichte von Mitarbeitern über Manipulationen mit Verkaufsdaten.“ Weitere Vorwürfe erstrecken sich auch auf Fischprodukte. So soll konventioneller Fisch fälschlicherweise als Bio verkauft worden sein. „Das ist nicht tolerierbar“, sagte Joos Sutter. Coop wolle sich über Labels und über die Herkunft der Produkte profilieren. Bei Fisch beispielsweise würden für das MSC-Siegel unangemeldete Kontrollen durchgeführt.
Die Verkostung von Nordseegarnelen und Dorsch wird im Mittelpunkt der Fisch-Schau stehen, die das Fisch-Informationszentrum auf der Grünen Woche 2012 wieder präsentiert. Auf der Endverbraucher-Messe, die vom 20. bis 29. Januar 2012 von der Messe Berlin veranstaltet wird, bieten die FIZ-Experten einen repräsentativen Querschnitt von mehr als 80 verschiedenen Fisch-, Krebs- und Weichtierarten auf ihrem Eisbett. Besondere Aufmerksamkeit wird 2012 der großen Familie der Garnelen und dem Dorsch geschenkt. „Bei der diesjährigen Sonderschau können die Besucher erstmals den Geschmack von ‚Granat’, auch bekannt als Nordseegarnele, erleben und lernen, warum eine Nordseekrabbe gar keine Krabbe ist“, schreibt FIZ-Mitarbeiterin Sandra Kess. Vorgestellt wird die ganze Garnelen-Vielfalt, ob aus dem Salz- oder Süßwasser, aus dem Eismeer oder Asien. Bei den täglichen Live-Kochvorführungen gibt es frischen Dorsch. Ein Koch verrät Tricks für garantierten Genuss und überzeugt mit kleinen Kostproben von fettfrei gebratenem Dorschfilet.
Steward McLelland übernimmt zum Januar 2012 die Geschäftsführung der Scottish Salmon Company, meldet das Portal IntraFish. Er folgt damit Bill Hazeldean, der sich auf seine Arbeit bei Associated Seafoods, einer britischen Holding von Verarbeitungsbetrieben, konzentrieren will. McLelland, bislang Betriebsleiter bei Scottish Salmon, will im Rahmen einer Politik des strategischen Wachstums die Produktionsmenge von derzeit jährlich 24.000 Tonnen Lachs auf gut 40.000 Tonnen bis 2015/2016 steigern. Außerdem seien „Investitionen in die Infrastruktur der Wertschöpfungskette“ geplant. Das an der Osloer Börse notierte Farm- und Verarbeitungsunternehmen ist vertikal komplett integriert, von der Smolt-Produktion bis zum ganzen Fisch, dessen Verarbeitung und Verkauf. Scottish Salmon besitzt auf den Hebriden und an der schottischen Westküste mehr als 40 Farmstandorte und beschäftigt mehr als 350 Mitarbeiter.
Rund zwei Dutzend Landwirte im österreichischen Bundesland Salzburg interessieren sich ernsthaft für die Fischzucht, meldet der österreichische Rundfunk. Das teilte Agrarlandesrat Sepp Eisl (ÖVP) mit. Er habe ein Projekt initiiert, um mehr heimischen Fisch zu produzieren und den Bauern ein Zusatzeinkommen zu verschaffen. Hintergrund: die Landwirte klagen über immer geringere Einkommen, die Gewässer in Salzburg haben eine gute Qualität und derzeit müssen 96 Prozent des in Österreich konsumierten Fischs importiert werden. „Es haben bereits 20 bis 25 Wasserrechtsverhandlungen stattgefunden. Wir sehen, da ist Bewegung drin“, sagt Eisl. Voraussetzung sei neben Fischteichen mit guter Wasserqualität eine gute Ausbildung, betont die Geschäftsführerin des Landesfischereiverbandes Daniela Latzer: „Grundsätzlich muss jeder Fischereibewirtschafter die gesetzliche Fischerprüfung für das Bundesland Salzburg und die berufsfachliche Qualifikation in Form des Fischereifacharbeiters oder Fischereimeisters absolvieren.“ Die Ausbildung dauere drei Jahre und koste rund 4.000,- Euro. Sepp Eisl hofft, dass es schon in fünf Jahren im Land Salzburg 20 Betriebe gibt, die dann rund zehn Tonnen Fisch produzieren könnten - genug, um die gehobene Gastronomie zu beliefern. Zum Vergleich: durchschnittlich werden im Bundesland Salzburg pro Jahr zwischen 1.400 und 1.700 Tonnen Fisch gefangen, von denen rund 80 Prozent als Speisefisch verwertet werden.
Das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium hat seine Broschüre mit umfassenden Erläuterungen und sämtlichen Gesetzestexten der „EU-Verordnung Ökologischer Landbau“ vollständig überarbeitet, aktualisiert und in neuer, inzwischen dritter Auflage veröffentlicht. Ein vollständig neues Kapitel widmet sich auf zehn Seiten der ökologischen Aquakultur, die nach den ergänzten EU-Regelungen hohe gesetzliche Standards zu Tier-, Gewässer- und Verbraucherschutz einhalten muss. Die 290 Seiten starke Publikation kann im Internet als pdf-Datei heruntergeladen werden: www.umwelt.nrw.de/landwirtschaft/pdf/broschuere_eu-verordnung_oekolandbau.pdf
Der neue Finanzdirektor der weltgrößten Lachsräucherei Morpol heißt Mariusz Redaszka, teilt das Unternehmen mit. Redaszka besitze 15 Jahre Erfahrung im Finanzmanagement. Seit 2005 war der studierte Betriebsökonom Finanzdirektor beim polnischen Wodka-Produzenten Wyborowa, einer Tochter der französischen Pernod Ricard-Gruppe. Dort habe er geholfen, „den Umsatz der Gruppe in den sechs Jahren seiner Mitarbeit zu verdoppeln und war entscheidend daran beteiligt, Marken wie Wyborowa und Ballantines in Polen zu Marktführern aufzubauen“, heißt es im Morpol-Schreiben. Der bisherige Morpol-CFO Steven Rafferty werde Mariusz Redaszka noch bis Januar 2012 begleiten, um dann die Geschäftsführung der amerikanischen Tochter des norwegischen Fischfutter-Produzenten Skretting zu übernehmen.
In diesem Jahr haben Argentiniens Fangschiffe bis zum 7. November 75.169 Tonnen Garnelen angelandet - gut 15 Prozent mehr als die 60.510 Tonnen in den ersten zehn Monaten 2010. Doch aktuelle Forschungsergebnisse der Fischereibehörden aus den Provinzen Chubut und Santa Cruz deuten an, dass sich die Fangsituation verschlechtern wird: aktuell seien die Fänge schlecht und die Garnelen vergleichsweise klein, schreibt Fish Information & Services (FIS) unter Verweis auf einen Bericht in der Revista Puerto. Insgesamt hatten sich 16 Frosttrawler und drei Hochseefrischfischfänger aus den beiden Provinzen an der Bestandsaufnahme beteiligt.
Die Fischereiorganisation Küstenfischer Nord eG Heiligenhafen hat für ihren Dorschfang in der östlichen Ostsee das MSC-Zertifikat für nachhaltige Fischerei erhalten. 14 Monate haben der unabhängige Zertifizierer Food Certification International und ein wissenschaftliches Expertenteam die Fischerei geprüft. „Mit Erfolg!“, freut sich Ulrich Elsner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Genossenschaft. Ab sofort dürfen die Betriebe ihren Dorsch mit dem blauen MSC-Siegel kennzeichnen. In diesem Jahr landeten die 17 Kutter insgesamt 1.554 Tonnen Dorsch aus der östlichen Ostsee an, etwa 40 Prozent der gesamtdeutschen Ostseedorschquote. Ein großer Teil wird im Heimathafen Heiligenhafen auf Lkw verladen und in Frankreich auf einer Auktion versteigert. Der Rest wird regional verkauft und im Restaurant der Genossenschaft serviert. Der Dorschbestand in der östlichen Ostsee stand 2004/2005 kurz vor dem Zusammenbruch. Seitdem melden Wissenschaftler eine Versechsfachung des Bestandes.
Der polnische Lachsproduzent Morpol meldet für das dritte Quartal ein gutes Betriebsergebnis bedingt durch die gesunkenen Rohwarenpreise, notiere allerdings letztlich Nettoverluste aufgrund hoher Finanzierungskosten, Einkommenssteuern und Nettoverluste bei aufgegebenen Tätigkeitsbereichen, meldet IntraFish. Das EBIT von 14,8 Mio. Euro lag im dritten Quartal erheblich über dem Vergleichsquartal 2010 mit nur 25.900 Euro. Über das Gesamtsortiment bescherte III/2011 einen Umsatzrückgang, während die Abverkäufe der Hauptkategorie kalt geräuchter Lachs jedoch stabil blieben und Spezialitäten sogar einen starken Zuwachs verbuchten. Geschäftsführer Jerzy Malek rechnet mit einer weiteren Verbesserung der Ergebnisse: „Wir erwarten, dass mit sinkenden Preisen im LEH die Nachfrage wieder anzieht. Gestiegene Verarbeitungsmargen bescheren uns für 2012 eine bessere Ausgangssituation als das im Vorjahr der Fall war.“ Morpols Betriebsgewinn für das dritte Quartal belief sich auf 103,4 Mio. Euro, fast elf Prozent höher als im Vorjahresquartal.
Equadors Shrimp-Exporteure werden dieses Jahr voraussichtlich mit Rekordumsätzen in Höhe von rund 700 Mio. Euro abschließen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das sind fast 20 Prozent mehr als die Exporterlöse 2010 von 590 Mio. Euro. Equador profitiere von Preisstabilität und Seuchenfreiheit im Lande, begründet der Direktor der Nationalen Aquakultur-Kammer (CNA), Yahira Piedrahita, den Aufschwung. Denn in anderen Shrimp-Produktionsländern - wie Vietnam, Mexiko, Indien und Thailand - haben ernste Gesundheitsprobleme zu ökonomischen Konsequenzen geführt. Diese Rückschläge haben das Angebot auf den internationalen Märkten verringert und die Nachfrage in Equador angekurbelt, schreibt die Zeitung El Ciudadano. Piedrahita verwies auch auf das semi-intensive Produktionssystem in seinem Lande, bei dem der Qualität mehr Gewicht beigemessen werde als der Produktionsmenge. Insgesamt werden in dem lateinamerikanischen Land auf 175.000 Hektar Garnelen gezüchtet. Direkt oder indirekt bietet die Branche 200.000 Arbeitsplätze.