16.06.2011

Jersey/Normandie: Hummerfischerei erhält MSC-Zertifikat

Der anglo-französische Hummerfang, betrieben von Fischern aus der Normandie und von der englischen Kanal-Insel Jersey, ist nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Die grenzübergreifende Fischerei in der Bucht von Granville wird von etwa 130 Booten betrieben, die den Europäischen Hummer (Homarus gammarus) mit Körben fischen. Zusammen fangen sie auf diese Weise jährlich zwischen 270 und 290 Tonnen. Die Hummerfischerei in der Granville Bay hat eine sehr lange Tradition: 1839 sei sie der Inhalt des ersten internationalen Fischereivertrags gewesen. Eine aktuelle Vereinbarung aus dem Jahr 2000 - The Bay of Granville Treaty - regelt detailliert das Management. Zu den Maßnahmen, die die Nachhaltigkeit des Fangs gewährleisten sollen, zählen eine Mindestanlandegröße und die Kontrolle der fischereilichen Aktivitäten, die wieder durch eine Begrenzung der Schiffslizenzen und der Zahl der Hummerkörbe je Schiff reguliert werden. Don Thompson, Vorsitzender der Jersey Fishermen’s Association, betonte, dass das fischereiliche Management seit Jahrzehnten eine große Rolle spiele: „Diese Fischerei bleibt unsere wichtigste und die Zukunft unserer Fangflotte hängt ausschließlich von der garantierten Nachhaltigkeit der Hummer-Bestände ab.“
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14.06.2011

China: „Verarbeitung von Atlantik-Fisch könnte nach Europa zurückkehren“

Ein Teil der Fischverarbeitung, die in den vergangenen fünf bis sieben Jahren nach China ausgelagert wurde, könnte in nächster Zeit nach Europa zurückkehren. Diese Einschätzung teilten mehrere Vertreter der europäischen Weißfisch-Industrie, schreibt das Portal IntraFish. Während das Schneiden der im Pazifik gefangenen Spezies - Pazifischer Lachs, Kabeljau und Alaska-Seelachs - wahrscheinlich weiterhin in China erfolgen werde, könnte die Verarbeitung atlantischer Fischarten in den nächsten fünf, sechs Jahren in europäische Niedriglohnländer verlegt werden, prognostiziert Kim Jensen, Geschäftsführer der dänischen Kangamiut Seafood-Gruppe. In Polen, den baltischen Ländern und in Russland würden zunehmend Kabeljau und Schellfisch aus der Barentssee geschnitten, sagte Jensen. Die Kostendifferenz sei inzwischen nicht mehr sehr groß, allerdings sei die Ausbeute in China viel besser, da dort von Hand filetiert werde. Das Lohnniveau in China steige „rapide“, sagte Mikael Moeller Soerensen, Verkaufsleiter bei der ebenfalls dänischen Sirena. Er halte es jedoch für nicht einfach, die großen Kapazitäten in China zu ersetzen: „Aber es könnte einige Veränderungen geben.“ Auch Bedenken hinsichtlich der CO2-Bilanz könnten dabei eine Rolle spielen.
14.06.2011

Färöer: Erste Goldlachs-Fischerei im MSC-Programm

Das färingische Fang- und Verarbeitungsunternehmen Tavan SP/F hat für seine Fischerei auf den Goldlachs (Argentina silus) eine Bewertung nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) beantragt. Damit ist es die erste Fischerei auf den „silver smelt“ weltweit, die ins MSC-Programm aufgenommen wurde. Die Fischerei wird um die Färöer Inseln und auf dem Färöer-Plateau im Nordostatlantik von sechs Fangschiffen betrieben, die mit semi-pelagischen Schleppnetzen im Jahr rund 20.000 Tonnen Goldlachs fangen. Es sind die einzigen Schiffe, die in den Hoheitsgewässern der Färöer Inseln auf Goldlachs fischen dürfen, ihre Fangmenge entspricht insofern der gesamten Smelt-Quote des Landes. Der Fisch wird vor allem als Fischfarce nach Norwegen und in die Europäische Union verkauft. Joen Magnus Rasmussen, Geschäftsführer von Tavan SP/F, betonte, dass man die Bestände seit langem nachhaltig bewirtschafte. Camiel Derichs, stellvertretender MSC-Direktor für Europa, wies darauf hin, dass der Goldlachs zu den „weniger bekannten Fischarten“ gehöre. Verwendung finde er beispielsweise in den „berühmten skandinavischen Fischfrikadellen“. Die Beurteilung der Fischerei liege in Händen des unabhängigen Zertifizierers Det Norske Veritas (DNV).
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10.06.2011

Störkaviar: Desietra will Produktion bis 2015 verdoppeln

Der Störzüchter Desietra will in Fulda seine Kaviar-Produktion von derzeit jährlich fünf Tonnen bis 2015 auf zehn Tonnen verdoppeln, schreibt der Trierer Volksfreund. Geschäftsführer Jörg-Michael Zamek teilte mit, nach Abklingen der Wirtschaftskrise 2008/2009 entwickele sich das Geschäft wieder positiv: stabil, jedoch auf einem etwa niedrigeren Preisniveau. Für ein Kilogramm Ossietra-Kaviar von Farmstören müssten derzeit 600,- bis 800,-Euro gezahlt werden. In den Kreislaufanlagen im Gewerbegebiet von Fulda werden im Schnitt zwischen 130 und 150 Tonnen Stör gehalten.
09.06.2011

Matjes-Fass Nummer 1 geht an Edeka Minden-Hannover

In Bremen wurde gestern die Matjes-Saison 2011 eröffnet. Damit beginnt zugleich der Verkauf der beliebten Delikatesse in ganz Deutschland. Die Saisoneröffnung in Bremen hat eine lange Tradition: Bereits zum 28. Mal begrüßten am Morgen zahlreiche Matjes-Fans die Ankunft der ersten Fässer am Bremer Martinianleger. Eine Neuerung stellte in diesem Jahr die Versteigerung des ersten Matjes-Fässchens dar: Unternehmen aus ganz Deutschland waren erstmals eingeladen, ein Gebot für das erste Fass abzugeben. 14 Unternehmen sind diesem Aufruf gefolgt. Die von Dr. Matthias Keller, Geschäftsführer des Fisch-Informationszentrums (FIZ), geleitete Auktion folgte dem Prinzip einer amerikanischen Versteigerung, bei der jedes abgegebene Gebot einer realen Geldspende entspricht. Den Zuschlag erhielt schließlich die Edeka-Minden-Hannover, die insgesamt 2.100 Euro bot. Das Unternehmen lieferte sich dabei ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Handelshof Kanne GmbH & Co. KG und N. Parlevliet N.V. Insgesamt kam eine Summe von 17.300 Euro zusammen, die der Sarah Wiener Stiftung zugute kommt. Diese setzt sich in verschiedenen Projekten an Kitas und Schulen dafür ein, Kinder und Jugendliche über die Vorteile gesunden Essens aufzuklären.
09.06.2011

Norwegen: Seafood-Exporte seit Jahresbeginn auf Rekordniveau

Norwegen hat in den ersten fünf Monaten Fisch und Seafood im Wert von 2,8 Mrd. Euro exportiert - das sind 293,2 Mio. Euro oder zwölf Prozent mehr als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, schreibt das Portal IntraFish. Gleichzeitig stehe dieser Betrag für einen neuen Export-Rekord, kommentiert der Norwegische Seafood-Exportrat (NSEC). „Das Exportwachstum, das wir in diesem Jahr bislang verzeichnen, spiegelt die sehr guten Märkte für norwegische Lachs-, Herings- und Makrelen-Produkte“, erklärte Egil Ove Sundheim, Direktor für Marktinformation beim NSEC. Auf Lachs entfallen 1,6 Mrd. Euro oder 57 Prozent der Ausfuhrerlöse, ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Zeitraum Januar bis Mai 2010. Die Schwarmfisch-Exporte (Hering, Makrele) erlösten 42,1 Mio. Euro mehr, ein Zuwachs um 20 Prozent. Hierfür waren beim Hering höhere Marktpreise verantwortlich, während die positive Entwicklung bei der Makrele (+34 Prozent) sowohl einem Mengenzuwachs als auch höheren Marktpreisen zuzuschreiben ist. Rückläufig war die Ausfuhr von Fjordforelle, die für 66 Mio. Euro exportiert wurde - ein Minus von 12,2 Mio. Euro oder 16 Prozent.
09.06.2011

Schottland: 45 Prozent mehr Lachs bis 2020

Schottlands Lachszüchter wollen ihre Produktion in den kommenden zehn Jahren um ingesamt 45 Prozent auf 210.000 Tonnen Erntemenge im Jahre 2020 steigern. Das kündigte die Scottish Salmon Producers’ Organization (SSPO) anlässlich einer Jubiläumsfeier an, schreibt das Portal IntraFish: vor 40 Jahren begann in Schottland die kommerzielle Lachszucht. Im ersten Jahr wurden 1971 ganze 14 Tonnen geerntet, heute sind es per anno 144.000 Tonnen. Damit sei der Lachs inzwischen Schottlands wichtigstes einzelnes Export-Lebensmittel, sagt SSPO-Präsident Phil Thomas. Die Entwicklung des Sektors solle jedoch weiterhin nachhaltig geschehen: angestrebt sei ein jährliches Wachstum von vier Prozent. „Vor 40 Jahren begrüßten einige die Lachsindustrie als Ersatz für die Goldgrube Öl, während andere die ganze dazugehörige Technologie generell in Zweifel zogen,“ erinnert sich Scott Landsburg, Vorstandschef der SSPO, „ wir haben zwar mit der Ölindustrie in puncto Gewinn nicht gleichgezogen, obgleich zwei unserer Unternehmen auf der Liste der schottischen Top 120 stehen, aber wir haben die Testzeit überstanden.“
08.06.2011

McDonald’s: Filet-o-Fish europaweit demnächst aus MSC-Fisch

Passend zum heutigen World Ocean Day, dem Internationalen Tag der Ozeane, kündigt McDonald’s an, in seinen Fisch-Burgern (Filet-o-Fish) ab Oktober nur noch MSC-zertifizierten Fisch zu verwenden. Sämtliche 7.000 McDonald’s-Filialen in 39 europäischen Ländern besitzen inzwischen eine Produktketten-Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC). Im vergangenen Jahr wurden in Europa schätzungsweise 100 Millionen Portionen Filet-o-Fish verkauft. Die Rohware für das Filet-o-Fish, der bis 2007 noch als Fishmäc über den Thresen ging, stammt von dem dänischen Produzenten A. Espersen, einem der größten europäischen Weißfisch-Verarbeiter. Im Filet-o-Fish werden traditionell drei Fischsorten verwendet, wobei der Inhalt saisonabhängig ist: MSC-zertifizierter Kabeljau aus der Barentssee, Alaska-Seelachs oder Neuseeländischer Hoki. Demnächst soll auch Ostsee-Dorsch eingesetzt werden. Im Bereich der Systemgastronomie ist McDonald’s nach eigenen Angaben das erste Unternehmen, das europaweit ein Produkt mit MSC-zertifiziertem Fisch anbietet. MSC-Geschäftsführer Rupert Howes hofft darauf, dass der Schritt Nachfolger findet. Bei McDonald’s ist die Produkteinführung Teil einer seit einem Jahrzehnt betriebenen Nachhaltigkeitspolitik in allen Produktsegmenten.
08.06.2011

Italien: Erste Fernsehwerbung mit Fokus auf Öko-Label

Erstmals hat ein Fischproduzent in einem Fernseh-Werbespot den Schwerpunkt auf ein Siegel für Nachhaltigkeit gesetzt. Das Portal IntraFish weist auf einen Spot von Generale Conserve hin, führender italienischer Hersteller von Thunfisch-Konserven, der für Fischdosen mit dem Friend of the Sea (FoS)-Label wirbt. In dem Werbefilm vermisst eine kleine animierte Trickfigur zunächst den auf der Konserve abgebildeten Thun mit einem Zollstock und klebt anschließend ein FoS-Label auf das Produkt der Marke Asdomar - Thun in Olivenöl. Die Fischerei auf den Gelbflossenthun ist von FoS als nachhaltig zertifiziert. Die Thun- und Makrelen-Produkte von Asdomar seien die ersten in Italien gewesen, die das FoS-Label erhalten hatten. Friend of the Sea-Direktor Paolo Bray verspricht sich von der TV-Kampagne viel: „Zusammen mit anderen Werbeaktivitäten zertifizierter Produzenten wird das die Sichtbarkeit des Logos in Italien erheblich stärken.“ Eine IntraFish-Anfrage in der Marketingabteilung des Marine Stewardship Councils (MSC) ergab, dass das MSC-Label in der Fernseh-Werbung bisland noch kaum eine Rolle gespielt habe.
07.06.2011

Bremerhaven: Parlevliet übernimmt Frigolanda

Am vergangenen Mittwoch, 1. Juni 2011, wurde das Insolvenzverfahren über das Kühlhaus Frigolanda in Bremerhaven eröffnet. Doch Verhandlungen, die schon im Vorfeld mit sieben möglichen Übernahmekandidaten geführt worden waren, haben offenbar zum Erfolg geführt. Das holländische Fischerei-Unternehmen Parlevliet & Van der Plas (PP) wird das Kühlhaus unter dem Namen „Eurofrost“ weiterführen, schreibt die in Bremerhaven erscheinende Nordsee-Zeitung (NZ). Alle 17 Mitarbeiter seien übernommen worden, teilt Mark Parlevliet mit. Das Kühlhaus an der Dorschstraße werde allen Kunden im Fischereihafen weiterhin sämtliche Dienstleistungen wie die Einlagerung von Tiefkühlware, Kommissionierung und Logistik anbieten. Allerdings seien die neuen Verträge noch nicht rechtskräftig, da die Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG) ein Vorkaufsrecht habe. Insolvenzverwalter Dr. Gerrit Hölzle wird das Insolvenzverfahren fortführen. Amtsgerichtspräsident Uwe Lissau bestätigte allerdings gegenüber der NZ: „Alle Arbeitsplätze sind gerettet, der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt.“ Unklar bleibt, warum das Unternehmen in Schieflage geraten ist. Insider vermuten, dass in den vergangenen Jahren zu wenig investiert und modernisiert worden sei.
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