Zuchtgarnelen aus Indien dürfen in die Europäische Union nur eingeführt werden, wenn die Ware zuvor auf Metaboliten (Abbauzwischenprodukte) des Antibiotikums Nitrofuran getestet worden ist. Mit dieser Vorschrift reagierte die EU auf Ergebnisse des jüngsten Inspektionsbesuchs des EU-Lebensmittel- und Veterinäramtes in Indien, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Das Kontrollsystem des Landes weise Mängel auf. Garnelen aus Fischerei sind von der Maßnahme nicht betroffen. Gerade erst hatte Saudi-Arabien ein jahrelanges Einfuhrverbot für Seafood aus Indien aufgehoben unter der Voraussetzung, dass alle Exporte vor der Verschiffung eine Gesundheitsinspektion durchlaufen.
Zuviel Kochsalz in der Nahrung treibt den Blutdruck in die Höhe und kann die Lebenserwartung verringern. In Deutschland nehmen die Menschen durchschnittlich 8 bis 10g Kochsalz zu sich. Dabei sei eine tägliche Aufnahme von 3g ausreichend, meinen Wissenschaftler. In Großbritannien hat die Behörde für Lebensmittelsicherheit (FSA) sich jetzt zum Ziel gesetzt, den Salzverzehr auf 6g zu senken. FSA-Richtlinien formulieren für zunächst 80 Lebensmittelgruppen eine Salzreduzierung bis zum Jahre 2012. Richtwerte wurden auch für Fisch- und Seafood-Konserven aufgestellt. Lachs-Konserven sollen den Salzgehalz auf 0,93g je 100g Lachs senken - eine Verringerung um 23%. Für Dosen-Thunfisch beträgt der Wert 1g auf 100g Einwaage. Keine Zielwerte gibt es bisher für Frisch- oder TK-Fisch sowie Räucherprodukte. In Großbritannien ist die Salzaufnahme bereits von 9,5g im Jahre 2001 über 9,0g im vergangenen Jahr auf jetzt 8,6g zurückgegangen. Die britische Lebensmittelindustrie kritisiert die Salzreduktionsziele der Regierung als technisch nicht umsetzbar.
Islands Regierung zieht in Erwägung, die Ausfuhr von unverarbeitetem Fisch „moderat“ zu besteuern, meldet Iceland Review. Schon im März hatte die Übergangsregierung des Landes einen Aktionsplan zur Schaffung von Arbeitsplätzen vorgestellt. Darin heißt es, dass innerhalb eines Jahres mindestens 300 neue Arbeitsplätze entstehen könnten, wenn nur ein Viertel der jährlich exportierten 60.000 t Fisch in Island verarbeitet würde. Die Verbände der isländischen Fischwirtschaft sprachen sich einhellig gegen diesen Plan aus. Fischereiminister Jón Bjarnason beschwichtigte, dass es sich um „eine politische Erklärung, nicht um eine Entscheidung“ handele.
Namibias Regierung hat die zulässige Fangmenge für Seehecht für die Fangsaison 2009/2010 um 5.000 t auf 135.000 t angehoben, meldet Fish Information & Services (FIS). Die TAC für Seeteufel betrage 8.500 t. Insgesamt 38 Fangunternehmen teilen die Quote untereinander auf. Der Seehecht wird überwiegend exportiert, während die Bevölkerung in Namibia vor allem Holzmakrele isst. Bedingt durch die globale Finanzkrise lagen die Seehecht-Exporte im vierten Quartal 2008 allerdings unter jenen des Vorjahreszeitraumes.
Vor acht Jahren begann das erste Zertifizierungsverfahren für Kanadas wilde Lachse, doch bis heute ist noch keine Lachsfischerei des Landes nach den MSC-Kritierien zertifiziert. Jetzt drohen europäische Handelsketten mit Konsequenzen, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Als erster großer LEH-Filialist habe der britische Supermarkt Sainsbury’s den Kauf von Lachs aus British Columbia gestoppt. „Sainsbury’s hat sich verpflichtet MSC-zertifizierten Lachs einzukaufen“, erklärte ein Sprecher des Handelsunternehmens. Andere große Supermarktketten aus dem UK, Deutschland und den Niederlanden - Ländern mit einer starken Nachfrage nach MSC-Fisch - haben ebenfalls mit Schritten gedroht, falls Kanadas Fischereien nicht bald die Zertifizierung erhalten. Bisher habe der Fokus auf MSC-Lachs Kanadas Importmengen nicht ernsthaft beeinflusst, weil die Angebotssituation für Kanadas Wildlachs „angespannt“ gewesen sei. „Doch in einem Jahr wie 2009, wo wir sowohl bei Sockeye als auch bei Pink (Buckellachs) mit einem höheren Produktionsniveau rechnen, ist es für uns schon ein Thema“, äußerte Christina Burridge von der BC Seafood Alliance gegenüber IntraFish.
Die Japaner haben in den vergangenen Jahren zunehmend weniger Fisch und Seafood gegessen. Dabei seien diese veränderten Verzehrgewohnheiten in allen Generationen zu beobachten, heißt es in einem aktuellen Weißbuch, berichtet das Portal IntraFish. 2006 sei in Japan der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch erstmals höher gewesen als jener von Seafood: einer täglichen Nahrungsaufnahme von durchschnittlich 80,2g Seafood standen 80,4g Fleisch gegenüber. Auf das Jahr gerechnet waren das 29,273 kg Fisch und 29,346 kg Fleisch. 2007 hatte sich der Abstand schon auf täglich 2,4g oder 876g pro Jahr vergrößert. Dieser Abnahmetrend sei seit 1997 zu beobachten, als der Seafood-Konsum in Japan mit 98,2g pro Tag oder 35,843 kg im Jahr einen Spitzenwert erreicht hatte. Der Fleischverzehr habe in allen Altersgruppen zugenommen, wobei in der Generation der unter 49jährigen mehr Fleisch als Fisch gegessen werde. Die Studie führt dies u.a. darauf zurück, dass Mütter ihren Kindern zunehmend Fertiggerichte servieren und sich Verbraucher vor den mit Seafood verbundenen Reinigungsarbeiten scheuten. Eine Umfrage der Fischwirtschaft habe jedoch ergeben, dass 45,9 Prozent der Grundschulkinder Fisch und Seafood mögen, weit mehr als jene 10,6 Prozent, die Meeresnahrung verschmähen. Gut 80 Prozent der Mütter hätten erklärt, dass sie ihren Kindern mehr Fisch zu essen geben möchten.
Die Vereinigung der schottischen Schwarmfischfänger, die Scottish Pelagic Sustainability Group (SPSG), hat sich dem Projekt „Fishing for litter’“ - etwa: „Fischen von Müll“ - angeschlossen, teilt die Vereinigung mit. Im Rahmen des schon im Jahre 2000 in den Niederlanden begonnenen Projektes sammeln Fischer den in ihren Netzen enthaltenen Zivilisationsmüll, um ihn in den Häfen kontrolliert und kostenlos entsorgen zu lassen. Seit 2005 beteiligen sich auch zehn schottische Häfen und zahlreiche Fischer. Der Müll in den Weltmeeren ist ein unterschätztes Problem. Alleine in die Nordsee gelangen jährlich geschätzte 20.000 t, von denen nur 15% wieder an die Strände gespült werden. Auf der niederländischen Insel Texel hatten 2005 Schüler mehr als eine Tonne Müll je Kilometer Strand – 30 t auf 27 km – gesammelt. Die Fischer tragen nicht nur zu dieser Verschmutzung bei, sondern sind in erheblichem Maße auch Leidtragende. Die norwegische Organisation KIMO, die das Projekt „Fishing for litter“ ins Leben gerufen hat, hat Kosten von bis zu 33.000 € je Boot errechnet, die durch belastete Fänge, beschädigtes Fanggerät und funktionsuntüchtige Schiffsschrauben entstehen können. Bei dem Projekt soll nicht nur die Müllmenge in den Meeren reduziert, sondern ein Bewusstsein für die Problematik geschaffen werden. Bisher beteiligen sich Kommunen aus Norwegen, Dänemark, Skandinavien, den Färöer Inseln, den Niederlanden und Belgien, Großbritannien und Irland sowie der Isle of Man an der Aktion.
Norway Pelagic, eines der führenden norwegischen Fang- und Verarbeitungsunternehmen für Schwarmfisch, konnte im ersten Quartal 2009 den Umsatz auf 85 Mio. € steigern (I/2008: 61 Mio. €), schreibt IntraFish. Auch der Gewinn vor Steuern lag mit 4,3 Mio. € über dem Vorjahres-Quartal (I/2008: 3 Mio. €). Dazu haben eine erfolgreiche Fangsaison für Lodde, die in der Barentssee erstmals seit 2004 wieder befischt werden darf, und Rekordfangquoten für Makrele und Hering beigetragen, erklärte Geschäftsführer Gunnar Domstein. Offenbar habe die Finanzkrise gerade die Nachfrage nach preiswerten pelagischen Fischarten gestärkt.
Die Türkei, größte Fangnation für Roten Thun im Mittelmeer, hat erklärt, sich nicht an die vereinbarten Fangquoten zu halten, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Dabei stehen selbst die von der Internationalen Kommission zum Schutz des Atlantischen Thunfischs (ICCAT) festgelegten Quoten in der Kritik der Wissenschaft. Seit 2006 empfehlen die Forscher der ICCAT eine Senkung der Quote auf unter 15.000 t jährlich. 2007 lag jedoch die tatsächliche Fangmenge von 61.100 t doppelt so hoch wie die ICCAT-Quote und war viermal so groß wie die wissenschaftlich gewünschte Anlandemenge. Auch für die diesjährige Fangsaison torpediert die Kommission mit einer Quote, die 47% höher ist als empfohlen, den Managementplan der Wissenschaftler.
Ab heute gibt es in Deutschland zwei Produktinformationsstellen für den europäischen Warenverkehr mit nicht harmonisierten Produkten. Personen und Firmen, die Waren aus anderen EU-Ländern nach Deutschland einführen möchten, können sich bei den Produktinformationsstellen informieren, welche nationalen Gesetze und Regelungen bei der Vermarktung ihrer Produkte einzuhalten sind. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist die Produktinformationsstelle für Agrar- und Fischereiprodukte sowie für Bedarfsgegenstände. Über alle anderen Produkte informiert die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM).