In der Elbe sind das vierte Jahr in Folge Aale ausgesetzt worden, um den in den vergangenen 30 Jahren um 90 Prozent zurückgegangenen Bestand zu stärken, meldet das Hamburger Abendblatt. Ende Mai sind zwischen Geesthacht und Schnackenburg im Landkreis Lüchow-Dannenberg 100.000 Jungaale von Mitgliedern der Gemeinschaftsinitiative Elbfischerei (GI) in die Elbe und ihre Nebenarme gesetzt worden. Allerdings werde sich die Aktion erst in 20 bis 30 Jahren auswirken, sagte Volkmar Hinz von der niedersächsischen Landwirtschaftskammer. Das Land Niedersachsen und die EU unterstützen den Aufbau des Aalbestandes. Bei den Besatzfischen handelt es sich um Tiere, die als Glasaale europäischen Fischern in die Netze gegangen sind. In Aalfarmen sind sie dann bis zu sechs Monate lang abgewachsen, um kräftig genug für das Leben in der Elbe zu sein. Der Fluss biete dem Fisch ideale Lebensbedingungen. Wie viele Aale in der Elbe leben ist unklar. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) wertet derzeit Fangdaten aus, um die Größe des Bestandes zu ermitteln.
Die Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH (FMH) feiert in diesen Tagen ihr 75-jähriges Bestehen. 1934 wurde die „Vereinigte Fischmärkte Altona und Hamburg GmbH“ gegründet, die 1938 ihre heutige Firmierung erhielt, teilt Geschäftsführer Hartwig Sommerfeld mit. Anlässlich des Jubiläums hat das Dienstleistungsunternehmen in Zusammenarbeit mit dem Junius-Verlag ein Buch über die Geschichte des Fischmarktes veröffentlicht, das heute im Fischereihafen Restaurant der Presse vorgestellt wurde. Unter dem Titel „Butt aus Altona - Vom ersten Elbfischer zum modernen Dienstleister“ wird die Entwicklung des Fischfangs und -handels seit Gründung des ersten Fischmarktes im damals dänischen Altona anno 1703 reich bebildert veranschaulicht. Zu den wesentlichen Stationen gehören dabei die Fischauktionen, die ab 1887 stattfanden, Zerstörung und Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg sowie der Bau moderner Kühllogistik- und Büroflächen, die den heutigen Fischmarkt charakterisieren. Unter den hier ansässigen 130 Firmen sind 57 fischwirtschaftliche und gastronomische Unternehmen. Über den Markt werden im Jahr rund 36.000 t Frischfisch und Meeresfrüchte sowie 7.500 t TK-Fisch umgeschlagen. Das mit einer Startauflage von 3.000 erscheinende Buch ist ab dem 8. Juni im Handel erhältlich.
Schottlands Politik der Null-Toleranz im Hinblick auf die Lachsseuche ISA hat auf den Shetland Inseln ernste Folgen für die Lachsindustrie, die eigentlich geschützt werden soll, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Schottlands Behörden verlangen, dass jeder Fisch, der mit der Infektiösen Salm-Anämie infiziert ist, geschlachtet werden müsse, selbst wenn er keine Symptome zeige. Für einen Züchter wie Skelda Salmon, der nur in einer Farm im ISA-Kontrollgebiet produziere, ist diese Politik existenzbedrohend. In Norwegen beispielsweise werde seit Jahren „pragmatischer“ mit der Seuche umgegangen. Da mit ISA befallener Fisch durchaus gegessen werden könne, dürfen selbst erkrankte Fisch für bis zu sechs Monate bis auf Marktgröße abwachsen. Norwegen, wo in den vergangenen 15 Jahren jährlich zwischen 5 und 15 ISA-Fälle aufgetreten sind, glaubt nicht, die Krankheit ausrotten zu können. Schottland hingegen war die letzten zehn Jahre ISA-frei, bevor die Seuche im Januar in einer Farm von Scottish Sea Farms erneut nachgewiesen wurde. Angesichts der Rigorosität in Schottland dürfen die dortigen Smolts weltweit exportiert werden, während die Norweger ihre Jungfische beispielsweise nicht nach Schottland ausführen dürfen.
Der Hamburger Finanzinvestor Arcadia steigt bem Frengkofener Fischgroßhändler Otto Maier ein. Die Beteiligunggesellschaft übernimmt darüberhinaus eine Störzucht in Italien und macht die Otto Maier GmbH dadurch zu einem der führenden Lieferanten für Zuchtkaviar in Deutschland. Das teilen die Equitygate Advisors aus Wiesbaden mit, die Berater bei der Transaktion waren. Arcadia wurde im Jahr 2000 gegründet und investiert vor allem in schnell wachsende Unternehmen mittlerer Größe. Otto Maier verkauft pro Jahr etwa 3.500 t Fisch an den Groß- und Einzelhandel. Gemeinsam wollen Arcadia und der bayerische Fischgroßhandel einen deutlichen Wachstumskurs fahren und das Unternehmen in den kommenden Jahren weiter ausbauen.
Guatemala hat in den ersten vier Monaten dieses Jahres nur noch 5,8 Mio. Pounds (2.633 t) Shrimps exportiert - ein Rückgang um 43% gegenüber 10,2 Mio. Pounds (4.630 t) im Vergleichszeitraum Januar bis April 2008. Der Exporterlös lag mit 12,49 Mio. USD (9 Mio. €) noch 39% unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums von 20 Mio. USD (14,4 Mio. €). Guatemala hatte seine Garnelenausfuhr in den letzten drei Jahren um 232% steigern können. Die Öffnung des mexikanischen Marktes und des EU-Marktes, insbesondere Spaniens und Frankreichs, hatte dieses Wachstum bewirkt. Maria Olga Menendez, Direktorin der guatemaltekischen Kommission für Fischerei und Aquakultur, erklärte, man habe gehofft, in diesem Jahr trotz der Weltwirtschaftskrise neue Märkte zu erschließen. 2008 waren die Shrimp-Exporte um 26,1% auf einen Wert von 69 Mio. USD (50 Mio. €) gestiegen.
Equadors Thunfisch-Exporte sind in den ersten Monaten dieses Jahres um 30 bis 40% gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen, meldet das Portal Fish Information & Services (FIS) unter Berufung auf die Export- und Investitionsbehörde des Landes (CORPEI). Der Preisrückgang bei dem wichtigsten Exportprodukt Equadors entspreche in etwa dem Minus in anderen Wirtschaftssektoren, sagte Guillermo Morán, Sprecher des Unterstaatssekretariats für Fischerei. Der Durchschnittspreis für die Tonne Thunfisch liege in diesem Jahr bei 1.000 USD, während er 2008 bei fast 2.000 USD gelegen habe. Der Fischereibeamte wies jedoch darauf hin, dass der Thunpreis nach Inkrafttreten des Fangstops für die Spezies im August auf 1.500 USD steigen könnte. Vom 1. Januar bis zum 29. März landete Equadors Fangflotte im östlichen Pazifik nach Angaben der Interamerikanischen Kommission für tropischen Thunfisch (IATTC) 44.179 t Thun an. Das Land war 2007 für den deutschen Markt zweitwichtigster Lieferant von Thunfisch- und Bonitenkonserven mit einer Menge von 21.209 t.
Zwei färingische Fischereien auf Schwarmfisch sind in das Bewertungsverfahren nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) eingestiegen. Die Fischerei auf atlanto-skandischen Hering, auch bekannt als norwegischer Frühjahrslaicher, und die nordostatlantische Makrelenfischerei streben nach MSC-Zertifizierung, teilt die Organisation mit. Als erste Fischerei der Färöer Inseln hatte im Juni vergangenen Jahres jene auf Jakobsmuscheln den Bewertungsprozess begonnen. Die Makrelenfischerei verwendet Schleppnetze und Ringwaden. Eine Quote für 2009 wurde noch nicht festgelegt, in der Vergangenheit lag die jährliche Fangmenge jedoch zwischen 11.000 und 13.000 t. Die Heringsfischerei, die mit demselben Fanggerät arbeitet, ist mit einer Anlandemenge von zuletzt 70.000 t (2008) erheblich größer. Jógvan Jespersen von der färingischen Schwarmfisch-Organisation Felagid Notaskip erklärte, ihre Märkte verlangten zunehmend MSC-Zertifizierung. Camiel Derichs, MSC-Manager für Nordeuropa, begrüßte den Schritt, zumal die beiden Fischereien einen erheblichen Teil zu den Gesamtanlandungen auf den Färöer Inseln beitragen.
Vietnams Veterinärbehörden haben zwei führenden Seafood-Exporteuren bis auf Weiteres die Ausfuhrlizenzen entzogen, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Unangekündigte Inspektionen in der Dai Tay Duong Seafood Processing Factory sowie bei der Tien Giang Seafood Co. hätten zahlreiche Probleme offenbart, teilte der Direktor der Nationalen Fischerei-Qualitätsbehörde und Veterinärabteilung (NAFIQAD), Nguyen Nhu Tiep, mit. Der gröbste Verstoß sei im Betrieb von Dai Tay Duong ein Kocher gewesen, der einige Seafood-Produkte nicht hinreichend gegart habe. Tien Giang konnte die Herkunft einiger Seafood-Erzeugnisse nicht dokumentieren. Außerdem wiesen die Kühlpraktiken des Verarbeiters Mängel auf. NAFIQAD wolle den Verarbeitern eine Wiederaufnahme ihrer Aktivitäten erst gestatten, wenn sie die Missstände behoben haben. Beide Produzenten zählen zu den größten Seafood-Exporteuren Vietnams. Dai Tay Duong habe eine Kapazität von täglich 200 Tonnen Rohware, während Tien Giang pro Jahr mehr als 5.000 Tonnen Fertigware exportiere.
Das britische Seafood-Unternehmen FoodVest, Produzent von frischen und gefrorenen Meeresprodukten, heißt jetzt The Findus Group, meldet das norwegische Portal IntraFish. Zu der Gruppe, deren Eigner das Londoner Private Equity-Unternehmen Lion Capital ist, gehören unter anderem Young`s Seafood, The Seafood Company und Findus. Neuer Geschäftsführer der Findus Group wird zum 1. Juni Chris Britton. Der Engländer war zuletzt Geschäftsführer beim Chemie- und Gesundheitskonzern Alliance Boots. Er wird Nachfolger von Per Harkjaer, der die Geschäftsführung der Gruppe im Juli vergangenen Jahres übernommen hatte, nachdem Lion FoodVest von CapVest gekauft hatte. FoodVest hatte für 2008 einen Umsatz von 1,4 Mrd. € gemeldet, ein Plus von 6% gegenüber dem Jahr 2007.
Die beiden norwegischen Aquakultur-Unternehmen Marine Harvest und Villa Organic haben sich beide von der Kabeljau-Zucht verabschiedet, schreibt das Portal IntraFish. Marine Harvest beendete die Aktivitäten mit einem Verlust von 2,48 Mio. €. In einem Bericht für das 1. Quartal 2009 heißt es, nachdem schon 2008 Rückschläge gebracht hatte, habe auch das laufende Jahr mit geringer Wachstumsrate, hoher Sterblichkeit und enttäuschenden Preisen begonnen. Deshalb habe Marine Harvest sämtliche Jungfische vernichtet, die weitere Zucht eingestellt und denke jetzt über eine alternative Nutzung der Farmstandorte nach. Ein aktueller Bericht von Villa Organic notiert ein Minus der Gruppe von 6,93 Mio. €, verursacht durch Investitionen in das Kabeljau-Farming. „Die Kabeljau-Industrie ist quasi implodiert. Wir besitzen nicht die finanzielle Kapazität, um uns weiter in dem Feld zu engagieren“, erklärte Geschäftsführer Johan Emil Andreassen gegenüber der Zeitung Dagens Naeringsliv. Daher seien 67,1% von Villa Cod Farm an einen nicht genannten Käufer abgegeben worden.