08.08.2022

Alaska: Schlechte Aussichten für Königs- und Schneekrabbe

Die Fischerei auf die Königskrabbe in Alaska könnte auch für die kommende Fangsaison 2022/23 weiterhin geschlossen bleiben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Dafür sprechen zumindest vorläufige Daten, die im Rahmen von Fischereiforschungsfahrten in diesem Sommer erhoben wurden. Die Fischerei war in der letzten Saison zum ersten Mal seit 25 Jahren eingestellt worden. Während für die Fangsaison 2008/2009 noch eine TAC von etwa 20 Mio. Pounds festgelegt worden war, ist die erlaubte Fangmenge seit sieben Jahren rückläufig: von 9,97 Mio. Pounds 2015/2016 über 3 Mio. Pounds 2017/18 und 1,2 Mio. Pounds 2020/21 bis zur Einstellung der Fischerei 2021/22.

Auch die Bestände der Schneekrabbe (Chionoecetes opilio) haben sich dramatisch verschlechtert. Im vergangenen Jahr hatte die Industrie eine TAC von rund 45 Mio. Pounds erwartet, ähnlich wie noch 2020/2021, doch Forschungsschleppnetzfahrten haben gezeigt, dass die Zahl der geschlechtsreifen weiblichen Schneekrabben um 99 % zurückgegangen ist. Entsprechend legte der Bundesstaat Alaska eine TAC von nur 5,6 Mio. Pounds fest. Gleichzeitig brachten die Forschungsfahren die Erkenntnis, dass mehr als 50 % der Biomasse des Pazifischen Kabeljaus in die nördliche Beringsee gewandert sind. Gewöhnlich wurde dieser Fressfeind der Krabben durch den "Cold Pool" vom nördlichen Teil der Beringsee ferngehalten. Doch seit sich dieser Kaltwasserbereich, der ehemals Temperaturen von O ºC bis 2 ºC hatte, erwärmt hat, frisst sich der Pacific cod durch die Aufwuchsgebiete von Königs- und Schneekrabbe.
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