30.06.2025

Ostsee: Fischerei führt zu immer kleineren Dorschen

Die Fischerei in der Ostsee nimmt Einfluss auf die Evolution von Dorschen, meldet der Spiegel online. Die Befischung habe nicht nur die Dorschbestände reduziert, sondern auch die Größe der Fische. Sie seien heute viel seltener und kleiner als früher, teilt das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel mit. "Früher" sei der Dorsch in der östlichen Ostsee mit mehr als einem Meter Länge und bis zu 40 Kilogramm Gewicht ein "Gigant" gewesen, heute würde ein ausgewachsenes Tier auf einen Teller passen. In Kombination mit Umweltveränderungen habe sich die jahrzehntelange intensive Befischung gravierend auf das Erbgut der Fische ausgewirkt, schreiben die Forscher in der US-amerikanischen Fachzeitschrift "Science Advances" (25.06.2025, Vol. 11, Issue 26). Dadurch würden die Dorsche bei immer geringerer Größe geschlechtsreif und pflanzten sich bereits bei unter 20 Zentimetern Länge fort. "Wenn über Jahre hinweg bevorzugt die größten Tiere weggefangen werden, gibt das den kleineren, schneller reifen Individuen einen evolutionären Vorteil", erklärt Prof. Dr. Thorsten Reusch, Leiter des Forschungsbereichs Marine Ökologie am Geomar, diese vom Menschen ausgelöste Evolution.
Ostsee: Fischerei führt zu immer kleineren Dorschen
Foto/Grafik: August Linnmann/Wikipedia
Die Dorsche in der Ostsee werden genetisch bedingt immer kleiner – ausgelöst durch den fischereilichen Druck vergangener Jahrzehnte, schreiben Wissenschaftler des Geomar in einer neuen Studie. Foto: Symbolbild Gadus morhua.
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