29.03.2012

Island: Durchsuchungen bei Samherji

Büros des isländischen Fischproduzenten und -handelshauses Samherji sind am Dienstag von Mitarbeitern der Devisenkontrolle und des Zolls durchsucht worden, meldet die Icelandic Review unter Berufung auf einen Beitrag des staatlichen isländischen Fernsehsenders RUV. Das abendliche Nachrichten-Magazin Kastljos hatte berichtet, dass auf Antrag eines Sonderermittlers sowohl der Samherji-Hauptsitz in Akureyri als auch Büros in Islands Hauptstadt Reykjavik durchsucht worden seien. Das Unternehmen stehe im Verdacht, gegen devisenrechtliche Bestimmungen verstoßen zu haben. Der Geschäftsführer von Samherji Seafood, Thorsteinn Mar Baldvinsson, wehrte sich gegen die Vorwürfe: "Samherji Seafood hat sich bei all seinen Angelegenheiten an die Gesetze gehalten, sowohl bei Devisengeschäften als auch bei anderen Dingen." Sein Unternehmen warte auf eine Erklärung von Seiten der isländischen Zentralbank, ohne die man die Vorwürfe nicht kommentieren könne.

Ein Sprecher der Notenbank teilte mit, die Maßnahmen seien nach dem Tipp eines Kastljos-Mitarbeiters eingeleitet worden. Das Magazin habe an einer Reportage über Samherjis Rotbarsch-Export nach Deutschland gearbeitet. Samherji verkaufe einen großen Teil seiner Produkte über die Handelsunternehmen Ice Fresh und Seagold. Das nach Angaben von Kastljos unter Verdacht stehende Geschäftsfeld generiere allerdings nur 0,1 Prozent des Unternehmensgewinns. Baldursson kritisierte das "scharfe und nicht sehr sachliche Vorgehen der Zentralbank" als "beispiellos" und verlangte eine Begründung des Durchsuchungsbefehls: "Nur so können wir die Notenbank mit den notwendigen Informationen versorgen und versuchen, den unserem Unternehmen durch die schwerwiegenden Maßnahmen entstandenen Schaden zu minimieren."
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