17.09.2014

Indien: Steigende Nachfrage lässt Shrimp-Produktion rapide steigen

Indiens Shrimp-Aquakultur ist in den letzten Jahren quasi "exponentiell" gewachsen - eine Entwicklung, die in der Industrie auch mit Skepsis betrachtet wird, schreibt das Portal IntraFish. Von April 2012 bis März 2013 produzierte das Land rund 228.620 t Shrimp, heißt es in Statistiken der Behörde für die Exportförderung von Meeresprodukten (MPEDA). Im entsprechenden Zeitraum 2013/2014 lag die Produktion schon bei 301.435 t - ein Zuwachs von 31,8 %. Der in den USA sitzende Betriebsleiter des indischen Exporteurs Devi Seafoods, Sree Atluri, nannte noch höhere Produktionszahlen: demnach stieg die Erntemenge von 250.000 t (2012/13) auf 353.000 t (2013/14) und soll 2014/15 bei 386.000 t liegen - eine Steigerung von 54,4 % binnen zwei Jahren. Möglich ist die Expansion aufgrund der Kombination mehrerer günstiger Faktoren: die Erträge bei White Shrimp sind gestiegen, neue Gebiete werden für die Garnelenzucht genutzt und gleichzeitig reduzierte die Shrimp-Seuche EMS die Erntemengen vor allem im Hauptproduktionsland Thailand. Hohe Weltmarktpreise motivierten zahlreiche indische Farmer, sich dem "Bonanza" anzuschließen.

Jim Gulkin, Geschäftsführer der Siam Canadian Group, betrachtet die Expansion pessimistisch: "Indien hat begonnen, über seine eigenen Schnürsenkel zu stolpern." Konkret: "Es hat Probleme mit Krankheiten, mit der Qualität der Brutbestände, mit Postlarven, dem Hatchery-Management und obgleich es zwar keine direkten Hinweise auf EMS gibt, existiert sie dort vermutlich in gewissem Umfang." Evert Kok, Einkaufsleiter des holländischen Importeurs Klaas Puul, verweist auf Qualitätsmängel: "Die trauen sich Sie mit einer Qualität zu beliefern, die in Europa nicht erlaubt ist - Glasur, Keimzahlen, sie machen eine Menge Verbotenes, verwenden auch Antibiotika." Dem widerspricht der schon erwähnte Inder Sree Atluri - immerhin würden Shrimps in Indien schon seit 25 Jahren gezüchtet: "Die Lernkurve haben sie hinter sich und sie sind intelligent genug, die Dinge in den Griff zu bekommen. Ich sehe da keine Probleme." Gelegentlich tauchten Fälle der Weißfleckenkrankheit auf, aber "nichts wirklich Besorgniserregendes". Indiens Garnelen-Produktion wurde 2013 ganz überwiegend in die drei Märkte USA (95.927 t), Europa (73.487 t) und Südostasien (52.533 t) verkauft.

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