09.06.2015

Sachsen: Letzter Tag bei Fisch-Krause in Oederan

Rund 80 Jahre lang bestand das Fischgeschäft im sächsischen Oederan (Landkreis Mittelsachsen), das seit Ende der 1950er Jahre als "Fisch-Krause" bekannt ist. Heute wird Fischhändler Hans-Jürgen Krause (65) in der Kleinen Kirchgasse 4 seine Kunden zum letzten Mal bedienen, bevor er in den Ruhestand geht, meldet die im 25 Kilometer entfernten Chemnitz erscheinende Freie Presse. Einen Nachfolger für das Geschäft hat er nicht gefunden. Begonnen hatte Krauses Großvater Kurt Möbius noch mit einer Bretterbude auf dem Altmarkt, in der er zunächst nur Obst und Gemüse, später auch frischen Fisch verkaufte, nachdem er Anfang der 1930er Jahre Fischbehälter installiert hatte. Nach seinem Tod übernahmen 1957 Tochter Inge und Ehemann Günter Krause das Geschäft, das die beiden bis 1990 betrieben. Seit Mai 1960 gehörte das Fischgeschäft zur staatlichen Handelsorganisation (HO) der DDR, erinnert sich Hans-Jürgen Krause. Der gelernte Rundfunkmechaniker wagte im Oktober 1990 die Übernahme des jetzt wieder privatwirtschaftlich betriebenen Fischfachgeschäfts. Damit verbunden war ein kompletter Innenumbau, angepasst an die neuen hygienischen und sonstigen Bestimmungen. Unterstützt wurde er 22 Jahre lang von Monika Klose, die schon für die Eltern Fisch verkauft hatte. Ein Fischgeschäft gibt es in der rund 8.300 Einwohner zählenden Kleinstadt Oederan jetzt nicht mehr.

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